I13—
e
5 7 —
8 9
—A—
r — A 4
—*
52 9 9
*
5934
g*
Organ des königl. Amtegerichts St.“
⸗Hert.
I5 —
ver Bte. Ingbanter Rutzeiger“ erscheint täglich mit Vußnahme der Sonn- and Felertge. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗-Blatt und Mittwochs und amstags
nit strivxten eilagen. VTas Blait koftet dierteljährlich M 60 4 einschlleßlich Lragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 4, einschließlich 40 ñ Zustellungsgebahr.
Die Erurtickungsgebubr Ar vie 4gespaltene Garmondzeile vder deren Raum beträgt vei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfalzischen und solchen auf weiche die
Erpeditior Auskunft ertheilt. 5 4, Neklamen 30 5. Vei 4maliger Siurdeuno wird nur dreimalige berechnet.
246.
Deutsches Reich. ⸗
München, 21. Okt. Der neuernannte Er z⸗
ischof von Bamberg Dr. Schork ist im
Zayer. Hof“ abgestiegen und machte gestern als—
ald nach seiner Ankunft dem Kultusminister Dr.
.Müller seine Aufwartung, mit welchem er eine
ingere Unterredung hatte. Heute früh 8 Uhr las
er Erzbischof im Dom die Misse. Am heutigen
hormittag fand dann in der Kapelle der Nuntiatur
iie feierliche Eidesleistung des Erzbischofs in
ßegenwart des päpstlichen Nuntius Msar. Agliardi
is Verteter Sr. Heiligkeit und des Uditore als
vostolischen Notars statt.
München, 21. Olt. Im Namen der hiefigen
ztadtgemeinde werden sich Bürgermeister Dr.
Bidenmanhyr und der Vorstand des Gemeinde—⸗
ollegiums zur Feier des 90. Geburistages des
zrafen Moltke nach Berlin begeben, um dem-
ilben die Urkunde über seine Ernennung zum
ẽhrenbürger der Stadt Müunchen zu überbringen.
vtaf Moltke hatte sich in einem Schreiben aus
Freisau vom 16. Oktober mit Dank zur Annahme
6 Ehrenbürgerrechts bereit erklärt.
Berlin, 20. Oli. Der Kaiser entsandte
en Grafen Waldersee nach Kreisau, um den
zrafen Moltke zur Geburtstagsfeier nach Berlin
u geleiten. — Nach der „Post“ dachte der Kaiser
em Feldmarschall eine „Ehrung zu, wie
ie noch niemals einem Preußen erwiesen wurde“
ind woran sämmtliche kommandierende Generale,
ie Großherzoge von Baden und von Hessen theil—
nehmen. Der Kaiser interessirt sich lebhaft für den
Fadelzug. Die Militärlapellen werden kostenlos zur
dersfugung gestellt. 10,000 Fackelträger haben sich
dereits gemeldet. Die ftudentischen und übrigen
Rorperationen mit Fahnen ꝛc. — Der Kaiser ver⸗
ieh dem scheidenden spanischen Gesandten
drafen Rascon das Großkreuz des rothen Ad-
erordens. Sein Nachfolger Graf Banoelos trifft
eute Abend ein.
Berlin, 21. Okt. Kriegsminister v. Kalten⸗
sotn⸗Stachaeu wurde zum Bundesbevollmäch⸗
igten ernannt.
Berlin, 21. Oll. Der „Reichsanzeiger“ ber⸗
Nentlicht eive koͤnigliche Verordnung, weiche den
dandfag der preußischen Monarchie auf den 12.
dodember einberuft. — Die Reise Caprivis
nach Jfal ien zur Begegnung mit Criaspi steht
i und wird schon innerhalb der nachsten 14 Tage
latfinden.
Berlin, 21. Oll. Der Reichskommissar
hajor v. Wißmann begibt fich Donnerstag fruh
nach Varzin zum Für ssten Bismargkund kehri
kamstag nach Verlin zur c. Er verlaßt Berun
ndgiltig am 27. Okiober.
Berlin, 21. Oti. Hiefige Blauter wollen
wissen, die Frage der Befestigung Helgoe
ande beschaftige das Marine⸗Ministerium; eint
darauf bezügliche Geldforderung würde bereits im
nuchsten Eiat erscheinen. Gs sel nur eine Sicher⸗
ung der Insel bezwedt und die Anlage einer Tor⸗
ledodampfer ⸗Station geplant, die Gruͤndzüge seien
bom Kaiser gebilligt, die Details würden ausgear⸗
eitet. Die Kieler Inspektiondreise des Admirals
dolß hing mit dem Plan der Anlage eines Tor⸗
—obafens bei Ellerbech zusammen.
Auslaud.
London, 21. Oti. Die englische Re—
rung hat die Vertreter der auswärtigen Mächte
cnuchrichtigi, daß sie die bra silianischeKepu—
Mittwoch, 22. Oktober 1890.
235. Jahra
blik anerkannt habe, und daß die englischen
Kriegsschiffe die Flagge der brasilianischen Republik
grüßen sollen.
Paris, 20. Okt. GKammerbericht.) Die
Dringlichteit für den Antrag Hubbard, Ein⸗—
führung des allgemeinen Stimmrechts für die Se⸗
natswahlen, wird abgelehnt.
Der Handelsminister brachte hierauf einen Ge⸗—
jetzentwurf betreffend den allgemeinen Zohl⸗
tarif ein. Der Entwurf umfaßt 721 Nummern
und ist in zwei Tarife eingeteilt: 1) Maximaltarif,
der dazu dienen wird, die Beziehungen Frankreichs
zu denjenigen Mächten zu regeln, die neue Han⸗
delsbvorteile einräumen; 2) Minimaltarif, der für
diej nigen Staaten bestimmt ist, die mit Frankreich
Begünstigungsverträge abschließen. Die landwirt—
chaftlichen Erzeugnisse kommen ausschlließlich im
Maximaltarif vor, woraus hervorgeht, daß sie
zußerhalb jedes Abkommens mit fremden Mächten
bleiben werden. Was die Rohstoffe betrifft, so suchte
der Minister diejenigen festzustellen, welche für
gzrößere Industriern unumgänglich götig seien; für
diese solle Befreiung von jedem Zoll verlangt wer
den. Unter denselben befinden sich Rohseide, roht
haäute, Baumwolle und Früuchte.
Paris, 21. Okt. Der Generalzolltarif
vird nicht vor Ende der Woche zur Verteilung ge⸗
angen. Gleich darauf wird der Zollausschuß sich
in Unicrausschüsse teilen, um den Tarif zu prüfen.
— Die Indischchinefische Anleihe, welche dem⸗
aächst der Kammer unterbreitet wird, beträgt 60
Millionen, ist tilgbar in 35 Jahren und wird mit
31)3 Prozent verzinst. — Wie aus Nanch unter
»em heutigen Tage, gemeldet wird, hat man den
S„pion Bonnet gestern in das Gefängnis nach
Fontebrault eingeliefert, wo er über den in Belfort
dethafteten Dietrich vernommen werden soll. In
Paris wurde bei Sparr⸗Stahl Haussuchung veran⸗
daltet, wobei ein Briefwechsel ans Licht kam.
Paris, 21. Olt. Der neue Gesetz ent⸗
vurf über Spionage, welcher in der Depu⸗
rirtenkammer gestern eingebracht wurde, tritt an
AVV
aicht vollständig genug angesehen wurde. Durch
den neuen Entwurf werden die Strafen gegen Be—
umte der Militäre und Cibilbehörden, welche für
die nationale Verteidigung wichtige Schriftstücke
ausliefern, verschärft. — Der Unterrichtsminister
vird von der Deputirtenkammer einen Kredit
von 400 000 Fr. für Ausgrabungen in
Delpbi beantragen.
Rom, 21. Okt. Offiziere des italienischen
deeres ernannten einen Ausschuß mit dem General
Talloux als Vorfitzendem, welcher dem Generalfeld—
narschall Grafen Moltke an seinem 90. Ge⸗
hurtstag ein Ehrengeschenk namens des italienischen
Heeres überreichen soll.
Konstantinopel, 21. Olt. Der vorgestrige
erste Sonntag, an welchem die griechischen
sirchen geschlossen blieben, ist hier, namenilich
auch in der Vorstadt Phanar, in der sich das
Patriarchat befindet, ohne bemerkenswerten Zwischen⸗
fall vorübergegangen. Die Stadt hatte ihr gewöhn⸗
liches Sonntagsgepräge.
New⸗York, 21. Okt. Bei dem Bankett
ehemaliger Offiziere des Potomak⸗Heeres hrachte
der Graf von Paris einen Trinkspruch aus
und erinnerte dabei an die Rolle der franzöoͤfischen
Monarchie bei der Befreiung der Vereinigten
Staaten. Dann sagte er: Die Monarchie sei für
Frankreich die nationale Regietungsform, wie dies
die Republik für die Vereinigten Staaten sei. Die
amerikanischen Republikaner würden verstehen, daß
die französischen Monarchisten das Andenken an die
Monarchie treu bewahren und deren Wiederherstel-
ung mit den gesetzlichen Mitteln anstreben würden.
Lokale und pfälzikche Nachrichten.
* St. Ingbert, 22. Okt. Eine prinzi—
pielle Entscheidung erließ der magistratische
Verwaltungssenat in München als Auffichtsbi—
hörde der Ortskrankenkassen, indem derselbe aus—
prach, daß Mitglieder eingeschriebener
Hilfskassen nach den zur Zit bestehenden
gesetzlichen Bestimmungen nicht auch gleichzeitiq
Mitglieder von Oriskrankenkassen sein
tönnen.
* St. Ingbert, 21. Okt. Die Firma
Robert Schlesinger, erse Paprika-Niederlage
in Wien, sendet vns einige der Sträuß—
den zur Anficht, wie fie dieselben beim feierlichen
Finzug des deutschen Kaisers zu Hunderttausenden
bertheilen ließ. Die Bouquetchen bestehen aus ge—
trockneten Blumen, einigen Blättern und mehreren
Schoten des in Oesterreich bekanntlich sehr beliebten
Gewürzes. Eine „pikantere“ Huldigung ist wohl
kaum jemals einem Fürsten zu Theil geworden.
Solche Sträußchen werden auf Wunsch von dem
genannten Geschäft gratis verschickt.
—* Mahnung. Die letzte stürmische Witterung
ribt Veranlassung, aufmerksam zu machen, daß der⸗
enige, welcher nach einer öffentlichen Straße oder
nach Orten hinaus, wo Menschen zu verkehren
pflegen, Sachen, durch deren Umffürzen oder He—
rabfalien jemand beschädigt werden kann, ohne ge⸗
hörige Befestigung läßt oder aufhängt, nach 8 866
des Str.⸗G.« B. an Geld oder mit Haft strafbac
ist. Eine durch Verletzung obiger Vorschrift wirklich
eingetretene Beschädigung, namentlich von Personen
ergibt sich selbstverständlich als eine schwere, straf—
bare Handlung (z. B. fahrlässige Koͤrperverletzung,
bezw. fahrlässige Tödtung), welche auch zivilgericht—
liche Haftbarkeit nach sich ziehen kann. — Auch
mpfiehlt es sich, dem Zustand der Dachungen und
damine zur jetzigen Jahreszeit zur Vermeidung
bdon Unglücksfällen, besondere Aufmerksamkeit zuzu—
wenden.
— Limbach. Wie man hört, beabfichtigen
die Hütten⸗ und Bergarbeiter von Alt stadt und
mit ihnen die Gemeinden Altstadt, Limbach und
Kleinottweiler eine Eingabe an die Direktion der
Pfälz. Eisenbahnen mit der Bitte, an dem Bahn—
waärtershäuschen zwischen Alistadt und Kleinottweiler
eine Haltestelle errichten zu wollen.
— Zweibrücken, 22. Okt. Der Mel—
dung, daß mit der Errichtung einer k. Poftexpedition
in Rohrbach bei St. Ingbert nunmehr 200 Posi—
stellen in der Pfalz eingeführt seien, können wir
heute, aus guter Quelle schoͤpfend, die weitere
Mittheilung beifügen, daß auch in unserer benach—
barten Gemeinde Irheim die Errichtung einre
l. Postexpedition genehmigt worden ifn. (Ztg.)
— Zweibrüchen. In vierzehn Tagen, am
8. November, wird wieder die vor fieben Jahren
von dem landw. Bezirkskomitee Zweibrücken ins
Leben gerufene NLandw. Winterschule ihren
Anfang nehmen. Unserem bewährten, unermüdlichen
Landwirthschaftslehrer Herrn Fischer, ist auch für
den bevorstehenden Winterkurs wieder wie bisher
nie Leitung dieser für den Landwirth so wohlthätigen
Anftalt anbertraut worden, unter thatkräftiger Mit⸗
virkung tüchtiger Hilfslehrer. Diese Schule daueri