Nahrung, wenn sich die Königin neben sie setzte und ihr selbst voriegte, während sie sonst mit dem Könige und der Königin peiste. Auch soll sie seit einiger Zeit die Correspondenzen, die je mit mehren Mitgliedern des Hauses Oesterreich und mit Per— sonen ihrer ehemaligen Umgebung führte, wieder ganz eingestellt —* haben. Die Zeichnungen, die sie begonnen, blieben unvollendet, e r mi e s. shon seit Mitle Juni hai sie keinen Pinsel in die Hind genon- 7Ensheim, 7 . Aug. 1863. Am gestrigen Tage wurde men.“ Die Furcht, nachh Miramare zurückgebracht zu werden, hat hier ein Fest gefeiert, wie es in Ensheim gewiß noch nie, und iich wieder gesie gert (dort wurde sie nämlich von den Aerzten 33 andern Orten nur sellen so schön und lieblich begangen wurde. vollflandiger Ifolirung gehalten), und auch das Zerreißen der Es war die Feier der Enwestunn des neuerbauten protest. Bet⸗ Schnupfiu her hat wieder begonnen. Dabei genießt die unglüliche saales dahier. Von 8 Uhr an, steömten zu duß und zu Wagen Frau leiblih der blühendsten Gesundheit. Das Leiden soll mit die Festbesu her herbei namentlich aus den nahen breudischen Orten der Annährung der Jahrestage des Trauerspiels von Mexico stetig und von St. Ingbert, von wo eine ganze Wagzenreihe eintraf. sugenommen haͤben. Die Aerzte scheinen volllommen hoffnungslos Unter den Festgästen waren die Herren Consistorialräth Mosche! zu' fein. Die Konigin der Belgier ist aber durch die stete Sorge von Speher, Prodecan Ney von Matterstadt, der Vorstand sur ihre unglückiche Schwägerin so erschöpft, daß ihre Gesundheit des pfalz Gustav⸗eAdolf-Bereins, dann eine große Zahl zarunter sichtlich litt; fie hat sich trozdem erst auf die dringend- Pen Abgeo r dneten dieses Vereins, sowohl geistlichen als welt ten Vorstellungen der Aerzte entschlossen, auf kurze Zeit nach lichen Standes. In Ensheim waren alle Straßen mit Maien Spag zu gehen, wo ihr käglich zweimal Bericht über das Befinden zeschmückt, viele Häuser beflaggt und bekränzt, das Bethaus felbst der Kaiserin erstattet wird. var sinnig verziert; aber der schönste Shmuck waren die vielen England. jreundlichen Gesichter, die alle Straßen füllten. 3 An der Ensheimer Ziegelhütte, wo bisher in einem Saale der London, 4. August. Die Morgenblätter euthalten eint prot. Gottesdienst gehallen worden, wurden die Vertreter der Anzeige des Secrcetärs der anglo-amerikanischen Telegraphencome dirchenbehörde und des Gustad-Adoif-Vereins durch Pfr. Krieger »agnie, wonach das im Jahre 1866 gelegte Kabel den Dienss don St. Ingbert, und den protest. Gemeindeausschuß von Ensheim versage. Die Ursachen dieser Störung seien noch unbekannt. begrüßt; hierauf wurde im Betsaale dem Ziegler Grub gedankt, Spanien. daß er so freundlich bisher für das gottesdienstliche Local gesorgt Madrid, 1. August. Der Gouverneur von Cadir tele ind endlich Abschied vom Saale genommen. In Ensheim selbf— zraphirt, daß mehrfache Anzeichen auf eine nahe beborstehende empfing Herr Bürgermeister Adt mit dem zahlreich versammelten Insurrection schließen bassen; er habe große Corps von Bürger Gemeinderathe die Festgäste und hieß sie herzlich willkommen. Das vehrtruppen nach den bedrohten Punkten entsandt. — Wie der⸗ von Herrn Rummel geleitete Mußsikchor stimmte den Choral an: autet wird demnächst ein Ptanifest des Carlistenchefs Cabrera zu Lobe den Herren, o meine Seele, und darauf setzte sich der Fest— Hunsten des ältesten Sohnes Don Juans, welcher Ansprüche auf zug in Bewegung, Am Bethause angekommen übergab Herr Bür. den spanischen Thron erhebt, publicirt werden. zermeist Adt die Schlüssel der Hauptthüre dem k. Coufistorialratht Die spanische Juornale sind in großer Ungewißheit über den Mosschel mit dem Wunsche, daß der Friede und die Verständig, derweiligen Aufentholt des Generals Cabrera, dessea Persönlich“ ung zwischen den verschiedenen Confessionen durch das neue Bet— keit sie lebhaft in Anspruch zu nehmen scheint. Der „Espanol“ haus und seine Benützung möge gefördert werden. Pfr. Krieger behauptet, er liege berrits seit 40 Tagen schwer krank in London schloß die Thüre auf im Namen Gottes, während unter Musikbe. hacnieder. Das Pensamicnto“ meint ebenfalls, er sei in Enge gleitung gesungen wurde: Thut mir auf die schöne Pforte! land, befinde sich entschieden aber auf dem Wege der Besserung. Der Die Weiherede hielt Herr Consistorialrahh Mosschel, und Diario Espanoi“ dagegem stellt diese Nachrichten der ministeriellen ollzog die Einweihung des Saales und der heil. Geräthe unter Zlätter in Abrede und will erfahren haben, der karlistische Gene- Assistenz des Herrn Prodecan Neh und des Herrn Decan Ritter val sei in Bayonne gewesen und eben erst nach Bordeaur gereist. “. Homburg. Hierauf predigte Pfarrer Krieger über den Die Correspondencia“ vernimmt, daß die Gaitin Cabreras jeden Spruch: Wie heilig ist diese Stätte (1T Mos. 28 162-19.) und Tag in Saragofsa erwarlet werde. sob hervor, wie die Protestanten in Ensheim und der Umgegend Madrid, 8. August. Aufrührerische Banden sind in Ar- Aunmehr am Ziele jhrer bisherigen oft schweren Wege angekommen cagonien erschienen; von ministerieller Seite werden fie für eien, ermahnte sie ihr Gotteshaus treu und fleißig zu defuchen, Schmuggler ertlärt. Starke Truppenabtheilungen sind nach Sa- and bezeichnete das Bethaus als ein Denkmal des Friedens, der cagossa abgegangen, man sagt, die Insurgenten seien von einem Aershen Hülfe und der schönsten Hoffnungen. Zum Schluß Baigadegeneral rommandirt. Generckh Zabola ist von Lugo, das ügte er den Wunsch bei, daß der Spruch mit welchem der Gruͤnd— ihm von der Regierung zum Aufenthall angewiesen wurde, ver⸗ ktein gelegt wurde, durch das vollendete Haus und an demselben schwunden. Eine polizeiliche Durchsuchung hat in der Wohnung ur Wahrheit werden möge, nämlich der Lobgesang der Engel: des Generals zu Madrid staltgefunden. Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen Amerika ein Wohlgefallen! — Ferner ergriff das Wort Herr Stadtpfarrer Gelbert von Landau, welcher der prot. Gemeinde Ensheim die Gefäße zum heil. Abendmahl als Geschenk eines ungenaunten Bür- gers von Landau überbrachte und mit bewegten Worten und ern⸗ sten Segenswünschen feierlich übergab. Der Betsaal selbst war während des nahe 2 Stunden wäh—⸗ renden Gottesdienstes gedrückt voll, und vor den Fenstern standen mehrere hundert Personen, um hier mithören und mitsingen zu können. Die Collecte, welche zur Anschaffung einer Glocke bestimmt ist, ertrug über 50 fl, und Frau Bürgermeister Adt übergab mit innig gewährtem Herzen 175 fl., zur Anschaffung eines Har⸗ moniums für den Betsaal. Nach dem Gottesdienste wurde das Bethaus besichtigt. Es enthält außer dem geräumigen Betsaal eine Wohnung für den künftigen Pfarr⸗ dicar, ein Schulzimmer und noch sonstige Räumlichkeiten. Beson⸗ ders wurde die treffliche Uhr bewundert, ein Geschenk des Groß⸗ Uhrmachers Reopold Blees in Ensheim, der in seinen Uhrwerlken Einfachheit und Solidität mit schoͤner Ausstattung ver⸗ bindet, und sehr billige Preise berechnet. Viele Festgäste dereinigten sich zu einem einfachen gemein⸗ schaftlichen Mittagessen bei Ricolaus Adt, wo die Fesistim· mung durch mehrere treffliche Toaste noch mehr gehoben wurbe. Besonderen Anklang fand der Toast des Herrn Ne— y auf die Familie Adit, der von Pfarrer Krieger auf den Gust ave Ad —35*— rein ud die Pegüstgen wden von Ensheim und er von Pfarrer Stempel zu Contwig auf di iti Anerkennung der —— 3 auf die gegenfeitige Nachdem die Adt'sche Fabrik besichtigt und den mei Jästen eine freundliche Ueberraschung bereitet war een de von Fabrikaten mit der Devise: „Andenken an den“6. XX Seelenmesse für den hingerichteten Kaiser lesen, aber kein Kaiserlicher wohnte derselben bei. Die Berichte über die Ernteaussichten in Mexiko lauten seht entmuthigend. Handel und Gewerbe stocken schon seit langer Zeit. Man berichtet aus Mexiko vom 4. Juli: die revolutionären Bewegungen in Mexiko nehmen mit jedem Tage an Umfang und Heftigkeit zu. In den Staaten Queretaro, Jalisco, Puebla, Zuanajuato, Aguascaliertes, Sinaloa und Nueva Leon sind In— jurrectionen ausgebrochen; Viele der Aufständischen bezwecken den Sturz der gegenwärtig bestehenden Präsidentschaft, andere machen rein locale Angelegenheit zum Gegenstande des Aufruhrs, aber alle sind in Waffen gegen Juarez, und der Scharmützel und Hinter— halte ist kein Ende. Mehrere kaiserlichen Offiziere, welche nach der Hinrichtung Maximilian's sich geflüchtet hatten, und im Verborgenen lebten, sind an die Juaristen verrathen, verhaftet und von einem Kriegsgericht zum Tode verurtheilt worden. Das Todesurtheil des Generals Joseè Gutierrez ist jedoch vom Präsi— denten Juarez in zehnjähriger Gefängnißhaft umgewandelt worden. Fin Bruder des mit Maximilian zusammen hingerichteten Mir a⸗ mon wurde vor kurzem in der Nähe der Haupistadt verhaftet. Man fand bei ihm verschiedene Briefe an die Insurgentenführer in Puebla, aus denen ein Complot zum Sturz der Regierung ersichtlich war. In Nueva Leon hat eine imperialistische Bewe— jung ziemliche Unruhe unter den Juaristen hervorgerufen. Der I9. Juni war der Jahrestag der Hinrichtung Maxrimilian's Peiramon's und Mejia'“s. In allen Kirchen der Haupt— stadt wurden feierlichen Messen gelesen und Requiems aufgeführt. Die weiblichen Kirchgänger erschienen in tiefer Trauer, und alle wparen tief bewegt. In einer der Kirchen wagte es ein Juarist yon der Brust einer Dame ein Erinnerungskreuz herunterzureißen. kr wurde sofort zu Boden geschlagen. Lope;z, der Verräther Maximilian's, ließ in der St. Domingo-Capelle zu Mexiko eine