Hl. Ingberler Anzeiger. — — Der „St. Ingberter An zeig er“ mit seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal; Dienstag, Donnerstag und Samstag. Abonnemenispreis vierteljährig 45 Krzr. oder 13 Silbergr. Anzeigen werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeile — Blattschrift oder deren Raum berechnet. Nro. 119. —WW Samstag, den 5. Oetober * 1867. —— — — ——————— ——————— — — Deutschland. Yhn Departements dagegen, in welchen die Zahl der des Schrei— München, 1. Oct. Der Credit für außerordent— bens Unkundigen IAν Procent beträgt, liegen sämmtlich liche Milidar bedürfnisse in den Jahren 1868 und 1869 im im Nordosten. Ifst das nicht eine Schande! ruft der Siecle aus. Gesammtbetrage von 3,032,834 fl. umfaßt den Unterhalt des höhe⸗ Und dabei denken wir an eine neue Militarorganisation! Denken ren Slandes an Officieren Militarbeamnten , und Unterofficieren, wir doch lieber daran, diese schwarze Schaar der Unwissenden zu welcher noch ais Folge der Kriegsaufstellung von 1866 vorhan- Auterrichten und weisen wir den zehnten Theil der Millionen, die den isi und nur allmalig reduzirt werden tann. Außerdem betrifft vir nutzlos opfern, diesem nationalen Werke zu. Fangen wir dieselbe einige Heeresbedurfniffe, welche eine Folge der beamrage Ramit an, die Preußen auf, diesem Felde zu besiegen! 7 sen neuen Heeresorganisetien sind, srvann den Bedari für mehrere Larte des Frankreichs, das lesen kann, ist nicht ganz so duüstet. nothwendige Garnisonsneubauten und endlich eine Summe, welche In den zehn unwissendsten Departements konnten 40 -56200 Pro⸗ sir Van und Ausrüstingszwecke der vormaugen Bumdesfeftung ent, in den 10 vorgeschrittensten 224 — 534 Procent der Con. Ulm erforderlichh. cribirten von 1866 nicht lesen. Die Durchschnittssumme betrug München, 4. Oct. Nach dem vorgelegten Malzaufschlags- ür alle Departements 23 Procent. Darauf brauchen wir nicht gesetzemwurf sollen in der Pfalz von dem“ Hektoliter Hialz 110 tolz zu sein, schließt der Siecle. In Bezug auf den oere Krenzer, von 25 Liter 85 Kreuͤzer, vom einzelnen Liter andert icht stehen wir in der in der letzten Reihe der eurobäischen Rächte. halb Kreuzer bezahlt werden. Und dabei bilden wir uns ein, daß wir an der Spitze der Civili- Karlsruhe, 2. Oct. Aus Bregenz wird gemeldet, daß ation einhergehen · die Conferenz der Bevollmächtigten der Uferstaaten des Bodensees Paris, 1. Oct. An der hiesigen Börse herrschte eine Pa— beendet ist. Das Resultat der Conferenz ist eine Vereinbarung iik. Rattazzi hat dem diesseitigen Cabinette erklären lassen, daß, uber die internationalen Schifffahris- und Hafen-⸗Ordnungen mit er ohne eine Revision des Septembervertrages nicht vor das Parla- Gleichstellung der Schiffe sämmtlicher Uferstaaten und völlstän- nent treten könne. J dige Verkehrsfreiheit derselben auf dem See. Baden gab das Pri—⸗ Es ist eine kleine Flugschrift, „La dernière guerre“ hier er⸗ dilegium der Dampfschifffahrt auf dem Bodensee auf. chienen, welche von einem ehemaligen „Diplomaten“ unterschrie⸗ Berlin, 1. Oct. Unter der Bevölkerung des ehemaligen ben ist, jedoch mit keineswegs diplomatischen Worten und Grün⸗ Herzogthums Nafssau herrscht eine große Aufregung wegen den zum unmittelbaren Losschlagen gegen Preußen auffordert. Steuerüberbürduug. Die Reclamationen gegen die Veranlagungen Man will von gewisser Seite her dem Inhalte dieser Broschüre laufen massenhaft ein, und selbst die preußischen Beamten geben ind der Persönlichkeit des unbekannten Verfassers eine große Wich⸗ zu, daß die Herren der Veranlagungs-Commission ihr schwieriges igkeit beilegen. „Die „Patrie“ glaubt diesen Abend dieser Bro— Geschäft nicht mit der nöthigen Ümsicht und Milde abgeihan has chüre jede Bedeutung absprechen zu müssen; sie sei das Werk ben. Es soll demnächst eine Volksversammlung zusammen beru⸗ des ehemaligen Directors einer landwirthschaftlichen Asse curanz⸗ fen werden, um die Mittel und Wege zu berathen, wie die über⸗ fesellschaft. eilte Steuervertheilung redressirt werden könne. Nach den Ver⸗ Paris, 2. Oct. Die „Patrie“ dementirt die Nachricht sicherungen, welche der Finanzminister dem Abgeordnete Knapp jon der Existenz eines zweiten Circulars Moustier's über die gegeben, steht wohl eine Abhülfe in dieser Beziehung zu erwarten Rtevision der Septemberconvention und die Unterzeichnung eines Wien—, 28. Sept. Für die Abreise des Kaisers nach Pa- Ullianzvertrages zwischen Frankreich und Italien, sowie die Ge— ris ist jetzt der 28. October (oder einer der nächstliegenden Tage) üüchte über den officiellen Ursprung der jüngst erschienen Brochüre bestimmt. Die Kaiserin wird daheim bleiben, da es sich bestätigt, In gleicher Weise dementirt die „Patrie“ die Nachrichten von daß sie bereits seit vier Monaten in der Lage ist, der kaiserlichen iiner Erkrankung des Kaisers, vom Ausbruch einer Revolution in Familie frohe Hoffnungen zu eröffnen und die letzteren den Fähr · Rom und vom angeblich schlechten Empfang, welchen der General lüchkeiten einer anstrengenden Reise nicht ausgesetzt werden sollen. Fleury in Berlin gefunden haben soll. Man hält es hier für sehr wahrscheinlich, daß um dieselbe Zeit auch Die Zustände in der Türkei nehmen immer bedrohlichere Ge Vickor Emanuel in Paris eintreffen und, so soll es Kaiser Na- talt an. Türken und Montenegriner stehen sich kampfgerü— poleon wünschen, mit dem Kaiser von Oesterreich den Frieden per- ket gegenüber, und schon hat bei Wassoevici ein Vorpostengefecht sönlich besiegeln wird, der in Zukunft zwischen den beiden Nach- fattgefunden. Oesterreich mahnt die Montenegriner zur Ruhe, barstaaten herrschen soll. aber ohne Erfolg. Die russischen Consuln in Serbien, der Buͤl⸗ Wien, 2. Oct. Die hier versammelten 25 Erzbischöfe und zarei und der Herzegowina sind nach Wien gereist, um dort mit Bischöse überreichten dem Kaiser eine Adresse, worin sie die histo- dem russischen Gesandten zu conferiren. Unser Correspondent in rische Entstehung und die Nothwendigkeit des Concordats begrün⸗ Ragusa hält den nahen Ausbruch eines allgemeinen Brandes für den, die Anklage der Unduldsamkeit der österreichischen Gesetzgebung unvermeidlich. gegen nichtkatholische Christen zurückweisen, die Ansichten jeder Par⸗ J Italien sei, welche die christliche Ehe und christliche Schule bekriegt, ein⸗ I P Nop: gehend widerlegt und ihre gerechte Sache vertrauensvollst unter den · JIhu einer slorentinischen — J der Gazzetta di Mie Schuß des Kaisers stellen. — Der Wehrausschuß des Abgeordne- auo wird von einem Projecte zur Loöͤsung der römischen Frage emanses lehme den Antrag des Kriegsministers, die Regierung berichtet. welchem, wie dieselbe Correspondenz versi hert, in diblo— zur Tinberufung aller sieben Allersclassen zu berechtigen, ab nahm natischen Kreisen ou Florent eine gewisse Wichtigkeit O beigelegt dagegen den Antrag an, daß die Regierung hierzu nur im Kriegs vrde. Dangch sollten die Provinzen Belletri, Biterbo und Fro⸗ salte berechtigt sei. inone unter die Herrschast des Koͤnigsreichs Italien gestellt werden; Rom und Civita-Vecchia würden zu freien Städten erklärt unter Frankreich. der Garantie aller Mächte. Ein städtischer Senat würde diese Paris, 29. Sept. „Wo wir uns in Bezug auf Volks- Städte nach einer besonderen Constitution regieren. Die Eisen⸗ unterricht befinden“ ist die Ueberschrift eines kurzen Artikels im dahn von Rom nach Civita-Vecchia würde neutral erklärt. Das „Siecle“. Derselbe wird durch zwei kleine eben erschienene Kar- doͤnigreich Italien würde einen jährlichen Tribut an die aposie— ten veranlaßt, von denen die eine das Frankreich, das lesen, und ische Kammer zahlen als Ersatz für die Zölle und das Postregal, die andere das Frankreich, das schreiben kann, vorstellt. „Diese velche an Italien fallen würden. Die ganze römische Schuld etztere, sagt der Siecle, ist schreckenerregend. Die Zahl der De⸗ vürde vom italienischen Staatsschatz übernommen werden. Der artements, in welchen die des Schreibens unkundigen Brautleute Fönig von Italien würde eine Residenz in Rom erhalten und wischen 30 und 75 Procent ausmachen, beläuft sich auf 55. Die vom Papste gekrönt werden. Der katholischen Kirche würde vol—