schule wieder zur Bewerbung auszuschreiben und
war mit einem Anfangsgehalt von 3800 Mk. Die
weitere Steigerung desselben bis zu einem bestimm—
len Maximaigehait wird durch das neue Gehalts—
regulatid festgesetzt. Die Bewerber um diese Stell⸗
muͤssen akademisch gebildet sein. — Nadh mehrfachen
vergeblichen Versuchen haben die hiesigen Instal⸗
lationsgeschäfte nun einen Crfolg errungen. Auf
eine diesbezügliche Eingabe nämlich beschloß jetzt
das Kollegium, daß vom 1. Oktober ab die städtische
Gasfabrik nicht mehr berechtigt ist, Privatgasleitungen
jur Ausführung zu übernehmen. — Das neuliche
Fesuch der Stadt an das Ministerium um Verleg-
ung der Stadt in eine hoͤhere Serviceklasse wurde
abschlägig verbeschieden. Es soll nun die letzte
Instanz, der Bundesrath, mit der Sache bebelligt
werden.
Kirchheimbolanden, 30. Aug. Ein
rätselhafier Mensch.) Vorgestern Abend 5
Ahr brachte Polizeidiener Huber von Albisheim mit
1 Mann Unierftützung einen sehr starlen jungen
Mann auf einem Wagen liegend und mehrmals
lan Kopf, Leib, Händen und Füßen) an denselben
gefesselt hierher. Derselbe wurde, waͤhrend er in
AÄlbisheim mit einem Metzgermesser im Mund, einem
solchen in der Hand und einem geladenen Revolver,
aus welchem er geschossen, drohend sich herumtrieb,
bon etwa 40 Mann, welche fich mit Heu⸗ und
Mißgabeln bewaffnet hatten, daselbst gefangen ge⸗
nommen, wobei er fich wie ein Wilder benahm
und nur mit großer Mühe gehunden werden konnte.
Als er durch Gauersheim gebracht wurde, bat er
den dortigen Polizeidienet, er möge ihm die Fessel
an einem Fuße lockern, da er zu große Schmerzen
durch dieselbe empfinde, und als der genannte Be⸗
dienstete seinem Wunsche willfahrte, trat er ihm
mit dem Fuße auf den Leib, sodaß er mehrere
Schritte zurückfuhr. Auskunft über seine Person
verweigerle er, und dem Herrn Bezirksamtsafssessor
hier gab er auf Befragen, was für ein Landsmann
er sei, eine unflätige Antwort. Der Gefangene
wurde unser starker Bewachung in's Gefängnis da⸗
hier verbracht. (K, A.)
zersichert war, erwächst dem Mann ein bedeutender
Schaden.
Regensburg, 80. Aug. Das Garn⸗
und Trocknlager der Honschub'schen Weberei in
Forchheim ist vergangene Nacht abgebrannt. Der
Schaden wird auf 100 000 Mark geschätzt.
4 Eipe Wette. Ein Frankfurter erregte
rorige Woche in Königstein, Neuenheim und Sodeu
in Angeheures Aufsehen. Derselbe hatte nämlich
eiine Wetie um 20 Mk. und einige Flaschen Sekt
nit einem Sodener abgeschlossen, daß er in vollem
zallanzug einen Ochsen aus Eppenheim, wo das
khier gekauft war, abholen und in Soden zur
z„chlachtbank führen werde. Der Herr degab sich
aach Eppenheim, ließ den Ochsen bekränzen, baad
hmeffiatt des unschönen Seiles eine farbige
Schnut um den Kopf, nahm sein spanisches
stöhrchen mit goldenem Kaödpfchen in die Hand
ind machte sich mit dem Breitgestirnten auf den
Weg nach Soden. Um das Thier recht willig
ind folgsam zu machen, gab er ihm nicht blos
zute Worte, sondern reichte ihm auch mehrere in
zen Frackzipfeln verborgene Brödcheu dar. End⸗
tich war Soden erreicht, wo die Kur⸗ und son-
tigen Gäste Spalier bildeten und den sonder—
»aren Einzug mit Gelächter und Hurrab be—⸗
leiteten.
4 In Parch im der Geburtsstadt des General⸗
el dmarschalls Grafen Moltke ist ein Komitee zu⸗
ammengetreten, welches zum 90. Geburtstage des
zreisen Feldherrn eine Obation vorbereitet. Der
Zlan geht dahin, durch ganz Deutschland eine
SZammlung zu veranstalten zu dem Zwecke, das
Beburtshaus Moltkes anzukaufen und das—
elbe mit dem weitern Ertrag der Sammlung dem
Zrafen Molike als nationale Dedication darzu⸗
zringen unter gleichzeitigem Ersuchen, das Haus zu
rgend einer Stiftung zu bestimmen.
4 Mord und Selbstmord. In einem
m Westen der Stadt Berlin gelegenen Hotel
jatte am jungsten Dienstag ein Kaufmann aus
Desterreich mit seiner Gaitin Quartier genommen
ind eins der im vierten Stockwerk belegenen
Fremdenzimmer bezogen. Durch den Knall ein es
—„chusses, welcher am Freitag in der fünften Morgen⸗
tdunde erdröhnte, wurden die Bediensteten und Gäste
»es Hotels aufgeschreckt. Als man hinzucilte, fand
nan die Thür des betreffenden Zimmers innen
rerschlossen und verriegelt, so daß einer der Ange⸗
tellten sichf veranlaßt sah, einen Schlosser herbeizau-
solen. Als der Betreffende zu diesem Zweck das
Zaus verließ, bot fich ihm auf dem Bürgersteig
in schauervoller Anblick; in einer großen Blutlache
ag dort der österreichische Kaufmann, dem aus
einer klaffenden Kopfwunde das Blut herausquoll.
Dder Verwundete wurde von hinzugerufenen Leuten
aufgehoben und in's Haus getragen. während
gleichzeichzeitig oben im vierten Stock die der—
ichlossene Thuͤr mit Gewalt geöffnet wurde. Im
Zimmer fanden die Eindringenden die Gattin F
aufmanns, aus einer Wunde in der linken —X
blutend quer über dem Bette liegend. Auf einem
Tisch neben dem geöffneten Fenster, aus dem da
Fremde den Todessprung unternommen hatte, stam
in noch hald gefülltes Glas, und daneben lo⸗
ein Revolver, der noch mit scharfen Schüssen ge
laden war. Unter der Waffe lag ein Zettel, der
folgende Zeilen enthielt: „Nachdem ich mein—
Frau vergiftet und erschossen, habe ich mich selbi
getödtet.“ Ein hinzugerufener Arzt vermochte nu
den bereits eingetretenen Tod der Beiden festzu.
stellen, deren Leichen hierauf nach dem Schauhause
überführt worden.
FBrüssel, 30. Aug. In einer Versamm—
lung der Vertreter der soziolistischen Ver—
eine wurde heute fast einstimmig beschlossen, die
Urbeit sofort unter folgenden Bedingungen wiede
nufzunehmen: Keine Vergeltungsmazregeln jeiten
der Grubenbesitzer gegen die Ausständischen; Auf⸗
hebubg der Bestimmungen der Grubenordnungen
üÜber Geldstrafen; sofortige Bildung der noch zu
errichtenden Ardeitskammern. Die Belegman—
schaften besprachen diesen Beschluß im allgemeinen
qgünstig.
F Bern, 80. Aug. An der österreichisch⸗
schweizerischen Grenze ist der Rhein ausge—
brochen. Die Ortschaften Montlingen, Widnan
und andere siehen unter Wasser.
FGenf, 80. Aug. Graf Villanobe
purde aufgefunden. Er stürzte mit zwei Führern
in eine Gletscherspalte oberhalb Bionassah.
F Ragatz, 830. Aug. Nach mehrtägigen hef—
tigen Regengüssen sind alle Bergbäche ftars
angeschwollen. Der Rhein hat bei Reichenau
die seit 1872 nicht mehr erreichte Höhe von 26
Fuß. Die letzten Winter neuerbaute Brücke zwischen
Mastrils und Landquart wurde gestern fortgerissen,
wobei eine Frau und ein Knabe umgekommen find.
hei Churwallen wurde ebenfalls die Brücke fortqe—
9wemmt und der Verkehr unterhrochen.
Vermischtes.
Vom 16. bis 17. September findet das
große Kavallerie⸗Manöver bei St. Abold
statt.
FPrinzheim, 29. Aug. Ein radibales
Mirtel, die Wespennester in den Stallungen zu
dertreiben, ersann sich ein hiesiger Bauersmann.
Gestern Morgen zundete er das Wespennest an.
Dabei blieb es jedoch nich. Im Nu stand das
ganze Oekonomiegebäude in Flammen und nur
dank der schleunigen Hilfe der Einwohnerschaft und
der Feuerspritze von Imbsheim konnte das Wohn⸗
Jaus noch gereftet werden. Da das Anwesen nicht
achrichten.
Gestorben: In St. Johann a. d. Saar
Christian Mügel, 90 J. a.; in Saarbrücken Frau
duise Kaul geb. Köhl, 33 J. a.; in Homburg
Frau Maraaretha Schwarz, 69 J. a.
zueste Nacheichten.
Müunchen, 31. August. Der Bezirksamts—
assessr August Kremer von Frankenthal wurd⸗
an die kgl. Regierung der Pfalz zur Dienstleistung
berufen, der Bezirksamtsassessor Jakob Weidne
von Höchstädt a. A. auf Ansuchen an das Bezirks
amt Frankenthal versetzt. (3w. 3.)
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß.
Laschenmesser, Dischbestecke, Scheeren,
Brit. Metall-Löffeln und Gabeln,
Schul⸗, Bade⸗ und Wagen-Schwämme
empfiehlt in größter Auswabl
Krieger
erein.
Jul. Forster.
Schlachthausbericht vom August 1890.
Name 2 Bejeichnuy⸗ Thieres —8
des Thierbesitzers oder 33 S F * * — * —
9 Metzgers. 4α 5 38 51] Stuchzahl
SI. III. III
Die Beerdigung des verstorbenen ältesten Mitgliedes des Vereins
— rieh Ochs,
pens. Schmelzarbeiter,
Veteran aus dem Feldzuge in Schleswig⸗Holstein
von 1849,
indet am Dienstag Vormittag 9 Uhr statt.
Antreten um 8/19 Uhr an der Wohnung des
L. Vorstandes. Fischerp.
Dietz Jakob 1 i
Dietrich Ludwig ——-
Hager August J *
Hager Joseph 1
Kneib Adam 7
Kling Karl J—
Kling Christian ——1
Sander Johann 2-
Schwarz Carl, S. v. J. — 12
Schwarz Carl, S. v. P. — 2
Schwarz Heinrich 1L-
Scheiner Math. 2 —
131 Private 2— —
Nid 1———714—
7 7 8——A—2 615—
————2—— -
1012—5—58 2—
5 52—— 33*
1 15 ——— 816
5. -2—312
22 282
3———68 1
3 3
— 414
— 2
a wird morgens
a—
Eig
Für Wirthe!
Soeben eingetroffen neue
*
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36 Blatt,
zu den billigsten Preisen. Im Dutzent
tritt eine Preisermäßigung ein.
PDMætæ- umma J —
——Buchbandluna. Auf die —* wirden e. pe — wegen brhide de weger
Lungentuberkulose, 1J Kuh wegen Kalbefieber und eine Kuh wegen innerer Verletzung.
Frachtbrtefe In Schnappach wurden geschlachtet bei:
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aum Augu — 3 ——
Buchdrucerei Demetz —**8 2 ——
F— 6 I.Imert.
abgegeben bei
Frau Heusser.
Gesucht ein guter
Geselle;
auch ein braver Junge als Lehrling
hei Areisgcher-
Schuhmacher.
Täglich Baden.
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5öR I.