Full text: St. Ingberter Anzeiger

eine Inspizierung der Pioniere auf deren Hauptar- 
beitsfeld, im Brückenschlage u. s. w. vor. Es er⸗ 
folgten das Anlegen des Brückenkopfes, der Ponton⸗ 
und der Jochbau und später Brückensprengung und 
ribtragung. Die Uebungen nahmen gegen sechs 
Stunden in Anspruch, der beste Beweis wohl, wie 
genau Herr von Fries heute nach 50 Jahren noch 
den Dienft nimmt. 
— Speder. Zur Aufnahme in das bischöf⸗ 
liche Conviet hatten sich für das kommende 
Schuljahr im Ganzen 51 Studenten angemeldet 
und zwar für die 3. Klasse Lateinschule 26, fur 
die 4. 14, für die 5. 4, für die 1. Gymnasial⸗ 
klasse 6, für die 8. Gymnasialklasse 1. Hiervon 
erhielten 30 die Aufnahme und zwar, wie die Pf. 
Zig. berichtet, für die 8. Lateinklasse 18, für die 
I.“4, für die 5. 2, für die 1. Gymnasialklasse 5, 
für die 3. Gymnafialklasse 1. 
— Unser Regierungsbezirk hatte in seinen 
fünf Gymnasien im abgelaufenen Schuljahre 
2496 Schuler. Die Zahl der Abiturienten ist 110. 
Die Verhältnisse der Berufswahlen sind nur wenig 
verschoben, indem sich zu widmen gedenken: 27 der 
Theologie. 29 der Jurisprudenz, 21 der Medizin, 
3 der Chemie, 1 der Mathematik, 8 tech⸗ 
nischen Fachern, 4. dem Forstwesen,. 2 dem 
Verkehrswesen, 18 dem Militarstande, 4 der Philo⸗ 
sophie und Philologie, 1 dem Finanzfache und 2 
dem Kaufmannsstande. 
— Meckenheim. Wiederum ist die kgl. 
Oberpostbehötde den Wünschen der hiesigen Gemeinde 
enigegengekommen und hat die allgemein vermißte 
3. Omnbusfahrt abends zwischen Meckenheim und 
Bahnhof Haßloch mit Wirkung vom 1. September 
nächsthin ab genehmigt. 
— Edenkoben. Wie der „Ggwi.“ von 
authentischer Seite mitgeteilt wird, wurden in hiefigen 
Walddistrikten bereits einige Schmetterlinge der 
herüchtigte Nonnenraupe, die bei München 
in einigen Tagen ganze Waldungen vollständig kahl 
gefressen und unsagbaren Schaden angerichtet hat, 
aufgefunden; auch der verderbliche Kiefernspinner 
zeigt fich vereinzelt. 
— Dürkheim, 16. Aug. Gesitzwechsel.) 
Das Wohnhaus von Frau Notar Martini Wwe. 
hier (Curgartenstraße) wurde an Herrn Franz 
Haucd jr. verkaufi. 
— Auf Veranlafsung der Regierung sollen Er⸗ 
hebungen darüber gepflogen werden, ob und in 
welchem Umpfang in den drei letzten Jahren 
Guiszertrümmerungeßinder Pfalz 
stattzefunden haben. Die angeodneten Ermittelungen 
dürften unschwer mit der neuerdings in den Vorder⸗ 
grund getretenen Bestrebung, dem Wucher auf dem 
Lande auf den Leib zu tücken, in Zusammenhang 
zu bringen sein. Gutszertrümmerungen im eigent⸗ 
ichen Sinn des Martes dürften bei dem zersplit⸗ 
serten Grundbefitz in der Pfalz nur in seltenen 
Fällen vorgekommen sein und es scheint auch die 
ganze Untersuchung mebe auf die Verhältnisse im 
enseitigen Bayern zugeschnitten zu sein, woselbst in 
einigen Provinzen in Folge des dort bestehenden 
Erdbrechtes geschlossene Güter in größerer Zahl als 
dei uns besiehen. Immerhin werden die Landwirte 
uus der eingeleiteten Untersuchung ersehen, daß die 
Regierung der Wucherfrage lebhafte Aufmerksam ⸗ 
keit schenkt und nicht abgeneigt ist, bei nachge⸗ 
wiesenem Bedürfniß mit entsprechenden Gegenmaß⸗ 
regeln vorzugehen. 
im Siegeskranz“ spielte, sang das Publikum * 
ebenso ertonten hieran anschließend die Voihwe, 
und zum Schlusse unter großem Jubdel * 
deutsche Lied“ und „Die Wacht am Rhein.“ 
Wien, 16. Aug. Ein Nüurnbeiger Sanger 
Namens Stroßenreiter verunglug 
zestern Nachts durch einen Sturz aus dem Fensier 
Er erlint eine Gehirnerschütterung und stard heuß 
6 Uhr Früh im Spitale. 
Aus der Schweiz. Die Schitzen und 
Gäste des eidgenössischen Schütze nfesteß 
Frauenfseld find nicht verhungert, — 
denn verdurstet; es mußten 1283 400 Flasch 
Wein, sowie 10 000 Siphons und Selleriig 
daran glauben. Im Schießstand wurden verlauft 
1205 190 Parronen fur Gewehre, 89 220 
Drehpistolen, ungerechnet den Schießbedarf 
Fremden. In jeder Sekunde knallten etwa die 
Schüsse. 
F Eine wichtige Entdedkun g. In den 
Dorse Roy in Oefsterreichisch⸗Schlefien wurde n 
zroßes Steinkohlenlager entdeckt. Eine englische 
Besellschaft, welcher durch Zufall das Schutfrehh 
in der dortigen Gegend anheimgefallen war, lie 
durch mehrere Monate Grabungen vornehmen und 
stieß endlich auf maͤchtige Kohlenflötze. Die Ange 
iegenheit, welche für Ostschlefien von großer Tras— 
weite ist, wird, um Spekulations⸗Pläne der Ah. 
rainer zu verhindern, streng geheim gehalten. 61 
wird an der Fundfsielle ein großartiges Kohlenberg 
werk errichtet und ist ein englischer Ingenieur be 
Aeits mit den Vorarbeiten beschäftigt. 
Vermischtes. 
— Schon seit langerer Zeit rreibt in Frie drich s⸗ 
thal eine Diebesbande ihr Unwesen, glücklicher⸗ 
veise ohne bis jetzt nennenswerte Erfolge erzielt 
zu haben. So wurden in dem Hause eines Schlos⸗ 
jermeisters kürzlich 6 Flaschen Wein und einem 
Wirte sämtliche Hühner auf eine bis jetzt unauf- 
Jeklärte Weise entwendet. Ein in einer Mezzgerei 
Hersuchter Einbruch wurde durch die Wach samkeit 
»es Hundes vereitelt; ebenso mißglückte ein ge— 
alanter Diebstahl bei einem Wirte durch die Da—⸗ 
zwischenkunft des Hausbesitzers. 
FOttweiler. Eine Uamasse von Heidel— 
heeren muß heuer der Hochwald liefern. Schon 
seit 3 Wochen erschallt hier und in den umliegenden 
Orten Tag für Tag in allen Tonarten der Ruf: 
„Wehlen! Wehlen!“ Wenn man alle Heidelbeeren, 
die schon hier durchgeführt wurden, zu einem 
Brei bermahlen hätte, so könnte man damit, 
chreibt die „S.⸗ und Bl.⸗Zig.“, ale Häuser und 
Straßen der Stadt „wehlblitzeblo“ anstreichen. 
Leipzig. Als besonders anziehend gestaltet 
sich die da ue rnde Gewerbe-Ausstellung 
zutzeit der Michaelsmesse, indem geplant ist, die 
Ausstellungsräume bei Beleuchtung abends geöffnet 
zu halten. Mit der Gewerbe⸗Ausstellung wird gleich- 
jeitig eine Ausstellung von Beleuchtungs?örpern 
aller Leuchtsysteme, als elektrische, Gas⸗, Petroleum⸗, 
Del⸗ und Kerzenbeleuchtung verbunden sein. Die 
nusgestellten Leuchtlörper werden auf Kosten der 
Ausstellungsleitung zur Wirkung gebracht. 
4 Ratibor. In den Forsten des Herzogs 
»on Ratibor haben sich große Ronnenschwärme 
niedergelassen. 
pWisen, 16. Aug. Die erste Gesamtauf⸗ 
ührung des Sängerfestes hatte beispiellosen 
xIrsolg, wohl 12,000 Zuhörer und 8000 Sänger 
paren anwesend. Bürgermeister Prix hielt eine 
Ansprache, auf welche Sänger und Publikum mit 
Doationen anworten. Der Fränkische Süngerbund 
ang mit vielem Beifall unter Leonhard Meyers 
Direktion Rheinbergers „Frühling.“ — Im Ver⸗ 
aufe des Konzertes fanden noch große patriotische 
Demonstrationen statt: als die Kavpelle „Heil Dir 
amiliennachrichten. 
Gestorben: In Saarbrücken Frau Josefne 
Steffgen geb. Okfen, 57 J a.; in Malpet 
Johann Latour, Fuhrunternehmer, 50 J. a.; in 
Winzingen Bernhard Joagchim, kal. Vostrath. 
—— 
Neueste Nachrichten. 
Kaisferslautern, 18. August. Die gefiern 
Nachmitiag dahier im Fruchthallsaale abgehaliene 
Wädhdlerdersammlung war zahlreich besuch 
ind verlief in anregendster Weise. Herr Bürger— 
neister Hofrat Neumayer eröffnete die Versammlueh 
nit einer kurzen Begrüßung und verbreitete fich damn 
Aber die Persönlichkeit des Kandidaten Herrn Gus. 
zesitzers Brunck, der im ganzen Wahlkreise auf! 
zeste bekannt ist. Noch Herrn Neumayer ergtih 
herr Justiztat Rosenberger⸗Zweibrücken zu einen 
Ta/ stundigen Vortrag das Wort, in welchem Redner 
4. a. sich UÜber die Lage im Wahlbezirke verdreiteh 
und die Angriffe der Gegner zurückwies. Die Aus— 
ichten des Kandidaten Brundh 'dürfen nach de 
zanzen Sachlage als recht guänstige bezeichnet 
verden. (Zw. 3.) 
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