Wien, 17. Mai. Wie die Amtszeitung meldet, sind die Herren Carlos Graf Auersperg zum Präsidenten und Graf Küf— stein zum Vicepräsidenten des Reichsraths, sowie die Abgeordne ten Giskra zum Präsidenten, Hopfen und Zimialkowski zu Vice— präsidenten des Abgeordnetenhauses ernannt worden. Wien, 18. Mai. Die „Generalcorrespond.“ (französische Ausgabe) sagt: In competenten Kreisen wird die angebliche Existenz einer zwischen dem Sultan und dem Fürsten von Ser— bien abgeschlossenen Convention bezweifelt. Es ist selbstverständ⸗ lich, daß die Nachricht über angebliche Reclamationen Oesterreichs und einen darauf bezüglichen Notenwechsel zwischen Oesterreich und der Türkei vollständig erfunden ist. Agram, 16. Mai. Heute hat in Fiume aus Anlaß der Johannisfeier eine großartige antinationale Demonstration statt⸗ zefunden. Die aufgehißten ungarischen Fahnen wurden von den Sicherheitsorganen abgenommen. Die Magyarenpartei hat unter gruns des Malkovics den Stuhlrichter Padavics thätlich in⸗ sultirt. ftändnisse. Selbst Hr. Gladston erklärte, daß durch dieselben die Reformbill in befriedigender Weise umgestaltet sei. — London, 18. Mai. Die Verbindung mit Amerika mit—⸗ telst des neuen Kabels, das durch Eisberge beschädigt wurde, ist unterbrochen und es arbeitet jetzt das alte Kabel wieder. cFürkei. Konstantivopel, 16. Mai. Die Pforte erklärt die Ge—⸗ rüchte, wornach Omer Pascha und Mehemet auf Kandia geschla— gen worden wären, für unbegründet. Rusiland. Petersburg, 16. Mai. Die russische Telegraphen-Agen⸗ tur meldet: Der Konig von Griechenland ist zum Chef des ersten Newotischen Infanterie-Regiments ernannt worden. Nach einem hier eingetroffenen Telegramm aus Athen vom 14. d. soll Omer Pascha nach dreitägischem Kampfe geschlagen worden sein. Amerika. New⸗York, 2. Mai. Nach den Berichten der hiesigen Frankreich. den ee steht Amerika am Vorabend eines blutigen In⸗ Paris, 16. Mai. Das Verbleiben Luremburgs im dianerkrieges, der voraussichtlich ,manches junge Glück vertrüm⸗ Zollverein soll von den Mächten nicht geduldet werden. Nach mern, viel Elend verbreiten und viel Opfet kosten wird.“ Die Austausch der Ratifikationen des Londoner Vertrages wird eine Regierung,“ fährt die „Newyorker⸗-Handelszeitung“ fort, „scheint Fommission der unterzeichneten Mächte zusammentreten, welche den das Verhältniß mit den Rothhäuten lange nicht ernst genug auf— Zollvereinsvertrag durch liberale Handelsverträge des Landes mit gefaßt und nicht die unerläßlichen Vorbereitungen getroffen zu seinen drei Nachbarn Preußen, Frankreich und Belgien ersetzen zaben, wodurch jetzt eine sehr bedrohliche Situation entstanden soll. — ist. Ueberall erhebt in den Ebenen des fernen Westens der Sohn Paris, 17. Mai. Am verflossenen Mittwoch fand in den der Wildniß den Tomahawk und betritt den Kriegspfad. Unsere Tuilerien ein großes Galadiner statt, welchem unter Andetn bei- Garnisonen sind bereits auf ihre Forts beschränkt und werden in wohnten: Der König und- die Königin der Belgier, Prinz von denselben belagert. Der General Hancock, dem die Leitung der Wales, Herzog von Edinburg, Prinz Oskar von Schweden, Operationen obliegt, kam mit den Häuptlingen der Chevennes Großfͤrstin Marie von Rußland mit Tochter und Sohn, Prinz und Siour zusammen und erhielt von ihnen die schonsten Ver⸗ Napoleon, Prinzessin Mathilde, die verwitiwete Herzogin von Ha- sprechungen; aber als er am nächsten Morgen weiter mit den milton, die Familie Murat, Lord Cowley, Baron Budberg mit Stämmen conferiren wollte, ergab es sich, daß diefelben nächt⸗ ihren Gemahlinnen, sämmtliche Minister mit Gemahlinnen, licher Weile ihr Dorf geräumt und die zFeindseligkeiten begonnen Fould, Troplong, Persigny, Drouyn de Lhuys mit Gemahlinnen, halten, worauf das Dorf von den Unsrigen verbrannt und so⸗ die Marschälle Randon, Canrobert, und Bqzaine, der Erzbifchos nit der Vernichtungskrieg inaugurirt wurde. Der kühne Reiler⸗ von Paris und dann noch eine lange Reihe von Personen des zeneral Custer setzt den Entwichenen nach, kann sie aber nicht Hofstaates des Kaisers, der Kaiserin und ihrer hohen Gäste. Die inholen und auch die Verfolgung nicht fortsetzen, weil es seinen Königin von Portugal und ihre Schwester, die Prinzessin Clotilde pferden am gewohnten Futter gebricht. Vereinzelte Ansiedelungen waren nicht anwesend. werden überfallen, die Einwohner massacrirt. Wäre den Lesern Paris, 18. Mai. Man denkt wieder sehr eifrig an die damit gedient, könnten wir ihnen eine Gallerie der haarsträu— Verwirklichung eines europaischen Fürstencong resses und hält bendsten Vorfülle liefern. Beispielsweise sei nur erwühnt, daß einen solchen jetzt für ausführbar, weil die Fürsten mit ihren Völ- ein alter Wann bei Greenwood im Severner Thal von India- lern in Frieden leben. — Privatbriefe aus Berlin zeigen an, tern mit Keulen erschlagen wurde, wobei fie seine beiden 15 und daß der Konig von Preußen gestern die Ratification des Lon- 18 Jahre alten Töchter fortschleppten mißhandelten und zuletzt auf doner Vertrages vom 11. Maĩ unterzeichnet hat. Wir glauben die schauderhafteste Weise zu Tode marterten. Es versteht sich zu wissen, daß der Kaiser Rapoleon seinerseits seine Unterschrift don selbst, daß es ein Verbrechen wäre, aus Sentimentalität für heute gegeben hat, und daß die Ratificationsurkunde selbst heuie die Indianer die Colonisten ihrem Schicksale überlassen und effec— wischen den Höfen von Berlin und Paris ausgewechselt werden lid die fernere Colonisation an den äußersten Grenzen der Civi⸗ wird. Die Signaturen der übrigen Souveräne bonnen nicht lange lisation unmöglich zu machen. Ein regulärer, großer Feldzug auf sich warten lassen. — Während eine Adresse des Luxembur- ist unvermeidlich; derselbe ist außer furchtharen Mühseligkeiten und ger Gemeinderathes und die Sprache der bedeutendsten Organe Gefahren mit Kosten verbunden. — des Großherzogthums deutlich zeigen, wie betrübt die Beölkeruung New-York, 17. Mai. Jefferson Davis ist über Canada des letzteren über den Abzug der preußischen Besatzung ist, nehmen sin New- York angekommen. die französischen Blätter eine Prügelei in Remich und eine kleine.“ — Marshall, der Mann, der Californien zu Dem gemacht hat, Schlägerei in der Unterstadt von Luxemburg zum Anlaß zu der was es in den letzten 20 Jahren geworden, indem er es war, Behauptung, daß die Lurxemburger den Rückzug der Preußen gar der im Jahre 1848 zuerst Gold in jenen Gebieten entdeckte, hat, nicht erwarten könnten. Manche unabhängigen Blätter geben sich nach Briefen von daher, neuerdings fast an demselben Orte, wo noch immer den Anschein, als ob sie an den letzteren uͤberhaupt er zur Zeit die ersten Spuren von Gold fand, eine reiche Sil— nicht glaubten, da in dem Vertrage kein bestimmtes Datum für bermine entdeckt. So greift er nach 18 Jahren, die das wilde denselben festgesetzt sei. dand bevölkert und die große Stadt San Franzisco mit ihrem Paris, 18. Mai. Wie die „Patrie“ mittheilt, sind gestern Welthandel geschaffen, fast an demselben Ort, wo er damals be⸗ die Ratificationen des Londoner Vertrags ausgewe hselt wor⸗ gonnen, zu Hacke und Spaten. Der Entdecer hatte seit mehre— den. Die Conferenz wird nächsten Mittwoch oder Donnerstag den Jahren in wirklicher Dürftigkeit von dem Ertrage eines nochmals zusammentreten, um die letzten Formalitäten zu vollziehen kleinen Gartens bei seinem Hause in der Nahe von Caloma ge⸗ lebt. Da er aber ein eigenthümlicher Charakter ist, der sich in England. einer einsiedlerischen Zurückgezogenheit gefällt und die Gesellschaft Lon don, 16. Mai. Gestern wurde ein großes Meeting der Menschen scheut, wenig Bedurfnisse großen Hang zu einem in James Hall gehalten, dessen Zweck die Prüfung der jetzigen unstäten Leben und außerdem einen bedentenden Siolz besitzt, so dage der Reformfrage war. Der Saal war voll; Hr. Karley fanden die Versuche, die von verschiedenen Seiten gemacht wurden gräsidirte der Versammlung; die Parlamentsmitglieder Briget, eine Lage zu berbessern, keine besonders freumdlichde Aufnahme, Mill, Poller und Forster, sowie Hr. Beales und andere Persoͤn⸗ vurden dielmehr rauh abgewiesen. lichkeiten waren anwesend. Mehrere Beschlüsse wurden vorge⸗ schlagen und Reden gegen den Reformvorschlag der Regierung gehalten. Die Redner weisen die Bill als Lösung der schweben⸗ den Frage zurück und rathen die Reformagitation so lange fort⸗ zuführen, bis alle Beschränkungen der jetzigen Bill abgeschafft sein werden. Hr. Briget erklärt, in wie fern die Bill in seinen Augen ungerecht ist. Er hat einen feurigen Aufruf zu Gunsten einer neuen, besser organisirten und entschiedeneren Agitation erlassen. London, 18. Mai. In der Unterhaussitzung von gestern Abend machte die Regierung in der Reformfrage wichtige Zuge—