ischen Vereins umnd die eingeladenen Güste und Corporationen. Die übrigen Fesitheilnehmer. Zu beiden Seiten des Zuges zehen weißgegleidete Mädchen mit Kränzen. 3. Festfeier im gro⸗ Ren Saale der Fruchthalle um 11 Uhr: 1) Gesang des 1, 3. ind 5. Verses des Liedes Nr. 553 des Gesangbuchs. 2) Eröff⸗ juangsansprache. 8) Chorgesang. 4) Festrede. b) Vortrag und Er⸗ auteruug der Thesen, welche aus der Versammlung hervorgehen. 3) Chorgesang. 7) Ansprachen eingeladener Gäste. 8) Gesang des diedes Rr. 223. 9) Schlußworte des Vorsitzenden. Die Frucht- Jalle bleibt bis zur Ankunft des Festzuges geschlossen. Um 2 ühr des Nachmittags Festessen in dem Krafft'schen Saale an der Zahnhofstraße. Billete hierzu werden bei Herin Kaufmann Hein— eich Weber an der Hauptstraße abgegeben. J — rAugseburg, 24. Juli. (Wir Schwaben.) Der a. f. R.“ jchreibt dund Augsb. Bl. thun des Vorfalles in ihnlichee Weise Erwaͤhnung. J. Der heutige Abend gab uns durch die Vorfdlle am Bahnhofe eineit Vorgeschmach, wie die Paticula isten bei dent Schützenfeste in Wien aufzutreten gedenken. Als die gegen Abend mii Ertrazug don Ulm kommenden Württemberger nit den Nachmittags schoin angekommenen Schweizer⸗Schützen ver⸗ inigt in einem Extrazug nach Munchen fahren sollten, konnten es die Beobachter Schwaben (der ganze Festzug bestand, so viel wir vahrnehmen konnten, lediglich aus Vollblutpartikularisten) nicht verwinden, mit den Schweizern in einem Zug zu fahren, und zlötzlich erscholl der Ruf „was Württemberg heißt, aussteigen.“ And nun begann Tumult und Schimpfen, alles begütigende Zu— Sden von Secite des Bahnbeamten nützte nichts. „Mer wollet inseren eigenen Extrazug habe, mer fahre niet mit de Schweizer! Mer habet schon die Badenser niet mitfahre lasse, weil mer allein sein wollet und als Schwaba nach Wien komme wollet.“ Das wvaren die einzigen und immer wiederkehrenden Gründe ihrer Wei⸗ jerung, wieder einzusteigen. Achselzuckend betrachteten die Schweizer Jieses den deutschen Ramen nicht in glänzendes Licht stellende Be⸗ ragen. Gegen die Beamten der Bahn herauszuspeien, die rohesten Anzdrücke über Bahern und die Bahyern, dieses hätte eher ein Straßenpublikum vermuthen lassen, als II. Klasse fahrende Schü⸗ zenbrüder, und es war höchste Zeit, daß sie endlich auf die ent⸗ schiedene Aussprache der Beamten hin, wenn sie nicht mitfahren vollten, müßten sie eben dableiben, zum Einsteigen vermocht wur— )en, vorerst nach München, bis wohin man sie vertröstet hatte — ⸗ez war höchste Zeit, sagen wir, sonst hätte vielleicht das anwesende Hublikum den Leuten gezeigt, wie man mit so lärmenden Menschen verfährt.“ — Das A. Anzbl. schreibt: Das ungezogene Benehmen er Württemberger Schützen auf hiesigem Bahnhofe hat in Mün⸗ hen eine treffliche Zurechtweisung gefunden; man hat daselbst die Wagen dieses Noblesse weit vor dem Bahnhofe ausgehängt und ieß sie bis zur Abfahrt in lieber freiet Natur über ihre Flege⸗ ‚eihen nachdenken. k Durch den großen Brand in Bärnau sind die Kirche und 78 Wohnhäuser, darunter der Pfarrhof und das Mauthhaus zer⸗ kört worden. — Der Regierungspräsident der Oberpfalz hat sich jofort an Ort und Stelle begeben. .In Graͤfenhausen bei Darmstadt hat. am 19. Abends ein Urbeiter seinem Bruder in Folge eines Streits 10 lebensgefähr⸗ liche Messerstiche versetzt und der gerichtlichen Untersuchung sich durch zie Flucht entzogen. p Die große Eisenbahuwaggons-Fabrik der Herren Talbot u. Comp. in Aachen ist in der Nacht des 21./22 abgebrannt. 1060 Waggons sind mitverbrannt. f Am 21. d. wich in einem der fürstlich Salm'schen Hoch⸗ zfen zu Blansko (Mähren) vor dem Guß der Verschlußkolben, so zaß ca. 60 Ctr. geschmolznes Eisen ausstroͤmten und sich auf dem Hoden lavaartig ausbreiteten. Durch die hiedurch entstehende Ver⸗ wirrung, den entwickelten Dampf ꝛc. sind 16 Personen (sie fielen heilweise in die glühende Masse) verunglückt; mehrere derselben find ihren Wunden bereits erlegen. f Braunschweig. Vom 8. bis 9. September d. J. vird zu Braunschweig, verbunden mit dem VII. deutschen Feuer⸗ vehrtage, der am 6. 7. und 8. ebendafelbst abgehalten wird, eine Ausstelung von Feuerlösch- und Rettungs-Geräthen, sowie auch Wasserleitungs· Utensilien stattfinden, auf die wir Fabriknnten und Berfertiger von Feuerspritzen, Schläuchen und Ausrüstungsgegen- tänden für Feuerwehren aufmerksam machen. — Die auszustellen⸗ den Sachen müssen bis zum 15. August beim Ausstell ungs-Ausschuß zes VII. deutschen Feuerwehrtages zu Braunschweig angemeldet verden; die meisten Eisenbahndirectionen haben sür nicht verkaufte Nusstellungsgegenstände freie Rücffahrt gewährt, von wenigen noch ꝛehlenden steht dieselbe Vergünstigung in ziemlich bestimmter Aus⸗ icht. Nach dem groͤßen Eindrucke, den die erste Aussiellung von Feuerldsch Geräthen im Jahre 18685 in Leipzig machte, steht zu joffen, daß auch der bevorstehenden allgemeine. Theilnahme ent⸗ zegengebracht werde. fKsnigsberg- Ein gräßlicher Unglückzfall fand am Freitag fruͤh nach 8 Uhr an der Sielle. wo die Neufahrwaffer⸗ Bahn sich von der Ostbahn A— statt. Der 8jährige Krabe des dort stationirten Weichenstellers Steczniewski verlief sich, ün— gesehn von der in ihrem neben der Bahn gelegenen Gemüsegarten zeschäftigen Mutter auf den Schienenstrang. Als der Kouigsber⸗ ger Eilzug heranbraus'te, sah die Mutter ihr Kind zu ihrem Ent⸗ ketzen auf den Schienen spielen. Sie stürzte zu seiner Rettung herbei, obgleich der in der Nähe auf seinem Posten stehende Vater hr zurief, zurückzubleiben, leider vergebens. Die Locomotive hatte Fereits das Kind erfaßt und ihm beide Beine und einen Arm ermalmt; auch die unglückliche Mutter wurde infolge ihres Ret⸗ Amgsversuchs ain Kopfe so schwer verletzt, daß sie wie der Knabe venige Minuten nach der Katastrophe verstartbß. 4 Die Pariser Deuischen übersandten durch Ludwig dalisch einen sübbernen Pokal als Ehrengabe für das Wie- ner Schützenfest. z. —42 p Der Director der großen Oper in Paris unterhandelt mit Richard Wagner wegen Aufführung des Lohengrin. 4 Mit Hinsicht auf die seit Kurzem vielfach vorgekommenen Ztrychnins Vergiftungen empfiehlt die medizinische Wochenschrift Lancet“ Kampher als ein äußerst wirksames Gegengift bdid VBergiftungen mit dem gefährlichen Strychnin. f In keinem Lande der Welt versteht man es so präch⸗ iig den Buchstaben der Gesetze und der Verordnungen zu umge⸗ hen, wie in England. Das kürzlich vom Chef der an Poli⸗ ei ertassene Edict, daß sämtliche Hunde der Hauptstadt Maulkorbe ragen jsollen, ist ebenfalls zum Gegenstände einer recht sinnreichen Imgehung gemacht worden. Die Verordnung schreibt nämlich vörllich vor, daz den Hunden die Maulkörbe in einer solchen Weise angelegt werden sollen, daß sie bequem Speise und Trank zu sich nehmen im Stande sein können. Einige industrisse Kopfe —E und Nase, einfach um den Hals gelegt, und dadurch dem Wori⸗ saut der Verordnung in voliständiger Weise genüge gethan. p Die Einwanderung von Japanesen in London hat sich, vie das „Athenäum“ schreibt, derartig vergrößert, daß das Er— cheinen einer befonderen japanesischen Zeitung in Vorschlag ge— racht worden ist. — Landwirthschaftliches. Ueber die Ernte der Winterfrucht sprechen sich die meisten gerichte aus den Kreisen Bayerns dahin aus, daß dieselbe eine »orzügliche ist. Ueber Brand im Weizen wurde aus Altötting Steffelstein und Weißmain geklagt. Der Roggenschnitt hatte in esonders günstigen Lagen bereits am 20. Juni begonnen. All⸗ zjemeiner wurde derselbe unterm 830. Juni verzeichnet. Der Rog⸗ jen soll gut geladen haben, theilweise aber weniger Stroh ver— prechen. Dagegen haben die Sommersaaten durch die Trockene zelitieu, doch sprechen sich die Berichte nicht zu ungünstig darüber ius. Die Heuernte fiel allenthalben vorzüglich aus. Kartoffeln fehen ausgezeichnet; Obst gibt es in Fülle, besonders Zweischen. In Neustadt a. H. hatte man am 24. Juni schon reife Trauben mm Feld, keider tritt die Traubenkrankheit hie und da auf und zeginnt man zu schwefeln. Kraut und Rübenpflanzen sind wegen der heißen Witterung nicht allenthalben gerathen. Hopfen steht gut. — Hoher Werthder Sortirung des Saatge⸗ zreides. Die Landwirthschaftliche Lehranstalt zu Worms hat im vorigen Herbste in Rücksicht auf die geringere Qualität des 186550 Waizen inehrfach angeregt, den zur Saat bestimmten Weizen horher durch Sortirung von den Körnern mit geringer Keimkraft zu be⸗ freien. Auch sind in dieser Hinsicht mehrere vergleichende Versuche inn Gang gesetzt worden, die jetzt schon einen ganz außerordentli⸗ hen Umerschied zeigen. Ein Feld von ganz gleicher Beschaffenheit vurde zur Hälfte mit Weizen besäet wie ihn das Sieb gab, die indere Haͤlfte aber erhielt Weizen von derselben Schur und in gleicher Menge d. h. dem Gewichte nach nur mit dem Unterschiede, daß derselbe vorher auf einer Sortirungsmaschine von den kleinen ind leichten Körnern befreit worden war. Obwohl es kein Zwei⸗ fel ist, daß die erste Hälfte der Zahl nach weit mehr Körner ent⸗ zielt, als die zweite, so erfreut sich doch heute die letztere Hälfte iner viel vollkommeneren Bestockung, sowie eines weit üppigeren Bruns, als die erstere Hälfte. Wir zweifeln nicht, daß auch in der ferneren Entwicklung diese letztere Hälfte die Oberhand behal⸗ sen und einen reicheren Ertrag bringen wird. Wir behalten uns hvor, nach der Ernte auf diesen Gegenstand zurückzukommen. Wenn vir heute schon des auffallenden Unterschiedes gedachten, so ge⸗ chah dieses lediglich, um die Herren Landwirthe zu ermuntern, rnuch bei der bald erfolgenden Herbstbestellung zur Sortirung des Saatqutes zu schreiten.