8* l. J ngb erler Anzeiger. Der „St. Ingberter Anzeiger“ mit seinem Unterhaltumngsblatte erscheint wöchentlich dreinal: Dienstag, Donnerstag und Sams fag. Abonnementsbreis vierteljährig 45 Krzr. oder 18 Silbergr. Anzeigen werden mit 3 Krar. die dreispaltig Zeile J Blattschrift oder deren Raum berechnet. Nro. 149. — 1868. J ö— ——— — — — —— — — — — — — — — — Einladung zum Abonnemenk. Mit dem am 1. Janiar 1869 neu zu beginnenden Quartale wird der St. Ingberter Anzeiger nicht mehr wie bisher dreimal, sondern viermal woöchentlich, namlich Dienstags, Don—⸗ nerstags, Samstags und Sonntags, mit dem woöchent⸗ lich dresmal erscheinenden Unterhaltungsblatte, das mit der Dienstags⸗, Donnerstags, und Sonntagsnummerausgegeben. wird, um den Preis von nur A2 kr. vierteljährig, erscheinen. Alle Nachrichten aus dem politischen und socialen Leben, welche für unsere Leser Interesse haben, werden wir bemüht sein, so rasch wie möglich, zu berichten. a— Mitiheilungen über Haus- und Landwirthschaft, Handels- herichte, sowie die Fruchtpreise von den pfälzischen Markten und senen der Nachbarstaaten, werden wir regelmäßig bringen. Wir werden uns bemühen für das Unterhaltungsblatt nur interessante und spannende Novellen zu wählen. Indem wir zu recht zahlreichen neuen Bestellungen recht reundlichst einladen, bemerken wir noch, daß denjenigen unserer Abonnenten von St. Ingbert und Umgegend, welche das Blatt zurch unsere Träger beziehen, das. Blatt für das kommende Quartal fortgeliefert wird, sofern sie vor Ende dieses Monats nicht ausdrücklich abbestellen. Die durch die Post bezogenen Blätter heliebe man aber rechtzeitig bei deu kgl. Postanfsalten oder den Postboten zu bestellen, damit der Versandt der Blätter keine Ver— zögerung erleide. St. Ingbert im Dezember 1868. n Die Expedition des St. Ingherter Anzeigers. Deutschlaud. München. Wie das „Linzer Tagebl.“ meldet, wird die Verlobung unseres Königs mit Marie, Tochter des Kaisers von Rußland, in Petersburg stattfinden. Die Braut wird zur römisch⸗ atholischen Religion übertreten. Der König- wird am 20. d. mit zroßem Gefolge von München nach Petersburg abreisen. Was an dieser Nachricht Wahres ist, bleibt natürlich abzuwarten — Die feit einigen Tagen wieder in Umlauf gesetzten Gerüchte, von einer bevorstehenden Personalveränderung in der Leitung des Cabinet⸗ Secretariats des Königs, lauten sehr widersprechend. Ein gee wöhnlich gutunterrichteter Münchener Correspondent des „N. E.“ schreibt darüber: Nach Allem, was man vernimit, dürsten diese Gerüchte nicht unbegründet sein; es wird aber widersprochen, daß Herr Staatsrath von Pfistermeister die Leitung wieder übernehmen vderde. — Die von der Regierung projectirte Reichsrathskammer fügt den bisherigen erblichen und lebenslänglichen Reichsräthen auch gewählte Mitglieder bei. Mäünchen, 10. Dec. Nach fast halbjähriger Vertagung nahmen heute die beiden Kammern des Landtages wieder ihre Sitzungen auf, die indeß nur von kurzer Dauer waren. In der Abgeordnetenkammer begrüßle der erste Präsident, Dr. v. Pözl, die Versammlung und berührte die Thätigkeit des Ausschusses für die Socialgefetze, der seine Arbeiten gestern mit der dritten Lesung des Gemeindegesetzes beendete, und des Gesetzgebungs-Ausschusses, der den Entwurf des Civilprocesses in zweiter Lesung erledigte, vährend der reichsräthliche Ausschuß auch bereits in die zweite Lesung eingetreten ist. Es liegen zwar noch viele Arbeiten vor and der Zeitraum, während welcher der Landtag noch thätig sein kann, ist nur mehr kurz; doch sei Hoffnung vorhanden, diese Ar⸗ heiten alle noch zu vollenden, wenn man möglichst schleunig zu Werke gehe. Dabei habe man sein Hauptaugenmerk darauf zu richten. daß man, wenngleich nicht das Vollkommene, doch das Bute erreiche. Es mögen daher manche Wünsche zurückgehalten werden. Redner gibt nun eine Uebersicht des gegenwärtigen Per— onalstandes der Kammer, die zwei Mitglieder durch den Tod berloren hat; für eines derselben ward auch sofort ein anderer Abgeordneter beeidigt; zwei Austrittsgesuche werden genehmigt und die Ersatzmänner einberufen. Es sind heute 131 Abgeordnete inwesend. Der Kriegsminister übergibt einen Gesetzentwurf, der ie Beiträge bestimmt, welche die von der Wehrpflicht befreiten Militärpflichtigen an die Staatskafsse zu leisten haben. Nachdem in Antrag wegen Aufhebung der Schuldhaft für zulässig erklärt ind dem betreffenden Ausschusse zur näheren Würdigung über⸗ zeben wurde, schloß der Präsident die Sitzung, ohne die nächste mzuberaumen. — In der Kammer der Reichsräthe widmete der rste Präsident den seit der Vertagung verstorbenen zwei Mitglie— ern, General Taxis und v. Heinz, einen Nachruf und nahm ierauf die Beeidigung der neuernannten lebenslänglichen Reichs⸗ äthe:: Kriegsminister v. Prankh, Generalstaatsanwalt Hauben— chmied und Stiftsprobst v. Döllinger vor, bei Letzterem jedoch ur vorbehaltlich der Nachbringung seines Taufscheins, was na⸗ ürlich nicht geringe Heiterkeit erregte. Herzog Maximilian in zayern erhielt wieder Urlaub aus Gesundheitsrücksichten für die anze Dauer der Session. Fürst Karl Wallerstein entschuldigt eine Abwesenheit damit, daß er schon in der württembergischen dammer sitze und daß er zu allen wichtigeren Sitzungen hierher ommen wolle. Graf Fugger-Weißenhorn gab auf sein Einbe— ufungsschreiben gar keine Antwort und wird ihm deshalb die Ausschließung aus der Kammer angedroht. Die Beeidigung des jeuernannten aber nicht erschienenen Reichsraths von Gutten berg oll erst später erfolgen. — Die Neuwahl, welcher sich der Abg. ). Neumayr in Folge seiner Beförderung zu unterziehen hat, wird hereits nächsten Montag hier stattfinden. — Der vierte Ausschuß der Kammer der Abgeordneten hat den Antrag, nach welchem die Zöglinge der „städtischen Handelsschulen“ ohne weitere Prüfung als Einjährig-Freiwillige zugelassen werden sollen, mit8 gegen bStimmen abgelehnt. — Die Mitglieder des Schulgefetzgebungs⸗ Ausschusses der Abgeordnetenkammer treten heute Nachmittag zu einer vorläufigen Berathung zusammen.. Müuürnchen, 11. Dec. Als Termin für den Dienstesantritt zer Einjährig-Freiwilligen sowohl bei der Infanterie wie bei den ibrigen Waffengattungen ist durch Verfügung des kgl. Kriegs- ninisteriums vom 8. d. der 15. März oder J. October desjenigen Fahres festgesetzt, in welcheni sie ihren einjährigen Freiwilligen— nienst anzutreten beabsichtigen., — Den Forftpracticanten und Eleven, welche als Einjährig— Freiwillige zum Mi! itärdienst übertreten und dabei die Praxis 'der Forstlehre fortsetzen, wird in Gemäßheit einer neuerlich ge— roffenen Verfügung des kgl. Staatsministeriums der Finanzen das Jahr ihres Freiwilligendienstes in die Forstpraxis und Lehrzeit noll mit eingerechnet. Auf die achtmonatliche Vorlehre zum Ein⸗— ritt in die kgl. Centralforstlehranstalt Aschaffenburg findet dieser Brundsatz indessen keine Anwendung. Auch müssen die Einjährig— Freiwilligen, ebenso wie die zur activen Armee überhaupt einbe— rufenen Forstpracticanten und Eleven, wenn sie die Reihe zur Unstellung treffen sollte, vorläufig zurückgestellt bleiben; dieselben verden jedoch, sobald sie dort disponibel werden im Falle entsprechenden Verhaltens auf Anmelden baldmöglichst nach⸗ geholt werden. Dienstesnachrichten. Dem kgl. Gerichtsboten Konrad Chrischilles in Kirchheim⸗ »olanden ist gestattet worden, den geprüften Gerichtsbotencandi⸗ zaten Philipp Christ von dort als selbstständigen Gehilfen, mit der dem letzteren eingeräumten Befugniß zur Ausübung der Amts⸗ efugnisse eines Gerichtsboten, auf die Dauer eines weiteren Jahres, »om 16. December d. J. anfangend, beibehalten zu dürfen. — der Pfarrer Friedrich Bischof zu Ommersheim ist anuf Ansucheu von den Functionen eines kath. Districtsschulinspertors für die rantone Hornbach und Zweibrücken enthoben und solche dem Pfarrer Jacob Bernatz in Nicdergailbach übertragen worden. — die Leitung der Fortbildungsconferenzen für die prot. Schuldienst⸗ xspectanten des Kantons Kaiserslautern ist dem Lehrer Karl Phi— ipp Mayer in Kaiserslautern übertragen worden. — Zum Schul—⸗