S. Inaberler Anzeiger. 7* —A— V 7 14 JDP 5 0 — —— m —DD⏑—⏑—————— — ——— 4 ν IV i t rgut— e“ — DDDDD —— — — der St. Jug berker Auzeiger“ mit seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal Dieustage Dornersta ind Samstag. Abonnemenispreis vierteljährig 45 Krzr. oder 18 Silbergr. Anzeigen, werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeil h 7. Blattschrift gder deren Raum berechnet. A — —A j 127 M —W — i 2 —— — —— — * 8 n. n: -. 2 un 837. 315 Nro. 86. α. *8* u Dienstag⸗ den 21. Juli —D ———— e 1868 — —— — —ñ— wmt <u Aaa. 6HagspRPmòaä — — * 3 6 — —8* den nDeutschland. ue 9 5 — Munchen, 18. Juli.Die „Südd. Pri bringtadie Rach-⸗ cicht, die italienische Regierung habe die baherische Regierung, zu Ver⸗ jandlungen behufs Abschluß eines Postnertrages eingel adenz: und war; auf · Grundlage des unlängst zwischen Deutschland und der Schweiz abgeschlossenen Postvertrages. . Am 183. d. dem Zzweiten Jahrestage; des Gefechtest von Aschaffenburg wurde das den dort gefallenen Oesterreichern erxichtete Denkmal feierlich übergeben. Neben einer Deputation öͤstexreischicher Officiere verschiedener Waffengattungen hatte sich auch eine preu⸗ zifche Militärdeputation eingefunden und dort einen Loorbeerkranz niedergelegt· Das „IFrk. Volksbl.“nbetrachtet das Denlmabntn nicht ganzi mit Unrecht 5 als das Grabmonument veg deutschen Bundes, da dort zum keßten Mal Oesterreich: als, deutsches,-Bune — n un Dienstedichichtenrhe.Dh. in amnn pn on Die durch den Rücktritt des Domcapitulars, Peter Köstlet er⸗ edigte Verwaltung der Dom- und Stadtpfarrei, Speyer ist, dem. danonikus des hischöflichen Capitels daselbst und, bischöflichen geist ichen Rath, Priester Dr. Dietrich Becker, übertragen worden. Berlin, 14. Juli. Die Vorgänge in Spanien überraschen cht, mögen, sie auch noch so ernster Ratur, sein; Bourbon'sches Regime verträgt sich nun einmal nicht mit Eisenbahnen und Volfs- virthschaft. Isabellens Dynastie ist dem Untergange geweiht, und sieset, Untergang“ kann nur beschleunigt werden, wenu Eng sand und Frankreich gemeinsam in Maͤdrid erklären follten — vovon hin und da verlautet— daß Isabella andere politische Wege ju wandeln und besser zu regieren habe, sonst werde man ihr nicht mehr behilflich sein, Verschwörungen zu entdecken, sondern ie ihrem Schicksale überlassen. Frankreich soll bereits einen vor— läufigen einleitenden Schritt in dieser Richtung anf eigene Hand zethan haben; der Papst soll hingegen, so will ein unverbürgtes Berücht wissen, nicht geneigt sein, seiner geliebten Tochter- war⸗ —DD—— ür unnütz hält. Prop taxd! Und da märe nur zu wünschen, daß die doch unvermeidliche Umwälzung, wenn möglich, ohne Blutvergießen, vor sich ginge. Das kann geschehen, wenn Eng- and und Frankreich energisch auftreten: hätte Deutschland eine Flotte, so dürfte es auch nicht schweigen. — Alle Nachrichten aus den neuen Provinzen Preußens lauten wesentlich günstiger, als früher in Betreff der allgemeinen Stimmung den neuen Verhält— aissen gegenüber. Als Symptome dieser besseren Stimmung sehe ich nu freilich nur bedingt die von Zeidler hexvorgehobene That⸗ ed in Schleswig⸗Holstein sich der Zinsfuß von 3 auf 4pCt. jehoben hat, weil die dortigen Kapitalisten Geschmack an preußi— schen Staatspapieren gewinnen. Sonst aber nehmen die Bewoh—⸗ ner der Elbherzogthümer, wie Hannovers, mit sieigender Resigna— tion die Mängel preußischen Wesens in den Kauf und erkennen nehr und mehr unbefangen die großen Vortheile an, welche ihnen nus der Angehbrigkeit eines mächtigen Staates mit der, Zeit er⸗ vachsen müssen. 33 Berhia, 17. Juli. Die Kreuzztg.“ sagt:? Aus Anlaß des von Rußland gemachten Vorschlages bezüglich der Explosions- zeschosse habe Preußen die Kinsetßung einer internationalen Erper- eu⸗Commijfiou' zur Feststellung der Greuzen für Anwendung fern⸗ weitiger Geschosse aus Geschütz und, Gewehren horgeschlagen und Rußland den preußischen Vorschlag acceptixt. Der Zusammen⸗ ritt der, Commission werde wahrscheinlich üoch in diesem Jahre erfolgeu. — E v — ——— —R * — Frankreich. Parai s, 16. Jili. Der?Moniteur“ veröffentlicht ein lai⸗ erliches Decret, durch welches das am 9. Juni zwischen Frauk ; eich und der Türkei unterzeichnete Protokoll, welches die Franzosen ur Erwerbing von unbeweglichen Eigenthum in der Türkei er— nächtigt, sanetionirt wird. 22* — Zufolge Depeschen der „France“ vom heutigen Tage hat Geneial Vim Loidon verlassen aündebefindet sich hint gdeit .auf dem Festlande, wo ist unbekannt. —D ——— e t n Spanien. ι Mabrru v 152Juli.* Der Herzog nind die LHerzogin“ von! Montpensier vetweigerten es, den Änweisungen der Regierung zu⸗ Jehorchen weil die spanischen Infanten direckt vom Souberän Befehle empfingen.“ Die Koͤnigin unterzeichneter das Verbannungs⸗ »ecret.“ Außerdem wurden alle Generdle⸗ welche⸗ Mitglieder der liberalen⸗ Union find, ohne Ausnahme-des Landes verwiesen. Die holizet fährt fort, in Madrid? und in deiß Provinzknlalle höheren Ifficicremelche verdächtig sind, der lüberalen Union und der Pro⸗e Jressistenbartei anzugehören, zur verfolgen. Ci nann — 2 n ʒꝛe v — .0 V8 ———— — — xrp ? 9— — rott νο ι,ιl rerelnnee eid nnudanatS — idi — a EGortseung 7 e * 7— 8* an —ν . — ga Müuchen Ib Jum.. 55 ient In der Nachmittagssitzung begann das Plaidoyet. . n Die Begründungader Anklage leitete der k. Staatsanwalt Wülfert folgendermaßen ein ·· 4 u Meine Herren Geschwornen! In diesem Saale, dem Dienste der Gerechtigkeit geweiht, werden so manche Verbrechen ans Tages- icht gezogen und mancher Proceß zum Austrag gebracht; kaum iber hat je irgend ein Proceß in solchem Maße die allgemeine Aufmerksamkeit gefesselt, wie der, welchen nun Ihr Wahrspruch ent⸗ cheiden soll. Die That ist; obwohl eines der schwersten Verbrechen, o klar im Begriffe, daß zwischen Anklage und Vertheidigung dar⸗ iber ein Streit kaum möglich sein wird. Der Beweis der Schuld st gegen Thäterin und Theilnehmer so zwingend geliefert, daß elbst ein übermäßig vorsichtiger Richter mit gutemGewissen sein Schuldig aussprechen kann. Auch die psychologische Seite des Falls chien mir bis vor wenigen Stunden nicht besonders hervorragend u sein; — denn die zügelloseste Leidenchsaft, verbunden mit —* und Eigennutz, zund die durch die Thätigkeit und mächtige Einwirz ung der Geliebten eröffnete Aussicht auf ein gemeinsames zügel⸗ soses Leben war imaßgebendes Motiv. Sie mußten diesem Triebe amsomehr nachgeben, als sie augenscheinlich die abenteuerlichsten echtsanschauungen hatten.“ Der Angeklagte, tief verstrickt in die Prätensionen einer einst übermäßig bevorrechteten Classe, nimmt als decht in Anspruch, daß man aus Rüchsicht für seine Familie gegen hn das Gesetz in seiner vollen Strenge nicht anwende, und hat geglaubt, daß eben jener Einfluß, wodurch die Ebergenyi Stifts- ame wurde auch hinreichen würde, die Untersuchung niederzuschla⸗ gen. Dieser Wahn erleichterte den Entichluß zum Verbrechen. Die Frage der Zurechnungsfähigkeit hat durch den Widerspruch der Sachverständigen höhere Bedeutung gewonnen. Das Publikum fand diesen Fall namentlich von seiner socialen Seite inleressant. In der Ausführung dieses Verbrechens zeigt sich eine ungewöhnliche Nieder⸗ rächtigkeit. Während die Geliebte ausgezogen ist zum Morde seiner Battin, wirft sich der Gatte auf dem ehebrecherischen Lager seiner Buhlerin herum und sendet schreckliche Beispiele von Verruchtheit ind Gebeten empor zu Dem, der Richter aller Gräuelthaten ist. Allein damit ist das Maß unserer Empfindung noch nicht erschöpft Wir sehen eine zerüttete Ehe, wir sehen, wie jenes, Liepespaar, zas sich mit gegenseitigen Liebesbetheuerungen überschüttet, sich gegen- eitig die Treue bricht. Wir sehen in der ganzen Handlungsweise ine erschreckende Unsittlichkeit und Zuchtlosigkeit, wir; sehen den Persuch, den Meineid als Vertheidigungsmittel zu benutzen. Die Verbrecher, wer sind sie? — Sie sind nicht aus der Hefe des Vol- es, aus dem Bodensatze der Menschheit hervorgegangen, der durch Armuth und schlechte Erziehung der Sinnlichkeit hingegeben ist, urch Noth und Elend getrieben, von Laster zu Lafter sinkt. Nein! — an ihrer Wiege stand das Glück; sie aber lernten keine wahre Bildung und sanken so tief, weil sie ihre Begierden nicht zu zäh— nen wußten. Die hier betheiligten Personen gehören den besten Ständen an; wir sehen nahe Verwandte, das Verlobungsfest des