he nach den bisherigen Concessionsbedingungen zustehende Heim⸗ IIlsrecht der Bahnen nach 99 Jahren ohne alle Entschädigung richtet. Ueberdies hofft man, von der Staatsregierung das deuere Zugeständn ß der Zinsgarantie nicht blos auf 30, sondern uf mindestens 35 Jahre zu erlangen. Obwohl nun die Lud⸗ vigsbahn⸗Actionãre auf einen nicht unansehnlichen Theil ihrer bis⸗ erigen Renten werden verzichten müssen, so liegt doch die Annahme jeser Bedingungen, Angesichts der gar nicht mehr zu vermeiden⸗ en Concurrenz durch neue Schienenwege in der Pfalz, so sehr n ihrem wohlverstandenen Interesse, daß an dem Zustandekommen ner Verständigung auf solcher Grundlage kaum zu zweifeln sein ürfte. Aber auch der bayerischen Staatskasse werden daraus so nleuchtende Vortheile erwachsen, daß ein Widerspruch von Seiten e Landtags um so weniger zu besorgen steht, da die pfälzischen Abgeordneten der Genehmigung von rechtsrheinischen Eisenbahnen in Betrage von 100 Millionen, und zwar unmittelbar auf Kosten ez Staais, werden zu stimmen haben.“ p Das Bremer Segelschiff Columbus (Capitän Hillmer), m 17. November mit Auswanderern von Bremen in See ge—⸗ angen, soll nach eingegangener Nachricht noch immer nicht im hestimmungshafen eingelaufen sein. p Aus Titsit schreibt man, daß der Typhus an der russ. hrenze immer weiter um sich greife; in den Lazarethen von Kowno sollen augenblicklich 1200 Typhuskranke liege. — — (Explosion der Fregatte Radetzky). Auf der am 20. d. gormiit. zwischen 10 und 11 Uhr etwa 10 Meilen nördlich von dissa durch Erplosion untergegangenen k. k. Fregatie „Radetzky“, helche ganz vor Kurzem in Ausrüstung getreten war und sich auf dreuzung befand, waren 867 Personen, darunter 13 dem Schiffs⸗ ube angehörig, eingeschifft; von diesen allen sind nach den bis⸗ erigen Nachrichten nur 23 gerettet, nemlich der Pilotage⸗Officier zarih, zwei Quartiermeister, ein Heizer und 19 von der Mann⸗ jaft und den Profesionisten. Die Fregatte führte, wie man sagt, Kanonen. Die Erxplosion wird soweit die bisherigen ipär— chen Nachrichten einen Schluß auf die Entistehungsursache über⸗ aupt zulassen, durch eine unbemerkt gebliebene Entzündung des ohlenvorrathes und durch die Ausdehnung des Feuers auf die zuiverkammer zu erklären versucht. Das Commando der Fregatte üͤhrte Capitän Daufalik und als Detail-Officier war Lieutenant dintner eingeschifft, der Bruder des Commandanten der auf der fasiatischen Erpedition befindlichen Corvette Friedrich. Die Fregatte war eiwa 18 Jahre alt, aber ganz kürzlich erst einer urhgreifenden Reparatur unterzogen. p In Caen Frkr.) hat ein Mann von 290 Pfund Gewicht md 9 Fuß(1) Umfang eingewilligt, die Rolle des Fastnachts⸗ ohsen zu uͤbernehmen und sich statt dessen durch die Stadt führen u lassen, wenn er dafür ein Honorar von 100 Fres. erhielte ind der magerste Bürger, ein wahres Scelet, eine Sammlung mier den Zuschauern veranstalte; die Bedingungen wurden erfüllt, ind die dadurch erhaltenen 800 Fres. brachte der Dicke der Familie eines durch einen Sturz verunglückten Maurersgesellen. p Die gegenwärtig in Liverpool weilende Mander'sche Me⸗ jagerie war dor einigen Tagen der Schauplatz einer Entsetzen regenden Scene. üls der Thierbändiger Naccomo während der zorflellung in einen Löwenkäfig trat, warf ihn unmittelbar dar⸗ uf ein großmächtiger mähnenloser Löwe von hinten nieder und uͤrbeile ihn nmit seinen fürchterlichen Tatzen. Ein fürchterlicher ampf entspann sich; mit einem Faustschlag gelang es schließlich daccomo, den Löwen von sich herunterzuwerfen. Er war im Jegriff aufzuspringen, als ein zweiter Löwe auf ihn losging. Ein zqhlag mit dem schwer mit Blei geladenen Peitschenstiel brachte en neuen Angreifer sehr bald zur Raison, und einige Hiebe des— alben Instrumentes auf den Kopf des ersten Löwen machten diesen csinnungslos. Trozz seines zerfleischten Rückens setzte der uner⸗ hrockene Thierbändiger die Vorstellung fort. In Glasgomw hat am 14. Februar der Sturm acht enschen den Tod gebracht. Ein 80 Fuß hoher Schornstein vutde nämlich umgeworfen, fiel auf ein nebenstehendes Haus und oͤdtete dessen Einwohner fünf Frauen, ein Mann und zwei Kinder, m Bette. f Unter den Rumänen versteht man die Einwohner der MNoldou und Walachei, sie werden von mehreren Politikern über⸗ uus gehätschelt, etwa wie der Sultan oder Tiras, der auf einen —B Kehle springen soll. Es geht seltsam zei ihnen zu wie Folgendes Geschichtchen, eines von den vielen ltaͤglichen, beweist. Cin Kaufmann in einer Stadt hatte mehrere ausend Ducaten gelöst; selbigen Abends kommen zwei Männer u ihm mit Masken vor dem Gesicht: riegeln die Thüre zu und ufen mit vorgehaltenem Rebolver: Geld oder Leben! — Der daufmann sagie gefaßt: dort in der Truhe ist das Geld, hier er Schlüssel, langen Sie zu. — Die Räuber werfen sich auf den Schat und der Kaufmann gewinnt Zeit, sein Gewehr hinter »em Beite hervorzuholen und die beiden Kerle zu erschießen. Sofort eilie er hinaus, schließt die Thür ab und befiehlt seinem diener Niemand heraus und hinein zu lassen; er eilt zum Poli⸗ seidirector — der ist nicht zu Haus, — zum Präfecten, aber zuch dieser ist abwesend, und endüch zum Polizeie Commissar. Mit ewaffneter Mannschaft gehts in das Haus des Kaufmannes zu⸗ rück, die Thur wird gebffnet, vor der offenen Truhe liegen todt die maskirten Räuber. Man reißt ihnen die Masken vom Ge— sicht und erkennt in ihnen — den Herrn Präfecten und den Derrn Polizeidirector des Orts, die Beide dem Bojarenstande ingehören. 7 GEntdeckung eines Riesenstromes.) In Trübner's Orienta und American Literary Record theilt der Prairien-Reisende Catlin mit, daß ein großer Fluß, größer als der Mississippi, unter dem Felsengebirge (Rockh Mountains) herfließt. Mr. Catlia beabsich— igt, seine Entdecung nebst den dazugehörigen Beweisen in VBälde zu veröffentlichen. Mothleidende in Newyork.) Es wird berichtet, daß sich in der Stadt Newyork nicht wepiger als 200,000 Menschen befin— den, welche keine Arbeit, keine Heimath und keine Lebensmittel zu hrem Lebensunterhalt haben. Einige von ihnen betteln oder tehlen, allein der größie Theil macht Schulden oder fällt Feun— den oder Verwandten zur Last. Das Resultat dieses Zustandes st Mangel, Elend und schmachvolle Demoralisation. Aus Valparaisso wird unter dem 2. Jan. dem Offic. J. eschrieben: „Ein schreckliches Unglück hat Valparaiso betroffen. Un 31. Dec. um 1193 Uhr Abends brach im Osttheile der Stadt eine Feuersbrunst aus, in wenig Augenblicken waren 3 *tadtviertel von den Flammen heimgesucht. Eines dieser Viertel — Holz⸗ md Kohlenmagazine neoͤst einer großen Anzahl Wohnhäuser für ie arbeitende Klasse in sich schloß, ward gänzlich eingeäschert. der Verlust wird auf 293 Millionen Fr. geschätzt. Viele Un— lückliche sind obdachlos und ohne Mittel; eine Frau und zwei dinder sind in den Flammen umgekommen. Während mehrerer Stunden befand sich die Stadt unter dem Einfluß eines unbe— chreiblichen Schreckens. Die Entrepots der 6. Douanesection, velche an ein brennendes Holzmagazin anstießen und Tausende on mit Theer, Petrol und Terpentin⸗Essenz gefüllter Fässer, owie eine große Menge Feuerwerkskörber enthielten, waren der jußersten Gefahr ausgesetzt von den Flammen ergriffen zu wer— »en. Nur übermenschlichen Austrengungen gelang es diese Douane— ebäude sicherzustellen, deren Erplosion die Hälfte der Stadt zerstört dahen würde. — U 0D — — Volkswirthschaft, Handel und Verkehr. München, 22. Febr. Auf der jüngsten Conferenz des uddeutschen Eisenbahmerbandes ist die für das reiselustige Publi— um höchst vortheilhafte Einrichtung der Rundtouren zu ermäßigten Preisen definitiv bereinigt worden. Die Preisermäßigung beträgt 34 Procent, und es werden Billethefte mit Coupons ausge eben, und es sollen auch für alle Zwischenstationen Coupons eingerichtet verden. Die Ausgabe sämmtlicher Couponsbücher soll bis zum Beginnn der Reisezeit, womöglich bis 1. Mai und jedenfalls gleichzeitig erfolgen. Als neue Tour wird folgende festgesetzt: Prag, Furth, Schwandorf, Nürnberg, Nördlingen, Augsburg, Nünchen, Regensburg, Furth, Prag. Die übrigen schon früher estgesetzten Rundtouren sind: 1) Wien, Linz, Salzburg, München, Augsburg, Ulm, Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Basel, zchaffhausen, Constanz, Lindau, Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Passau, Linz, Wien. 2) Wien, Linz, Passau, Regensburg, Nürn— jerg, Wurzburg, Aschaffenburg, Frankfurt oder Darmstadt, Mainz, Worms, Ludwigshafen-⸗Mannheim oder Mainz Darmstadt, Heidel⸗ zerg, Bruchsal, Stutkgart, Ulm, Augsburg, München, Salzburg, zimz, Wien. 3) Wien, Linz, Salzburg, Rosenheim, Kufstein, Innsbruck, Brixen, Bozen, Verona, Venedig, Udine, Triest, zaibach, Graz und Wien. 4) Wien, Linz, Salzburg, München, zandshut, Regensburg, Schwandorf, Furth. Prag, Brünn, Wien. 3) Wien, Linz, Salzburg, München, Regensburg, Eger, Franzens- „ad, Leipzig, Dresden, Bodenbach, Prag, Brünn, Wien. 3) Prag, Fuͤrth, Schwandorf, Regensburg, Passau, Linz, Wien, SZalzburg, Rosenheim, München, Landshut, Regensburg, Prag. 7) Vrag, Furih, Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg, Frankfurt, Hainz, Coin, Bingen⸗Mainz, Darmstadt, Mannheim⸗Ludwigshafen, deideiberg, Bruchsal, Stuttgart, Umm, Augsburg, München, Re⸗ ensburg, Furth, Prag. 8) Prag, Furth, Regensburg. München, Zufstein. Innsbruck. Brixen. Bozen, Verona. Venedig. Triest