Familienfonds. — Zum— dritten deutschen Bundesschießen in Wien m Juli 1868 werden schon jetzt die Vorbereit ungen getroffen. gPest h 54. Dec. In Beantwortung einerInterpellallon des Depuurien Perczels betreffs Errichtung einer nationalen Armee, ertlärte dek Ministerpräsident Graf Andrafsyin der heutigen Sitz- ung des Unterhauses- daß die beiderseitigen Ministerien im Ein⸗ vernehmen einen Wehrgesetzentwurf den beiden Legislativen, wenn zuch nicht im gegenwärtigen Jahre, jedenfalls aber im Laufe der egenwärtigen Session, vorlegen werden. Das Haus nahm die yrklärung mit lautem Eljen auf. Der 8. 1des Gesetzes über zie Theilung det Staatsschuld wurde hierauf mit großer Majorität ingenommen. im 30. October adurch einen Orkan-fast ganz zerstört. »200 Per⸗ onen sind getödtet worden und viele Schiffe gestrandet. 9 Londeon, 4 Dec. Reuters Office“ verdffentlicht folgende depesche aus Newyork vom 3.. Dez.: Die Botschaft des Präsi— enten an den Congreß betoönt in den Hauptpuncten Folgendes: johnson erwartet die Wiederherstellung der Constitution durch die ßesetzgebung des Congresses. Die Union existirt nicht mehr, wie ie unsere Väter verstanden. Johnson hofft, daß Alle schließlich inig sein werden über eine Lösung, die mit den Interessen des Friedens und der Constitution im Einklang ist. Johnson verlangt ringend, daß der Congreß die Acte, welche den Süden unter Mi⸗ itärherrschaft stellt, auffebe. Deren Fortbestand vermehre dire Zteuern und lann schließlich zum Nationalruin führen.“ Ein steh jendes Heer und mehr als 200 Millionen jährlich wären wahr⸗ cheinlich nöthig, um die Gewalt der Regierung über die Neger uu behaupten. Johnson sagt, wenn der Congreß die Acte selbst n aller. nöthigen Form adoptire, um däraus æin Gesetz zus ma⸗ hen, welches die Competenz der Regierung begränze, so müßte der zeigeordnete Präsident die hohe Verantwortlichkeit seinerStellung daran setzen, um das Leben der, Nation zu retten. Die Rückkehr zu den Baarzahlungen, sobald als dies irgend möglich mit den ßrundsätzen einer richtigen Nationalökonomie vereinbar ist, ist eine evidente Pflicht der Regierung. Die Reduction des. Papier⸗ jeldes folge nicht nothwendig daraus. Aber die Papiermährung; nuß auf gesunder Basis reorganisirt und das öffentliche Vertrauen n Bezug auf die Staagatsschuld muß feierlich gewahrt werden. die Rückkehr zu den Baarzahlungen würde die Vorurtheile ver⸗ hwinden lassen, die sich erheben könnten. Die Einnahmen des etzten Jahres betragen 490 Mill. Dollaxrs, die Ausgaben 346 Nill. Die Finanzaufstellung für nächstes Jahr beträgt 417 Mill. kinnahmen und 893 Mill. Ausgaben. Das Kriegsministerium iimmt 77 Mill. in Anspruch. Keine Frage trübt erustlich die aus⸗ värtigen Beziehungen. Die Reclamationen wegen — »er Alabama sind noch nicht erledigt. Johnson, glaubt.das Schiedsgericht ablehnen zu müssen, weil bis jetzt dieser Vorschlag nit Vorbehalten begleitet ist, die unträglich sind mit den Rechten. ind Juteressen des Landes. Johnson hegt keine Furcht, daß Eng- and darauf beharren würde, vernünftigen Reclamationen kein Zehör zu schenken, die durch das Princip der Nichtinterventiou egründet, welches von nun an nicht. minder wichtig für Amerika ils für die anderen Nationen ist. Der Vertrag mit Dänemark zetreffs der Abtretung von St. Thomas und St, Jean ist ab— zeschlossen. Fraukreich. —B Paris, 2.. Dez. Im gesetzgebenden Körper- sagte heute zules Favre: Das Juteresse Frankreichs war, die Einheit Ita— iens zu unterstützen. Er spricht von dem üblen Eindruck, der zurch die französische Intervention in Italien hervorgebracht wor⸗ den sei. Aus der Conferenz, meint er, werde nichts hervorgehen, us eine Demüthigung des Papsttihums. Der Redner schließt: die französische Regierung habe die Enchclica durch den Staats— rath zereißen lafsfen, habe aber die Fetzen derselben wieder auf⸗ jenommen, um daraus Pfropfen für seine Chassepot-Gewehre u machen. FL Paris, 83. Dec. Der Hof kehrt am 15. Dec. nach Paris zurück und geht in diesem Jahre nicht mehr nach Compiegne. — In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers ergriff Ches— relong, ein wortgewandtes Mitglied der katholischen Fraction )er Majorität, das Wort, um den Ausführungen Jules Fabres jegenüber die Nothwendigkeit der weltlichen Herrschaft der Päpste zarzuthun und den europäischen Charakter der römischen Frage rachzuweisen.“ Sollte aber Europa nicht geneigt sein, für den Fortbestand der weltlichen Gewalt die Bürgschaft zu übernehmen, o solle dies Frankreich allein thun; es solle die Septembercon⸗ dention in französischem Sinn interpretiren und in Civita Vecchia o lange eine Garnison lassen, bis Italien auf „Rom, die Haupt⸗ tadt durch Zurücknahme des betreffenden Parlamentsbeschlusses ver⸗ ichte. Darauf betritt Jules Simon die Rednerbühne, der sei— ierseits der Ansicht ist, daß für die Sicherung der Freiheit des atholischen Gewissens die weltliche Macht des Kirchenoberhauptes janz überflüssig sei. Auch als weltlicher Souverän bleibe der Papst stets ein „beschützter Souverän“, und dies unterscheide ihn richt sonderlich von einem Unterthan. Um das Papstthum wieder jerzustellen, müsse man mindestens bis auf 1859 zurückgehen; und dies sei eben nicht möglich. Alles, was für die Kirche gethan, verden könne, sage die Cavour'sche Formel: „De freie Kirche im reien Stact“, namentlich wenn man dieselbe dahin erweiterte, zaß sie heiße: „Die freien Kirchen in den freien Staaten.“ Pasris, 3. Der Sturm, welcher am 1. December über Paris hereingebrochen ist, hat namentlich auf dem Marsfelde arg zewüthet, und mag der Ausstellungs-Commission, welche mit ihren diquidationen im besten Gange war, einen schlinimen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Das große Treibhaus des reser— dirten Gartens hat der Wucht des Windes nicht widerstehen kön— nen, mehrere der eisernen Pfeiler haben nachgegeben und das zanze Dach ist eingefallen, su daß dies Gebäude nur noch ein Trümmerhaufen ist. Die große Mehrzahl der im Treibhause be— indlichen Gewächse sind bei dieser Gelegenheit vernichtet und ge⸗ bdrochen worden. Dem Austellungs-Palaste ist es auch nicht be⸗ sonders gut ergangen. Ein mehrere hundert Metres großes Stüch der Metallüberdeckung der Straße, die nach der Ecole Militaire führt, fiel herab und zwar unglücklicherweise auf das Gitter des reservirten Gartens, sowie auf ein kleines Treibhaus dieses Gar— ens, die beide zertrünmert wurden. Die Mehrzahl der Kuppeln. welche an den Gascandelabern und um das Austellungsgebäude aingebracht waren, wurden vom Winde herabgeweht und zertrüm⸗ mert. Ein Glück war es, daß diese Verheerungen bei Nacht ge— chahen und kein Menschenleben dabei in Gefahr kam. Schweiz. Bern, 4. Dec. Der Bundesrath erklärt sich in seiner Ant⸗ vort auf die Einsadung zur Conferenz zur Theilnahme andersel⸗ ven bereit, sofern die Conferenz einen europäischen Charakter habe. Die neutrale Stellung der Schweiz würde die Theilnahme 'an oloßen Partialconferenzen verbieten. Der Bundesrath könne wohl von einem im Voraus festgestellten Programme abstrahiren, es sei vann aber die nothwendige Folge der Natur einer freien Conferenz, »aß sie der Sachlage nicht praäjudicire, die Berathung sei eine reie, das Schlußresultat für die Interessenten nicht bindend. Uebri— jens könne der Bundesrath bei keinem Pakte mitwirken, der mit ʒem politischen Systeme der Schweiz in Widerspruch steht. * Italien. Aus Rom, 27. Nov., wird geschrieben: Die letzte miß⸗ ungene Unternehmung Garibaldis gegen Rom hat es als unzwei⸗ elhaft herausgestellt, daß das sogenannte Comite der Actions- jartei in Rom gart micht existirt, sondern daß alle jene Procla⸗ nationen, worin die Römer zur Action aufgefordert wurden, im⸗ vortirt waren. Allerdings gibt es in Rom eine große Anzahl Inzufriedener, die sich aber niemals fest zusammen schlossen, son⸗ dern nur vereinzelt zu handeln suchten. Selbst Garibaldi soll iber ihre vermeintliche Stärke sich haben täuschen lassen; als er eines Irrthums inne ward, zögerte er anzurücken, und so konn⸗ en die Franzosen ihm zuvorkommen. Am 20. October ließen England. »inige Actionsmänner in der Stadt nach dem Einbruche der Dun⸗ London, 1. Dec. Ein schrecklicher Sturm wüthet fort⸗ elheit Leuchtkugeln aufsteigen in den grün⸗roth-weißen Farben von vährend an den Küsten von England. Viele Schiffer haben bei FItaälien, aber Garibaldi kam nicht. Am 21. Abends geschah dase Lonstoft Schiffbruch gelitten. Ein Theil 'der Great Easternbuhn elbe, aber wieder umsonst.“Am 22. wurde die Caserne in die“ — Luft gesprengt und die Wache am Capital von einer Hand bvoll London, 3. Dee. Reuter's Office erfährk aus Newyork, lufständischer vergeblich bestürmt. So vergingen 6 Tage in ängst⸗ 19. Nov. per „Java:“ Man versichert, daß Grant mit Geneh-⸗ icher Erwartung, und am 28. Oct. rüdten die Franzosen ein. nigung des Präsidenten Shermann den Befehl ertheilt habe, nach Turz zuvor hatten 60 —70 Garibaldianer, lauter auserlesene Leute Washington abzugehen und den Befehl des Heeres zu übernehmen, (darunter Cairoli aus einer der ersten Familien von Padua) sich o lange Grant Kriegsminister wäre. Die Garnison von Was- dei der Ponte Salara in einen Hinterhalt gelegt. Ihr Anjchlag zington wird stark vermehrt. — Aus Mexioco, l. Nob., wird vurde verrathen, und sie sahen sich in der Nacht plötzlich von zemeldet: Juarez sprach über alle gefangenen Kaiserlichen, sowie 300 päpstlichen Zuaben umringt. Rach hartnäckigem Kampfe blie⸗ iber alle Fremden, welche das Kaiserreich anerkannt haben, die ben 830 Garibaldianer todt auf. dem Platze, die Uebrigen wurden Strafe der Verbannung aus. — Die Stadt San Domiugo wurde gefangen, nur Wenige. enikamen. So. lange die Garibaldigner