* — —8 — 23 — —— n — . 9r— * e * een hahe d 78 Aid iny J— N.. e zzu Der „St In gbert et Anze ig er! mit ·seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag ind Samstag. Abonnementsbreis vierteljahrig:45 Krzr. Anzeigen werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren J Raum berechnet. F — — —, — —— — — — — — — — — — — „7 Nro. 90. n J D Dienstag, den 80. Juli 1867 — — — —— —— — 2 Deutfichland. — München; 28, Juli. Der „Irk. 3.“ schreibt man: NUeber die Umänderung der Gewehre sind die Stimmen ge— heilt. Officiere und Schützen, deren Urtheil ich nicht gerade für in competentes halte, versichern, die umgeänderte Waffe habe be— eutend gewonnen; sie leiste entschieden mehr als das Zündnadel— zewehr, umd die Veränderung habe nicht „Millionen“ sondern Jöchstens 800,000 fl. gekostet; ganz neue Gewehre hätte man, als hex Krieg mit Luxemburg drohte, gar nicht schnell genug beschaffen znnen; auch heute sei schnelle Beschaffung nicht möglich, und zu— vem erscheine noch gar nicht festgestellt, welche Handfenerwaffe die zeste sei. Ich gebe Ihnen diese Mittheilung ohne mir ein eigenes Urtheil zu exlauben.“ Nichtig ist, daß bei der herrschenden Stim— nung jede Behauptung, daß etwas bei uns schlecht sei, geglaubt wird.“ München, 28. Juli.“ Nach dem Nürnberger „Corresp.“ oll der Landtag auf den 16. September einberufen werden. Der Eütwurf des Schulgesetzes ist im Cultusministerium zollendet und wird für die Mitglicder der zu seiner Begutachtung zu berufenden Fachmännercommission vervielfältigt. Munchen 27. Juli. Nach dem im Cultusministerium aus⸗ gearbeiteten neuen Schul gessetz sollen, wie das Bamb. Tagbl. Ferichtel, die bisherigen geislichen Lokal- und Distrikts-Inspectio⸗ nen abgeschafft und dafür Bezirksinspeltoren ernannt werden, die ruch Geistliche sein können, und welche je über 100 Schulen die Aufsicht führen. An die Stelle der Lokalinspektion hätte ein Schulrath zu treten. München, 27. Juli. Der Fürst Hohenlo he ist ge— tern Abend von Nürnberg wieder hier eingetroffen. — Wie wir dernehmen, ist über den Zeitpunkt der Einberufung des Landta— Jes eine Bestimmung noch nicht getroffen; die Einberufung dürfte sedoch kaum vor dem 1. October erfolgen. Bamberg, 26. Juli. König Otto von Griechenland, seit mehreren Tagen an den Masern erkrankt, ist soeben, Abends 612 Uhr, gestorben. — Das „Bamb. Igbl.“ schreibt darüber: „Zu anserm großen Leide haben wir folgende betrübende Nachricht mit⸗ — „Nach⸗ dem Se. Maj. der König Otto von Griechenland mehrere Tage sich unwohl befumen hatten, brachen am letzten Montage die Masern aus. Bei normalem Verlaufe des sehr entwickelten Ausschlages war heftiges Fieber eingetreten, welches auch gestern bei der Abnahme des Ausschlages fortdauerte. In der letzten Nacht veranlaßten die heftigen Brustbeklemmungen, die große Er⸗ regtheit und die rasche Abnahme der Kräfte, Se. Maj. mit den Sterbsacramenten zu versehen. — Abends. So eben, é ein halb Uhr, verkünden die Glocken vom hohen Dom die höchst hetrübende Nachricht. daß Se. Maj. König Otto von Griechen⸗ land verschieden ist· Nürnberg, 26. Juli. Heute Nachts 1 Uhr begab sich der Sultan zur Ruhe. Um 8 Uhr Früh verließ er das Lager und rühstückte reichlich um 10 Uhr. Waͤhrend des Vormittags fuhr hereits die Hälfte des Gefolges mit Gepäck, worunter umflochtene Befäße mit Nilwasser zum Bahnhof ab. Was die Stadt erwartet Jatte: Besichtigung wenigstens ihrer außerlichen Merkwürdigkeiten, rat nicht ein; der Kaiser, nur von den ihm Nächststehenden um⸗ geben, berharrte in seinen Gemächern. Gegen 11 Uhr begab sich ein Kammerherr auf die k. Burg, worauf um und nach 11 Uhr in kurzen Pausen angefahren kamen: General v. Hartmann, der Regreruugspräsident von Unterfranken, (der Präsident von Mittel⸗ franken, v. Feder, war gestern bei dem Empfang auf dem Bahn hof ebenfalls gegenwärtig), Fürst Hohenlohe, dann Prinz Adalbert. Wie projectirt fand puntt 11922 Uhr die Abfahrt zum Bahnhof satt: zuerst der Sultan mit Prinz Adalbert zur Linken, wie bei er Ankunft; ferner Fuad Pascha mit Prinz Hohenlohe in ange⸗ egentlicher Unterhaltung; sodann die übrigen Würdenträger und gefolge. Vor dem Bayerischen Hof fand waͤhrend der ganzen Zeit n Gedränge des Publikums statt, wie nicht leicht bei irgend einem trüheren Monarchenbesuch, und auf den Straßen wogte eine große Nenge, die bei dem Sichtbarwerden des Fürsten einige Hochs aus— rachie. Bei der Ankunft am Bahnhof, der diesmal gegen den —— abgesperrt war, vie auch wieder die Bahnlinie durch Infanterie, spielte Militär⸗ nusik. An der bis zur Abfahrt geführten Unterhaltung, über velche wir an guter Quelle nichts Näheres erfahren konnten, als aß sie zum Theil Familienangelegenheiten betraf, betheiligten fich nehr Adalbert, Hohenlohe und Fuad, als Abdul-Aziz, dessen außere Ruhe übrigens“ mit Würde gepaart ist. Seine weite schwarze dleidung verbindet den europäischen Schnitt mit orientalischer tequemlichteit. Er liebt es, leicht mit der Hand, militärisch zu zrüßen. Sein Haupt beginnt (obwohl er erst im 38. Jahre steht) zereits grau zu werden. Die Abfahrt nach Wien erfolgte unter den Klängen der türkischen Nationalhymne punkt 12 Uhr, worauf iich die bayerischen Herrschaften wieder auf die k. Burg begaben. * Benerallieutenant Stephan begleitet den Sultan bis Passau. Nürnberg, 27. Juli. Ihre Majestät Königin Marie be— Jab sich gestern nach Bamberg und passirte Abends 10*92 Uhr nit dem Kurierzug unsere Stadt. Eine hiesige Dame, die — Berwandte erwartend — im Bahnhofe arnwesend war, überreichte Zerselben ein prachtvolles Blumenbouquet, das sie mit sichtlicher ind freudiger Ueberraschung .unter herzlichem Danke entgegennahm. — Heute Mittag passirte Prinz Luitpold unsere Stadt; er begibt sich nach Bamberg, um, wie wir hören, den Leichnam eines Bruders, des Königs Otto von Griechenland, nach München bzuholen, wo derselbe in der Königsgruft der Theatinerkirche bei⸗— zesetzt werden soll. — Die heutige Nummer des „Nürnberger Anzeigers“ wurde confiscirt. Aus der bayer. Rheinpfalz, 21. Juli, schreibt man inem auswärtigen Blatte: In dem Maße, als die Arbeiten des ogenannten Socialausschusses der Kammer der Abgeordneten vo— ranschreiten, steigert sich in der gesammten Bevölkerung der Pfalz ie Besorgniß, daß die von Frankreich seit länger als einem zalben Jahrhundert überkommenen gesellschaftlichen Errungenschaf⸗ en ernstlich gefährdet seien. Bisher hat man sich nur, in )er Presse gegen die neuen Gesetzentwürfe ausgesprochen, allein seit Kurzem d. h. seit die Gefahr eines Verlustes jener Errun⸗ jenschaften immer näher an unsere Provinz herantritt, macht sich zuch im Schooße der gesammten Bevölkerung der Pfalz ine von Tag zu Tag wachsende Bewegung gegen jene Entwürfe duft. Dem Beispiel der Frankenthaler Versammlung (über die vir s. Z. in unserm Blatte berichteten) ist bereits der Gemeinde⸗ rath von Kaiserslautern gefolgt, der in der Hauptsache die Fran⸗ enthaler Beschlüsse angenommen hat. Auch andere Gemeinden werden sicherem Vernehmen nach ihre Stimme gegen die neuen Besetze erheben. Es ist aber auch hohe Zeit, daß von Seite der Bebolkerung der Pfalz etwas geschieht, indem man in München nuf die paar vereinzelnten Stimmen in der Presse kein Gewicht u llegen schien, im Gegentheile dieselben lediglich als den Aus— Fruck einzelner Unzufriedenen darzustellen suchte. Erst wenn die ppfalz wie ein Mann sich erhebt, wird man doch Bedenken tragen, ine ganze Provinz so ganz ohne Noth in ihrem Wohlstande, in hren sitilichen Zuständen, in ihren lieb gewordenen Errungen⸗ chaften ernstlich zu schädigen. Man spricht bereits von einer kRiesenversammlung aus allen Theilen der pfalzumgegen die neuen Gesetze feierlich Ver— vahrung einzulegen.— In diesen Tagen tritt der Socialgesetzgebumg s— nusschuß in die Berathung des zweiten Abschnitts des Heimath⸗ gesetzes „Von der Verehelichung.“ Nach dem Regi e— rungsborschlag und dem Antrage der Referenten Fischer vird — abgeschen von civilrechtlichen Hindernissen, Militärpflich⸗ igkeit und Sonderverhältniß der Beamten — eine Art Er mäch— igung von den betr. Gemeinden(h gefordert, welche Ermäch⸗ gung allerdings nur bedingung sssweise soll verweigert