Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St:. Inghert. 
oSt⸗ Juagberter peer erscheint täglich mit Auznahme der Sonn- und Felertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs-Vlatt und Mittwochs und Samstags 
ait Aufir srten Beilagen. Was Blatt koftet vierteljahrlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 x 78 4 einschließlich 40 — Zustellungsgebnhr. 
die Finrückungsgebühr far die Agespallene Garmondzeile oder deren Kaum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die 
Erpedition Uustunft ertheill i5 , Neklamen 80 B. Bei 4maliger Cinruckung wird nur dreimalige berechnet. 
c 199. 
Donnerstag, 28. August 1890. 
25. Jahrg 
Abonnements 
x den Monat September auf den täglich 
acheinenden „St. Ingberter Anuzeiger“ 
u2 illustrirten Sonntagsblättern werden noch 
iwährend angenommen von den kgl. Post- 
nfalten, den Postboten, den Austrägern und der 
zypedition. 
land nichts geändert habe. Die der Regierurg 
nahestehende „Liberts“ meint: „Die Zusammen⸗ 
tkunft in Narwa ist als durchaus unfruchtbar zu 
»etrachten. Wenn zwei so maächtige Herrscher zu— 
sammenkommen und wenn etwas Ernstliches aus 
hren Beratungen hervorgeht, so offenbart es sich 
tets in bemerkenswerten Anzeichen. Heute fieht 
man nichts derart. Die Eingeweihten schweigen und 
berkleinern absichtlich die Bedeutung der Begegnung. 
Das ist ein Beweis dafür, daß nichts Wichliges zu 
jagen“ist und nichts Entscheidendes vorging.“ 
Konstantinopel, 27. Aug. Gestern ist der 
deutschtürkische Handelsvertrag vom 
deutschen Botschafter v. Radowitz und dem Mi— 
nister des Auswärtigen Said Pascha unterzeichnet 
worden. 
Meriko, 27. Aug. Laut Nachrichten aus 
Mexiko wurde der Frieden mit Guatemala abge— 
lehnt. Infolgedessen erhielten die Streitkräfte von 
Fuatemala Befehl, gegen San Salbador vorzurücken. 
einer Eingabe an das hiesige Amtsgericht den 
Schutzmann St. hier vorgeworfen, letzterer habe 
ihn bei seiner Arretirung am 11. Januar thätlich 
mißhandelt. Diese Behauptung kann der Angeklagte 
nicht beweisen und wird deßhalb wegen Beleidigung 
zu 14 Tagen Gefängnis nebst den Kosten verur—⸗ 
heilt. 6. Von der Anklage der Körperverletzung, 
zegangen durch Schlagen des Leinenwebers Chr. 
Schw. aus Eschringen am 26. Mai, wird der 84 
J. a. Fabrikarbeiter Mich. Br. von dort, als nicht 
überführt freigesprochen. 7. Die Ehefrau Low. St. 
geb. Anna Sch. hier ist geständig, den Schuhmacher 
Joh. Wei. beleidigt zu haben. Sie widerruft ihre 
Aeußerungen gegen diesen und zahlt die entstandenen 
Kosten, worauf der Beleidigte seine Privatklage 
zurückzieht. 
* St. Ingbert, 28. Aug. Der nächste 
Unterrichtskurs an der kal. Hufbeschlagschule 
zu Zweibrücken beginnt am 15. September 
l. Is. Anmeldungen, bezw. Gesuche um Zulassung 
hierzu find längstens bis 5. September nächsthin 
bei dem Vorstand der Schule, Herr Bezirksthierarzt 
Weigand in Zweibrücken, einzureichen. Mit den⸗ 
selben find die vorschriftsmäßigen Zeugnisse in 
Vorlage zu bringen. Frühere Anmeldungen, welche 
wegen des großen Andranges nicht berückfichtigi 
werden konnten, sind zu erneuern. Wer sich um 
ein Stipendium bewerben will, hat seinem Gesuch 
noch ein beglaubigtes Vermögenszeugnis beizu- 
fügen. 
— Niederwürzbach, 27. Aug. Heute 
Abend um 5 Uhr zog ein furchtbarer Ge⸗— 
pittersturm verbunden mit wolkenbruchartigem 
Regen über das hiefige Dorf. Der Sturm riß den 
choͤnen, dicktkömmigen Akazienbaum neben der 
Straße mitten im Dorfe mit der Wurzel aus der 
Frde. Der Schaden im Wald und auf dem Felde 
nag kein geringer sein. Auf der Bahnstrecke zwischen 
St. Ingbert und Hassel mußte der Zug still halten, 
veil der Sturm Bäume auf die Geleise geworfen 
zatte, welche erst dutch das Bahnpersonal beseitigt 
vurden. 
— Kusel, 26. Aug. In seiner letzten Sitz⸗ 
ung beschloß der Stadtrath, für genaue 
stontrole aller zu Markt gebrachten Thiere Sorge 
zu tragen, um die Einschleppung von Biehseuchen 
u verhindern. — Statt der bisherigen Abgabe 
ür verkaufte Thiere soll ein mäßiges Standgeld 
rhoben werden auf den Markten, um die hoͤheren 
Zosten zu decken. Die Ausgaben der Gemeindekaffe 
ilär die Viehmärkte find seit Jahren nicht viel ge⸗ 
cinger als die Einnahmen; nach dem neuen 
Projekte hätten die Verläufer weniger Ausgaben 
als bisher, und da Jeder, der ein Thier zu Markt 
bringt, dies eben in der Abficht thut, um dasselbe 
zu verkaufen, so läßt fich annehmen, daß ihm das 
geringere Standgeld weniger drücend erscheint, als 
der bisherige Abtreibschein. Als Gebühren find in 
Aussicht genommen: für 1 Pferd 25 Pfg. Fassel, 
Dchs, Ster, Kuh, Rind 20 Pfg. Kalb, Ziege, 
Schweine je 5 Pfg. Ferkel und Schaf je 2 Pfg. 
Die gleichen Gedühren sollen auf sämmilichen 
Närkten des Bezirkes erhoben werden. 
— Kaiserslautern, 27. August. Der 
20jahrige Gedenktag der ruhm⸗ und ehren⸗ 
reichen gewaltigen Schlacht bei Sedan wird wie 
in fast allen Städten Deutschlands, so auch hier 
außergewoͤhnlich feierlich begangen werden. 
— Ramberg, 27. Aug. Die Ramber— 
ger Bürstenfabrik erwarb gestern von Herin 
Johs. Zimmermann dessen Buürften⸗Hölzerfabril 
Deutlches Reich. 
Koblenz, 25. Aug. In der 2. öffentlichen 
»eneral versammlungderKatholiken 
deutschlands sprach D. Müller aus Wien 
her das katholische Priestertum. Reichstagsabge- 
ndneter Schüdler Landau sprach in packender, volks⸗ 
aͤmlicher Sprache über die katholische Presse, indem 
in scharfer Weise sich gegen die schlechte farblose 
hresse wendet und die Unterstützung der bewährten, 
son dem Bismarck'schen Vorwurf der Feigheit nich 
detührten, katholischen Prefsse verlangt; er ver—⸗ 
ieilt die Nörgelsucht gegen diese im eigenen 
dager und wünscht einen engeren Anschluß der 
hdriester an die Presse. Pfarrer Schmitz⸗Trier be⸗ 
pricht die Aufgaben gegenüber der Sozialdemokratie 
ind verlangt augesichts der veränderten Lage vom 
J. Ottober ab eine neue Organisation in der Be⸗— 
aͤmpfung derselben. Er schlägt vor: Verbreitung 
nilliger sozialpolitischer Schriften, Belehrung von 
det Kanzel, Beachtung der populären, fachverein⸗ 
ichen Gedanken bei Gründung von Arbeitervereinen. 
dberpfarrer Schmitz⸗-⸗Krefeld spricht zum Schluß 
iber die christliche Schule und den achten deutschen 
behrettag, indem er fich scharf gegen die 
ditteh'sche Rede wendet und mit der Versamm⸗ 
ung gegen die konfesfionslose Schule protestiert. 
(Grkf. Ztg.) 
Berlin, 27. Aug. Kaiser Wilhelm 
utt nach Ablauf des programmäßig vorgeschriebenen 
ufenthaltes in Ostpreußen mit Bahn unmittelbar 
ach Potsdam zurück, wo die Ankunft heute Abend 
molgi. Von der ursprünglich beabfichtigten Rück⸗ 
neise auf dem Seewege über Pillau nach Kiel wurde 
nit Rücksicht auf ⸗ die andauernd schlechten Witter⸗ 
mgsberhaltnifse Abstand genommen. 
Berlin 27. Aug. Die „Nordd. Allg. Zig.“ 
un derfichern, daß von allen Nachrichten über 
me im Herbst bevorstehende Reise des Kaisers 
mKRußlandenach Berlin, des deutschen 
duiser: Nares nach Monza oder Rom an unterrichteter 
vtelle nichts bekannt sei. 
Berlin, 27. August. Die sozialdem o⸗ 
datische Lassa⸗Feiser am nächsten Sonntag, 
v nach allen Vorbereitungen einen großartigen 
Unmsang anzunehmen verspricht, wird in Friedrichs⸗ 
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Breslau, 27. Aug. Kaiser Franz Joseph 
n Oesterreich trifft hier am 17. September ein, 
deist bei der Kaiserin im Schlosse und reist nach 
nnn nach Schloß Rohnsioa zum Kaiser Wilbelm 
Lokale und pfelziiche Nachrichten. 
* St. Ingbert, 28. Aug. Der Turn⸗ 
berein St. Ingbert beabsichtigt sein diesjähriges 
Stiftungsfest am nächsten Sonntag über ocht 
Tagen durch einen Ball im Café Becker zu be— 
gehen. 
* St. Ingbert, 28. Aug. Gestern Nach⸗ 
mittag gegen 5 Uhr tobte über unsere Gemarkung 
ein heftiges Gewitter mit Sturm und theilweise 
Schloßenfall. Von vielen Bäumen wurden Aeste 
und Zweige abgerissen, jüngere am Stamm geknickt. 
Auch an den Dächern der Häuser richtete der 
Sturm Schaden an. Zum Glück zog das Wetter 
ehr rasch vorüber. 
* St. Ingbert, 28. Aug. In gefstriger 
Schöffengerichtssitzung, welcher als Schöffen 
die Herren Joh. Würß, Wirt in Rohrbach, und 
Pet. Ansel, Ackerer in Heckendalheim anwohnten 
iand 1. unter der Anklage die 29 J. a. Barb 
Bi., Ehefrau des Metzgers L. W. hier. Am 2. 
Mai hatte sie das 11jährige Mädchens des Auf⸗ 
sehers Str., welches mit den Kindern der Ange- 
lagten einen Zank hatte, mit einem Reiserbesen 
geschlagen. Fuür diese Körperverletzung gibts einen 
Tag Gefängniß und die Kosten. 2. Am 14. Juni 
zeriethen in der Schweitzer'schen Wirtschaft dahier 
die Bergleute Phil. Schu. 42 J. a., und Joh. Kr. 80 
J. a., beide aus Hassel, in Disput, worauf Schu. 
dem Kr. mit der Hand sowohl als einem daumen⸗ 
dicken Stock ins Geficht und auf den Kopf 
schlug, während beide mit einander rauften. Wegen 
drperverletzung mittels gefähclichen Werkzeugs 
verden dem Schu. 8 Tage Gefängnis, wegen ein⸗ 
'acher Koͤrperberletzung dem Kr. 2 Tage Ge⸗ 
ängnis und jedem /4 der Kosten zudiktirt; hierbei 
ist die Strafe für den verübten Unfug einbegriffen. 
3. Der einfachen Koͤrperverletzung und der Be⸗— 
drohung wird schuldig erklärt der 31 J. a. Bäcker 
L. F. hier. Am Abend des 12. Mai traf er auf 
der Straße den Agent G. Bl. Infolge einer Aus— 
inandersetzung packte F. den Andern um die Hüfte 
und drückie ihn. Urtheil: 6 Mk. Geldstrafe ev. 2 
Tage Geföngnis und die Kosten. 4. Die Verhand— 
'ung wegen Hausfriedensbruchs gegen die Beigleute 
Joh. Wa., 21 J. a., aus Rohrbach, und Pet. Ja. 
29 J. a., aus Spiesen, wohnhaft in St. Ingbert 
zegen letzteren auch wegen Beleidigung, Widerstand 
uind Unfug, wird auf unbestimmte Zeit ausgesetzt 
5. Der schon oft vorbestrafte Schlosser Alb. Rh. 
38 J. a. aus Roden (Rheinpreußen) hatte in 
Ausland. 
London, 27. Aug. Ein Bericht der irischen 
undkommission meldet, daß in ganz Irland, aus— 
uemmen die Umgegend Dublins und die Graf⸗ 
daft Down, di⸗ Kartoffelkrankheit herrsche. 
VDaris, 27. Rug.Mehrere Äbenddlatter be— 
X heute wiederum die Ergebnisse der Reise 
nes deutschen Kaisers nach Rußland. Sie 
anmen alle zu dem Schluge, daß die Begegnung 
d den Beziehungen zwischen Rußland und Deuff-