nn Italien ι νο Ig t'oren z. 24. März. Der Italie zufolge ist seit zwei Tagen von theilweisen Veränderungen im Ministerium die Rede FFs sollen dem Herrn Rattazzi Eröffnungengemacht sein;,“ der vie versichert wird, keine Bedenken erhoben hätie, ein Portefeuille n einem Cabinet anzunehmen, dessen Vorsitz Hert Ricasoli inne jaben würde. Aber es — D Prin⸗ ipe und Personenfragen zu verständigen. Einstweilen hat Herr Ricasoli bereits mehrere Zusammenkünfte mit Herrn Rattazz e 7* Amierika. in 90 nin * —W Phitkadelphina, Ende Februar. Die Geschäftsstockung, welche seit einiger Zeit im Lande herrschte beginnt sich auch hier jehr fühlbar zu machen. In ganz Pensylvanien stellten die Eisen giesereien und Hochöfen theilweise. ihre Arbeit ein.“ So stehen z. v. in, Easton zwei Walzwerke still. wovon jedes über s0 Arbei— ser beschhlgt hat. — In Allentown sind-die Jordau Mill“ 4100 Arbeiter) und die Lehigh Mill“ (80 Arbeiter) geschlossen. In Catasauqua arbdeitet die East? Pennsylvaniafabrik“ nicht Gol hir heiter), ebenso stehen die Walzwerke daselbst, welche bisher .200 Arbeiter beschäftigten, still. In Folge: dieser Arbeitseinstellungen heginnt bere iis: Roth in dem · Arbeiterstand einzutreten, und viele hrodlos gewordene; Mitglieder desselben verkaufen: ihre Habe umd wandern nach dem Westen der Anion aus 3 Kew-⸗HYork, 12. März.n Da die Neger in Williamsburg Virginien, sich widersetzlich zeigen, ist Militär requirirv worden. Juarez notificirte den fremden Mächten ihre bisherigen mexicani⸗ chen Gesandtschaften abzurufen. NeweYork, 24. März. Der Senat hat den Beschluß gefaßt, sich vom nächsten Dienstage an bis zum Dezember: zu vertagen. New⸗eYorkunairMärz. In der Bekanntmachung eines Senatsbeschuusses ist ausgeführt, die Gerechtigkeit verlange, daß Jefferson Davis entweder vor Gericht gestellt oder von der Bürg⸗ schaft entbunden werde. ———— Mexico. Ein Brief eines französischen Schneiders in Puebla an ein Provinzial-Journal schildert die iraurige Lage in der sich jetzt die in Mexilo weilenden Franzosen befindenen Sies sind Jezwuuͤgen, glle ihre kiegenden Grüude, ihre Häuser und Muga- sine vm Stiche zu lassen, um sich vor dem Haß und der Wuth der Bevölkerung durch eilige Einschiffung nach Frankreich. Ilt, vetten. Das ist der Punkt, wohin die glorreiche mexikauische Expedition geführt hatn — Bermischtesß... Zweishrüften, 22. März. Unterm 18. d. M. wurde der vom k. Zuchtpolizeigericht zu Landau wegen Majestäts⸗ und Beamtenbeleidigung verurtheilte Revierforster Chr. Fra⸗Gümbel bon Fischbach von Sr. Mai. dem Könige für immer seines Dien⸗ stes entlassen. 'andau, 26. März. Von gestern Abend 6. Uhr bis heute Vormittag 10 Uhr weilte eine“ aus circa 70 Köopfen beste⸗ hende Zigeuner⸗Bande außerhalb Impflingen auf einem Acker an der Landauer Chaussee. Sie wollten nach Frankreich und waren hereits am Sonntag bis nach Inzenheim gekommen. pon wo die⸗ selben auf Weisung des kgl. Bezirksamts Bergzabern durch die Venvarmerie zurückgewiesen wurden. Es sind sieben Familien, welche in ebenso viel Zelten ihre Lagetstätten aufgeschlagen hatten. Sie Jeben von Betrug und Täuscherei, die Frauen sagen wahr; Fe Männer sind Kesselflicker und als solche haben sie in Ingen⸗ heim an den ihnen übergebenen Kesseln große Stücke Kupfer her⸗ ausgeschnitten und dafür Blech eingesetzt und dieses mit flüssigem Kupfer überdeckt. Die ganze Vande ist heute Bormittag um 11 Uhr an Landau vorüberpassirt. 7Aus der Pfalz, 25. März. Das Winden-⸗Bergzaber⸗ ner Bahnprojekt ist seiner Verwirklichung nahe. Es handelt sich nur noch um die Beschaffung des Baukapitals, wozu alle Aussicht oorhanden und um die hieran gebundene Bauconcession, welche dann auch gleichfalls keinem weiteren Anstand unterliegen wird. Würzburg, 22. März. Das Offizierkorps des 4., 7. und 10. koͤnigl. bayer. Inf.⸗Regiments, beabsichtigt für sämmtli⸗ he im Kampfe bei Roßbrunn gefallene Offizierse und Soldaten der bayerischen Armee und resp. der genannten Regimenter ein gemeinsames Denkmal auf dem dortigen Schlachtfelde zu errichten, welches, wo moͤglich, am Gedächtnißtage der Schlacht, den 26. Juli d. J., kirchlich und militärisch eingeweiht werden soll. Wuürzburg, 24. März. Gestern starb dahier nach länge⸗ rein Leiden in seinem 72. Lebensjahr Herr Dr. med. Eisenmann, durch sein früheres politisches Wirken, (namentlich auch als Abg des deutschen Parlaments im Jahr 1848), sowie durch seine viel⸗ seitige und verdienstvolle schriftstellerische Thätigkeit auf medicini⸗ schem Gebiete in und außer Deutschland bekannt und hochgeachtet. Sadoer « ücken. 253. März. Dem Vernehmen nach wird vom LorApril d. I an zwischen Saarbrüden und Ensheim statt der bisherigen Cariolpostverbindung eine Postomnibusverbindung ins Leben reten Die Abfahrn von Saarbrücken (Bahnhof) soll um 1 Uhr Nachm. Statt finden. 2 Deüns seldo vf, L26. März. Der Centralvoxstand des rheinpreußischen landwirthschaftlichen Vereins hat bestimmt, daß die diesjährige Generalversammlung in Saarlouis abgehalten werden oll. (Rh. 3.) ιιινιαιιαα— In Berlin istnfolgende drollige Wahl⸗Anekdote passirt: Dem Tischlermeister Rwar Tags vot der Wahl vom Executor ingekündigt, daß, went er bis morgen (12.) seinen Schneider Zurch Zahlung von 17 Thlr.“micht befriedigt habe, die Bahn zur Billa Sanftleben (Schuldgefangniß) unwideruflich für ihn geebnet sei, Ne wußte, daß keine Verlaͤngerung des Zahltermins zu er⸗ varten sei, da et deun Glaͤubigerschon Monate lang hingehalten halte, und so ließ er: seine Uhr in den jauren Apfel des Pfand⸗ zaufes beißen, befriedigte seinen Gläubiger, erhielt Quittung über 7 Thaler fur · Anfertigung eines ¶Anzuges und vbegab sich von dem Schneider sofort zur Ausübung seiner staatsbürgerlichen Pflich⸗ en in de seinem Bezirke angewiesens Wahllocal,“ wo et seinen Zettel in die Wahlurne feierlich niederlegte. Nachdem der an und für sich trockene Act die nothige Anfeuchtung erhalten hatte, begab sich Herr N. nach Pause wo er den Erxecutor bereils seiner war⸗ eud fand. Eiwasẽ angeheitert, begrüßte er den sonst Verhaßten holte sein Nolizbuch aus der Tasche, nahmmein Papier heraus Und uͤbergab es dem Executot mit den Worten :Alles in Ord⸗ nung, hier ist“ die Quistung.“ Der ernste Mann des Gesetzes zffnci das Papier? blickt hinein und ruft danu zornerglühn: Wol⸗ len Sie mich foppen?“ Na, der sich bereits seines Rockes entle⸗ digt And zu Tijche gesetzt hat. fährt, nun seinerseits auch auf und chreit dagegen: „Ich muß sie nun bitten sich nicht länger aufzu— salten.“. —, Ohn!“ eifert der Executor, „wir lassen keine Spässe nil nis muchen 1Sie kommen jetzt den Augenblick mit zum Schuldarrest,“ Der Schuldner schlägt auf den Tisch: „Was wol⸗ en Sie noch aͤußer der Quiitung des Gläubigers ?“ — „Ist das eine Quittung ?“ gegenredet der Executor und zeigt. Herrn — den ihm eingehändigten Zettel, der die gedruckten Worte enthält: Aenetal v.k Molike.“ Da wird es hell vor den Blicken des ar⸗ men Tischlermeisters, und er erkennt, daß et“ die ganz nach Art des Wahlzettels zusammengefaltene Schneiderquittung in der Hitze des Gefechtes in die Urne geworfen habe. Aber nichts hilft ihm sein Demonstriren; der Erecutor bleibt einfach bei: den Worten: Das kennen wir. Ictzt mit, oder ich hole Hülfe.“ — Um alles Aufsehen zu vermeiden, fuhr N. mit dem Executor in einer Drosch⸗ le nach dem Schuldartest, von wo er seinen Glaͤubiger von dem Irrthum benachrichtigte, der seine Freilasfung denn auch sofort bewirkte. (Wohlfeilheit des Weines im 16. Jahrhundert.) Das 16. Jahyrhundert ist in der deutschen Geschichte das wahre Zechjahr⸗ dundert, in welchem die nationale Untugend ihre höchsten Gi⸗— ofel erreichte, man theilte sogar zu Anfang desselben unser Va— erland sin die Bierländer und in die Weinländer. In guten Weinjahren war der Wein oft ungemein wohlfeil. In Württem⸗ berz kostete 1426 ein Eimer alter Wein 13 kr. und 1484 konnte nan ein Maß für ein Ei kaufen.“ Zuweilen war man gezwun⸗ Jen, wenn man ein leeres Faß für ein volles erhalten konnte, zenWein theils in Bütten und Zübern auf zubewahren, theils nuf den Boden laufen zu lassen. Tausend⸗ fünfhundert dreißig ind neun — Galten die Faß mehr als der Wein.“ Im genann⸗ en Jahr kam ein Edelmann, anstatt seinen Wein wegzugießen auf den Gedanken, ihn von seinen Bauern in der Frohne,aus⸗ rinken zu lassen. Sie mußten einen Tag, zusammenkommen un⸗ gemessen stroͤnte der Wein in die durstigen Kehlen der Bauern und erhitzte ihre Köpfe. Hündel und Verwundungen gab es dann genug, und die Strafen trugen dem Edelmann, als Gerichtsherrn nehr ein, als wenn er den Wein verkauft hätte. 1287 soll in Zeilbronn das Fuder Wein nur 32 kr. gekostet haben. Von 420-1429, welche Jahre sich durch ihre Fruchtbarkeit ausge— eichnet haben, mußte man mehrere Male in ein Wirthhaus gehen uim nur eine Zeche machen zu können; ja, um für einen Heller zu trinken, mußte man zweimal kommen. In Aarach ließ einmal in Wirth auscufen, man könne bei ihm für einen halben Baten vom Morgen bis zum Abend trinken. — Wiener Bläattern zufolge will sich die Tanzerin Henriette Friedberg, welche vor einigen Jahren einen Grafen Westphalen einen Sohn des bekannten ehemaligen Herrenhausmitgliedes) hei⸗ athete, wieder der Bühne zuwenden. Der Direktor des wiener Hofoperntheaters verhandelt mit ihr wegen eines Engagements. Ein Graf v. Westphalen wird gegenwärtig steckbrieflich als De⸗ erteur“ verfolgt.) 7 In Jerusalem ist ein Reformator des Islam aufgetreten, Namens Jußsfuf Effendi, der viele Anhänger findet.