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königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Amtliches Organ des königl. An
Der „t Zugberter Auzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samstags
i ustrirten Beilagen. Das Blait kosftet vierteljährlich 1M 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 78 A, einschließlich 40 — Zustellungsgebnhr.
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Erpeditior Auskunft ertheilt, 16 “, Neklamen 80 —. Bei 4maliger Cinruckung wird nur dreimalige berechnet.
214.
25. Jahrg.
Deutsches Reich.
Köln, 12. Sept. In der Versammlung
der Altkatholiken, welche von 200 Dele—
gierten der Gemeinden Deutschlaids, der Schweiz,
hollands, Italiens, Frankreichs und zahlreichen
ünderen desucht ist, wurde beschlossen, alle zwei
Zahre einen internationalen Kongreß der Altkatho⸗
sten Deutschlands, der Schweiz und Hollands ab⸗
uhalten. Der nächste soll 18982 in der Schweiz
zanfinden. Morgen findet eine Delegiertensitzung
und Festessen, Sonntag Gottesdienst und öffentliche
Versammlung statt.
Köln, 18. Sept. Die in der heutigen
delegirtendersammlung des zehnten Altkatho⸗
riken-Kongresses angenommene Resolution
jat folgenden Wortlaut: „Der zehnte Altkatholiken⸗
dongreß erllärt: Erstens in Erwägung, daß die
zntscheidung der bayerischen Staats⸗
tegier ung vom 15. März 1890, wonach die
m der Erzdiözese München-Freising wohnenden und
m der Folge sämmtliche bayerische Altkatholiken
ritens der Staatsregierung nicht mehr als Mit-
llieder der katholischen Kirche betrachtet und be—
jandelt werden, erlassen wurde, ohne daß die
vahetischen Altkatholiken auch nnr gehört wurden;
m weiterer Erwägung, daß die Motive, worauf
Riese Entscheidang fich gründet, theils auf thatsäch⸗
ich falschen Behauptungen theils auf unrichtiger
Anwendung des gemeinen katholischen Kirchenrechts
und des bayerischen Staatsrechts gegründet find,
exllären die auf dem zehnten Altkatholikenkongreß
in Köͤln versammelten Altkatholiken des Deutschen
deiches die bezeichnete Entscheidung als eine schwere
kechtskränkung ihrer bayerischen Glaubens⸗
genossen, und sprechen denselben ihr wärmstes Mit⸗
gefuhl und das feste Vertrauen aus, dieselben alle
peselichen Mittel anwenden werden, jene ungerechte
ind unbillige Cntscheidung und alle ihre nach—⸗
heligen Folgen baldigst rückgängig zu machen.
weilens: zu diesem Zwecke erwarten die ver⸗
ammelten Angehörigen der altkatholischen Kirchen
deutschlands, daß es ihren bayerischen Glaubens⸗
pnossen baldigst gelinge, bei dem Prinz⸗Regenten
daherns die Ertheilung der Rechte einer oͤffenllichen
drchengesellschaft, hezto. volle Gleichberechtigung
tit ihren römisch⸗katholischen Mitbürgern zu er⸗
nitlen; drittens: der zehnte Altkatholikentongreß
hicht die Hoffnung aus, daß auch die unserer
luchichen Rtichtung nicht angehörigen, Billigkeit
ind Recht liebenden bay-rischen Staatsangehörigen
hten altkatholischen Mitbürgern zur Eclangung
xt kirchtichen Gleichberechtigung behilflich sein
derden“ Die Delegirtenversammlung faßte auch
dechtüsse detriffend Waisenhäuser,Vereins.
huser und die Äusbildung don Krankenpfleger⸗
erwarte, daß die Marine mit Ausdauer in dem
obenswerten Streben der Vervollkommung fort-
ahren wird, und empfehle die Beachtung der Be⸗
nerkungen, welche ich am Schlusse der Uebung ge⸗
nacht habe. Ich spreche Ihnen, den Admirälen
ind Offizieren meinen kaiserlichen Dank für die
dingebung uus, mit welcher alle gestrebt und ge⸗
arbeitet haben, und beauftrage Sie, auch den
Mannschaften meine volle Zufriedenheit mit ihren
deistungen hekannt zu geben. Flensburg. Wilhelm.
Breslau, 13. Sept. Der Trinkspruch
des Kaisers auf dem gestrigen Parade⸗Essen
dat folgenden Wortlaut: Ich erhebe mein Glas auf
das Wohl des VI. Armeekorps mit dem Gefühl
zer vollsten Anerkennung für die heufige Leistung.
Wenn ich an die Phasen der Geschichte unserer
Armee denke, an Keith und Winterfeld, welche uns
en die Zeiten Friedrichs des Großen zurückversetzen,
venn ich an die Heldengestalt meines Dahinge⸗
chiedenen Vaters denle, will mir das Herz vor
Wehmut zerspringen, zumal wenn ich zurückdenke,
vie vor acht Jahren mein noch frisch blühend und
jesuud aussehender Vater meinem Großvater das
dorps vorbeiführte. Diese Heldengestalten sind da⸗
hingegangen, sie leben jedoch fort in den Herzen
des Korps. Hierauf brachte der Kaiser ein drei⸗
naliges Hoch auf das VI. Armeekorps aus. —
der Zapfenstreich, bei welchem zwanzig
Mufik⸗ und Trompeterkorps sowie die Tambours
ind Spielleute von acht Infanterieregimentern mit⸗
virkten, nahm gestern Abend einen glänzenden Ver⸗
auf. Die Straßen, durch welche die Mufikabteil⸗
ingen vom Tauentzienplatz nach dem Palastplatze zogen,
owie der Palafiplatz selbst waren von einer dicht⸗
gedrängten Menge besetzt. Der Kaiser und die
daiserin erschienen an einem Fenster des königlichen
AbV
dölkerung begrüußt. — Das heutige Manöver
zegen den markirten Feind endigte mittags kurz
ach 2 Uhr zwischen Frobelwitz und Leuthe. Das
Westkorps behauptete seine Stellung. Die Kaiserin
uuhr darauf nach Breslau zurück. Der Kaiser hielt
unächft die Krilik ab und ließ sodann das ganze
Armeekorps, die Infanterie in Regimetskolonnen,
zie Kavallerie und Artillerie im Trab auf dem
Stoppelfeld im Parademarsch an sich vorüber mar⸗
schieren. Der Kaiser kehrte über Lissa nach Breslau
urück.
Deutsch⸗Lifssa, 18. Sept. Der Kaiser
und die Kaiserin sowie die übrigen zu den Ma⸗
növern anwesenden Fürstlichkeiten find mit Sonder⸗
zug um 1/4 Uhr hier eingetroffen und am Bahn-
hof von dem Landrat von Tettenborn empfangen
vorden. 20 Minuten vorher war bereits das große
Befolge in einem besondem Zug eingetroffen. Der
taiser, der den blauen Küraffierrock trug, stieg hier
u Pferde und ritt mit dem Gefolge ins Mandver⸗
jelande. Die Kaiserin folgte in einem sechsspänn⸗
gen Wagen. Ueberall, wo die Majestäten er⸗
chienen, jubelte die zahlreiche Menschenmenge ihnen
egeiflert zu.
vargebracht. Abends fand ein Konzert statt. Die
Polizei und die Beamten der provisorischen
degierung haben sich zur Verfügung gestellt, des-
Jleichen 70 Mann des Municipiums. Die Stadt
ind deren Umgebung werden von Berner Streif⸗
ruppen, die von Tessiner Soldaten begleitet werden,
ewacht. Die vom Bundesrate getroffenen Maß—⸗
iahmen konnten bis jtzt noch nicht durchgeführt
verden, da fie groben Schwierigkeiten begegnen.
die Uebergabe der Regierungsgeschäfte sritens der
rovisorischen Regierung an den Bundeskommissar
Zünzli hat noch nicht stattgefunden. Die ultramon⸗
sane „Liberta“ bringt einen Artikel, der das
Volk zur Gegenrevolution auffordert. Die Lage
cheint gespannter zu werden.
Rowno, 13. Sept. Die Manöbver find be⸗
endet; der Kaiser ließ in dem Augenblick Appell
lasen, als der General Dragomirow eine von
inem ganzen Armeekorps ausgeführte Attake
iuf die Lubliner Armee, welche Rowno angriff,
nachen ließ.
ια
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 15. Sept. Auf gestern
Nachmittag hatte Herr Kaplan Dasbach aus Trier
ie Arbeiter von St. Ingbert zu einer Verfamm—⸗
ung im Casé Becker eingeladen zur Fortsetzung der
Diskussion über die Demokratie mit Herrn Ehrhardt
aus Ludwigshafen. Aeußerst zahlreich war die Ver-
ammlung besucht, auch von auswärtigen Sozial-
demokraten. Punkt 214 Uhr wurde sie eröffnet,
ind verlas Herr Dasbach zuerst den Bericht der
ozialdemokratischen, Volksstimme“ Uüber die Versamm⸗
ung vom 15. August hier, welchen der Herr Redner
richtig stellt. Die Frage über die Lage der hiefigen
Bergleute, fährt Herr Dasbach fort, sei ihm nicht
lar, fie müsse im bayerischen Landtage zur Sprache
ommen, und dert werde fich Herr Dr. Orterer der
Interessen der Bergleute annehmen. Herr Roll aus
St. Johann macht sodann kurz die Bemerkung:
wvenn die Bergleute nicht gestreikt hätten, wären
hnen heute noch die Thore geschlossen. Nun trat
derr Ehrhardt auf mit der Ertlärung, es gelte für
hu nur, seine Anfichten zu verbreiten. Das Pro-
zramm der sozialdemokratischen Partei stehe schon
seit 1869 fest und daran werde kein Jota geän⸗
ert. Derselbe wendet sich in 12/,stündiger Rede gegen
das Kapital, welches die Menschen auspresse, und
zie heutige Arbeitsweise, die er verrückt nennt. Die
Verhältnisse drängten) zu einer Aenderung. Die
Sozialdemokratie sei das einzig Richtige, sie trete
die Erbschuft in der Produktionsweise an und wolle
die Produklionsmittel zum Gesamtgut des Volks-
daats machen. Wie dieser Zukunftsstaat eingerichtet
sein werde, kümmete ihn (Ehthardt) nicht, alle Aus⸗
ührungen hierüber seien Kannegießereien. Doch be⸗
jauptete Redner, die Berufswahl werde geregelt,
wer die schwierigsie Arbeit thue, belomme die schönsten
Zoteletts; die Krankenpflege werde geleistet aus
Menschlichkeit nicht um Belohnung im Jenseits.
Die Faulheit könne im Zukunftsstaat nicht auf-
lommen. Die Religion wollten fie gur nicht ab⸗
schaffen. Gegen den Vorwurf fie wollten die Ehe
adschaffen, verliest Herr Ehrhardt eine Heirats⸗
annonce und meint, so wurden beutzutage die Hei⸗
raten geschlossen, das heutige System verderbe die
Ehe, dabei verrohten und vertierten die Kinder. Di⸗
Armuth sei heute pyramidal, die Gemeinden seien
nit Armenlasten überhäuft, die Kapitalisten seien
nichts weniger als Christen.“ Der Arbeiter drauche
aber kein Almosen, er solle genüqgend verdienen
ien.
Wilhelmshaven, 18. Sept. Der Kaiser
uu dem kommandirenden Admiral durch folgende
Abinelsordre seinen Dank ausgesprochen: Nach⸗
am mir die Befichtigung der Nandderfloite Ver⸗
—X gegeben, den Admirdlen und Kommandanten
weine lebhafle Anerkennung mit der Fuͤhrung und
n deistungen innerhalb der Flone auszusprechen,
preicht es mir zur Genuglhuung. im Vericuf des
meinsamen Mandbers der Marine und des ILX.
limeelorba den guten Eindruck auch in weiterm
efatigt gdefunden zu haben. Die soeben beendeten
landoer haben mir die angenehme Ueberzeugung
vlefett, daß die Leitung duchdacht, die uchnishe
iutrung des Materials gesichert, der Geist der Be⸗
chungen frisch und Eijoig verbuürgend in. Ich
Auslauad.
Bern, 13. Sept. In Bellinzona wurden
die eidgenöfsischen Truppen gestern
heim Einrücken begeistert begrüßt mit dem Ruf:
„Es lebe der Bundeskommissär“ und mit Kanonen⸗
chüfsen auf der Hoͤhe deim Regierungsgebdude
mpfangen; die bewaffneten Bürger find entlassen
ind Bellinzona ist in einer Festesßimmung. Dem
Bundestkommissär Künzli wurde eine Kundgebung