der wir folgende Stelles herborheben; „Rachdem Ddet vorjährige krieg eine politische Neugestaltung Deutschlands angebahut Hat, velche insbefondere auch den: Forlbestand sejnes bisherigen mititä— aischen Ver haltmisse gls nicht Ranger haltbar erscheinen ließ, gsind zurch“* die Verfaffung des norddeutschen Bundes für eine Reorga⸗ nisation der miliarischen Kräfte Norddeutschlands Bestimmungen naßgebend geworden, welchen ich durch die mit dem König von Preußen abgeschlossene Condention eine Ausführung für das Groß— herzogthum zu geben gesucht habe, wie sie zur Wahrung der In⸗ seressen des Landes sowohl, wie im Interesse des Ganzen mir zeboten scheinen. Wenn es sich um die Erstrebung hoher Ziele handelt, dürfen die nothwendigen Opfer nicht gescheut werden.“ Wien, 6. Oct. Die Neue freie Presse“ meldet, daß zwi⸗ scheͤn Napoleon und Victor Emanuei ein Üebereinkommen geiroffen vorden ist, welches der italienischen Regierung das Recht einräumt. das papstliche Gebiet, mit Ausnahme der Stadt Rom, militärisch ju occupiren, und diese Beschränkung auch nur von der Lebens- dauer des gegenwärtigen Papstes abhängig machtt. Frankreich.. Paris, 3. Oct. Die „Patrie“ meldet: es habe keine der Muchte einen Congreß vorgeschlagen, demgemäß habe auch keine den Vorschlag ablehnen können; Nigra sei bloß nach Biarritz ge⸗ reist, um dem Kaiser vollständigere Mittheilungen über die Gari⸗ baldi⸗Affaire zu machen. Dem „Etendard“ zufolge dauern die verschiedenartigsten Gerüchte fort, indessen habe sich seit zwei Ta⸗ gen nichts Bemerkenswerthes ereigne. Die Testamentsvollstrecher Proudhon's sind eben im Begriff, aus dem Nachlasse desselben eine ‚France et Rhin*beiitelie Schrift zu veröffentlichen, in welcher er mit all seiner Energie und heredtsamkeit die Theorie der natürlichen Gränzen bekämpft.“ Der Courier français“ theilt bereits Auszüge aus diesem Werke mit, denen wir folgende bezeichnende Stelle entnehmen: „Baden, Bayern Belgien, Holland, Preußen sind heute liberalere Staaten, als Frank—⸗ reich selbst; aber dieses Resullat, welches uns anklagt, beweist ge⸗ ade, daß die Coalitionen bon 1805 und 1809, 1813 und 1815 nicht zum Zwecke hatten, die Revolutionen zu ersticken, wie die Bonaparte unaufhörlich behauptet haben: fie hatten zum Zwecke die Unabhängigkeit des Rheins, welche das Pfand der Freiheit der Volker ist. Und gewiß, es gab bei Waterloo nicht nur Preußen und Engländer, sondern auch für ein gutes Drittel Holländer und Belgier. Der Rhein hat allezeit zur Grenze gedient, aber zwi⸗ schen germanischen Staaten, niemals zwischen Germanien selbsi und Frankreich. Ich habe den Grund dafür angegeben, wie ihn weitausendjährige Kämpfe dargethan haben. Dieser Grund ist, daß Frankreich mit einer solchen strategischen Linie bald Europa eherrschen und auf dem Erdkreife das Uebergewicht haben würde. — Die franzosischen Rüsst ummgen gehen in großem Maß- stabe vor sich. Neue gepanzerte Batterien sollen gebaut, das Pan⸗ erwidderschiff Magenta“ mit Kanonen von ganz ungewöhnlichem daliber versehen werden. Der General Frossard inspicirt die Festungswerke der östlichen Departements. Vor Kurzem war er in Mezz, jetzt weilt eer in Straßburg, um die geeigneten Stellen zur Placirung der detachirten Forts auszusuchen. Es ist moͤgltch, daß die maritimen Borkehrungen auf den Oriemt berechnet ind, wo die Dinge sich immer zu einer acuten Krise zu gestalten cheinen. Die kretische Frage ist noch lange nicht abgeschlossen. Rußland hat an die Pforte eine neue Note gerichtet, in welcher es dringeuder als je auf der Abtretung der Insel an Griechen⸗ and besteht. — Wie man sagt, bereitet Herr Thiers für die nächste Session zwei große Reden vor; die eine über den allge⸗ neinen politischen Zustand Europas, die andere über die finanzielle Lage Frankreichs. — Juarez hat erklärt, da alle europäischen döfe das mexicanische Kaiserreich anerkannt hätten, so seien die Verträgemit ihnen als aufgelösst zu betrachten und ihre Unter⸗ hanen würden als mexicanische Bürger behandelt werden. — Der „Siecle“ zieht aus den Beschlüssen der würtember⸗ zischen Volkspartei und den Reden, die am 20. 1September in Stuttgart gehalten wurden, den von seinem Standpunkt aus rich⸗ igen Schluß: um Preußens Plane auf den Süden Deutschlands ju bekämpfen, habe die französische Regierung nichts zu thun, als sich sorgfältig von jeder Einmischung in die deutschen Ange⸗ legenheiten fern zu halten. — Die Aufstände in dem Kirchenstaate ind die übele Wirkung, welche die römische Frage ohne Aufhören nuf, die Ruhe Europas ausübt, bringen heute die Blätier aller Farben — die officiellen natürlich ausgenommen — zu dem Schlusse, daß diese Angelegenheit endlich dine Losung ethalten müsse. Nur ist die Art dieser Lösung je nach »dem Standpunkt )er Blätter nun sehr verschieden. Der „Monde“ verlangt eine Neutralitäat des päpstlichen Gebiets nach Art der Schweiz und Belgiens und richtet in diesem Sinne einen empathischen Aufruf an die europäischen Souberäne. Anders das Journal des De— hats“ Eine französische Interbention saat dieses Blaftt würde einen Krieg miß Ztalien herbeiführen, der wahrscheinlich eine Be— cheiligung Preußens an demselben veranlassen würde. Auf der andern Selie habe Italien sich seit 1862 stets soemufterhaft gegen Frankreich benommen, daß ihm wohl eine Belohnung zu Theil verden müsse. Aus beiden Gründen sei eine baldige Revision des Septembervertrages zu Gunsten Italiens wünschenswerth,“ ja zur Ruhe Europas nothwendig. — Was soll das Publikum von den riedlichen Aussprüchen der Regierung und ihrer Blätter halten, venn es überall die kriegerischen Vorbereitungen im Gange siehte? Pach den Festungen der Ostgrenze lommen jetzt die festen Plütze »es Nordens an die Reihe, neue Befestigungen zu erhalten und zänzlich für den Kriegsfall armirt zu werden. Besonders soll Peronne bedeutende Verstärkungen erhalten. Alle ———— gen und Armirungen sollen zusammen 60 Millionen Francs koften, welche auf 5 Jahre vertheilt werden sollen. Paris, 4. Oct. In Folge der. Dementis aller Art, welche gestern regnete, hat heute die Börsee eine bessere Haltung ge⸗ seigt. Die „Epoque“ ist wegen Verbreitung folgender für falfsch rllärten Nachrichten in gerichtliche Untersuchung genommen: 1) Der Minister des Auswärtigen hat ein neues Circular erlassen; 2) es ist ein Allianzvertrag zwischen Frankreich und Italien un— erzeichnet worden; 83) der Kaiser hat eine Conferenz mit dem driegsminister gehabt; 4 der Prinz Napoleon ist nach Biarritz berufen; 8) Drouyn de Lhuys ist dahin berufen. Wenn dies Alles nicht wahr ist, was ist aber wahr? Man versichert, daß die Friedenspolitik des Herrn Rouher abermals gesiegt habe, so daß weder im Cabinet noch in der Politik wesentliche Aenderun— jen eintreten würden. General Fleury wird morgen in Paris er⸗ vartet. — Der „Temps“ übersetzt den Protest, welchen, Herr —A das Verbot des in Paris beabsichtigten allgemeinen Genossenschafts. rongresses erlassen hat, (in Nr. 117 des St. Ingberter Anzeigers anter Berlin, 25. Sept. angeführt.) und nenut die darin enthal⸗ sene Lection eine harte, aber wohlverdienetee. Paris, 5. Oct. Der „Etendard“ meldet, daß in Mühl⸗ jausen im Elsaß die große Spinnerei des Herrn Mieg abgebrannt st. Natürlich war alles versichert; aber 250 Arbeiter werden zurch das Unglück arbeitslos. — Die „Patrie“ erfährt, daß Ge— ieral Prim, den die Polizei nicht länger in Brüssel duldet, nach Ldondon übersiedlt . Paris; 6. Oct.“ Dien,Libertés“ meldet den Tod des rüheren Finanzministers Achille Fould; derselbe starb jn Tarbes am Schlagfluß. Der Kaiser wird am 10. oder 15. Hct. nach Paris zurüdlehren. eed Italien. Florenz, 3. Oct,Wie die „Opinione“ meldet, haben die Truppen Acquapendente wieder genommen und bei dieser Gele— jenheit mehrere Gefangene gemacht. Mehre Insurgenten find iber die Grenze gegangen, während einige Colonnen derselben sich noch in verschiedenen Theilen des römischen Staats herumtreiben. Die Bevolkerung beobachtet eine unentschiedene Haltung; in Rom jaben keine Unordnungen stattgefunden. m „Der „Gazzetta die Torino“ zufolge hieß es, die 40 Gens⸗ armen, die man in Acquadepente gefangen genommen hatte— ätten sich geweigert, sich zu ergeben und deshalb hätten die In— urgenten die Kaserne in Brand gesteckt. * Slorenz, 4. Oct. Der „Corriere Jtaliano“ wersichert, »er Papst habe dem diplomatischen Corps erklärt, er werde unter allen Umständen in Rom bleiben. Das Gerücht, daß Herr Nigra in Florenz erwartet werde, wird dementirt. Die „Opinione“ fagt, die Reise des Herrn Nigra nach Biarritz habe nicht den Zweck, velchen die „Patrie“ derselben zuschreibt. Die Journale behaup⸗ en, daß die Bewegung in den roͤmischen Staaten fortdauere; neue daufen vou Bewaffneten bildeten sich an verschiedenen Orten. Die „Riforma“ und die Italia“ melden von einem Ge— echte, welches an der Südgrenze des Kirchenstaates stattgefunden abe. Eine Abtheilung püpftlicher Truppen sei zu den Insurgene den übergegangen. Die „Gazetta Ufficiale“ berichtet, daße die Re⸗ gierung eine Untersuchung befohlen habe, über die Auslieferung der roömischen Emigranten an die pästlichen Behörden. Es gehen! tornwährend Truppen nach der römischen Grenze ab.ntti Florenz, 6. Oct. Garibaldierließ eine Proclamation, worin er die Italiener auffordert, nach Romzu gehenn DTurin, 6. Oct. Es hat hier eine Demonstration staltger unden für Rom,als Hauptstadt Jtaliens.. “ FL Werurischrtes. As ———— f In Regensburg fand die Gattin des? Buchdruckers“ Gg, Stohr, Frau Marg. Stohr, einen schrecklichen TodeDieselbe, 44 Jahre alt, wurde vor ungefähr 4 Wochen von ihrem Hünde den, das usle Anzeichen der Wuth an sich trug, mehrmals in die Zand gebisien. Auf dieses hbin frug sie den Hunde zum Wasen«