trogartig ausgehauene steinerne Särge; nach ihrem Inhalte zu chließen (Gebeine, Schwerter, Schmuͤctgegenftände, weiche Steine. von der Größe eines Ziegelsteines mit noch Nleserlicher Inschrift) gehören sie etwa dem 5. Jahrhundert an. 27* t Bei Ausrodung eines Waldes bei Backnang (Württemberg) tieß man auf die Ueberreste eiues römischen Castells, ein paar aufend Schritte davon soll sich noch ein zweites befinden; das⸗ elbe hält ca. 24 in's Gevierie mit ca. 4 dicken Mauern ; man hofft, im Innern des noch nicht ausgegrabenen Castells noch man⸗ ches Merkwürdige zu finden. —V — — Guchen d cut s ch. Die in Stuttgart erscheinende Bür⸗ zerzeitung“ bringt ihren Lesern zuweilen Küchenrecepte, die in reinem sehr artigen Style abgefaßt sind. So befindet sich in der „Bürgerzeitung“ vom 10. December woörtlich folgendes Recept: „GJagdtioße.) 16 Loth Semmel würflich, dann ein Viertelpfund zeschnittenen Sped zerschmelzen, röstet einige Zwiebeln, wie auch die Semmeln darin ab, (auch in der Bratenröhre rösten), dann nn ein Geschirr, Ua oder 3 Kanne Rahm darauf, 10 Loth Mehl, oder 8 Eier, Petersilie, Salz und Pfeffer daun (eine vrobe Jemacht), mit einem Löffel läugliche Kiöße formirt, dder in der Dand mit Mehl glatt gemacht ungefähr 16 Stück, und in bielem Wasser und Salz 4 Stunde abgekocht, mit brauner. Butier und Semmel angerichtet. Nachdem alle Klöße geforint find, werden ne noch einmal in Mehl glatt gemacht, also 2mol, und sogleich in's Kochende gelegt zugededt und die bestimmte Feit gekocht.Au⸗ Zlöße dürfen nicht locker sein, sonst sind es beim Genuß keine Klößel“ 53, Am 2. Decembet, erzählt der ‚ Bürger- und Bauernfreunde, aͤgie zu Angerburg (Preußen) eine Kreissynode, bei der über dirchenzucht gesprochen wurde. Bei dieser Gelegenheit ergriff der As Kirchenvorsteher anwesende Graf Lehndorff⸗Steinort das Wort, radelte, daß die Kirchenzucht so⸗lar gehandhabt würde und wünschte unter anderm die Wiedereinführung eines alten Gebrauchs, wonach in den Kirchen für gefallene Mädchen eine besondere Bank“ bestimmt sei. Nach allgemeinem Staunen (wir schreiben nämlich 1868) und kurzer Pause erwiderte der vorsitzende Super⸗ ntendent Paulini, ein alter würdiger Geistlicher: „Gewiß Herr Braf, dann müßte aber noch eine besondere Bank für die Ver—⸗ rührer dabei gestellt werden.“ F Prof. Fr. G. Welcker in Bonn, der Nestor der deutschen Philologen, ist am 17. ds: 84 Jahre alt, gestorben. (Aus der Pariser „Glocke“) Das amerikanische Blatt .The New-York Times“ gibt, um unsere europischen Civillisten ins rechte Licht zu stellen, die Ziffer des Gehaltes an, welchen der Prasident der Vereinigten Staatenrepublik seit Wafhington bis auf diesen Tag bezieht. Es ist schwer, Journale und einen großen Marstall damit zu unterhalien. Das Gehalt betrügt 3700 Pfund Sterling, das heißt 92,500 Pfund jährlich. Man fände in Europa für diesen Preis nicht einmal einen Gelegenheitskönig, der schon gebraucht ist. Die Minister in Amerika erhalten 13860 Pfund Sterling, d. h. 89560 Frs., also weniger als das Ge⸗ halt gewisser Präfecten. Frankreich hat sich solche Lumpereien nicht vorzuwerfen. Es gab dem Präsidenten der Republik 500,000 Franken jährlich. Das war schon ganz anständig; aber der kai— erliche Glanz konnte mit einer so armfeligen Strahlenkroue nicht urechtlommen. Der Adler hält deu Blitz und jeder Zickzack des Donners muß eine Goldstange sein. Auch knausern wir nicht und geben dem Kaiser Tag für Tag 71,282 Frs., was ihm erlaubt, dündlich 2968 Frs. zu verzehren, d. h. 26 Millionen jährlich. Wahrhaftig, trotz der Theuerung aller Lebensmitlel ist das ein Finkommen, welches dem Staalsoberhaupt gestattet, seine Gäste gut zu bewirthen. Hr. Rouher, der sprechende Minister, bezieht dafür etwa 200,000 Frs. per Jahr. Für die Auvergne ist das biel, für Paris ist es nichts. Der franz. Prof. Renault will durch genaue Beobach⸗ iung von 155 Hunden gefunden haben, daß noch 119 Tage nach erfolgtem Bisse wüthender Hunde die Wuthkrankheit an dem ge⸗ hissenen Thiere ausbrechen iönne. London, 13. Dec. Auf einem englischen Dampfschiffe hat sich jüngst ein Fall ereignet, der gewiß die volle Shympaͤthie der Deutschen in allen Welitheilen erregen wird.' Drei deutsche Mechaniler wurden in Havre von Matrosen des engl. Dampf⸗ schiffes „Cella“ veranlaßt, als Blind-Passagiere sich auf dem Schiffe zu verstecken, um später durch Schiffsarbeit das Passage⸗ geld und die Beköstigung abzuarbeiten. Nachdem sie auf hoher See sich zeigen mußlen, empfing sie der Capitäu Gleadell mit einer Strafpredigt, deren mildener Ausdruck verdammte deutsche Schweine“ war. Zu Wasser und Brod verürtheilt, mußten sie zu jeder Zeit Kohlen und Wasser tragen, und wenn sie ermatiet von der Arbeit, überwältigt von der Seekrantkheit, durchnüßt von dem über das Deck fluthenden Seewasser einen schützenden Winkel zefunden hatten, wurden sie durch Fußtritte genöthigt, sich nach )en anderen bedrohten Stellen zu begeben. Nur selten reichte hnen pie milde Hand eines Passagieres oder der menschenfreund— liche Steward des Schiffes; ein Deutscher, einen Bissen Fleisch. Man würde über diese Leiden, welche selbstverschuldet waren, nicht klagen, wenn der edle Brite, wenn der Capitän der „Cella“ nach allen diesen Drangsalen, Prüfungen und Strafen, die armen Deutschen im Hafen von New-York entlassen, wenn er die Arbeit als: Aequivalent betrachtet hätte. Doch nein! Im Angeficht der amerikanischen Küste, auf der Fahrt zum Hafen, wurden die drei Deutsche in Ketten in die untersten Schiffsräume geworfen, wo sie ohne Tazeslicht bei Wasser und Brod sieben Tage lang in Gesellschaft der Ratten, welche an ihren Schuhen nagten, zu verbringen hatten. Die deui⸗ chen Passagiere, unbekannt mit den Gesetzen der Republik oder ju sehr mit ihren eigenen, Sorgen beschäftigt, schwieg n über die Angelegenheit. Erfi nis Ddas Schiff! wieder auf offener See war; wurde der Kerker geöffnet, wurden die Ketien gelöst. seue Arbeit und neue Rohheit erwartete die Armen. Der Haß zegen die Deutschen exstickte jin der Brust des engl schen Capitäns ede menschliche Regung. Es wurden Diejenigen gezüchtigt, welche Nitleid fühlten, ihnen eine Stunde Rast am warmen Schornstein ewährten, oder nührende Speisen reichten. Nach einer 19tägigen Fahrt kam das Schiff in der Themse an; die Ausgehungerten vurden sofort wieder in Ketten gelegt und zum untersien Schiffs⸗ aum geführt. wo sie drei Tage und Nächte zu verbringen hatten. Ju den Victoria · Docks löste man ihre Fesseln und brachte sie nach em Lampenraum, der zu klein war um zu siehen oder zu liegen. Nach einem zweitägigen Aufenthalte in demselben wurde der Ca— itän in Folge ihres Jammerrufes genöthigt, fie wieder nach der Tiefe zu senden, aus welcher sie jedoch durch den menschenfreund⸗ ichen Steward zu entkommen und an das Land zu gelangen vußten. Als die 2 Kräftigsten sich im Freien befanden, riefen ie nach der Polizei, während der Dritte, zu sehr entkräflet, nicht rasch genug folgen konnte und mit Gewalt zurückgeschleppt werden oͤllte. Sein jammervolser Hülferuf erregte das Mitgefühl der im Docke Beschäftigten und auch er wurde dem Schutze der Polizei ibergeben, welche jedoch sämmtliche sofort wieder enlließ, da kein dläger vorhanden war. Kaum von Lumpen bedeckt, entkräftet ind daher den vollen Ausdruck des Vagabundenthums tragend, jatten sie in dem ungastlichen Theile der kallen und starren Welt tadt sich nach einem Unterkommen, nach einer Schlafstätte umzus ehen.⸗Es gelang ihnen und durch die bereitwiilige und rasche That des Besitzers von Markmanns Hotel in Circus, Minories, purde die preußische Gesandtschaft sofort von dem Fall unterrichtet. Inzwischen hatte der württembergische Consul die Leute an den eutschen Rechtsschutzverein gewiesen und dieser ergriff sofort die nergischsten Maßregeln. Der norddeutsche Bundesgesandte hatte erklärt, daß das Consulat unverzüglich dabon benachrichtigt wecden ollte; und letzteres hat auch einen Brief geschrieben, bei dem es edoch ohne weitere Schritte geblieben ist. Der Rechtsschutzverein hat dagegen die Sache bis auf die kleinsten Details weiter ver— olgt und es ist ihm am Freitag Nachmittag gelungen, einen Ver⸗ jaftsbefehl gegen den ehrenwerthen Capitän V. Glaadell von dem Magistrate in Stratford zu erwirken. Durch die Gerichtsverhand⸗ ung und die Strafe wird es sich hoffentlich herausstellen, ob ein Fapitän Mensch sein muß oder nicht; ob Deutsche dem Thiere zleichgestellt werden dürfen oder nicht. Zu bedauern bleibt es in— dessen, daß die hohe Gesandtschaft des Norddeutschen Bundes in ꝛondon sich ihrer Schuzbefohlenen im Auslande, namentlich bei olch eclatantem Falle, wie der vorliegende, in so geringem Maße inninun. f.Noch eines von den Booten des in offener See gesunkenen Dampfschiffes Hibernian hat die irische Kuüste erreicht, aber mit uur drei Seelenten. Das Boot verließ mit den anderen vier zas sinkende Schiff am 25. Nop. Anu demselben Tage schon türzten sich zwei Passagiere über Vord. Tags darauf starb ein )ritter und am dritten Tage zwei Frauen und drei Kinder. Spůãter chlug das Boot um und sechszehn seiner Insassen ertranken. Das Boot trieb vier Stunden mit dem Hiele oben, bis es endlich den )rei Ueberlebenden gelang, es wirder aufzu richten und hineinzuge⸗ angeir. Ihre Nothsignale wurden von begegnenden Schiffen nicht »ꝛemerkt. Endlich gelang es ihuen, in Mulroy Bay, an der Küste Donegal, ans Land zu kommen. f Nürnberg, 13. Dec. (opfenbericht. A. H. 3.) Bestriger Marktverkehr ziemlich ruh'g und beschränkt. Zufuhr nur 0 100 Ballen, welche zu 20 fl., meistens 21222 fl., Prima zis 27 und 28 fll. rasch Nehmer fanden. Für den Rest einer Partie Württemberger wurde 25 fl. umsonst geboten. Der heutige Dienstagsmarkt erdffnete bei sehr ruhiger Stimmung und circa 300 Ballen Zufuhr weniger günstig aͤls b'sher. Käufer blieben ange zurückhaltend, so daß erst gegen 10 Uhr mehrere Abschlüsse edlisirt wurden. Die gestrigen und voxwöchentlichen Preise konn⸗ en sich bei der geringen Kauͤflust kaum behaupten. Man bezahlte »on 22- 18 fl., geringste Markiwaare bis 16 sfl. therab,