Spanien. Madbeirved, 16. Sept. Gutem Vernehmen nach find die Differenzen mit der nordamerilanischen Unionsregierung in Bezug nuf Guda auf dem Wege eines friedlichen Ausgleiches. ermischteece. Zweibrücken, 16. Sept. An der k. Studienanftalt dehier beginnt das Schuljahr am 1. Oktober. — An diesem Tage, „on 8—11 uUhr, haben die bisherigen Lateinschüler und jene, velche in die Lateinschule neu einzutreten wünschen, mit den noͤthiigen Zeugnifssen — am 4. October die Gymnasialschüler dem k. Ret— prate sich vorstellen. J 7In Hauzenberg Gayern) ist am 12. d. eiñ Haus and eine Scheune abgebrannt; man vermuthet ruchlose Brand⸗ Aiftung, da in der Naͤhe der Brandstätte ein Brandbrief folgenden Inhalis aufgefunden wurde·c I Neune oder dreiß ig 3 F Brennen muß es fleißig Unser Hertgott schaut uns zu — Und wir lachen uns g'rad g' nu. 7 Der zweite Theilnehmer an dem in Antogast verübten Morde des Kaufmauns Mathis, Johann Steidel, soll in der hegend von Kaiserslautern zu Hause, ein alter Deserteur sein und mehrere Jahre in der Fremdenlegiongedient haben, während er schon in seiner Jugend in Strafanstalten war; auch er hat das Hestandniß ges geschehenen Mordes abgelegt, will aber selbst nur mus der Ferne zugesehen haben. — 7 Berlin, 12. Sept. Ein Gerichtsdiener war von einem Berichtsrathe Esel“ tituliert worden. Racheschnaubend stürzte r zum Gerichtsdirector. Verklagen Sie den Gerichtsrath“, sagte zieser, ‚„wegen Verlezung des Amisgeheimnisses.“ 1. Im Alter gon 68 Jahren lebt in Berlin in sehr dürf⸗ igen Verhälenifsen eine nahe Verwandte Alexander v. Humboldt's, in Fräulein gleichen Ramens, ehrenwerthesten Charakters, die ge⸗ wungen ist, ihr Brod sich durch Nähen und Stricken zu erwerben. Auf Magistratsanträg hat die Stadtverordnetenversammlung be⸗ schlossen, in Rücksicht auf die Säkularfeier von Humboldt's dieser iiten Dame eine kebensiänglige Pension auszusetze. —— Aus Enthuurz en Rord ⸗ Holland) wird unterm 8. Sepi. seschrieben: Vorigen Sonntag siromten viele Menschen einem Hebäude zu, worin eine neue Gemeinde, die man hier Knappers“ Anirscher) nennt, sich versammelt hatte. Sie nannten sich früher „Freunde der Wahrheit“, sind aber jetzt durch einen Apostel aus hannover in eine „apostolische“ Gemeinde umgewandelt worden. der Eine zum Apostel, der Andere zum Evangelisten und diele Weibet sind zu Diakonissinnen ernannt worden. Es werden keufel ausgetrieben und ausgebrochen (ausgekotzt) durch Teufels- pulver ic. Das tausendjährige Reich wird von der Gemeinde „innen Kurzem erwartet, und zwar so sicher, daß einige Mitglieder iich bei der Begräbnißkasse haben ausstreichen lassen. 76Gespfarrers Kloster.) Ein Bischchof, der seine Diöcefe besuchte, bat sich zu einem Geistlichen zu Gaste und mnpfahl ihm Ersparung aller unndthigen Kosten. Der Pfarrer lerspraͤch es, hielt aber nicht Wort, denn er gub dem Bischof ein rächtiges Gastmahl. Dieser konnte von seinem Erstaunen nichl uruckkommen und machte dem Prediger hierüber, als über eine hörichte Verschwendung Vorwürfe. „Beunruhigen sie sich nicht, Zochwürdigster“, sagte der Geistliche, Alles, was Sie da sehen ommt nicht aus dem Einkommen meiner Pfarre.“ — „Aber Sie Jaben doch kein däterliches Erbtheil?“ — „Mit Nichten“, ver⸗ etzte der Pfarrer. — Das ist unbegreiflich. Wie machen Sie a37“ —“Ich habe da ein Kloster von jungen Nonnen, die sich neiner annehmen und mich an Nichts Mangel leiden lassen. — „Was! Sie haben ein Kloster? Ich kenne ja keines an diesem Hrte, das ist sonderbar und sogar verdächtig, mein Herr Pfarrer. Ich möchte doch dieses Kloster sehen.“ — „Nach der Tafel werden 3 Hochwurdigster sehen und zufrieden gestellt werden.“ — Wirk— ich führte der Pfarrer den Bischof nachher innerhalb einet großen Kingmauer, die mit Bienenkörben angefüllt war und sagte zu hm? „gHier sehen der Herr Bischof das kleine Kloster, das uns Jespeiset hat. Es bringt mir jähtlich 1800 Livres ein, mit henen ich lebe und die feinen Leute, die mich besuchen, anständig aufnehme. „Wer schildert das Erstaunen und die Zufriedenheit des Bischofs! Einige Zeit darauf machten ihm mehrere Pfarrer ihre Aufwartung, um bessere Pfarreien zu erhalten. Er führte ihnen das Beispiel unseres Pfarrers an und rief: Haltetn Bienen, haltet Bienen!“ 7 6Gefährliche Folgen der Bantings-Kur.) So lästig auch eine zu große Körperfülle werden mag — immer⸗ zin blieb es zu bedauern, daß so viele Personen, oft sogar solche, Fei denen mit diesem sogenannten Leiden noch gar keine weitere Belästigungen als höchstens eine Kränkung ihrer Eitelkeit verbun. den waren, dieser Kur sich anvertrauten. Neuerdings hat nun Ir. Th. Clemens in Frankfurt at M. aber auch die Beobachtung emacht, daß die genannte Cur einen äußerst verderblichen Ein luß auf deir Körper zu äußern vermag und in den meisten Fällen virklich hervorbringt. Der genannte Arzt beobachtete, daß fust mmer zuerst die sog. Bright'sche Krankheit, ein bekanntes Rieren. eiden, auftritt, und zwar so recht tückisch schleichend, daß ürztliche —X Jewöhnlich erst bei schon ausgebildeter Krankheit in Anspruch ge iommen wird, in welchem Falle eine Rettung kaum oder doch me ellen noch möglich ist. Zuatig trat in den meisten Fällen ein erhältnißmäßig rascher Verfall des Gesammtorganismus ein, essen Beginn sich in Gehirn und Rückenmarksleiden äußerte. Landwirthschaftliches. Da die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvieh sich ortwährend weiter ausbreitet, so theilen wir im Interesse der Biehzüchter nach tehend eine im Kreisamtsblatt von 1867 Nr. 47. enthaltene Belehrung über diese Krankheit mit. Die Maul⸗ und Klauenseuche des Rindviehes, der Schafen, Ziegen und Schweine. Die Maul- und Klauenseuche verdankt hre Entstehung meistens der Ansteckung, die nicht blos von Thieren einer Art unter sich, sondern auch von einer Thiergattung auf die indere und daher vom Schwein und Schaf auf Rindvieh, sowie imgekehrt erfolgen kaun. Für den Menschen, namentlich für Kin⸗ der, hat sich der Genuß der ungekochten Milch von solchen kranken dühen schädlich erwiese;, und sollte deßhalb vermieden werden. Der Ansteckungsstoff kann sich durch die Luft verbreiten, ist aber iuch im Speichel, dann in der Flüssigkeit der Blasen im Maul ind an den Füßen enthalten. Die Erfcheinungen, welche diese Kankheit anzeigen sind: Hitze, stoͤthe und Anschwellung der inneren Theile des Maules, aus dem eständig heller Speichel und Schleim abfließen; an den Lippen, in der Zunge, am Zahnfleische und am Gaumen entstehen Bläs— hen, welche nach wenigen Tagen aufplatzen und durch Ablösen der daut wunde Stellen bildhen. Meistens gleichzeitig mit diesen Leiden im Maule trelen an en Füßen Anschwelluug und Hitze ein; zwischen und oberhalb den dlauen kommen ebenfalls Bläschen zum Vorschein, aus denen näs⸗ ende Geschwürchen werden. . Bei Kühen zeigen sich solche Blaschen zuweilen auch am Euler. zin Folge dieser schmerzhaften Zustände im Naule und an den Füßen stehen die Thiere vom Futter, äußern große Schmerzen beim Zztehen und Gehen, liegen viel, magern dabei ab, und Kühe kom⸗ nen von der Milch. Doch verläuft die Krankheit gewöhnlich zutartig, macht selten eine ärztliche Behandlung nöthig, und genügt ine gute Wart und Pflege zur Heilung. Unter ungünstigen Umständen, wie fie beim Alpentrieb zuweilen eintreten, ebense zurch vieles Salbern und Pflastern können aber auch gefährliche, elbst tödtliche Folgen entstehen. Wenn gleich die Maul- und Klauenseuche in der Regel nicht odtlich ist, so bringt diese Seuche bei Mast⸗ und Mellvieh doch rheblichen Schaden und jeder Thierbesitzet muß deshalb in sei⸗ nem eigenen Interesse die Ansteckung seiner Thiere möglichst zu erhindern suchen. Ist die Krankheit aber dennoch in einem Stalle zum Aus⸗ zruch gekommen, so läßt sich die Dauer der Seuche bei dem Rind⸗ ieh des Stalles dadurch abkürzen, daß den darin befindlichen jesunden Thieren Speichel von einem kranken Stücke in das Maul aingestrichen (geimpft) wird. Zugleich ist für gröͤßte Reinlichleit ind Verbesserung der Luft im Stalle und nach dem Erloͤschen det zeuche für sorgfältige Reinigung (Desinfection) Sorge zu tragen, samit der Ansteckungsstoff zerstört und eine Weiterverbreitung der drankheit verhütet wird. Bei der bösartigen Klanenseuche der Schafe entsteht Eiterung nnerhalb der Klauen, und treten nicht selten Zerstörungen der dlauenknochen, Ausschuhen, Verwachsungen der Gelenke u. s. w. in, wenn nicht frühzeitig und fleißig darch Ausschneiden der ZAlauen dem Eiter Abfluß verschafft wird. Volkswirthschaft, Handel und Verkehr (Außer Coursgesetztes Papiergeld) Andhall- gernburger Kassenscheine die Thir. 1, 5u. 28 von 18850, 1852 a. 1856, sowie die Thlt. 1J von 1889. — Anhalt-Köthen'sche dassenscheine die Thl. 1u. 5 vom 1 Juni 1848. — Anhalt⸗ xtöthen⸗Bernburger Kassenscheine die Thir. Ju. 5 vom 2. März; 1848. — Unhalt⸗Köthen ⸗Bernburger Eisenbahn⸗Scheine die Thlt. 8u. 25. nhalt-Dessauer Kassenscheine die Thlr. 1n. 5 Im 1 Anmuß 18498 umnm di⸗ Ibse 10 bam 1. Oubob. 1856.