ein Beweis märe, daß es an dem Muth fehle, dem Concordat. direct 183 Sept. unausführbar ist, Der italienische Muster hat, was zu Leibe zu gehen; er weist nach, daß dieses nicht ein Staats. möglich ist, gethan mit Gefahr seiner Popularität und sogar sei— pertgage, sondern ein Staats gese tz sei, welches im Weg der nes Lehens. General Garibaldi in seinen Proclamationen sielln Besetzgebung abgeündert werden könne.“ Sodann bekämpft er ein⸗ Hrn. Rattazzi als einen Mann hin, der Italien Schande mache gehend die Bischofsadresse, welche einerseits Schimpfereien und Ver-⸗ und andererseits schildert Cardinal Antonelli ihn im Giornai⸗ eumdungen, andererseits Schmeichelei und Heuchelei enthalte (na- die Roma“, als einen Mann, der unehrlich zu Werke geht. Das mentlich in der Behauptung, daß das Concordat der Krone keine zewöhnliche Schicksal solcher Männer, die genoͤthigt find, inmitten Rechte entziehe); die Religion bedürfe keines Vertrages; und die ich entgegenstehender entfesselter Leidenschaften zu regieren. katholische Hirche würde zu bedauern sein, wenn sie nur durch das Die „Presse“ meldet, als nicht unmöglich, daß Kaiser Na— Foncordat bestehen kͤnnte. Der Antrag und der damit einge poleon nach seiner Rückkehr von Biarritz von hier aus auf ei— brachte Gesetzesentwurf (s, oben den Wiener Artikel) wurden mit nige Stunden nach Baden ginge und daselbst eine Zusammenkunfi großer Mehrheit dem confessionellen Ausschusse zu „constitutioneller nit König Wilhelm hätie. Diese Unterredung würde von ent. Behandlung“ überwiesen. scheidendem Einfluß auf die Haltung Frankreichs gegenüber den Pesth, 11. Oct. Als glaubwürdig wird versichert, der deutschen Angelegenheiten werden. Ministerrath habe beschlossen, dem Reichstag einen Gesetzentwurs Paris, 12. Oct. Auch hier wird der Einmarsch italieni— jolgenden Inhalts vorzulegen: 1) Die Ausübung der politischen Rechte cher Truppen in den Kirchensigat für nahe bevorltehend gehalten. st vom Religionsbekenntniß unabhängig; 2) die mit dieser Be⸗ lebrigens heißt es jetzt wieder, der Kaiser werde eine Verletzung stimmung im Widerspruch stehenden Gesetze und Verordnungen sind der Septemherconvention nicht zugeben — Herr v. Moustier habe aufgehoben. es einem Diplomaten gesagt, und dieser hat es wahrscheinlich Prag, 11. Oct. Das Hauptblatt der czechischen Partei, dem betreffenden Correspondenten vertraut. Andere Corresponden- „Narodni Listy“ plaidirt heute für die Aufhebung des Corcordats en, die das Ohr des italienischen Gesandten, Herr Nigra, besitzen Dasselbe widerstrebe in mehreren Punkten nicht blos dem Rechte vollen, behaupien freilich das mit den kürzlich erwähnten Angaben der Staatsbürger, sondern auch den nationalen Rechten. der „N. Freien Presse“ übereinstimmende Gegentheil. Ferner er⸗ Geraz, 10. Oct. Der Grazer Gemeinderath hat heute einen sählt man sich, Garibaldi sei lediglich darum beseitigt worden um znergischen Protest gegen die Bischofsadresse beschlossen und an den dem in der That nach Italien zurückzekehrten Schwager des Prin⸗ Reichskan ler v. Beust abgehen lassen. en Napoleon, dem Kronprinzen Humbert, die Ehre zu lassen, Luremburg, 3. Oct. Wie wir aus zuverlässiger Quelle nuf das Capitol zu steigen. Dazu sei auch der Commandant der oernehmen, ist der luxemburgische Geschäftsträger in Paris über Division von Bologna, den der Prinz bekanntlich ersetzt, General die Saumsal interpellirt worden, mit welcher die im Londoner Fialdini, zum Botschafter in Wien ernannt worden. — Herr v. Vertrag vorgesehene Schleifung der Festungswerke betrieben wird. d. Goltz, der preußische Gesandte, und Herr v. Moustier, der aus⸗ Es ist in der That bis zur Stunde in dieser Beziehung nichts värtige Minister, sollen einander in Friedensdemonstrationen Nennenswerthes geschehen, da sich die Demolition auf Abtragung iberbieten. einiger Pfeiler, welche die Thorpassagen verengten, beschränkte. Der „Siscle“ spricht über die stets zunehmende Ausdehnung, Wenn man jedoch bedenkt, daß die Kosten einer gründlichen De⸗ velche die Empörung in den päpstlichen Staaten nimmt und meint, molirung sich auf beiläufig acht Millionen Thaler (7) belaufen die Gegenwart dieser Zusammenrottungen an sehr weit von einan— pürden, so wird man die geringe Eilfertigkeit der luxemburgischen der entfernten Punkten nöthige die päpstlichen Truppen, sich zu Regierung begreifen. 3 theilen und mache, daß die partiellen Mißerfolge der Insurgenten⸗ J Banden durchaus Nichts zu bedeuten hätten. Es habe jetzt ein⸗ mal ein wahrer Guerilla⸗Krieg begonnen und die päpstlichen Trup⸗ Jen würden sich erschöpfen, ohne zur Domination zu gelangen, Mögen nur, fügt er hinzu, die tapfern jungen Leute, die den dampf aufgenommen haben, noch einige Tage ausdauern und ihr Erfolg ist gesichert, Paris, 12. Oet. Immer stärker tritt das Gerücht auf der „Moniteur“ werde nächstens einen kaiserlichen Artikel in Ge— talt eines Manifestes oder eines Briefes bringen, in welchem die Politik der Tuilerieen gegenüber den neuesten Ereignissen dargelegt verden soll. — In Frankreich werden sogar die Flurschützen von ner Regierungsbehoͤrde eingesetzt. Nun hat aber der Gemeinde⸗ rath zu St. Tropez im Vardepardement sich geweigert, den Ge— zqalt für jenen Beamten auf die Gemeindeangehörigen umzulegen, aus dem Grunde, weil der Schütz von St. Tropez, statt die Ge⸗ markung zu bewachen, der Privatbedienteste des Bürgermeisters 'ei und namentlich bei Wahlen zum Austragen der Stimmzettel ber Land gehe. Dieser Protest ist immerhin ein Zeichen der Zeit. — Der anamitische Mandarin Fan-Tang-Giong, welcher den Franzosen bei der neulich erfolgten Besitzergreifung in Cam— hodscha behiflich war, soll sich aus Reue darüber vegiftet haben. — Die Königin von Spanien soll dem Papftfe Pius für den Fall daß derselbe die Flucht zu ergreifen genöthigt wäre, die Baleari⸗ chen Inseln als Zufluchtsort angeboten haben. Paris, 183, Oct. „France“ sagt, der Einmarsch italienj⸗ cher Truppen in den Kirchenstaat würde eine Verletzung der von Seite des italienischen Cabinets eingegangenen Verpflichtungen sein und eine Protestation und die Intervention Frankreichs zur sofor— igen Folge haben. „Patrie“ will an den Einmarsch nicht glau— ben, weil derselbe Italien in eine feindliche Stellung zu' Frank— reich bringen würde. Frankreich. Paris. Der „Economist“ bemerkt, daß Pariser allarmirende Gerüchte an sich nicht übermäßig hoch angeschlagen werden sollten, daß in den unausgesetzten Rüstungen Frankreichs und Preußens allerdings gefahrdrohende Elemente für die zukünftige Ruhe Euro⸗ pa's stecken, daß ein baldiger Kriegsausbruch aber kaum zu befürch⸗ ten sei. Denn 1) besitze Frankreich keinen irgend haltbaren casus belli; 2) sei es mehr als zweifelhaft, daß die Majorität der fran— zösischen Nation oder selbst der französischen Armee einen Krieg gegen Preußen herbeiwünsche, dessen militäriche Tüchtigkeit kein Franzose mehr gering achte; 83) wolle Bismarch keinen Krieg, da dadurch die normale Entwicklung der deutschen Einigung gestört werden würde, und 4) müsse Kaiser Napoleon vor einem Kampfe bange sein, welcher, unglücklich geführt, jeine Dynastie rettungs los verderben würde. J J Paris,/ 9. Oct. Der Kaiser von Oesterreich wird am 23. in Paris erwartet. Bälle werden auf den Wunsch Sr. apo⸗ stolischen Majestät nicht stattfinden, weder in den Tuilerien noch 'm Stadthaus, noch beim Fürsten Metternich. Dagegen wird der Seinepräfect Haußmann ein großes Gastmahl geben, und zu Com— piegne sollen große Jagden stattfinden. Da Hr. v. Beust sich dem nicht aussetzen will, in Frankreich .... Böcke zu schießen, o wird er, während die hohen Herrschaften jagen, nach London gehen. Paris, 10. Oct. Die Eröffnung des Corps legislatif soll, wie mit Bestimmtheit versichert wird, am 18. k. M. mit einer Thronrede erfolgen. — Alle Combinationen von angeblichen Ca— binetsveränderungen gelten mindestens für vertagt. Marquis de Moustier bleibt im Amte. JF Die „Liberte“ hört heute wieder mit Bestimmtheit versichern, daß Herr Rouher. das Ministerium des Innern und Herr v. La⸗ balette das des Auswärtigen übernehmen wird. — Herr Benedetti befindet sich in diesem Augenblicke in Paris. Paris, 10. Oct. Das „Journal des Débats“ bringt eine Correspondenz aus Florenz vom 7. d. M., melche in sehr beftimm⸗ tem Tone nahe hevorstehende wichtige Ereignisse in Rom ankün⸗ digt. „Der Bürgerkrieg, sagt sie, ist in den p äpstlichen Proninzen entschieden ausgebrochen. Ungeachtet aller Anstrengungen der ita⸗ lienischen Regierung, ungeachtet der Verhaftung Garibaldis haben sich zahlreiche Banden gebildet, die das Land durchziehen und die päpstlichen Truppen ermüden. Der Plan der Empörer ist, die Truppen des Papstes durch beständige Märsche zu erschöpfen und sie aus Rom heraus zu ziehen, wo allem Anscheine nach im Laufe nächster Woche die Revolution zum Ausbruch kommen wird. Es st fahtan durch die Erfahrung bemirsen daß der Vertraa vom Schweiz. Aus Bern wird der „K. Z.“ geschrieben, daß gegenwärtig aur noch 12 ungarische Flüchtlinge in der Schweiz leben und daß sich dem Aufenthalt der hannover'schen Flüchtlinge in der Schweiz bald Schwierigkeiten entgegenstellen dürften. Im Can— on Zurrich set denselben (39 an der Zahl) bereits polizeilich mit⸗ jetheilt worden, daß vom 1, Januor 1868 an ihnen der Aufent- Jalt nur gegen Hinterlegung von Ausweisschriften oder Leistung gesetzlicher Caution gestattet werde. Italien. Der „Italia“ zufolge spricht sich die öffentliche Meinung in Italien auf die deutlichsie und formellste Meinung dahin aus, daß ie römische Frage endlich eine definitive Lösung erhalte. Wir ind. saat die „Italia“. im Allgemeinen Anhänger kühner und