eingetragen worden. Im Jahr 1860 habe man die ganze Ab- stätten zu schließen. Die Bevölkerung steht ganz auf ih. theilung, in der sich jene Gräber befanden, umgegraben, um neue rer Seite. J vA Gräber anzulegen; die ewine seien damals, wie üblich, alle zu Spanien. sammen an einen andern Ort bestattet worden, so daß nunmehr 9 5 8 nicht einmal die einzelnen Grabstellen bestimmt bezeichnet werden mit e — nnd e der Handelsrertrag könnten. Es bleibt demnach nichts Anderes übrig, als irgend / einen passenden Ort des Friedhofs für das Denkmal jener Frei— Amerika. heitsmärtyrer zu wählen. Wien, 28. März. Die „Morgenpost“ brachte gestern dir heute im N. Frdlh.“ „von anderer, bestunterichteter Seite be— stätigte Mittheilung, daß in der bewegten Nacht des 22. März der Kaiser von ganz unbefugter Seite — wie man sagt, vom Secretär eines sehr hohen Herrn — die telegraphische Meldung erhalten habe: „Wien befinde sich im vollen Aufruhr — es gehe ganz so zu, wie in den Tagen des 1848er Jahres!“ Auf die telegraphische Anfrage Sr. Majestät an den Minister der öffent⸗ lichen Sicherheit, Grafen Taaffe, erfolgte nun von Seite des letz, teren die befriedigende Erklärung;,' daß sich die Bewohner Wiens an jenem Tage und in jener Nacht „musterhaft“ benommen ha⸗ ben. — Wie aus Pesth berichtet wird, ist der Name des zu er— wartenden kaiserlichen Kindes bereits festgestellt und zwar soll ein Knabe den Namen Stephan und ein Mädchen den Namen Marie erhalten. Taufpathe wird Herzog Maximiliau in Bayern sein; doch dürfte dieser wahrscheinlich durch Königin Marie von Neapei vertren werden. — Dem „Mem. Dipl.“ zufolge wird der Kai— ser Pesth erst nach der für Ende d. M. erwarteten Niederkunft der Kaiserin wieder verlassen. Die Majestäten wie das magyarische Volk wünschen dringend, daß das erwartete kaiserliche Kind ein Prinz sei, welcher als auf ungarischem Boden geboren, dazu be— stimmt werden würde, eines Tages Palatin vou Ungarn zu sein. Es scheint gewiß zu sein, daß bei Gelegenheit der erwartelen Ge— burt der Kaiser die Heirath des Erzherzogs Heinrich mit Fräulein Hoffmann anerkennen wird. Wien, 31. März. Das Herxrenhaus hat heute das ganze Schulgesetz in dritter Lesung im Wesentlichen in der Fassung des Unterhauses angenommen. England. Mit welcher Grausamkeit in England noch Disziplinarstrafen verhängt werden, mag unter Anderem daraus hervorgehen, daß nuf dem Kriegsschiffe Favorite ein Matrose wegen Trunkenheit so geknebelt wurde, daß er nach 20 Min, erstickte. Ein Kriegsge— richt sprach die Officiere, welche die Strafe verhängten, frei;, die Admiralität hat nicht etwa die Strafe des Knebels verboten, son dern lediglich verordnet, daß künftig nur Knebel mit einem — das Athmen ermöglichenden — Loche angelegt werden. Belgien. Brüsstel, 80. März. Die Aufregunng in der Gegend von Charleroi hat sich ganz gelegt. 15,000 Arbeiter find zur Arbeit zurückgekehrt. Brüssel, 1. Aprit. In Charleroi herrscht große Aufre— gung. Man befürchtet die Wiederholung der Unruhen und Ar— beitseinstellungen. Die Arbeiter sind mit Geld versehen. (Neue Kugelspritze, Aus Brüssel schreibt man der „Nat. Ztg.“, daß die dortigen Waffenfabrikanten Christophe und Mon tigny der preußischen Regierung eine Kugelspritze geliefert hehen welche 87 Rohre hat, wodurch es möglich wird, 370 Schüsse in der Minute abzufeuern. Schweiz. In Genf ist ein bedenklicher Arbeiterkonflikt ausgebrochen. Zu wiederhdlten Malen stellten einzelne Gewerke und Fabriken die Arbeit ein, um die Arbeitgeber zur Anahme trotzig gestellter Forderungen zu zwingen. Neuerdings verlangien die Bauarbeiter Minderung der Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden, Bezahlung per Tag statt wie bisher per Stück, und zwar 40 —-50 Cent. für die Stunde. Die Forderungen er— gingen an die Bauunternehmer in anonymen Zuschriften, wurden deshalb natürlich nicht berücksichtigt. Nun wurde Abends 6 Uhr Appell geschlagen, um die Arbeuer zu einer Versammlung im Schießstand zu berufen. Ungefähr 1200 Arbeiter durchzogen unter Trommelwirbel die Stadt und hielten eine Versaumlung, worin drii Zünfte Arbeitseinstellung erklärten. Am 24. und 25. wur— den jedoch auch Werkstätten, welche mit gedachten Zünften in kei— ner Verbinduug stehen, in die Bewegung mit hineijogen. Haufen von 40 bis 50 Arbeitern draugen unter dem Rufe „Hier mird nicht gearbeitet!“ in die Wertstätten ein, und zogen die Arbeiter mit sich fort. In der Gasauftalt sperrie man das Hauptthor zu, und bedeutete den Leuten, wenn ssie ßch nicht zurückzehen, werde man sie mit Gewalt zurücktreiben. Die Arbeilgeber sind entschlossen, jede Unterhandlung mit dem, von London aus befehligten Comite zurückzuweisen und bis auf Weiteres die, Baupläze und Werk remeisschtec F Für den Bau einer katholischen Kirche in Zweibrücken hat der König 2000 fl. geschenkt. F Frankfurt, 30. März. Bei der heutigen Pramiirung der schönsten zu Markt gebrachten Pferde auf dem hiesigen Früh jahrspferdemarkt erhielt uͤ. A. Herr Stalser auf dem Ernstwei— ler Hof bei Zweibrücken für einen braunen Hengst den Preis zur freien Verfügung der Commission, nämlich ein Paar Champagner— kelche mit Pferdeköpfen in Silber. f Der „Würzb. Stadt- u. Laudbote“, bringt folgende Au— frage: Da jetzt auch die Frauen Wurzburgs eingeladen werden gegen das neue Schulgesetz zu stimmen, wäre es da auch nicht wün⸗ schenswerth, lieber gleich die Sch uljugend zu befragen, ob sie überhaupt eine Schuͤle wolle? Es würde gewiß ein großer Theil dagegen stimmen und könnte da zur größeren Bequemlich— leit eine Adresse in sämmtlichen Conditoreien Würzburgs aufge⸗ legt werden. F Köhn, 27. März. In diesem Jahre zu Pfingsten wird daß rheinische Musi kfest unter Leitung des städtischen Kapellmeisters Ferd. Hiller in unserer Stadt abgehalten werden. Da das erste dieser Musikfeste im Jahre 1818 in Düsseldorf tattfand, so wird mit dem diesjährigen, dem 3., zugleich die Fubelfeier des 50jährigen Bestehens dieser Feste zusammenfallen. Der erste Pfingstiag wird den Händel'schen „Messias“ bringen. Das Programm des zweiten Fefutages lautet? Ouverture von Hade unter dessen Leitung, Pfingst Tantate von Bach, 8 Psalm Nr. 119 von Mendelssohn, zweiter Theil der „Vestalin“““ von Spontini und Y. Symphonie von Beethoben. Den dritten Taʒg füllen eine Ouverture von Hiller, eine Symphonie von Schumann ein Violin-Concert von Joachim und Vorkräge der Solisten aus. Stuttgart 26. März. Der heutige „St.⸗Anzeiger“ dringt einen Brief aus Geislingen, welcher die in der Allg. Itz. dom 22. d. gegebene und auch dou uns mitgetheilte Schilderung des dortigen Eisenbahnunglücks als zu grell bezeichnet. Von den 32 Wagen, sagt der „St.Anz.“, sind 6 ziemlich undersehrt, 12 leicht, 12 theils mehr, theils weniger stark beschädigt, und nur 2 janz zertrümmert. Von der Mannschaft waren 8 sofort todt, 1 tarb kurz darauf und 2 wurden schwer verwundet. Die Erzähl— ung aber von dem durch Hopfenstangen gespießten Bremser, der auͤs den Stangen habe herausgesägt werden müssen und unter den zräßlichsten Schmerzen im Spital seinen Geist aufgegeben habe, jei eine viel erzählte und viel geglaubte Fabel. Beide Verwundete hefinden sich vielnehr auf dem Wege der Besserang. — Um so besser, erwidern wir dem „St. Ang.“ Daß bei derartigen Nach- richten der erste Schrecken übertreibt, ist erklärlich. Zu bedauern sst nur, daß die amtlichen Blätter mit ihren Berichtigungen oft so spät kommen. xIn der Bahnhofstraße zu Essen sind (entweder in Folge der Arbeiten der Zeche „Hoffnung“ unter der Stadt oder der allgemeinen Abtrocknung des in der Kohlengegend unter der Ober— fläche vorlommenden Fliessandes) nicht weniger als 37 Wohn⸗ häuser gesunken; 3 mußten bereits abgebrochen werden, eins ist zum Abbruch bereit. Aus Landsberg bei Halle wird Folgendes mitge⸗ theilt. Am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr hat sich hierselbst ein schreckliches Un zlückj ereignet. Der Pulverthurm, der zur Aufnahme des Sprengpulbers dient, explodirte plötzlich. Es sind bis jetzt 7 Leichen, die meist gänzlich verstümmelt sind, aufgefunden wor— den, außerdem vermissen noch mehrere ihre Angehörigen, ein junger Hann liegt noch schwer verwundet darnieder und wird wahrscheinlich ein! Bein einbüßen. Die Ursache der Explosion schreibt man der Unvorsichtigkeit eines Steinbrechers zu, welcher in Gesell ⸗ schaft eines Handlungslehrlings mit breunender Cigarre den Pul⸗ verthurm zur Entnahme von Pulbver betrat. Der Componist zu Arndts Lied „Was ist das deutsche Baterlaud“, Johannes Cotta, ist am 18. März als Pfarrer un Willerstedt (Weimar) gestorben. Schulze⸗Delitzsch hat neulich im Berliner Arbeiterverein