Aber die desterreichisch ungarnischen Gestüte. Bericht⸗
erstatter: Bossert Edenkoben; 5) Verschiedenes.
— In Oberseebach erhängte fich in
einem Anufall von Tiefsinn der 18 Jahre alte
Sohn des Schmiedes Karl Koͤnig.
— Pirmasens, 21. Aug. Durch Regierungs⸗
entschliehung vom 7. d. Mts. wurde Herrn Lehrer
Peter Rumpf dahier die Anerkennung für seine
Lehrthätigkeit ausgesprochen. Es ist dies eine wieder⸗
holte Aus zeichnung des wackeren Schulmannes.
— Pirmasens, 21. Aug. Wie der „Anz.“
hört, wurde dem Siadtrath von kompetenter Stel'e
zahegelegt, den Turnunterricht an den
Bolksschulen, ähnlich wie dies schon an anderen
Orten geschehen, einer besonderen Lehrkraft zu über⸗
tragen.
— Pirmasens. Besitzwechsel. Die Ge⸗
hrüder König, Gerbereibesitzer, kaufien von Herrn
Zaufmann Knauber einen 24 Dezimalen großen
Barten ari Schlachthaus um die Summe von
3000 Mk. — Die Herren Franz Mannsmann
ind Lehnung kauften von den Erden Breith eine Stück
Land im Schachen um 9000 Mk. — Dieselben
kauften ferner don Herrn Kilian ein Stück Land ebenda⸗
selbst um 3.900 Mtk. und von Herrn Ludwig
Diener ein Stück Land im Schachen um 3100
Mk. — Herr Fabrikant M. Wolff kaufte von
Herrn Ir. Balzer, Feleschütz, ein Stück Land, im
Schachen um 2800 Ml.
— Die Landauer Bretzeljungen und
Bretzelfrauen, welche an den Sonnsagen den Ver⸗
schleiß von Bretzeln in den Wirtischaften u. s. w.
betreiben, sollen zur Riederlegung der Arbeit, wenn
auch nur ieilweise, gezwungen werden. Durch Ber
schluß der General⸗-Rersammlung des Landauer
Bastwicte: Vereins dütfen in den Wirtschaften von
Mitgliedern vorgenannten Vereins Bretzeln in Zu⸗
kunft nicht mehr feilgeboten werden.
— Edenkoben, 20. Aug. Bei der am
nächsten Montag statifindenden Einweihung
der neuen katholischen Kirche wird dieselbe abends,
sobald die Dunkelheit eingetreten ist, in Gegenwart
des Hrn. Bischofs bengalisch beleuchtet werden.
— Edenkoben, 20. Aug. Auf Veranlass:
ung des k. Bezirksamts waren gestern eine Anzahl
daufleute und Gewerbetreibende
jeitens des Bürgermeisteramts in den Stadthaus—
igut etngekaden worden, um dieselben zu höreu, wie
ie sich gegen die Schließung der Läden an den
Sounniagen stellen. Wie vorauszusehen war, sprachen
ich dieselben ganz entschieden gegen die Schließung
qus, dabei beionend und zwar mit Recht, daß sie
hierdurch enorm geschädigt würden, indem gerade
Sonntags, speziell aber an den Sonntagnachmit—
agen die Leute von dem Lande hierherkommen,
ihre Einkdufe zu machen; wenn fie hierzu keine
Helegenheit haben, werden sie zu Hause bleiben
und schließlich von den Hausirern u. dergl. ihren
Bedarf beziehen. Eher ließe fich vielleicht das
Schließen 4 Laven auf zwei bis drei Stunden
an den Vormittagen der Sonn⸗ und Feiertage durch ·
führen unde dünfte hierfür eher die Mehrzahl
dimmen. (Gwi.)
— Germersheim, 21. Aug. Gestern
Abend 10 Uhr begab fich das 17. Infanterie⸗
Regiment in zwei Extrazügen zu den dies⸗
ahrigen Herbstmanovern der 4. Division in
Unterfranken. Die Fahrt ging über Sp her—
Heidelberg Würzburg. Der Festungskommandant,
Herr Generalmajor Abel, gab mit den Offizieren
der Garnison dem Ragiment das Geleite bis
zum Bahnhof. Die Rüdlunit erfolgt am 18.
September.
— Speyer, 20. Aug. Das Buͤrgermeister⸗
amt hat auf morgen Nachmittag sämmtliche Vor⸗
stande der Vereine hiesiger Stadt zu einer Be—
sprechung einer gemeinsamen Feier der 20jährigen
Wiederkehr der Schlacht von Sedan in den Stadt
haussaal eingeladen. Die Feier joll gegen früher
in größerem Maßstabe stattfinden.
— Speher. Das Terrain, worauf die Pro—-
restationstirche zu stehen lommt, wurde
bereits abgesteckt. Die abgesteckte Fläche bildet auch den
Festplatz sur die am 19. September abzuhaltende
Feierlichkeit des ersten Spatenstiches.
— Haßloch. Hru. Buͤrgermeister Wilhelm
sind von dem Reichstagsabgeordneten Hrn. Dr.
Bürklin 100 Mt. zur Verteilung an die
Bewohner des hiefigen Armenhauses übersandt
worden.
— Das Jah res fest des evangel. Reitttungs⸗
hauses in Haßlosch wird Mitliwoch, 10. Sep⸗
tember, gefeiert werden. Der Festgottesdienst wird
vormittags 101 Uhr seinen Anfang nehmen. Die
Festpredigt halt Pfarrer Weyland von Neubäusel,
Jas Schlußwort spricht Pfarrer Daum von
Mechtersheim.
— Neustadt. Amneuen Güterbahn—
9 o f wird eben eine große Maschinenhalle, die
Raum für 30 Maschinen birgt, errichtet. In Ver⸗
indung mit dieser Halle werden Wohnungen für
gahnhoͤs⸗Aufseher hergestelltl. Da der Endtermin
dieser auf großen Bogen stattfindenden Herstellung
uuf 1. November ds. Is. fixirt ist, so herrsch
sebhaftes Getriebe an der Bauftelle. — Der bis—
jer an der Landauer⸗Straße gelegene Kohlenlager—
raum wird ebenfalls an den neuen Guter-
„ahnhof placirt. Ebenso ist eine theil-
veise Verlegung der Verbindungsstraßen
wischen Landauer- und Mannheimer-⸗Straße ge⸗
»lant. Zwecks dissen ist der Bau eines weiteren
Piaduetes, in der Länge etwa 76 Meter betragend.
vorgesehen. Durch Herstellung dieser Uterführung
st es möglich, zu den Ein⸗ und Adlad plätzen des
Huterbahnhofes ohne Ueherschreitung der Geleise
zu gelangen. Durch Anlage der Kaiserstraße wird
der sonst so entlegene Güterbahnhof der Stadt um
Bedeutendes näher gerückt. Kur.)
— Deidesheim. Zur Zit trinkt man hier
zdilliges und gutes Bier. Die Verwaltung der
Zdonkursmasse der Sp yrer Bierbrauerei Br. läß!
ramlich den noch ziemlich großen Lagervorrat in
den von genannier Brauerei gemieteten Bierlokalen
das Bier zu 20 Pfg. derzopfen, infolge dessen ein⸗
Jiefige Wirtschaft schon seit längerer Zeit sehr
vesucht ist.
Deidesheim, 20. Aug. Füe das in
Berlin zu ertichiende Bismarck-Denkmal
vurden dahier mitunter sehr namhafte Beträge —
ais zu je 200 Mk. — gespendet und sind mehrere
zundert Mark an das Zentral⸗Komite abgeliefer!
vorden.
— Aus Edigheim wird der „Pf. Ztig.“
zeschrieben: Das Geleise der Straßenba hen liegt
tzt bis Frankenthal. Wegen der Ernte wurde der
tzau durch die Ortschaften unterbrochen, auf der
distriktssttaße außerhalb der Dörfer jedoch eifrig
veiterbeirieben. Sicherem Vernehmen nach wurd
die Verwaltung der Haltestelle zu Oppau dem
Wagnermeister Voͤlker daselbst, diejenige zu Edig
hdeim dem Wirte Martin Faller daselbst übertragen
— Hundeschau. Unter dem Vroteltoral
und in Gemeinschaft mit dem Süddeutschen Verein
iür Zuchtung reiner Hunderacen in Munchen ver—
anstaitet der Pfäl zische Jagdschutzverein
zür seine Mitglieder am 11. September eine Hunde⸗
chau im Gesellschaftshaus zu Lud wigshafen
ind am 12. September ein Prei⸗suchen auf dem
stheingoönheimer Jagdgebiet des Hercn Kommerzien⸗
athes Dr. Karl Clemm. Bedingungen und An
neldescheine für beide Veranstaltungen sind durch
den Vereinsrechner Frhen. Eugen von Gienanth in
kisenberg zu beziehen. Als letzte Anmeldetermine
vurden bestimmt für die Schau der 25. August,
für das Preissuchen der 3. Sptember.
— Ougersheim, 20. Aug. Die Hupfersche
Wattefabrik wurde um 50,000 Mt., nich—
am 46,800, Mk. wie irrtümlich gemeldet,
Jerkauft. Der Geschäftsantritt geschieht am 15
Zeptember.
— Kirchheimbolanden, 20. August.
Bestern Abend spielten einige Kinder am Ziegel⸗
pooge, wobei ein etwa vierjähriges Mardchen,
Töchterchen des Herrn Wirts Röhrig, ins
Wasser fiel. Schnell entschlossen sprang ihm
der anwesende, des Schwimmens kundige 14jährige
dugo Seyler, Sohn des Herrn Gerderei⸗
besißers Joseph Seyler, in Kleidern und Schuhen
nach und es gelang dem wackeren, die eigene
debensgefahr nicht scheuenden Knaben, das Kind
welches ohne dieses rasche Eingreifen unrettbar
derloren war. aus dem Wasser zu retten.
GBf. Pr.)
— Der Gemeinderath von Aksenz hatft
e Einführung eines Wochenmarktes beschlofsen.
Derselbe wird jeden Donnerstag stattfinden.
Vermischtes.
4 In der Nachbarschaft von Neunkirchen
vird laut „S.⸗ u. Bl.Z.“ folgendes Jag d—
ubenteuer erzählt: Ein Herr Nimrod hat
ich am Waldessaum „anständig“ hingestellt und
auert auf einen „Boeck“. Dieser scheint aber
Vertath“ gewittert zu haben; denn er zeigt sich
nur in respektvoller Entfernung. Schnell enlledi
sich unser Waidmann seiner Stiefel, und
pirschi“ er vollständig geräuschlos im —*
der Abenddämmerung. Zwar hat der Vod
Unart, ewas unruhig seinen Standort zu we
seln, doch underdross⸗ n wird seine Spur
jeden Nugenblick kann er sich — *88
zeigen, und dann, o Glück, stirbt er gwißn
Fuuer. Aber dir günstige Augenblick äßt un
auf sich warten, und es wird schon dunkel, unr
dunkler, und mit einemmale hat sich der da
Bock“ veradschi-det, ohre daß auf ihn ein —*—
Jefallen ist. Auf „dem nicht mehr unbewhne
Wege“ schleicht der Gprellte nun zurück zu seiner
Stiefeln. Doch dieie sind trotz des eifrigen
Suchens nicht mehr zu finden. So bleibt ihm
nichts anderes übrig, als barfuß den stundenwestn
Weg nach Haufe zu „pirschen.“ Am andeten
Motgen begibt sich die Fanulie Nimrod auf du
Stiefelsuche. Rintig, dort stehen sie noch, frich
olank gewichst, mit einem Zettelchen dabei, de
Inhalts: „Dies zum Dank für die freundlih
Begleitung meines Mannes gestern Abend. Frau
B. Ock.“
F St. Johann, 20. Aug. Die Giundung
der Straßenbahn St. Johann-Malstat
Burbach-Loursenthal, Aktien Ges⸗llschaft, mit den
Sitz in St. Johann, hat jetzt stuttgefunden. Dat
—IIIXO
Eröffaung der Straßenbahn find t alsbald ftat
7 Saarbrücken, 21. Aug. Das der
Erben des verstorbenen Brauereibesitzers Ferdinand
Zir zugebörige, an der Vorstadistraße gelegen
Wohnhaus mit Brauereigebädud—
kaufte Herr Kaufmann Johann Dobele von hin
um die Summe von 35 000 Mark.
F St. Wendel. Sit einigen Wochen sind
vereinzelte Fäalle von Milzbrand unter den
Rindvieh in hiefiger Stadt vorgekommen. Eu
Arbeiter, welcher bei der Obduktion der gefallenen
Tiere mithalf, nahm aller Ermahnungen unge?achtel
das Messer nach Mezzgerart zwischen die Zähae
Hierdurch zog sich derselbe eine Blutvergiftung zu
welcher er nuch wenigen Tagen erlag. Man fand
den armen Menschen todt im Bette liegen.
f In dem Amtsgefängnisse zu Karlsruh;
fam es am 16. ds. zu einer Meunterei mi
Mordversuch. Trei Einbrecher hatten, den
„Bad. Beobachter“ zufolge, in vergangener Woch
den Eatschluß gefaßt, den Gefangenenwätter zu
rmorden, die anderen Gefangenen zu befreien und
»ann zu entfliehen. Samstag Nachmintag sollte de
Plan durchgeführt werden, es wurde dem X
Jeklopft und von demselben Wass⸗r verlangt; ab
derfelbe sodann die Zelle betrat, wurde er prößlic
uüͤberfallen, niedergeschlagen und gewürgt und iroh
energischer Gegenwehr selbst eingeschlossen. Sodam
zingen die Verbrecher zur Frau des Ueberfallener
und verlangten die Schlüssel. Die Frau jedoch
ngie fich zur Wehr, wobei sie von den Scheusaler
eichfalis gewürgi wurde. Eine andere Frau, di
jufallig auf Besuch anw send war, flüuchtete und
ichrie um Hilfe, worauf schnell Schuztzleute herbei
kamen, die dann in Gemeinschaft mit dem Ger
fangenenaufseher die Angreifer in Ketten legten.
F Eine Schwarzwälder Bauernhoch
zeit. Vom Titifee wird gemeldet: Dieser Tag
wurde im Gasthof „Zum Bären“ eine groß⸗
Zauernhochzeit gefeiert, zu welcher gewiß 800 Per
anen aus der ümgegend, der weiduche Theil vie
ach noch in den malerischen Trachten, sich einge
unden hatten Der Spaezeitel lautete: 1. Ress
suppe. 2. Sauer⸗Essen. 8. Kalbskopf mit Sot
ð tise4 Rneflesch mun Rudeln.
Schwem fleisch mit Gemüse. 6. Koteletten v
Hemuse unde kaltem Pudding. 7. Wildpteken
Bugelhopf. 8. Linzertorte. O Eingemachtes am
Jeisch mit Pasteichen. 10. Braten, Salat un
Zompoft. 11. Kuchen und Küchle. Das Efn
zauert bei solchen Schwarzwälder Banernhochrenn
zon milsags bis nachts.und da zwischen
Bangen jeweils ein Tänzchen gemacht wdn
idt vs in Magen immerwieder Vlatz fur de
Nachfolgende. den
FWarzbarg. Es wurde jungst vo a
gro'ßen Legate'n zu kirchlichen und
hätigkeitszwecken berichtei, welche der vertornen
wittwete Kaufmann Steinfelder hin terlossen.
mehr ergab sich, daß von dem Vermogen, u
sener Zeit don dem Strinfelderschen an
selrst auf mehr als eine halbe Million 7—
war und über welches demgemäß der Er