Full text: St. Ingberter Anzeiger

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2* Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
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der „St⸗ gIngberter Ruzeigere erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, 2 mal wöͤchentlich mit Unterhaltungs⸗-Blatt und Mittwochs und Samstags 
Anß rirten BSeilagen. VWas Blan kostei viertejährlich 14 G60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1) 154 einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuhr. 
uruckungsgebrhr ar die 4espalten⸗ Sarna endrene dder deren Kaum betragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfalzischen und solchen auf welche die 
Ehen o aatnit eatbeili. I . Neklamen 80 4. Bei 4maliger Ginrückung wird nur dreimalige derechnet. 
198. 
Deutsches Reich. 
Regensburg, 25. Aug. Ueber den Alt der 
zinwerhung wurde berichtet. Die Mitteilungen 
uber sind noch wie folgt zu ergänzen: An der 
hahhalla hatten sich 60 Landbürgermeister aus der 
ngegend zur Begrüßung des Prinz⸗Regenten ein⸗ 
quuden. Als der Wagen Sr. Kgl. H. des 
hünz Regenten sich nahte, trugen die Gesangvereine 
egenshdurgs das Walhalla-Gedicht von Förster, 
dufik von Stunz, vor, worauf Regierungspräsident 
did. Zieegler die Begrüßungsansprache an den 
heinzregenten hielt. Beim Betreten der Walhalla 
urch den Prinzregenten ertönte ein Fest: Hymnus 
i orchestraler Begleitung vom hiesigen Hoftheater⸗ 
usonai. Nach Beendigung des Gesanges hielt der 
Prasident der Kammer der Abgeordneten, Frhr. 
Ow, die Festrede, in welcher er nach einem ge⸗ 
hichtlichen Rückblick auf diese Kunstschöpfung und 
uh einer Verherrlichung Ludwigs T. als Kunst 
cen und deutscher Fürst wiederholt das Gelöbnis 
u Treue des bayerischen Volkes zu seinem Fürsten⸗ 
puse erneuerte. Dieser bei allen Anwesenden tiefen 
indtuck machenden Rede folgte der Ausdruck des 
dankeß durch den Prinzregenten. Frhr. v. Ow 
cgte danach namens des boyerischen Volkes einen 
Acbeerklranz an dem Standbild Königs Ludwig J. 
ueder, deshleichen Herr Präsident Dr. von Ziegler 
ind Hetr Bürgermeister von Stobäus. Unter dem 
donner der Kanonen und unter dem Schalle der 
ganfaren erfolgte die Uebergabe des Denkmals. 
in Fesichor schloß die Feier in der Walhalla und 
itzbald erfolgie die Rückkehr in derselben Ordnung 
ut igl. Villa, woselbst um 1 Uhr große Tafel 
jatfand. Zur gleichen Zeit fand im Hotel „Gol⸗ 
dench Kreuz“ das Fessessen der Mitglieder des 
dndiages und sonstiger geladener Gaste statt. Der 
dhürgermneisser von Stodädus erhielt vom Prinz⸗ 
sigenten dessen Porträt. 
segensburg, 26. Aug. Bei der Mar⸗ 
hallfafel gestern Abend toastete Bischof Stein⸗ 
Lirsdurg auf den Prinzregenten, Ministerpräfident 
sruiläheim auf die Kammern des Landtags. Bei 
nem kurzen Besuch des Prinzregenten trank 
eser auf das Wohl der Kammern. Nachdem sich 
Snhhl. Hoheit wieder entfernt hatte, dverlas der 
Pniserpiasident ein den Dank des Prinzregenten 
uurdaückendes allerhöchstes Dankschreiben, welches 
uit lebhaften Hochrufen aufgenommen wurde. Kurz 
rot b6 Uhr verließ der Prinzregent mit den Prinzen 
duet Glockengelaäute und donnerndem Jubel der 
dadllerung die Stadt, um mittels Sonderzuges 
uh München zurückzukehren. 
Regensburg, 26. Aug. Eiwa 70 Abge⸗ 
tdnete beider Kammern, die zur Feier der 
inthüllung des Denkmals König Ludwigs J. in 
at Walhalla dahier anwesend sind, beschlossen 
nhern Abend, eine Eingabe an das Finanz⸗ 
ninisterium zu richten, um Veranstaltung von um⸗ 
den Unersuchungen durch Forstmänner und 
dbeñtet zur Ausfindigmachung des kräftigsten 
itels zur Belampfung der Nonne. 
Muͤnchen, 26. Aug. Rachfolgendes Aller⸗ 
ne Handschreiben Sr. K. H. des 
5 nz⸗Regenten für das Walhallafest findet 
im Gesetz und Verordnungsblatt verdffentlicht: 
gd heutige Tag, welcher dem Gedächtniss 
Diee unvergeßlichen Herrn Vaters geweiht war, 
nh tief ergriffen und freudigsti bewegt. Di⸗ 
n die den Manen des großen Konigs 
Abe racht wurde, hat erneut glänzend bekundet, 
aller Bahyern Herzen von der Liebe zum 
Mittwoch, 27. August 1890. 
25. Jahrg 
Zerrscherhause und zum Vaterlande erfüllt sind. 
Vie in Mir der Eindruck des Festes ein unaus⸗ 
goschlicher ist, so wird, dessen bin Ich gewiß, die 
Frianerung an dasselbe in den Kreisen aller Be⸗ 
deiligten fortdauern. Des Hochstseligen Konigs 
Andenken, stets lebendig im Volke, wird immer von 
Reuem den einigenden Gedanken gemeinsamer 
Pflege und Mehrung der ideellen Güter wach 
zrhalten. Ehe Ich aus Regensburg scheide, 
rängt es Mich, Meinem lebhaftesten Dank Aus⸗ 
druck zu geben. Dieser Dank gilt dem Land- 
age, welcher das nun in der Walhalla befindliche 
Siandbild zu errichten beschloß; er gilt den Mit— 
Mliedern der beiden Kammern des Landtages, 
velche Mich bei der feierlichen Enthüllung des 
Standbildes so zahlreich umgaben; er gilt den 
Zünstlern, die hier mitwirkten; er gilt der Stadt 
Regensburg und der Oberpfalz, wo Mir heute 
wvieder so viele Beweise treuester Anbänglichkeit 
uteil wurden. Prachtvoll war der Schmuck der 
Straßen und Häuser; ungezähtt waren die Massen, 
die Mich begrüßten; Vereinigungen aller Art halfen 
durch ihre Änwesenheit und Thätigkeit das Fest 
zerherrlichen; mit patriotischer Begeisterung hatte 
heute das ganze Land den Blick zur Wolhalla ge⸗ 
cichtet. Möge Gottes reichster Segen Bayern schützen 
und schirmen in alle Zeit! 
Luitpold, 
des Königreichs Bayern Verweser.“ 
Kolmar, 26. Aug. In der gestrigen 
Reichsstags-Ersatzwahl wurde der el⸗ 
assische, deutschfreundliche Kandidat Bürgermeister 
Ruhland gewählt. 
Koblenz, 26. Aua. Unter dem Vorsitz des 
Abgeordneten Hitze fand vormittags die General- 
bersammlung des Vereins „Arbeiterwohl“ 
datt. Sämmiliche Redner gaben in ihren Vor⸗ 
rägen namentlich dem Dank fur die Erlasse des 
daisers vom 4. April d. J. Ausdruch. Außer 
ditze sprachen Bischof Korum, Dr. Windthorfl 
ind Schorlemer⸗Alst. Auf Vorschlag Windthorsis 
vurde an den Kaiser ein Telegramm abgesandt, 
n welchem der ehrerbietigste Dank für die kaiser⸗ 
ichen Erlasse abgestattet und freudige Unterstützung 
ur Verwirklichung der darin niedergelegten Ziele 
ersprochen wird. 
Berlin, 258. Aug. Aus dem Telegramm 
des Geh. Legationsrats Dr. Kaiser, des gegen⸗ 
värtigen Leiters der Kolonialabtheilung des Aus⸗ 
värtigen Amts, an Dr. Peters in Nüecnberg 
rgibi fich, wie die „streuzzeitung' meint, daß 
nan amtlicherseits mit dem bestimmten Plane um⸗ 
geht, Dr. Peters in den Reichsdienst zu 
übernehmen. „„Was die Verwendung des 
Dr. Peters, im Falle seines Uebertritts in eine 
miliche Stellung, anbelangt, so werden verschiedene 
Anfichlen darüber laut. Gleich von Anfang an, 
ils die ersten Anzeichen auftauchten, wurde von 
eachtenswerter Seite hervorgehoben, daß er wohl 
ur festern Befitznahme unseres oftafrikanischen Ge—⸗ 
ieites verwandt werden würde, indem man ihm 
ine Expedition übergäbe. Er scheine fich für eine 
olche Aufgabe durch seinen letzten Zug nach 
Aganda und zurück als besonders geeignes erwiesen 
u haben. Gegenwärtig werden nun Aeußerungen 
ahin laut, daß Dr. Peters in den Konsulatsdienst 
hernommen würde; und zwar wird die Vermutung 
nusgesprochen, daß er das Konsulat Sanfibar er— 
jalten würde.“ 
Berlin, 25. Aug. An dem Essen zu Ehren 
dr. Peters' im Kaiferhofsaale nahmen Veters, 
Tiedemann, Borchert, Staatsminister Hofmann, 
Schweinfurth, Lieutenant Sulzer, Cuny, Libvonius, 
Drygalski Pascha und zahlreiche andere frühere 
Afrikareisende Theil. Staatsminister Hofmann 
hrachte das Hoch auf den Kaiser aus, Schwein⸗ 
urth feierte Dr. Peters als den energischen, uner- 
chrockenen Mann, der Deutschlands Wettbewerb 
n Ostafrika sicherte und „unbewußt den Deutschen 
Helgoland wiedererwarb“. Dr. Peters dankte tief⸗ 
Jewegt. Er habe überall sein Leben eingesetzt, wo 
ꝛs dem Vaterlande zu nützen schien, niemals sei 
er waghalsig gewesen, seine Expedition sei der 
„Ausfluß einer großen Willensrichtung des deut⸗ 
chen Volkes.“ Er toaßete auf das deutsche Emin⸗ 
Pascha Komitéͤ. Regierungspräsident Tiedemann 
zrückte seinen innigsten Dank dafür aus, daß er 
einen einzigen Sohn wieder umarmen könne, 
uind gedachie bewundernd Wißmann's und Emin 
Pascha's. Livonius toastete auf den Kolonial⸗ 
zolitiker Hohenlohe ⸗ Langenburg. Peters sprach 
Schweinfucth als dem Afrikaforscher par excellence 
seinen Dank aus, Bennigsen und Stabsarzt 
Falkenstein brachten Toaste auf Lieutenant Tiede⸗ 
mann aus. 
Berlin, 25. Aug. Nach der „Post“ ist in 
Zansibar das Gerücht verbreitet, Emin Plascha 
jabe Dr. Peters einen Brief an das Deutsche Kon⸗ 
ulat in Sansibar mitgegeben, in welchem Emin 
der deutschen Regierung anzeige, er beadsichtige in 
dem Innern Afrikas ein eigenes Reich zu 
gründen. 
Berlin, 26. Aug. Die gestrige so zial⸗ 
demokratische Versammlung zur Bei⸗ 
legung der Streitigkeiten bezüglich der Parteitaktik, 
in welcher Bebel, Wille Grillenberger sprachen, 
endete mit einem vollständigen Siege der sozial⸗ 
demokratischen Reichstagsfraktion über die sie an⸗ 
zreifenden Genossen. Der Wortführer der Letzteren, 
Schriftsteler Bruno Wille, wurde niedergeschrieen. 
Berlin, 26. Aug. Die ‚Nat. Z.“ ist von 
Dr. Peters zu der Erklärung ermächtigt, daß 
die gestrige Meldung der „Post“ von der Abficht 
Emin Pascha's, im Innern⸗Afrika ein eige⸗ 
nes Reich zu gründen, aus der Luft ge⸗ 
griffen sei. Dr. Peters sprach beim gestrigen 
össen auch über die gereizte Stim mung 
gegen ihn. Er habe dieser persönlichen Feind⸗ 
seliglkeit eine Vermehrung seiner Thatkraft und 
Arbeitsleisuung entgegengesetzt. Er habe übecall 
mit seinen treuen Gefäührten das Leben eingesetzt, 
wo es galt, dem deutschen Namen und der deut⸗ 
schen Ehre zu nützen. 
Insterburg, 26. Aug. Kaiser Wilhelm 
raf heule früh 6 Uhr am Sprindter Weg, 2 
ꝛilometer von Insterburg, woselbst der Kriegerver- 
in zur Begrüßung Aufftellung genommen hatte, 
ein. Von hier aus begab fich der Kaiser, welcher 
die Kürasfieruniform trug, zu Pferde nach dem 
droßen Pieraginer Ererzierplatze und besichtigte dort 
zie 1. und 837. Kavalleriebrigade. Inzwischen hatte 
ie Artillerie die HHhhe am Kamswicken ˖ Insterburger 
Weg besetzt und wurde hier von dem jenseits Piera⸗ 
zinen gelegenen Ufer der Angerap von Kavallerie 
ingegriffen. Der Angriff von Kürasfieren, Ulanen 
ind Dragonern wurde in Regimentskolone geritten. 
Die Truppen mußten die steile Böschung hinab 
uind, die Angerap durchschwimmend, das ebenso 
deile diesseitige Ufer gewinnen. Der Kaiser und 
der Prinzregent von Braunschweig nebst Gefolge 
zeobachtesen diesen außerordentlich kühnen Ritt vom 
Zdamswicker Grund aus. Die Uebung verlief qlän⸗