Full text: St. Ingberter Anzeiger

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s königl. Amtsgerichts St. Ingbert 
Awtliches Organ des königl. Amtisger Ingbert. 
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SZugberter —— erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wögentlich mit Unterhaltungs-Blatt und Ritwoges und Samstags 
ni Lfirsrten Beilagen. Das Blatt koftet vierteljährlich 14 60 4 Kinjchließlich Tragerlohn; durch die Post berogen 1 75 4 einschließlid 40 ⸗ Zuftellung 2gebahr. 
die Zurückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die 
Erpeditior ANuskunft ertheilt, iI5 , Neklamen 80 A. Bei 4maliger Cinradung wird nur dreimalige berechnet. 
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Deutsches Reich. 
Nuͤrnberg, 238. Aug. Dr. Peters er⸗ 
que, von Emin Vascha beauftragt zu sein, 
n deutschen Volke Emins Grüße und Dank zu 
ugen. Emin habe seine Provinz ungern ver⸗ 
asen, doch Stanley habe mit Gewalt ge— 
toht. Emin sei Peters als echter deutscher 
Hann entgegengetreten und als solchen habe ihn 
heters kennen und schaͤtzen gelernt. — Dr. Peters 
rhieli von dem in Tölz in Oberbayern weilenden 
zeheimen Legationsrat Kayser folgendes Telegramm: 
Namens der Kolonialabteilung des Auswärtigen 
Imtes begrüße ich Sie nach der ersten Rast auf 
zutetländischem Boden mit dem Wunsche, daß 
hte reichen Erfahrungen der Ostafrikanischen Ge⸗ 
elschaft und dem Gesamtbesitze Deutschlands in 
dfafrila zugute kommen. Sie bald zu sehen, 
zͤtde mir außerordentlich erfreulich sei.“ 
Maunnheim, 24. Aug. Für die am 31. 
jugust in Heidelberg stattfindende Sedanfe ier 
dber nationalliberalen Partei ist 
Agendes vorläufige Programm festgestellt: 1. nach⸗ 
nittags /32 Uhr: großer Festzug durch die Stadi 
uuf das Schloß. 2. Von 133 Uhr an im Schloß⸗ 
jof: Festreden, abwechselnd mit patriotischen Liedern, 
Hesangs · und Musikvorträgen. Zu den Festreden 
sind Redner aus Baden, Hessen und der Pfalz ge⸗ 
wonnen. 3. Nach Schluß der Festreden gesellige 
hereinigung im Bandhaus und bei dem großen 
daß. Abends gegen 9 Uhr bengalische Beleuchtung 
sh Schloßhofs. Schluß des Festes: 10 Uhr. Für 
je Festteilnehmer wird mittags 12 Uhr 45 Minu⸗ 
ien von Mannheim ein Extrazug abgelassen, der 
um 10 Uhr 30 Minuten abends zurücdkehrt. 
Berlin, 23. Aug. Die Fuldaer Bischofs— 
onferenz beschloß nach der „Post“ bezüglich des 
sperrgelderfonds einen Vorschlag eines an⸗ 
rhmbaren Ausgleichs in Denkschriftform einzu⸗ 
eihen, wonach die Hälfte des angesammelten Ka 
itals baar den Diszesen ausbezahlt werden soll, 
je dinsen der anderen Hälfte jährlich nach Ver⸗ 
inbarung mit der Staatsregierung jur den Ge⸗ 
mt. Epistkopat verwendet würden. Die eine Halfte 
BKopitals soll der Unterstützung von Kicchen, 
detitung von Emeritenhäusern, unvorhergesehenen 
lufdlen und dem Misfionswesen zufließen. — 
di nachftjahrige Kathotikenversammiung 
ol in Regensburg statifinden. 
Berlin, 28. Aug. Heute erfolgte ein Aufruf 
mdie aus Berlin ausgewiesenen Sor 
ialdemokraten behufs Angabe ihrer Adressen 
v Veranstaltung einer großen sozialdewokratischen 
inholungsfeier. Am 1. Duiober werden nanmich 
tehrscheinlich eiwa 60 Sojialdemokraten hierhei 
utüdlehren. 
nuslanud. 
Paris, 28. Aug. Wie der Temps“ meldet 
sine der Handeismimsier vorgeschiagen uber Ar— 
itslo hne eine umfassende Erhebung anzu—⸗ 
len, welche als Grundlage für die Beratung der 
ubeiterfrag⸗ bei dem Wiederzusammiriti 
en Lammern dienen solle. Der Mintter wuͤrd, 
ndiesem Zwedde einen Credit von 400 000 Fr. 
Nlengen. 
Petersburg, 28. Aug. Kaiser Wil— 
* und die kaiserliche Familie sind gestern 
bend in Peterhof eingetroffen. — Kaiser Wilhelm 
ahte das gestrige Mandver an der Spizße seines 
—X Infanterie ⸗Regiments mit. Nach 
dun des Mandters war en Frühftüch, bei wel⸗ 
hem der Zar auf das Wohl des deutschen Kaisers 
ind des deutschen Heeres trank. Der Zar schenkte 
dem Kaiser eine Troika (Dreispänner) mit drei 
hrächtigen Füchsen. Der Reichskanzler v. Caprivi 
ist heute von dem Zar in einer Audienz empfangen 
vorden, welche eine Stunde dauerte. 
— 
Lokale und pfalztiche Nachrichten. 
sSt. Ingbert, 25. Aug. Zu dem Bau 
der Dienstwohnung fur den Herrnkgl. Forst⸗ 
amtsassessor dahier werden heute die Arbeiten be— 
jonnen. Man hofft das Gebäude, welches an die 
xrInsheimer Straße gegenüber dem Bahndhof zu stehen 
fommt, noch in diesem Jahre unter Dach 
zu bringen. 
* St. Ingbert, 28. Aug. Die gestrige 
Versammlung des Rechtsschutzvereins 
St. Ingöbert, welcher sich jetzt ausdem 
Rechtsschutzverein der Bergleute hiesiger Grube 
Jebildet hat, war von 200 Personen besucht und 
nahm einen kurzen Verlauf. Es wurden 8 neue 
Mitglieder aufgenommen, welche nicht bahyerische 
Bergleute, sondern meist hiefige Gewerbetreibende 
sind. Dieselben wurden auch als Ausschuß des 
Vereins gewählt. 1. Vorstand ist Maurermeister 
Pet. Groß, 2. Vorstand der preußische Bergmann 
Vet. Hemmerling, Schriftführer Maurer Franz 
Rupp, Rechner Nagelschmied Franz Lauer. 
* St. Ingberi, 25. Aug. Das sechste und 
letzte Abonnements⸗Konzert der 70er Ka⸗ 
pelle, wird in Beckers Biergarten morgen Nach⸗ 
mittag 5 Uhr ftattfinden. Es bleibt zu wünschen, 
daß fuͤr dasselbe eine recht schoͤne, warme Witterung 
rintrete. 
— Die dritte Vereinigung pfälzischer 
Korpsstudenten findet am Sonniag den 7. 
September nächsthin in Neußadt a. H. statt. 
— In Alschbach ist ein Rind des Hrn— 
Adjunkten Weisang am Milzbrand gefallen. 
— Blieskastel, 25. Aug. Im Hause des 
Herrn Siadtschreibers Hegemann bafindet fich eine 
altertümliche Wanduhr. Dieselbe wurde dieser 
Tage von Fachkennern als ein Meisterwerk alten 
Dalums bezeichnet. Wie man mitteilt, sind dem 
zlücklichen Befitzer des Werkes bereits 800 Mk. 
dafür geboten worden. 
— Zweibrücken, 25. Aug. Zur Richtig⸗ 
jellung verschie dener , Gerüchte“ über Hizschläge, 
welche im 2. Bat. des 18. Inf. Reg. letzthin auf⸗ 
getreten sein sollten, erfährt die „Zw. Zig.“ von 
zuverlässiger Seite, daß das Bataillon den Marsch 
in die Quartiere in glühender Nachmittagshitze zu⸗ 
rücklegen mußte, jedoch glücklich in seine Quattiere 
gelangte. Die Mannschaften, bei denen Hitzschlag⸗ 
erscheinungen zu Tage getreten waren, befanden 
ich bereits am nächsten Tage außer ärzlicher Be⸗ 
handlung und konnten die Uebung mimochen. 
— Naiserslautern, 28. Aug. In geftriger 
Stadtraissitzung gab Herr Stadibaumeister Binde⸗ 
wald eine Üebersicht über den Stand des Wasser⸗ 
werks bekannt, der wir folgende Angaben ent⸗ 
nehmen: Die Zahl der zum Anschluß angemeldeten 
Wohnhäuser beträgt 2850, an der Gesammtzahl 
don 2958 Wohnhäusern fehlen also nur noch 608. 
Die Einnahmen berechnen fich eiwa wie folgt: 1) 
bon 1460 ein⸗ und anderthalbftöckigen Häusern zu 
urchschnittlich 16 Mark: 23,360 Mark; 2) von 
760 zwei⸗ und zweieinhalbsidckigen Häusern zu 42 
Mark: 32,000 Mark; 8) von 120 drei⸗ und 
nehrstöcigen Hausern zu 70 Mark: 8300 Mark 
usammen also eiwa 64.000 Mb. welcher Betrag 
Verzinsung, Amortisation und Beiriebskosten um 
2—3000 Mk. übersteigt. Die größeren Etablisse⸗ 
ments find dabei nicht einmal mit eingerechnet, 
weil die Erträgnisse davon noch zu unbestimmt sind, 
doch darf die Gesammteinnahme auf 80- 90,000 
Mk. geschätzt werden, also um 20 -30,000 Mk. 
höher als die bezeichneten Ausgaben. Die hier und 
da laut gewordene Befürchtung, die sür die Anlage 
des Wasserwerkes vorgesehene Summe von 900,000 
Mt. möchte nicht ausreichen, ist vollständig unbe⸗ 
gründet. (Pf. Pr,) 
— Pirmasens, 283. August. Ein red—⸗ 
licher Finder. Herr Schreinermeister K., der 
fich gestern Morgen mit noch mehreren Gästen in 
der Seitz'schen Wirthschaft befand, begab sich aus 
dieser nach dem Pissoir im Hofe. In demselben 
gewahrte er einen ledernen Beutel auf einem Gefimse 
in der Höhe liegen. K. glaubte, es sei damit ein 
Scherz gemacht worden, wie dies ja auch so oft 
auf den Straßen mit Düten voll Sand ꝛ⁊c. der 
Fali ist und ließ den Lederbeutel liegen, kehrte je— 
doch an der Thüre wieder um und holte den ge⸗ 
geimnisvollen Lederbeutel herab. Was fand er 
nun darin? Achthundert Mark in blanken Gold⸗ 
flücken! Herr K. nahm den Fund an sich und als 
er sofoct im Wirthszimmer davon Mittheilung 
machte, kam athemlos Wirth F. gelaufen, um nach 
ieinem Gelid zu suchen, das ihm sofort von dem 
Finder ausgehändigt wurde. Daß dem Wirth nach 
Wiedererlangung seines Geldes erheblich leichter zu 
Muthe war, läßt fsich denken. Offenbar wollte 
Wirth F. Bier bezahlen und hatte den Geldbeutel, 
den er jedenfalls in der Hand trug, auf diesen 
Platz gelegt. 
— Landau, 23. Aug. Am 15. ds. Mis. 
ließ Herr Michel Leonhard, Inhaber der 
Brieftaubenstation Straßburg⸗Meg⸗Landau, eine 
Anzahl Posttauben (lauter Täubinnen) an die 
aiserl. Fortifikation nach Metz verbringen. Dort⸗ 
jelbst wurden die Thiece nach dreitägiger Inter⸗ 
aierung zu einer wissenschaftlichen Zwangstour 
Morgens um halb 8 Uhr in Freiheit gesetzt. Die 
deste Flugtaube kam um 9 Uhr 13 Minuten in 
dandau an. Dieselbe trug als Erkennungszeichen 
im einen Fuß einen filbernen Ring mit der In⸗ 
cchhrift: „Gott mit Dir, o Vaterland. 8. Juni 
1890. O. Sch. L. N.“ Für diese Taube wurde 
DZerrn Michel Leonhard schon ein sehr hoher Preis 
jeboten; er gab fie aber nicht weg, da sehr gute 
Taͤubinnen selten sind. Dieses Thier hat bei dem 
zeschilderten Flug ungefähr 100 Kilometer in einer 
Stunde zurückgelegt, was gewiß als eine schöne 
deistung angesehen werden darf. Die andern an 
dem vorgenannten Morgen in Freiheit gestehten 
Tauben kamen eiwas später an; dieselben sind alle 
um Einzelflug abgerichtet und sämtlich sehr intel⸗ 
aͤgente Thiere. Herr Michel Lonhard gibt fich 
alle erdenkliche Mühe, um die Brieftaubenzucht zu 
fordern und zu heben. Seine Erfolge müssen recht 
anerkennenswerthe genaunt werden und in zahl⸗ 
reichen Schreiben hoher und hoͤchster Stellen find 
seine Verdienste auch schon gewürdigt worden. In 
der nächsten Woche wird Herr Michel Leonhard 
eine Anzahl Tauben an die Festungsfortifikation 
nach Memel abgeben und sollen die Thiere von 
dieser weit entfernten Festung die Heimreise unter⸗ 
nehmen. 
— Oberotterbach. Wie eintraͤglich in der 
Behirgsgegend sich das Heidelbeerpflücken ge⸗ 
staltet, lann man daraus sehen, daß in einigen 
umliegenden Gemeinden, wie auch hier, bereits für