zu gut kommt, und daß uns schon die alten Griechen gezeigt haben, wie eine wahre Erziehung nur in der harmonischen Auͤsbildung don Geist und Körper besteht. — ——— — fDie in Rom gewesenen deutschen Bischöfe wollen nächsten Oltober in Fulda eine Versammlung abhalten. x Eine drollige Geschichte trug sich dieser Tage in einer englischen Strafanstalt zu, in welcher noch die Tretmühle für Va— gabunden und Arbeitsscheue als Strafe gilt. Der Oberrichter Platt hatte noch nie eine Tretmühle arbeiten gesehen, und wollte sich selbst von der Art der Strafe überzeugen; darum stieg er selbst auf die Mühle und ließ sie durch den Wächier in Bewegung se— zen; die Strafe besteht darin, daß der Sträfling die Speichen eines Rades das sich immer dreht, ersteigen muß und so oft eine neue Speiche kommt, muß dieselbe Bewegung wiederholt werden. Nach einer Minute hatte der Oberrichter genug des Spasses und rief, man solle einhalten. „Verzeihen Sie, rief der Wächter, das geht nicht! Die Mühle steht erst in zwanzig Minuten still. — das ist die kürzeste Zeit!“ — Man sielle sich den Aerger · des Richters vor, dem der Schweiß herabrieselte. So mußte er zwan⸗ zig Miunten ausharren bis er erlöst wurde. Manche meinen der Oberrichter werde fottan die Strafe doch für zu strenge halten! In Ribd-Janeiro hat kürzlich eine nicht unbedeutende Emeute stattgefunden. Zwei Brüder Figueirede, Möbelhändler, waren der Polizei angezeigt worden, daß sie ihre Schwester und ein Kind von sieben Jahren bei Wasser und Brod in einem dun⸗ keln Raum seit langer Zeit eingesperrt hielten. Die zwei Perso— nen wurden wirklich, vor Entkräftung dem Tode nahe, entdeckt und befreit; die schuldigen zwei Brüder aber unbegreiflicher Weise von dem Polizeidirector freigelassen. Dies brachte die Stadt su, in Aufregung, daß sich unter dem Nuf: „Tod den Schuldigen! Tod dem Polizeichef!“ viele Volkshaufen zusammenschaarten und gegen die einschreitende Schutzmannschaft fowie gegen eine Abtheilung Cavalerie revoltiren. Als letztere blank zog, fiel ein Steinhagel aus der Menge, der mehrere Soldaten verwundete und zwei Pferde södtete. Einige Minuten später stürmten die Volksmassen ein der Nationalgarde gehöriges Zeughaus und nun begann ein ernstlicher Kampf; nach und nach wurden Truppenverstärkungen herbeigezogen und schließlich behauptete das Militär den Platz. Es find üder 100 Personen verwundet und 5 getödtet; ein Hauptmann erhielt rinen Schuß ins Knie. Neue Unruhen werden befürchtet. F. In Kalifornien tödtet man die dort häufig portommenden, sehr wilden grauen Bären vermittelst Strychnin, das in einer Talgpille verabreicht wird, die ihrerseits in ein Stück Hammel. fleich eingenäht ist. andwirthschaftlichess. Die Kalifsalze. Von den verschiedenen Mineralstoffen deren die Pflanzen zu ihrem Ausbaue bedürfen, hat im Laufe der Jahrhunderte keines so sehr im Ackerboden a bgen mme n als der Kali, denn rine ganze Reihe von einzelnen Culturpflan⸗ jen hat, seitdem man fie anbaut, anf diesen Stoff besonderen An⸗ pruch erhoben, wie z. B. der Weinstock, die Kart offelhn, ꝛer Tabak. Die Felder haben von jeher Kali hergeben müssen, iber man hat es ihnen nicht wiederersetzi, und so sind sie allmä⸗ lig in einen sehr merklichen Zustand der Verarmung an diefem Stoffe gerathen. Wein und Tabak wurden und werden zumeif denjenigen Gegenden entführt, in denen man sie anbaut und wenn auch der Wein und die Kartoffeln da als Nahrungsmittel resp. Futterstoff verbraucht werden, wo man sie culnipirt, so chat. dieses auf den Ersatz des im Boden stattgehabten Kalientzuges wenig Finfluß geübt, weil sowohl die Excremente des Menschen⸗ wie die Auswurfstofe des Thieres an Kali höchst arm sind, indem dasselbe soweit es im Körper keine Verwendung findet, meistens durch den Urin ausgeschieden wird, der aber anerkannter Maßen aus Un— enntniß seines Werthes Jahrhunderte hindurch als Dünger un—⸗ aeachtet geblieben ist und selbst in unserer aufgeklärten Zeit leider zielfach noch unangewendet bleibt. Und so ist es denn erklärlich, daß die kalihaltigen Düngemittel, wo sie in richtiger Weise An⸗ wendung finden, überraschende Resultate liefern. So hat sich die Anwendung der Mistjauche, als eines kalireichen Düngerstoffs, in dielen. Gegenden nicht allein zur Düngung der Weinberge. sondern auch zur Kräftigung anderer Cultur-Felder auf's Vortrefflichste bewährt, Ebenso haben die Düngungen-mit Straßfurter Kalisalzen Vertrauen erweckende Resultate geliefert, die nicht verfehlen werden, diesen Düngestoffen mehr und mehr die verdienie Anerkennung zu ichern. Auch in diesem Frühjahre wieder hat die landwirthschaft⸗ iche Lehranftalt in Worms eine Reihe vergleichender Versuche in Bang gesetzt, deren Resultate, so weit es sich jetzt schon ermessen äßt, recht günstig ausfallen; Kohl ge müse, die auf einem ganz uncultivirten Boden mit Straßfurter Kalisalz zur Anpflanzung ka men, zeigen eine außergewöhnlich üppige Vegetation in gleicher Weise Kardoffeln, welche auf einem abgebauten Felde gesteckt vurden. Ueber den günstigen Erfolg, den diese Düngemitiel auf Brasländereien zeigen, wurde früher berichtet, doch muß hier nach— getragen werden, daß eine Düngung mit 7 Cir. Kalisalz auf einer nicht überschwemmt gewesenen und nicht bewässerbaren Wiese in diesem Jahre eine Vermebrung um 47 CEtr. zur Folge zehabt hat. pn—. Für die besonders zahlreiche und ehren⸗ odlle Betheiligung bei der Beerdigung un⸗ eres theuern Vaters des kgl. Bergrathes Friedrich Sievert, sowie für den er⸗ hebenden Grab⸗Gesang des hiesigen Gesang— dereins, sage ich im Namen meiner Familie meinen verbindlichsten Dank. * St. Ingbert, den 17. Juli 1867. — L. Sievν»t. Theater in St. Ingbert.! Direktion von —X Schroth. * 3. Vorstellung im II. Abonnemont. Freitag den ib. Juli 1863. Im Saale des Herrn Oberhauser. Ein Wohnhaus mit Stallung ind daranstoßenden Garten auf dem dahnacker gelegen, ist anf Zahlungstermin uu vertkaufen bej Jaeob Kihm. Frucht⸗, Brod⸗, Fleisch⸗ etc. Preise der Stadt Zweibrücken vom 18. Juli. Weizen 7 fl. 51 kr., Korn 6 fl. 50 kr. Berste 2reihige, — fl. — kr., Gerste 4— reihige, — fi. — kri, Spelz — fl. — kr., Spelzkern — fl. — kr. Dinkel — fl. ixr. Mischfrucht — fl. — kr. Hafer ö fl. 18 kr. Erbsen — fl. — kr., Wicken fl. — kr., Kartoffeln 2fl. — kr., Heu lufl. 12 kr., Stroh 1 fl.. — kr., per Zentner. Weisbrod 19 Kilogr., 20 kr. ꝛꝰornbrod 8 Kgr., 31 kr., ditio 2 Kgr. 21 kr., ditto 1Kgr. 10 kr. Gemischtbrod, 3 Kgr., 36 kr. 1.Paar Wech, 7 Loth, 2 kr. Rindfleisch, I. Qual. 18 kr., 2. Qual. 16 kr., Kalbfleisch 14 kr., Hammel⸗ leisch 14 kr., Schweinefleisch 18 kr., per Bfd. Wein 24 kr., Bier, 7 kr., per Liter. —W DDie 28 Lieder des Musikanten. Neues Charactergemälde mit Gesang in 3 Abtheilungen und 5 Acten Hausversteigerung. Samstag den 27. Juli 1867, des Nach— mittags um 2 Uhr, bei Ferdinand Ober— berhauser, läßt Wilhelm Guckeisen, Schuster hier wohnhaft, sein zweistöckiges im Müh— lenech, neben Schreiner Wolf gelegenes Wohnhaus auf langjährige Zahltermine in Eigenthum versteigern. Horn, kgl. Notar. Jakobsfest Sonntag, den 21. Juli in Blieskastel auf dem Tivoli Ein größeres Mühlen-Geschäft ucht zu seiner Vertretung am hiesigen Platze ind in der Umgegend einen tüchtigen Agenten. Ausgedehnte Kundschaft ist bereits er⸗ vorben. Die Adresse zu erfragen bei der Redaction d. BlI. Ein braver gesitteter Junge tann sofort bei mir in die Lehre eintreten. Joh. Schmolzer, Schreinermeister. Ein Garten, auch als Bau— platz sich eignend, in dem Bruch⸗ cech neben Herrn Gebrüder Krämer und Franz Fichter gelegen, ist billigst zu ver— aufen bei zish. Betz, Drathzieher. Mein oberer Stock ist zu vermie— hen, und kann in circa 5 Wochen bezo⸗ gen werden. — Warnung. Fruchtpreise der Stadt aise eee vom 16. Juli. Weizen — fl. — kr. Korn 6fl. 51 kr. Spelzkern — fl. — kir. Spelz 53 fl. 37 ir. Gerste 5 fl. 31 kr., Hafer 53fl. 11 kr. Erbsen 5 fl. 30 kr., Wicken — fl. — kr., Linsen — fi. — kr. per Zentner. Brodpreise: 6Pfd. Kornbrod 30 kr. 3 Pfd. Gemischtbrod 16 kr. und 2 Pfd. Weißbrod 16 ,ir. Redaktion, Drud und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingberrtr. Ich ersuche hiermit Jedermann meinem Sohne Nicolaus Becer weder etwas zu borgen noch zu leihen, indem ich keine Zahlung oder Garantie für denselben eiste. Bernhard Becker Wittib auf der Rittersmühle bei Oberwürzbach. ααα