l,200,000 Realen als Geschenk des Koͤnigs, was so ungefähr eine Totalsumme von 36 Millionen Realen ausmacht. ¶1 Real Aölr) — * Türkei. rg Die kretische National Regierung hat einen Aufruf, an „alle christlichen Nationen der Türkei“ erlassen, dieselben ermah nend, zu den Waffen zu greifen und der Herrschaft des Korans ein Ende zu machen. — In Adrianopel war eine ernstliche Militär-Emeute ausgebrochen. Eine christliche Legion unter den Befehlen Tschaj⸗ toweli?s (Sadik Pascha) hat die Waffen ergriffen, um sie gegen die Pforte zu wenden, Der Energie des Sadik Pascha gelang e2s indessen, die Leule zu entwaffnen, nachdem 30 getödtet wa⸗ ren und viele verwundet wurden. Es heißt die Legion werde decimirt und nach Kleinasien geschickt werden. Serbien. eee denegeeh Die „Pattloten“ Serbiens haben an ihre, Brüder“ in Bulgarien folgende Proclamation erlassen: „Bulgarische Brüder! Die unbrüderlichen und unmenschlichen Thaten der ihrannischen Belgrader Regierung und insbesondere in neuester Zeit ihr grau⸗ sames Verfahren mit den Soldaten der bulgarischen Legion in Belgrad, ziehen uns das Herz zusammen und erregen den gerech⸗ ten Zorn nicht nur eines jeden bulgarischen und serbischen Bru— ders sondern auch eines jeden Menschen, der ein Stück qristli— hen und menfschlichen Gefühles besitzt. Bulgarische Brüder! Wol- set nach diesen bosen Thaten einer schlechten“ Regierung ja nicht einen Schluß ziehen auf Serbien und das serbische Volk überhaupt, velches selbst in den Fesseln der unerträglichen Gewalt und Ty⸗ rannei dieser Regierung seufzt; aber wissen möget Ihr, daß, wenr Tuch selbsi vor diesen verkauften serbischen Renegaten schaudert. zanz Serbien und das ganze serbische Volk über sie noch mehr entsetzt sind. Zene weisen wir Unterzeichneten im Namen des zanzen serbischen Volkes die ganze Schmach und Ungerechtigkeit der gegenwärtigen serbischen, despotischen und tyrannischen Re⸗ gierung von uns und von Serbien mit Entschiedenheit zurück Euch aber, bulgarische Brüder, reichen wir unste aufrichtige Bru⸗ derhand und bitten Euch, Ihr möget daran nicht zweifeln, daß der Augenblick kommen wird, wo die niedrigen Verräther, unsre Schädiger und zugleich die Eurigen, fallen werden, und wo die Sonne aufgehen und erglänzen wird die heilige Freiheit'““ über der brüderlichen Eintracht. des bulgarischen und des serbischen Volkes! — — Amerikaa.. Während die AUswanderung nach Rord-Amerika in diesem Jahre eine ungeheure ist, wird aus New⸗York berichtet, daß von dort aus eine massenhafte Auswanderung nach Califor⸗ nien, China und den Ländern am stillen Meere statifindet. Die Staatszeitung von Tenesse warnt die deutschen Einwanderer vor Verlockungen nach den Südstaaten; sie würden dort von vielen wie wilde Thiere betrachtet und demgemäß behandelt werden. Bis die Absicht, die Einwanderer an Stelle der befreiten Sclaven zu verwenden, aufhört, und sich das Volk des Südens nicht bereit⸗ willig zeigt, den Einwanderer als voͤllig gleichberechtigt zu be⸗ zrachten, kann Niemand denselben zur Wahl einer sfüdlichen Hei⸗ math rathen. Vermisc 4 Speyer, 18. Mai. Der Seit einem Jahre bestehende und jetzt schon über 900 Mitglieder zählende „Pfälzische Kunst⸗ perein“ wird mit dem 31. Mai nächsthin in der hiesigen Stadt eine Ausstellung von Kunstwerken veranstalten, zu der eine sehr große Anzahl der nahmhaftesten Künstler Werke einzusenden ver— sprochen und theilweise auch schon eingesendet haben. Ist die Aus— tellung in Speyer wo sie vier Wochen dauern wird, beendet, dann beginnt eine Wanderausstellung derselben Kunstwerke durch die bedeutenderen Städte der Pfalz; Kaiserslautern, Zweibrücken, Frankenthal, Landau, u. s. w. — Dem Regierungspräsidenten der Pfalz, welcher als J. Vorstand des Pfälzischen Kunstvereins das lebhafteste Interesse an der Sache hat, sollen bei seiner neu⸗ lichen Anwesenheit in München Zusagen an maßgebender Stelle gemacht worden sein, daß wir in unsere Stadt eine Provinzial⸗ Ballerie bekommen, Wir hören, daß ein Theil jener in den Schleißheimer Depots befindlichen Gemälde, die dort aus Mangel an Raum nicht aufgehängt werden können, dazu bestimmt ist. 7 Am I19. dieses kaufte der Schuh'abrikant Schmitt von Pirmasens von dem Posthalter Herrn L. in Zweibrücken ein muthiges junges Pferd, bestieg dasselbe und wollte nach Hause reiten. In der Nähe von Contwig an der sogenannten Ludwigslust wurde er aber von demselben uad zwar so unglücklich abgeworfen, daß er todt auf dem Platze blieb. Landau 20. Mai. Auf der Straße unweit Impflingen virden am Sonntaq Abend mehrere Versonen. ohne alle Veran— lassung, von 2 Soldaten mit scharf geschliffenen Säbeln verwun⸗ dei. Ein Mädchen aus Pleisweiler das in Impflingen in Dien⸗ sten stand sowie ein junger Mann, Michael Preßler von Ober⸗ hochsiadt, erhielten beide gefährliche Kopfwunden mit Verletzung der Hirnschale, und 2 junge Leute von hier wurden weniger ttark beschädigt. Die Thäter sind ein Hornist, Kramer, und ein Soldat Ramens Kaufmann, letzterer aus Ingenheim gebürtig. Beide vom 15. Inf.Reg. 7Nachahmungswerth. Der Armenpflegschaftsrath von Landau'macht in dortigen Blättern bekannt: daß von nun an von der Armenpflege keine Unterstützung an Geld, Na⸗ uralien oder Medicamenten an diejenigen Bewohner abgegeben wird, welche einen Theil ihres Erwerbes zur Unterhaltung eines Hundes vergeuden. J ... F Die reisversammlung des Pfäl zischen Volkaschül⸗ lehrervereins wird am 23. September l. J. zu Kaisers⸗ lautern abgehalten werden. 7 pfaäffingen bei Dürkheim 17. Mai. Gestern ver⸗ starb Johannes Fitz, der Dichter und Bannerträger des Ham⸗ bacher Festes im nahezu vollendeten 77. Jahre eines aufopfernden Lebens. In Staat und Kirche, in Gemeinde und Schule von frühester Jugend an im besten Sinne thätig, blieb er bis an sein Ende mit seinem klaren Geiste dem edelsten Wollen getreu. 7 Rothsfselberg, 11, Mai. Gestern ereignete sich hier ein komischer Fall. Ein Schornsteinfeger, welcher vorher hei den Bauern tüchtig Birnwein getrunken und hie und da zur besseren berdauung ein Schnäpschen zu sich genommen, überließ sich in inem Schornstein dem süßen Schlaf, Die Hausbewohner wur⸗ den dieses erst inne, als der gute schwarze Mann das Gleichge— vicht verlor und aus seinem dunklen Schlafcabinet herunter auf den ßg kollerte, ohne sich jedoch erheblichen Schaden zuzufügen. — Einige Leute, die zufällig bei dem Falle in der Küche waren, erschracken dermaßen, daß sie die Flucht ergriffen, indem sie glaub⸗ sen, der Gottseibeiuns sei gekommen, sie zu holen, denn, wie man agt, geht des T.... .8 Weg in der Regel durch den Schornstein. — I 7Auf Grund einer Einladung der freiwilligen Feuerwehr in München an die pfälzischen Feuerwehren wegen Beitritt zum Lan⸗ desverbande baherischer Feuerwehren, wurden durch den Vorstand der freiwilligen Feuerwehr zu Edenkoben die Vereinsstande der ↄfälzischen Feuerwehren am Sonntag den 10. ds. zu einer Ver« ammlung nach Neustadt berufen und waren auch die Feuerwehren don Spehyer, Landau, St. Ingbert, Deidezheim, Neustadt, Eden⸗ toben und Kaiserslautern durch Abͤgeordnele vertreten. Nachdem die auf der Tagesordnung siehende Frage, ob ein Beitritt der „fälzischen Feuerwehren zum bayerischen Landesverbande räthlich sei, nach allen Seiten hin beleuchtet und eingehend geprüft, wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, denselben abzulehnen. Die Mo— ive entspringen hauptsächlich aus dem besondern Verhältniß der ofälzischen Vereine zur Gemeinde und dem Gefühle anderer Be— dürfnisse, sowie aus dem Inhalte des 89 der Vereinsstatuten entgegenstehenden Ansicht. Die zu Protokoll gegebenen Beschlüsse auten: 1) Der sofortige Anschluß pfälz. Feuerwehren an den Landesverein der bayer. Feuerwehren“ wiederspricht den wahren Interessen des Feuerlöschwesens in der Pfalz, welches bisher eine naturgemäße, selbstständige Entwicklung durchgemacht hat und des⸗ sen besondern Bedürfnissen zunächst Rechnung zu tragen ist. 2) Die Frage des Eintrittes des zu gründenden pfälzischen Ver—⸗ bandes in den Landesverein bayerischer Feuerwehren soll eine offene bleiben. 8) Die heutige Versammlung pfälzischer F uerwehren fühlt sich gedrungen, den Feuerwehren des jenseitigen Bayerns ihren Dank auszusprechen, für deren verdienstliche Bestrebungen in Betreff der Förderung des Feuerlöschwesens im ganzenönig; reiche. 4) Soll der Landesausschuß der freiwilligen Feuerwehren in Bayern, sowie sämmtliche Feuerwehren in der Pfalz von den Beschlüssen der heutigen Versammlung in Kenntniß gesetzt werden. Und schließlich wurde 5) der Vorsiand der freiwilligen Feuerwehr su Edenkoben mit der Ausführung dieses Beschlusses betraut. In— dem die Gründung eines pfälzischen Verbandes der Feuerwehren von allen anwesenden Vertretern als nothwendig er—⸗ kannt, wurde der Vorstand der freiwilligen Feuerwehr zu Speyer mit Ausarbeitung eines Statutenentwurfs beauftragt. Der Zweck des Verbandes zielt allein dahin: mit allen Kräften und allen Mitteln nur der ernsten Sache zu dienen. f Mannheim, 18. Mai. Auch in diesem Jahre werden zufolge höherer Anordnung auf den badischen Hauptstafionen Rund— reisebillete für die Rheinroute über Kehl — Paris' — Brüssel — Aachen — Köln — Mainz ausgegeben. Dieselben haben einer Monat Gültigkeit und sind zu ermäßigten Preisen auf die erste Wagenklasse beschränkt. Der Fahrpreis beträgt 52 fl. 44 kr. Es wäre vielleicht zweckmäßig gewesen, um auch dem Minderbe— mittelten die Vortheile dieser Einrichtung zu gewähren, wenn man rich einen Vreis für 3. Hlasse festaseftesst hätte)]