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— uudñꝛů Organ des königl. Amnsgerichts St. Inabert.
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der ‚St⸗ Ingberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Autnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mel wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samstags
in nufstrirten Beilagen. Vas Blatt joftei dierlehährlich 14 So — einschließlich Tragerlohn; durch die Poft berogen 1AM 75 &, einschließlich 40 —⸗ Zustellungsgebuhr.
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7207.
Samstag, 6. September 1890.
25. Jahrg
Politische Uebersicht. i
Der frühere bayer. Ministerpräsident
id Kullusminister Freiherr v. Lutzz ist am
güwwoch Nachmittag in Pöcking in Oderbayern
aih langem und, schweren Leiden gestorben
Imit ihm ist ein verdienter bayerischer Staats⸗
sunn wie warmer deutscher Patriot dahinge⸗
hieden. Johann von Lutz wurde am 4. Dez.
326 zu Münnerstadt in Unterfraaken geboren,
udierte in Würzburg die Rechts— und Staats⸗
usenschaft, wand 1854 Richter beim Kreis- und
ziadtgericht in Nürnberg und erhielt 1857 seine
eufung in das dayerische Justizministerium als
iiftarbeiter. Vom Dezember 1866 bis Herbst
367 war v. Lutz Chef des bayerischen Civil⸗
zabiners, um am 1. Oktober letztgenannten
sahres das Justizministerium und nach wenigen
hochen auch das Kultusminifserium zu üherneh⸗
jen. Als Justizminister erwarb sich v. Lutz her⸗
otragende Verdienste bei den Verhandlungen über
e Begründung des deutschen Reiches, als Kul-
tzminister trat er namentlich den übertriebenen
orderungen der bayerischen Zentrumspartei er⸗
Agreich entgegen. Das Justizministerium gab der
zeistorbene im August 1871 wieder ab, dafür
rdielt er im März 1880 nach dem Rücktritt
vPfretzschner's den Vorsitz im Ministerrath und
ezten Posten wie das Kultusministerium hat
Luß bis zu seinem im vergangenen Frühjahr
egen schweren körperlichen Leidens erfolgten Aus⸗
itte aus der bayerischen Regierung innegehabt.
et Verstorbene erfreute sich des unbedingten Ver⸗
tauens König Ludwigs II., wie auch der vollen
Berthschätzzung des Prinz⸗Regenten Luitpold und
uch in den Kreisen seiner politischen Gegner ge-
uß er persoͤnlich die größte Achtung.
*Man berichtetet aus München: Die Er⸗
ennung des neuen Erzbischofs von Bam⸗
verg hat auch die Zustimmung des römischen
⸗zuhles bereits erhalten. Dr. Joseph Schork
lzu Kleinheubach 1829 geboren, ein in seinen
igherigen Wirkungskreisen hoch angesehener und
arehrter Prielter, mit reichen Geistesgaben bedacht.
unst und Musik liebend und im gewoöhnlichen
berlehre leutselig, von versohnlicher Geßnnung
ind feinen Manieren. Als Kanzel ⸗Redner ge⸗
ießft er einen bedeutenden Ruf. Nach allem,
us man vernimmt, dürfte das schwere und ver⸗
awortungsvolle Amt eines Erzdischofs von Bam ˖
etg in die Hände eines Mannes gelegt sein, der
mn segensreiches Wirken erwarten laͤßt. Durch
iese Ernennung wird auch die erledigte Stelle
mes Reichsrates wieder besetzt.
— der Kongreß der Trade Unions in
wverpool nahin eine Resolution an, welche die
orderung der parlamentarischen Festsetzung des
Itludentages ausspricht, und verwarf mit 8
ne Mehrheit den Antrag, daß es den Ge⸗
und Individuen überlassen bleiben solle, den
aindigen Arbeitstag durch ihre Vereinigungen
erlangen. Der Kongreß nahm ferner Resolutionen
Ie die Beschaäfligung fremder Arbeiter in
luiden Häfen als ungehörig bezeichnen, sowie
g F gunsten einer internationalen Konvention
dntraftsebuna des Fabrikmarken⸗Gesetzes aus⸗
* In Oesterreich nehmen die Regierungs⸗
r gegen die irredentistischer Bestrebungen
dtigen Vereine ihren Fortgang. Hierzu de⸗
quch die durch einen Erlaß des Siatthalters
von Istrien verfügte Auflösung des Triestiner
‚olitischen Vereins „Progresso“, der allerhand
»adikale und unzufriedene Elemente in sich barg.
Zelbstverständlich werden nun die —XI
n O sterreich wie in Italien auf's Neue gegen
ie bserreichische Regierung losziehen!
*Der angekundigte Besuch König Hum⸗
zerts von Italien in dem großem Kriegs-
jafen Spezzia, wo ihn ein französisches Ge⸗
chwader begkuͤßen sollte, scheint nunmehr endgiltig
nüfgegeben zu sein. Natürlich hat das Aufgeben
ieses längst bestandenen Planes allerhand
ensationelle Gerüchte gezeitigt und wird u⸗ A. be⸗
auptet, der italienische Marineminister habe sich
janz entschieden dagegen ausgesprochen, daß das
ranzosische Geschwader im eigentlichen Hafen von
Spezzia ankere, angeblich, weil es dann in aller
Ruhe die Befestigungen Spezzias ausspioniren
onne. Darauf hin habe sich König Humbert
ntschlossen, überhaupt nicht nach Spezzia zu
Jehen und hiermit entfalle auch für die französische
tegierung der Anlaß, eine Flottenabtheilung nach
Spezzia zu entsenden. Jedenfalls ist in der
Janzen Angelegenheit itgend etwas nicht in Ord⸗
ung.
In Konstantinopel spuken wieder ein—
nal die armenischen Reformgedanken ge—
valtig. Bekanntlich hat der Sultan eine Kom⸗
mission armenischer Notabeln eingefetzt, welche ihm
Zorschlage über die Besserung der Lage in
ärmenien machen soll, ob aber viel hierbei heraus⸗
ommen wird, ist noch sehr fraglich Vorläufig
jat jedoch der einflußreiche armenische Patriarch
jein Enilassungsgesuch wieder zurückgezogen, da
er hofft, daß die NotabelnKommission die von
hm dorgeschlagenen Reformen billigen und aus-
üͤhren werde. — Der Sultan begnadigte anlaßz⸗
ich des Jahrestages seiner Thronbefteigung (31.
Augusth 18 von der frührecen Amnestie ausge⸗
chlossene aufständische Kretenser, was auf Kreta
nen günstigen Eindruck bervorrufen dürfte.
und zahlreiche Diplomaten; schließlich Künstler, Ge⸗
ehrte, Geistliche beider Landeskirchen und eine
roße Anzahl von Beamten. Eine Leichentede wurde
nisprechend dem letzten Willen des Entschlafenen
nicht gehalten. Der Prior Kliegl gab einen Lebens;
sbriß des Verstorbenen und unter Gebet und Ge⸗
ang des Bürgerchors wurde der Sarg in die
Zruͤft gesenkt. — Kaiser Wilhelm sandte an
zie Winde bon Schloß Gravenstein aus folgendes Bei⸗
leit Stelegtamm: „Soeden erholte ich die schmerzliche
Zunde von dem Hinscheiden Ihres Gatten, in wel ⸗
hem Se. Königliche Hoheit der Prinzregent und
das bayerische Land einen bewährten Diener ver⸗
lieren und in dem ich einen verdienten Staatsmann
detrauere, der allezeit treu zu Kaiser und Reich ge-
tanden. Ich spreche den Hinterbliebenen und in
erster Linie Ihnen mein aufrichtigstes Beileid aus.“
Der Reichskanzler v. Caprivi, dann Fürst Bismarck
ind Graf Herbert Bismard hatten vrächtige Kränze
gesandt.
Homburg v. d. H., 5. Sept. Der Primz
on'Wales hat gestern Vormittag dem Fürsten
gismarck einen Besuch abgestattet, nachdem der Fürst
»en Prinzen nicht zu Hause getroffen hatte. Abends
5 Uhr ist der Prinz von Wales nach Frankfurt
abgereist, von wo er noch heute nach England
veitereist.
Berlin, 5. Sept. Dem Vernehmen nach hat
die Wiederwahl v. Forcken becks zum Ober—
ürgermeister von Berlin die Bestätigung des
aisers erhalten.
Flensburg, 5. Sept. Kaiser Wilhelm
oastete beim gestrigen Paradediner auf das IX.
Armeekorps. Se. Maj. sagte, wenn auch die
Manbberiage Mühe und Arbeit erheischten, so sei
Zoch das Lob der Vorgesetzten für die Soldaten
die höchste Genugthuung. Er selbst werde niemals
die hohe Freude vergessen, welche er als junger
Soldat bei dem ersimaligen Lobe seines Haupt⸗
nannes empfunden habe. Der kommandierende
Heneral des IX. Korps dankte für das von Sr.
Majestat dem Armeckorps ausgebrachte Hoch und
zersicherte dessen treueste Hingebung für den obersten
driegsheren.
Sentsches Reich.
Muͤnchen, 5. Sept. Ein von Oberstorf ab⸗
zesandtes Handschreibem des Prinzregen⸗
en Luifpold an die Witwe des Staats mini⸗
lers Dr. Frhrn. v. Lutzz lautet folgendermaßen:
Tiefbewegt spreche ich Ihnen mein innigstes Bei-
Id an der so schweren prüfung aus. welche Ihnen
Re Vorsehung auferlegt hat. Nach langwieriger
drankheit hat nun ein an staatsmannischer Thaätig⸗
eit reiches Leben geendet. Ueber zwei Jahrzehnte
hat der Verblichene an der Gestaltung des oͤffent⸗
iichen Lebens hervborragenden Anteil genommen.
Sleis war der Dahingeschiedene von dem Bewußt-
ein einer gewifsenhaften Pflichterfüllung durch⸗
drungen und geleitel. Treue gegen Krone und Lund
ließ ihn selbst schwere Körperleiden nicht achten und
jab ihm Kraft, im Dienste fast bis zum Tode aus⸗
uharren. Immer werde ich Ihrem Gatten, dessen
stame der daterländischen Geschichte angehört, ein
hrendes und dankhares Andenken bewahren.“
Muͤnchen, 5. Sept. Der Beisetzung des
jerftorbenen Staatsministers Dr. Frhrn. Lutz auf
Hem südlichen Friedhof hierselbst wohnten bei als
Bertreter des Prinzregenten dessen Generaladjutant
Frhr. Freyschlag v. Freyenstein, in Vertretung der
inderen baherischen Prinzen deren Adjutanten,
owie samtliche Minister; ferner der General⸗Inten⸗
zant Frhr. v. Perfall, der Oberhofmarschall Frhr.
Malsen, der preußische Gesandte Graf Rantzau
— ——
Auslanud.
Bruͤssel, 5. Sept. Konig Leopold,
velcher fich zum Empfange Wißmanns hierher
zegeben hatte, empfing denselben gestern im Fürsten⸗
immer des Nordbahnhofes und hatte eine erfte
jnterredung mit demselben. Abends 6 Uhr 20
Rinuten suhr der König mit seinem Gaste in
inem koöniglichen Salonwagen mit Sonderzug nach
Isftende.
Paris, 5. Sept. Kriegsminister de Frey-
inet hat fur die gegenwärtigen Manbdver ein
zeues Reglement über den Ersatz der verbrauchten
Munitien erlassen.
Paris, 5. Sept. In Toulon gab geftern
Abend der englische Admiral Hopkins den
ranzofischen Behörden ein Essen an Bord der
Villoria“. Trinksprüche brachien aus Hopkins,
her Seeprafekt und Admiral Duppers auf Carnot,
die Konigin von England sowie auf die englische
und franzosische Flotte. Vormittags ging das eng-
ische Geschwader nach Spezia ab; es bleibt dort
tei Tage, wird also dem Stapellauf der „Sar-
egna“. nicht beiwohnen. Der Seepräfekt und Ad⸗
nical Duperré sprachen ihr Bedauern darüber aus,
zuß der Aufenthalt in Toulon so kurz war. Ad⸗