Deutschland. 48 Munchkn, Is mai! Heuͤte lehit J ziest Hohenlohe uus seinem Urlaub, den er in Aussee zugebracht hat, hieher zurüd d⸗ übernimmt⸗ seine Portefeuille wieder.“ . Da somin — ammt · We Minister in der Haupist adt anwesend sind⸗ durfen winims nn gefaßt machem schon in deu nachstam Tagen von der Stell⸗ ng, welche das Ministetimm dem tieuen Landtag gegtirulber bime⸗ ehmen, und vn Arbeiten; dien es demselben vorzudegen gedenlt, horen. (A. A). 7ι ιααι Aus dem badischen Vaterhande wird dem „Schw. M.“ jeschrieben: „Auf den Boden der Kirchengesetze gestützt, fordern ne Anzahl Katholiken dauf, in⸗Masse“zusammenzustiehen, um den hollzug der Diszesanshnoden zu erzwingen, die seit 3 Jahrhun⸗ erlen durch die Jesuiten „in die Rumpeltammer geworfen“ sind, Is das einzige Mittel, die „staatsstreichliche Absolutismuspraxis“ zer Jefuiten in Rom zu beseitigen, und die kirchlichen Verhältnisse nit den Bedüfnissen deutschen Geistes ind Kulturlebens Lin Ein⸗ ang zu dringen.“ Die Korr. hoffi, daß fich auch die Katholiken Wurlembergs der badischen Bewegung anschließen, um das ultra⸗ nontane Treiben zu ersticen. 5 Serüin, i7. Mai. Der Reichstag soll am 6. Juni ge⸗ chlossen ung gleich daxauf das Zollparlament erdffnet werden, so aͤß das Ende der sämmtlichen parlamentarischen Arbeiten etwa mit zun 20. Juni oder doch in der dritten Juniwoche, also jedenfalls nur um einige Tage später als im vorigen Jahre zu erwarten steht. Wien', 20. Mai. Die amtliche Zeitung publicirt das vom daiser sanctionirte Volleschulgeseßzß. 4 11745 Frankreich. — * F — *51 Parä 8 18. Mal.“ Sie Gerlichte von bevorsiehenden fried⸗ ichen und liberalen Kundgebung des Kaisers erhalten sich. So undigt man ein Decret an, durch welches die Altersklasse 1864 ind an Theil der Klasse, 1865 bou den Fahnen würden entlassen derden. Man spricht ferner beharrlich von der Einführung der Ministerverantworlichleit und vom Rücktritt des Staatsministers stouher. Natürlich wird die Person Olliviers mit, diesen Verän⸗ etungen in Verbindung gebracht Paris, 19. Mai. Man unterhält sich in hiesiigen Zirkeln nit dem Gerüchte, der Kaiser unlerhandle mit Preußen daruber, die die natürtichen Grenzen derart zu reguliren wären, daß Belgien inen Theil Fraukreichs, Holland einen Theil Preußens bilde. Paris, 20. Mai. Gestern fanden in Marseille nach einer jon Gambetta abgehaltenen Wahlversammlung zahlreiche ¶Zusam⸗ nenrottungen statt. Banden durchzogen die Straßen und jangen zie Marseillaise, wobei Verhaftungen vorgenommen wurden. ibenso fanden in der Stadt Thirer 8 ün Puy⸗de⸗Dome Un⸗ nhen statte 28 — England Vondon, 15. Mai. Gutem Vernehmen nach sind die Unionsgesanden in Europa von ihrer Regierung unterrichtet worden, aß diefelbe von dem Wunsche nach friedlicher Austragung der Alabamafrage beseelt sei. 3 Italien. Aus Ronm schreibt man der Pall Mall' Gazette uenterm 3. d. „Im Vaucan herrscht große Aufregung' wegen der Absicht zer italienifchen Regierung, in Colle Fiorili in den Apeninnen ꝛin Lager zu errichten. Man betrachtet dieses Project als ein Anzeichen von der Absicht Frankreichs, die Sache der weltlichen Nacht aufzugeben. Einige hohe Würdenträger sind in den Papst edrungen, dies als Vorwand zu benützen und sich unler Preußens Schutz zu stellen. Der König von Preußen hat nach einer längeren Anierredung mit dem Herzoge von Ratibor bei dessen Rücdketr ius Rom dem Papste durch den Cardinal Antonelli mittheilen assen, daß die preußische Regierung nichts dagegen habe, wenn zer heilige Stuhl in den katholischen Stüdten Preußens recrutire. Der König wolie sogar die Anwerbung von Landwehrmännern jestalten, dhne daß diese einer befondern Erlaubniß dazu bedürf⸗ en ..Eollte die italienische Regieruug darauf bestehen, in Lolle Fioriti ein Lager zu bilden, dann wird ein Lager der päpstlichen Armee, zwischen Mentana und Monterotondo aufge— —XX Madrid, 18. Mai. Wie versichert wird, verliri das Wrojelt einer Regentschaft an Boden. Spanien. Jermischtoes. Dürkheim, 20. Mai. Vorgestern kam ein hiesiger Maurermeister nach Haus und gab seinem *3 Jahre alten 9— inen Thaler zum Spielen. Der Kleine brachte das Geldstück in en Mund und schluckte es hinunter. Der Thaler blieb natürlich mn Halse stecken. Dem herbeigerufsenen Arzt gelang es zwar, den Thaler⸗ ans dem mittlerweile angeschwollenen Halse berauszubringen, zas Kind starb indeß Abends 8 Uhr.: Möge dieser Vorfall zur Warnung dienen! — —— α n,rF Das außergewöhnlich starke Nordlicht, das am Abend des 3. b. inDeutschlande bis hinein nach Ungarn beobachtet worden ist, wurde auch in England beobachtet. — rten Neugend lram See (Ung.) vernichtete am IEads. in. Hagelwetter alle Felde und Weinbergcultur; die gefallene Fismasse betrug stellenweise über 1J Schuh Höhe; der Gesammt⸗ chaden beläuft sich auf 200,000 fl.z ähnliche Schidsale hatten nehrere Nachbargemeinden. — Konstantinopel, 19. Mai. Eine furchtbare Erd⸗ erfchütterung hat auf den Sporadeninseln gräßliche Verwüstungen migerichtet. Symi (türkische Insel im mittelländischen Meere an zer Südwestküste von Anatolien) ist ganz zerstört und Tausende von Menschenopfern sind zu bellagen. f Nach der jetzt stattgehabten Vollendung der großen Pacific⸗ zahn wird die Reise von Newyork nach San Francisco:GTage 71 Stunden dauern, von Englandermach San Francisco 17 Tage, nuch den Sandwich⸗Inseln 26 Tage,nmach Japan64 Tage und nach Honkong 40 Tage. Das Gerücht spricht bereits zon einer Dampffchifffahrts-Verbindung: zwischen San Francisco md Australien über Tahiti und Honolulu, welche die Reise von 5ngland nach Australien auf 45 Tage verkürzen würde. 4 Ciebenswuͤrdig.) In einer Zeitung von Lousiana befindet ich unter den Localnachrichten wörtlich die folgender „Imn der zuckermühle von Borgios sind gestern eine Mutter mit ihrem Kinde Feim Einstampfen des Zuckerrohres leider vom Getriebe erfaßt und ermalmt worden. Wir bedauern den Vorfall herzlich, da bis jetzt ie Qualität' des Zuckers sich stets wegen seiner Reinheit eines quteinn Rufes erfreute. 5 Bolkswi rthichaft, Handel und Verkehe. In deñ Gebieten sämmtlicher dem internationalen Telegraphen⸗ jertrag vom 21. Juli 1868 beigetretenen Staaten (mit Ausnahme Desterreichs, Ungarns, Spanienz. dess Kirchenstagtes, der Moldau und Wallachei, Serbiens und, Persiens) ist die Annahme Amd. Be⸗ förderung chiffritker Privatdepeschen im Sinne der Art. 9 des vorgenannten Vertrages gestatttt. ,, 53 —8 ——— ee 7 e J Landwirthschaftliches Hagelversicher ungen. Die Versicherungen gegen Zagelschlag gehören, gleich den Versicherungen gegen Verluste am Zich, leider immer noch zu seltenen Erscheinungen, die der Laud— virih gemeinhin so lange unbenutzt läßßt, bis er durch Schaden lug gemacht ist. Zwar lehren die Erfahrungen, welche in den etzten Jahrzehnten aui dem Felde der Hagelversicherungsbrauche gemacht sind, daß die betreffenden Versicherungen jezt um vieles edeutender sind als früher. Ohne auf die Ursachen dieser krjcheinung einzugehen, betrachten die Mittheilungen des Vereins ür Land⸗ und Forstwirthschaft die Folgen. Die erste derselben var die, daß die bestehenden Gesellschaften, die alle, mit Ausnahme iner tinzigen, auf Gegenseitigkeit gegründet bis dazin mit ihren näßigen Prämien genügt hatten, gezwungen waren, Nachschüsse inzuziehen; die zweite, daß diese Zeit von mehreren Associationen zenutzt wurde, Hagelversicherungs⸗Gesellschaften auf Actien zu gründen. satürlich war es, daß viele der bei Gegenseitigkeitsgesellschaften Zersicherten, welche wegen der erhobenen Nachschüsse unzufrieden varen, zu den Actiengesellschaften übergingen, die ihnen ja volle Zahlung der Schäden ohne Nachschuß garantirten. Sie bedachten ber nicht, daß die Actiengesellschaften nur nach den Erfahrungen ser Gegen seitigkeit und unter Berüchstchtigung der von dieser jenommen en Beiträge ihre Prämien stellen konnten, daher schon nitt einer in vielen Gegenden bedeuktend höheren Prämie ihre Birksamkeit er öffneten, diese überdies im Verlaufe der Jahre immer yöher stellen wür den und zwar um so mehr, je mehr es ihnen jelingen sollte, der Gegenseitigkeit gegenüber das Feld zu behaupten, zaß die Abschätzungen der Schäden, die anfangs, wie bei der Begenseitigkeitsgesellschaft en, durch Mitglieder ausgeführt wurden, iach und nach in die Hände von im Juteresse der Actionäre ungirenden Beamten gelegt und dadurch weniger nach dkonomischen, is nach merkantilen Grundsätzen behandelt wurden; daß überhaupt zerade bei der Hagelversicher ungsbranche die Selbssverwaltung der Versicherten, die bei den Actiengesellschaften gänzlich ausgeschlossen, don großer Wichtigkeit ist; daß die Garantie der Actiengesellschaften nit dem be treffenden Capitale ein Ende hat, während die der Gegen seitigkeitsgesellschaflen unbegregrenzt ist; und endlich, daß den Acnonären die Versicherung gegen Hagelschaden nur Mittel zu dem Zwecke ist, Dividenden zu gewinnen, während die Gegenseitig⸗ eitsgesellschaften den einzigen Zwech — die Deckung gegen Hagel— haden — verfolgen.