sion wird eira auf der Linie Saaralben Hellimer
gegen fie operieren. Wie sich von da ab am 16.
und 17. September die Truppenbewegungen ent⸗
wideln werden, laßt sich nicht voraussehen. Jeden⸗
falls werden die Zuschauer, welchen der Zufall
zündzig ist, das Schauspiel interessanter Reiter⸗
lämpfe haben.
— Mimbach, 13. Sevpt. Unser Mitbürger,
derr Philipp Lindinger jr. Ackerer, hat an
die Gemeinde Mimbach einige Quadratmeter seines
Bartens abgetreten, um den hohen Preis von 20
Dek. für den Quadratmeter, das wäre für einen
Morgen Land die runde und bedeutende Summe
von 45,000 Mark.
— Kaiserslautern 12. Sept. Als Er⸗
zänzung zu der Notiz uibr den Verkauf des
botels Kraft am Bahohof teilt die „Pf. Vzt.“
mit, daß bei dem Preise von 195,000 Mti. die
ugehoͤrigen Baup ätze miteinbegriffen find. Die
Vermittlung des Verkaufs geschah durch das Süd⸗
deuische Zentral Vermittlungs-Bureau fuür Liegen⸗
schaften und Hypotheken von Johann Reinert in
Mannheim.
— Landau, 12. Sept. Ein tragisches Ge⸗—
schick hat heute Vormittag den weit über die
Brenzen unserer Provinz hinaus bekannten Hotelier
derrn Karl Schnell ereilt. Nach außerordent⸗
uüch langwierigen Verhandlungen war der Verkauf
des Hotels zum Schwan an Herrn Schnell zum
Abschluß gekommen und um 11 Uhr sollte die
notarielle Verbriefung des Kaufes erfolgen, da
wurde Schnell von einem heftigen Unwohlsein be⸗
fallen und nach wenigen Minuten war derselbe
eine Leiche. Wie es scheint, hat ein Schlaganfall,
nach anderen Angaben ein Blutsturz, seinem Leben
ein überraschendes Ende bereitet. Der traurige
Vorgang wird in allen Bevölkerungskreisen unserer
Stadt aufrichtiger Teilnahme begegnen.
— Mörlheim, 10. Sept. (Jagd-Pech.)
Ein Jäger der Bornheimer Jagd hatte auf der
hühnerjagd das Unglück, statt des Federwildes die
nit Tabakbrechen beschäftigte Tochter von Michael
Doppler dahier anzuschießen, und zwar erhielt, demt
.L. A.“ zufolge, die letztere ein Schrotkorn ins
Beficht und eins in den Rücken.
— Bergzabern, 11. Sept. Herr Hermann
Jsaac, Kaufmann, wohnhaft in Newyork, ein
geborener Edenkobener, welcher mit seinen Eltern
im Jahre 1853 nach Amerika auswanderte, kaufte
hier einen Bauplatz, um fsich eine Vil la zum
Sommeraufenthalt zu erbauen. Der Bauplatz (seit⸗
her Eigentum des Herrn Schlossermeisters Füß),
in der Größe von 75 Dezimalen, liegt, dem „T.
f. S.“ zufolge, unterm Zickzack, zwischen der Villa
des Generals Freiherrn v. Gumppenberg und Phil.
Seebach, Schlaghüter. Der Kaufpreis ist 50 Ml.
für die Dezimale.
— Der Ackerer August Weindel zu Behl⸗
deim war damit beschäftigt, am Giebel seines
Hauses Tabak zum Trocken aufzuhängen, als er
ausglitt und aus der beträchtlichen Höhe zu Boden
türzte. Weindel hat sich laut „G. 3.“ durch den
Fall einen Schädelbruch und außerdem schwere Ver⸗
setzungen an der Schulter und im Rückgrat zuge⸗
zogen, sodaß wenig Hoffnung auf Erhaltung seines
Lebens vorhanden ist.
— In der letzten Sitzung des Stadtrats von
Edenkoben legte, wie wir der „Ggt.“ ent⸗
nehmen, der Herct Burgermeister in Betreff der
Wasse rleitung den von dem technischen Bureau
für Wasserversorgung im königl. Staatsministerium
des Innern zu München aagefertigten Kostenan⸗
schlag mit Detailplänen zur Einsichtnahme vor.
Nach sachgemäßem Vortrage des Herrn Vorfitzenden
und nach gepflogenen Debatten, nachdem der Stadi-
rat bereits durch Protokoll vom 30. Januar 1890
nit überwiegender Stimmenmehrheit beschlossen hat
daß die Wasserleitung von der Stadt selbst über⸗
nommen werde, wurde zur Abstimmung darüber
geschritten, ob die geplante Wasserleitung aus den
angekauften Quellen im Distrikte Hesselbach (Zang)
nach den vorgelegten Elaboraten des besagten
echnischen Bureaus ausgeführt werden soll, was
mit 20 gegen 3 Stimmen bejaht wurde. Es reihte
äch hieran die Frage, auf welche Weise die Mittel
zu Ausführung beschafft werden sollen, und be⸗
ichließt der Stadtrat zur Bestreitung der Koften
ein Anlehen, wenn noͤthig bis zum Betrag von
200,000 Mk., aufzunehmen. Die Art des aufzu⸗
nehmenden Anlehens, dessen Ruckzahlung und Ver—
zinsung bleibt weiterem Beschlaß nach eingehender
Prüfung durch eine Finanzkommission vorhehalten.
— In Mailkamer starb in Folge einer
zlutvergiftung Herr Karl Platz, Kufer.
derselbe hat sich vor Qurzem beim Adladen eines
Fasses eine unbedeutende Verletzung durch Abschürfen
ser Haut am Arme zugezogen, ohne dieselbe An-
angs besonders zu beachten. Nachdem nun der
Urm immer mehr anschwoll und Schmerzen ver-
irsachte, zog er einen Arzt zu Rathhe. Leider zu
pät. Der Verstorbene stand erst im Aller von ca.
10 Jahren und war ein hier von Jedermann ge⸗
ichteter Bürger.
— Neustadt, 12. Sept. Bierbrauer Adam
dehm verkaufte sein an der Schütistraße gelegenes
Inwesen, worin seither die auch in weiteren Kreisen
ekannte Wirtschaft und Brauerei „Zum Hof⸗
rrauhaus? betrieben wurde, an Schuhmacher⸗
neister und Weingutsbefitzer Georg Baader um den
greis von 24 000 Mt. M. 3)
— Den Hauptgegenstand der Tagesordnung
ür den Verbandssstag der Pfälz. Gewerbe⸗
»ereine, welcher, wie schon mitgeteilt, am 28.
Zept. in Neustadt stattfindet, bildet die Besprech-
ing der Novelle zur Gewerbeordnung. Referent ist
herr Reichsrat Dr. A. Buhl.
— Lambrecht. Die Kinder der vor kurzem
n Mannheim verstorbenen Konrad Grohe Witwe,
seb. Charlotte Goßler von Frankeneck, haben der
ßemeinde Frankeneck zu Armenzwecken 300
k. überwiesen. Der Gemeinderat hat das
Zürgermeisteramt ersucht, den Schenkgebern Namens
er Gemeinde verbindlichsten Dank auszusprechen.
— Därkheim, 12. Sept. Die Er⸗
verbung der Wiesen auf dem Wurstmarkte
von Herrn H. Catoir und Erben Herold haben
s der Stiadliverwaltung ermöglicht, gleichwie in
inderen Städten die öffentliche Versteigerung der
Standplätze für Schaustellungen vorzunehmen;
ind zwar auch deßhalb, um den mitunter schon
uu Tage getretenen Einwürfen der Porteilichkeit
zei Zutheilung der Plätze zu begegnen. Die
jestrige Versteigerung lieferte denn auch ein glän⸗
endes Resultat. Erlost wurden 1283 Wark,
vozu noch die normierten Gebühren für die
herkaufsstände, Garküchen ꝛc. in bisheriger Weise
ommen.
— Ludwigshafen, 12. Sept. Troz aller
Aufklärung unseres Jahrhunderts“ gidt es noch
mmer Leute, die an mitternächtliche Gespensterer-
cheinungen und an „das Verheren“ glauben.
Wie man dem „Pf. Kur.“ mitteilt, wurde vor
iniger Zeit ein Kind einer hiefigen Familie plötz
ich krank und verstarb nach kurzem Krankenlager.
In ihrem Schmerz ließen fich jedoch die trauernden
xẽUltern und Bekannten nicht trösten, sondern be—
chuldigten einen in demselben Haus wohnenden
Mieter, das Kind so „verhxt“ zu haben, daß es
»adon gestorben wäre. Obwohl ihnen der das Kind
vährend dessen Krankheit behandelnde Arzt die ge-
jaue Todesursache angab, lafsen sie sich auch jetzt
ioch nicht von ihrer Meinung abbringeyn und fahren
n ihren Beschuldigungen und Klagen gegen den
Hiexenmeister“ fort.
— Kirchheimbolanden, 12. Sept. Die
Union“ ergänzte die Nachrichten von gemeinnütz⸗
gen testamentarischen Bestimmungen der dahier ber⸗
dorbenen Ftrau Dekan Ruddeschel dahin,
aß aus ihrem Nachlaß erhält: die Kirche in Kirch⸗
seimbolanden 3000 Mk., in Ilbesheim 1000 Mk.,
n Steinwenden 600 Mk. und in Landstuhl 500
Nk. Außerdem find 2000 Mt. zu einem Stipen⸗
ium für junge Theologen, 200 Mk. für das
diakonissenhaus in Speyer, je 100 Mk. für den
ilten Misfionsverein, fur das Rettungshaus in
haßloch und das Rettungshaus Rockenhausen be—
immt.
Vermischtes.
FStraßburg. Em neuer kolossaler
grückenbau wird fich über den Rhein spannen
ind Straßdurg mit Kehl verbinden. Durch den
jarken Berkehr Badens mit dem Rheinlande ist der
Zrückenban nothwendig, eine Schiffdrücke, wie sie
etzt besteht, kann nur als Notbehelf angesehen wer⸗
)en, da nicht weniger als 15 000 Personen im
Durchschnitt täglich die Brücke passiren, abgesehen
»on den Hunderten von Fuhrwerken. Das Projekt
ver festen Rheinbrücke ist vom Ober Ingenieur
zauber in Frankfurt ausgearbeitet. Darnach soll
zie Brücke auf die Pfeiler der Eisenbahnbrücke, durch
Anbau verstärkt, zu liegen kommen.
Aus den Manövera. Aub, 10. Sept.
hach der Vorstelluna der Brigade durch den Ohber⸗
ijen des 18. Regimenis v, Schraudenbach beganne
im 5. September die Detachementsübungen. 34
der Generalidee bildete das 18. Regimeni mit wa
Zatterieen Artillerie und zwei Eskadrons —*
ils Ostdeiachement die Adantgarde eines —*
'orps, welches von Nurnberg über Rothenburg gege
Nain und Tauber im Vorrücken degriffen i,
atte zunächst die Aufgabe, das Thal bei Gollach
nei zu machen, an welchem die feindliche Abam
jarde, (17. Regiment nebst zwei Eskadrons Ulanen
ind zwei Batterieen Artillerie) angelanat war. Nach
weimaligem Gefecht gelang es dem Ostdetachemen
nit Hilfe der ihm gewordenen Verstärkung bou
iner Pionierkompagnie, einer Eskadron Ulanen
ind einer weiteren Batterie, auch den Gollachgrum
u überschreiten und im letzten gestrigen Gafech
velchem auch Seine Exzellenz der kommandirend
Zeneral des 2. Armeekorps v. Parsebal deiwohni
en Feind bis gegen Riedenheim zudrängen. Heuie is
dasttag und beginnen morgen die Uebungen da
'. gegen 8. Brigade, welche setztere (17. und IB8,
Jaf.⸗Regt.) durch Generalmajor Passavant (sKom—
nandeur der 8. Kavaleriebrigade) geführt witd.
die Quartiere find fortdauernd trotz der dichlen
gelegung gut. Zwischen Soldaten und Bevblker
ing herrscht das beste Einvernehmen. Nur bei dem
7. Infanterie⸗Regiment hadben einige unliebsame
Vorkommnisse zu Klagen Anlaß gegeben.
F Kipfenburg, 10. Sept. Am Mon—⸗
ag wurde dahier der Soldat Schlachter dez
4. Chevaurlegers⸗Regiments zu Grabe getragen.
Auf einem Patrouillenritte war er von seinem
cheuenden Pferde an einen Baum geworfen
vorden und erlitt eine Zerreißung des Blind⸗
zarmes, sodaß er am anderen Morgen diesen Ver⸗
etzungen erlag.
F München. Beim Oktoberfest wird
Netzgermeister Rößler nicht weniger als vier
Ichsen hraten. Außerdem wird auch noch eine
Unzahl Schweine gebraten.
Zur Erbauung billiger Wohn—
jäuser hat in Munchen der dortige Bau⸗
ind Sparverein ein Bauterrain von etwa 600,000
Zuadrat⸗Fuß um einen günffigen Preis angelauft
ind soll nun sobald als möglich mit dem Bau
on 100 kleinen Familienhäusern begonnen werden,
vodurch für nächstes Jahr etwa 200 Familien so
vohl billige, als auch — erhalten
önnen, welche überdies nach einer bestimmten
seihe von Jahren schuldenfreies Eigenthum ihrer
zewohner werden.
F Kafsel. Der in Konkurs gerathene Prinj
Ulbrecht von Waldeck u. Pyrmont
ietet seinen Gläubigern eine Abfindung von 80
Prozent. Gehen sie hierauf nicht ein, so erhalten
ie so viel wie nichts. Die Schuldenlast bettägt
80,500 Mark; die Einkunfte des Prinzen aber
ind fast völlig der Pfändung entzogen. Die
Zrinzessin Albrecht hat Schulden im Betrag von
100,000 Mark; auch ihren Gläubigern werden
30 Prozent geboten. Die Adfindungssumme soll
om regiecenden Fursten beschafft werden.
F Die Waffenfabriken in Solingen
purden dieser Tage vom Direktor der königlichen
hewehrfabrik in Erfurt Major Lange sowie dem
zubdireltor Premierlieutenant Zwanziger auf ihre
zeistungsfähigkeit geprüft und dem Vernehmen nach
ur genügend leistungsfähig befunden, um inner⸗
alb acht Monaten einen Waffenauftrag von etwa
3 ood Scud der neuen preubischn Kapalleriesdoel
Modell 89 ausführen zu können.
pLustige Sprachreiniger. Der 81
inderhut“ ist kein ganz deutsches Wort, und se
at fich die Redaktion eines Berliner Wizzblattes
eranlaßt gesehen, ein Preisausschreiben zu veran
alten, um' so zu ermitteln, welche „deutschen
Wörter sich für Zylinderhut „auftreiben“ lassen.
dies Preisausschreiben hat den Erfolg gehabt. deß
ich dieserhalb dem armen Zhlinderhut die Haar
krauben dürften, wenn er erfährt, daß einige
hundertundfünfzig“ Sprachreiniger iht Können
hm versucht und fünfhundert Uebersetzungen tpg
saben. Unter den zahlreichen Verdeut chungsren
chlägen heben wir folgende preisgekrönte i
Zriginalität wegen hervor: Hochhut, Glatzenann
xetigondel, Kandidatenarche, das glänzende v
Balzling, Schweiß · Stulper, Parfüm: Hoͤhle, F
)en⸗ stoͤhre, Dunsttiepe, Pomadendeckel, Glanz v
Sylvester⸗Paute, Duftkanone, Genid · Walze Schaun
eckel, Mumpitzkrone, Kindersarg, Itauern *
Traueresse, Paradeproppen, Eramentrichtet.
nelsbura. Aufsatzkolben. Schmalzaondel. Demu