wgehi natürlich unsere Einwohnerschaft in ni
w Bestürzung. Die Streikenden bleiben *
nd fest, so daß sie unzweifelhaft den Sieg
ntragen werden. Ruhestorungen sind, so theilt
3 Fsblen beruhigend mit, bis jetzt nicht
ne
us Zahlbach, 8. Sept., wird dem
I.“ folgende Geschichte berichtet, welche
n Borzug hat, wahr zu sein: Heute Morgen
nde ouf dem Standesamte zu Mainz ein hier
susiges Paar ehelich verbunden, welches seit 383
sin thatsachlich in dem Wahne lebte, es sei ver⸗
athet, bis jetzt aber von Hymens Banden nicht
sqlungen war. Der alückliche Bräutigam ist 69
jugendliche Braut 63 Jahre alt. Sie haben fig
—*8 1856 in Oberstein kennen gelernt, in
jesem oder dem darauffolgenden Jahre zu Ober.
sin ihre Trauung bei dem dortigen Zivilstands⸗
anten angemeldet, sie konnten aber die in jener
geit im Gebiete des französischen Rechts giltigen
haschriften für die Ehe nicht erfüllen. Auf er⸗
hene Beschwerde wurde schließlich der damalige
sundige Standesbeamte zur Vornahme der Trau⸗
ng angewiesen, ehe diese aber vollzogen werden
iinle, mußte der Bräutigam seinen Wodhnfitz
wdsein, das Brautpaar kam nicht mehr dazu eine
ittliche Ehe zu schließen, es lebte aber falsch in
Meinung, gesetzlich vecheirathet zu sein. Als
moorigen Jahre der Mann eine Milnarretlamanon
jr seinen jüngsten zwanzigjährigen Sohn einreichen
vollie, kam der „Irrthum“ heraus und die hiesige
holizeibehdrde bestand nun darauf, daß die alten
dute ihte „Ehe“ wirklich zum Abschluß brächten
Ye alien „Brautleute“ hatten seit 1887 in ber
hiedenen Städten gewohnt, sich jederzeit als ver⸗
—
nuischreiben lassen. Schließlich kam auch der Mann
— DD
ind erklärte, daß die Polizei von ihm verlange, er
ole seine, Frau“ heirathen. Letzterem Dueeet
huute willfahrt, nachdem ein Rattenkönig von Vorver⸗
sandlungen vorhergegangen war. Das „Braut“Paar
atte bor Gericht nachzuweisen, daß es unr im Wahne
verheirathet sei, die Gebartsakien det „ehelichen“ Kinde
zußten dutch Richterspruch dahin abgeandert 8
zaß die Eltern nicht verheirathet seien, die Kinder
durden nun heute bei der Ehe auerkannt 8
raraufsin ist jetzt wieder in den abarhe
uu bemerken, daß die Eltern die Heirath 8*
gitimation vollzogen haben. Das junge —*
IJ& schon seit einiger Zeit Großeltern⸗
Würzburg, 5. Sepi. i
ucqqung in Betreff des Sndie
lobermarsches nach Marktbreit des 9 —
enterie · Regiments ist noch nicht abgeschlossen doe
zwoͤller erhielt, wie mitgetheilt, vom heri⸗ 8
erium den bekannten lauen Brief⸗ mir
am 1. September nieder. ign
rlautet, werde i i
acse Angelegenheit en wehtee —88 —
letzte, die den Marsch mitgemach * denn
herrn Oberst durchaus keine Voiste iun e dde
zuande der Truppen gemacht haben —* 8*
in erster Linie nöthig gewesen wäre. an
Furcht geschehen? Im Uebrigen ist man
—— uͤberhaupt bei jenem Marsch kein
nn u * groͤßere Truppenübungen
Einer der sich i
* h zu helfen weiß.
Drndee ß eh der dortige „General⸗
8 a n boshe upee Schneidermeister
iin Cid hat, hitft diesem 8 Sree
—XL ae ine an
desin seiner ee, den e
en e g die Kleider spater wieder
— unge wurde dadurch sehr oft
„jeinen freien Sonntag im sitill
X zuzubri 3 *
— quhringen Nun ist besagter
Deerwa —8 auch Fahnenjunker eines
idhit u solcher wollte er jungst eine
do zu der er mehreres Klein⸗
—* d ßp r g sich also diesmal ge⸗
hn mmitichen Kleidungsstücke seiner
on erecy auf's Leihhaus zu tragen; die
un in Folge dessen daheim in der
z nnber dafür hat sich der Meister
M *
e Dnden von Schul—⸗
* P elche vom arzilichen Verein
gutachtet sfind, genehmigte das
Hemeinde⸗Kolleg?um die erforderlichen Mittel und
ftellte an den Magistrat das Ersuchen um thunlichste
Vermehrung der Brausebäder. Bevollmächtigter
Schwarz tadelte mit Schärfe die Verzögerurg der
Finrichtung solcher Bäder.
F Landshut. Aus den Verhandlungen der
Hauptversammlung des Bayerischen Volks⸗
schullehrerVereins erhellt, daß der
Berein, Ende 1861 in Regensburg gegründet, jetzt
2,000 Mitglieder zählt, und heuer hier durd
1300 derselben vertreten ist. Das Vermoͤgen des
Waisenstiftes des Vereins beträgt 834,701 Mk.
An seinen ersten Vorstand vergütet der Verein in
Zukunft 1000 Mtk., dem Schrtiftführer 200 Mk
und dem Kassier 300 Mark. Für die beiden
Redakteure des Vereinsorganes wurden 1800 Mt.
ausgeworfen, dagegen die Entschädigung des Schrift⸗
leiters der „Jugendlust“ bei 1000 Mk. belaflen;
die bisherigen Ausgaben für eine zweite Hilfskraft
bei der Leitung dieses Blattes wurden abgelehnt
Fine lange Debatte entspann sich über den Antrag
den Beitrag der ordentlichen Mitglieder auf 8
Mark zu erhöhen, dagegen jedem Mitgliede das
Vereinsorgan unentgeltlich zur Verfügung zu siellen.
Es wurde beschlossen, diesem Antrage Folge zu
ageben, doch den Beitrag für das Mitglied auf
3,50 Mark festzusetzen.
F Berlin, 5. Sept. Wie erst jetzt bekannt
wird, fand die 20. Infanteriebrigade am 1. Sept.
in so hohem Grade den Beifall des Kaisers, daß
derselbe in jedem Regiment zwei Porteépée⸗
Fähn rich sofort zu Lieutenants ernannte. Es
ist das ein militärischer Vorgang, der viel be—
prochen wrd.
Der engere Ausschuß des Allgemeinen
Vereins für vereinfachte Rechtschreibung
hatte an Kaiser Wilhelm ein Schreiben mit
der Bitte um Regelung der Ortographie nach den
Grundsätzen der Lauttreue gerichtet und hat die
Antwort erhalten, daß derselbe das Unterrichtsmini⸗
derium beauftragt habe, den Gegenstand in weitere
Frwägung zu ziehen.
FKottbus, 5. Sept. Es ist hiet das
Gerücht verbreitet, daß in Mühlberg an der Elbe
bei einem Flußübergang 45 Husaren er—
tranken.
F Bern. (Eine Eisenbahn auf das
Matterhorn.) Heer⸗Beirix in Biel reichte beim
Eisenbahn⸗Departement um die Konzession zum
Baue einer Eisenbahn auf den Gorner⸗Giat und
das Matterhorn ein. Das Matterhorn (Mont Cernin)
ist das Haupt der vier mächtigsten Gruppen der
Walliser Alpen, eine überaus schlanke Felsenpyramide
in der Höhe von 4482 Metern. Die erste Be—
teigung des Matterhorns, das bis dahin für un—
ersteiglich gehalten wurde, erfolgte am 14. Juli
1865. Vier Engländer mit drei Führern erreichten
zlücklich die Spitze, verunglückten jedoch auf dem
Rückwege. Nur ein Engländer und zwei Führer
lamen zurück. Die Uebrigen gingen zu Grunde.
Seither sind zwei Schutzhütten angelegt worden
und hat man Ketten zur Erleichterung des Einpor⸗
kletterns angebracht. Der Bau einer Eisenbahn
auf das Matterhorn wird, falls er dollendet wird,
zu den vielen technischen Wundern des neunzehnten
Jahrhunderts gezählt werden können.
FSelzaete, 5. Sept. Die Gendarmerie ver⸗
hindeete den Zweikampf ezwischen Rochefort
und Thiébaud. Die Gegner und Zeugen begaben
fsich nach Gent.
FDie größte Zuderraffinerie delr
Weltist diejenige von Claus Spreckels in Phila-
delphia. Sie ist für eine Tagesleistung von 40,000
Ztr. Zucker bestimmt. Die Hälfte derselben, die
20,000 Zir. produziren kann und gegenwärtig in
Betrieb gesetzt wurde, kosteie 83 Millionen Dollac
und bildet einen Komplex 3—183 Stockwerke hoher
Bebäude. Sie besitzt 4 Vacuums mit 4800 Qua-
drxaimeter Heizflasche, von je 53200 Millimeter Durch ⸗
nesser und 14 Meter Höͤhe, welche binnen 8 Stun⸗
ven Sude von je 90.,700 Kg. Gewicht ergeben.
Der Zucker wird in Fässer verpackt, von denen
die Faßfabrik täglich 16,000 herzustellen vermag;
die vorhandenen Docks fossen gleichzeitig 12 große
Seeschiffe, und ein Ktahn von 60 Tonnen Trag⸗
raft besorgt die Entleerunag des Rohzuckers. Im
Banzen sind nur ca. 1000 Arbeiter nöthig. Eine
Raffinerie dieser Größe würde genügen, um die
Menge Zucker zu produziren, welche ganz Frankreich
zu seinem Konsum und zu seinem Außenhandel be—
darf. Erwähnenswerth erscheint uns noch, daß
Spreckels ein geborener Hannoveraner ist.
Volks⸗ & Landwirtschaftliches.
Mannheim, 4. Sept. Produktenbörse. Weizen
ofälzer 21.50 bißs —.— norddeutscher 21. — bis — —
Roggen pfälzer 16.75 bis 17, — russischer 17,. 00 bis — —
dafer, badischer 14, — bis 14,50, neuer —,— bis — —
Mk, Kleesamen deutsch. O. 00,00 bis —, — Alee⸗
samendeutsch. U. OkO, 00 bis 00,00 Luzerne 000 bis 000,
Provencer 000 bis 0O00, Esparsette 00, — bis 00, — Weizen⸗
mehl Nr. 00 86.50, Nr. O 33.50, Nr. 1 31.50, Nr. 2
80.75, Nr. 8 20.-, Nr. 4 25. —, Roggenmehl Ar. 0
27.50, Nr. 1 24.50. — Marktbericht. Kartoffeln pro
Ztr. 0,00 bis 0,00, Mk., pro Pfd. O bis O pfg, Fier
pro Hundert 0,00 bis 6,00 Mk., pro Stück ꝙ bis O Pf.
Butter pro Pfd. 6,00 bis 0,00 Mt., Wiesenheu pro Zetr.
O.00 bis 0,00 Mk. Kleeheun 0,00 bis 0,00 Vtk., Kornstroh
OD.00 bis 0,00 Mk.. Gerstenstroh 0.00 bis 0.00 Mt.
Gemeinnutziges.
— Wie behandelt man Brandwunden?
Eine eingehende Antwort auf diese Frege finden
wir in der „Fundgrube“. Sind die Wunden leich⸗
ter Art, so behandelt man sie in der Weise, daß
man sie mit irgend einem Olle (Leindl, Salat⸗
oder Olivenol), Vaseline oder Giyzerin bestreicht,
dann mit einer dicken Lage Bohnenmehl oder Holz⸗
kohlenpalver bestreut und mit einem leinenen Lappen
oder mit Watte zudeckt. Die Schmerzen lassen bei
dieser Behandlung bald nach und die Blasenbildung
hört auf. Waren bereits vorher Blasen entstanden,
so steche man dieselben vorsichtig auf, reiße aber
die Hautfetzen nicht ab. Sollten sich die Schmerzen
noch einmal erneuern, so nehme man den Verband
ab und bestreue die Wunde noch einmal mit Mehl.
ohne jedoch das bereits auf der Wunde liegende
Bohnenmehl zu entfernen. Eine sehr wirksame Brand⸗
albe kann man fich aus 100 Gramm Leinöl, 100
Bramm Kalkwasser und 3 bis 5 Gramm Kardol⸗
—
aus einer Mischung ungesalzener Butter und Eigelb
lauf einen Eßlöffel Butter ein Eidotter) ist sehr
zu empfehlen. Dagegen nicht genug kann man
davor warnen, den verbrannten Körpertheil in
kaltes Wasser zu stecken oder in gar mit Petroleum
oder Tinte zu bestreichen, wie es leider immer noch
so oft geschiebt.
Famtiliennachrichten.
Gestorben: In Bolanden Ernst Ruppert J.
81 J. a.
Protestantischer Gottesdienst.
14. Sonntag nach Trin. 7. September 1890
Vormittags ß 10 Uhr: Hauptgottesdienst.
Lied 542. Text: Gal. 3, 16-24.
Jachmittags um 2 Uhr: Chrisftenlehre. Lied
—
Neuefte Nachrichten.
Dresden, 5. Sept. Die Ehbe ist auf 42
Meter über Null gestiegen und steigt noch weiter.
Auf reißendem Strome treibt massenhaft Holz.
Die tiefgelegenen Stadtteile sind unter Wasser.
Auch die Nebenflässe der Elbe sind über ihre Ufer
getreten. Das Wetter klärt sich jetzt auf.
Prag, 5. Sept. Das Wasser steigt an—
haltend, der Verkehr über sämmtliche Brücken ist
eingestellt, das Elend ist unbeschreihlich. Das Nutz⸗
wasser wird knapp, da sämmtliche Werke dis auf
eines eingestellt haben. — Nach einer anderen spä⸗
eren Meldung ist das Wasser der Moldau im Fallen
degriffen.
Fur die Redalktion verantwortlich: F. X. Demeß.
Beste bezugsquelle für ßBuxkin und Kammgarn
reinwolsl. u. nadelfertig ca. 140 cm. bet.
aà Mtk. 1.95 Pf. p. Meter bis 8.75
versenden jedes beliebige Quantum porto⸗
frei direkt an Jedermann Buzkin⸗Fabrik-Depot
Oettinger &. Co, Frankfurt a. M.
Muster⸗Auswahl umgehend franko.
Unseren verehrten Leserinnen wir
s gewiß erwünscht sein, zu erfahren, daß der Herbst
Catalog des Versand⸗Geschäfts Mey & Edlich
in Leipzig⸗Plagwitz erschienen ist. Von Jahr zu Jahr
eine immer reichere Auswahl bietend, erregt die aufgefuührte
Menge der verschiedensten Artikel, die das genannte Welt—
geschäft auf Lager hält, geradezu Erstaunen. Und dabei
ist dieser Herbst⸗Catalag doch nur ein Auszug aus
dem Haupt⸗Preisverzeichniß, das auf Wunsch den bestellten
Waaren beigelegt wird. Selbstverständlich wird der Jahres⸗
jeit — dem Herbst und Winter — Rechnung getragen:
ille Neuheiten auf dem Gebiete der Damen⸗Gonfektion,
Herren⸗Garderobe, Pelz⸗ und Wäsche⸗Branche
4. s. w. find vertreten, während auch die Auswahl anderer
Artikel, wie Uhren, Schmucksachen u. dol. nich
ninder überrascht. Der Herbst Catalog wird auf Ver—
langen unberechnet und portofrei zugesandt.