F 7353* Ht. Inadberler Amzeiger⸗ — * o 7 V . WM — 5W0 * — v — uο öä . J J 138 e 213 I —28 3611 1595 der St. Fugherter Anzeigeer (und das mit dem hauptblatte berbundene Unterhaltungsblati, milt der Dienstags⸗, Dounerstag⸗ und Sonntags⸗ zuurmer) erscheint wöchentlich vie Tin at: Dienatag, Don n.e rx 310 g. Samstag und Sonntag.“ Abonnemenispreis vierteljährig 42 Kerzr. oder 3 418 Silbergr. Anzeigen werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschriff oder deren Raum berechnet. 3 —— —2 184. —X ν , — F 1869 * — — — — — 25 2 Ia w Deutschland. . Kaiferslautexen, 21. Nov. Herr Appellrath Um b⸗ cheiden hat sich bereit erklärt, eine Candidatur in unserem PBahlbezirke anzunehmen und darf dessen Aufstellung als sicher ingesehen werden. Speyer, 21. Nov. Heute Vormittag 8 Uhr erfolgte die zröffnung der Generalsynode durch Ansprächen des kgl. Commisfärs, den. Anwalt Boecking aus Landau, und des Dirigenten der Synode, hrn.; Consistorial⸗Director Glaser. Beide Ansprachen betrafen orñehmlich“ die Wiederherstellung des Friedens in der unirten dirche der Pfalz; die letztere, des Hrn. Glafer, enthielt zugleich ine Rechtfertigung des Consistoriums, falschen Anschuldig- ingen gegenüber, / welche gegen dasselbe geschleudert worden wären. Dienstesnachrichten .. Die protestantische Pfarrstelle zu Großsteinhausen, Decanats zweibrücken ist dem Pfarramtscandidaten und dermaligen“ Pfarr- icat zu Kallbach Decanats Obermoschel, F. A. C. Brecht zu Waldfischbach, verliehen worden. V Braunschwieig 18, Rov. Die Landesverfammlung hat neEröffnungsrede mit einer Adresse an den Herzog beantwortet, n welcher es heißtz „In der weiteren Entwicklung des norddeut⸗ chen Bundes, der den Namen des deutschen Vaterlandes in allen zonen des Erdkreises geachtet gemacht hat, erblicken wir einso sohes Ziel, daß uns die dafür nöthigen Opfer nimmer zu schwer ein werden, zumal wir die Hoffnung hegen, das solche Opfer sich ermindern müssen, sobald der norddeutsche Bund aus den un⸗ ollendeten Zuständen seiner Gegenwart sich zu einem volldentschen Bunde entwickelt haben wird. Um so freudiger aber nehmen wir ie Versicherung an, daß eine Erhöhung der öffentlichen Steuern rotzdem hat vermieden werden können.“ Wien, 19. Nov. Der „‚N. Fr. Pr.“ zufolge tritt inl Florentiner Hofkreisen mit großer Bestimmtheit das Gerücht von, inem Winterbesuch des Königs Victor Emanuel am Wiener Hofe wf. Dasselbe Blatt läßt sich aus Rom melden einerseits: der hapst Pius habe keineswegs dem Könige von Bahyern die Heirath nit einer nichtkatholischen (russischen) Prinzessin abgerathen; ander⸗ eits: in Jesuitenkreisen herrsche Bestürzung über die sich mehrenden S„ymptome eines siarken Widerstandsgeistes im Epifs— obate. J Qrakau, 14. Nov. Barbara Ubryck ist, wie dem „Pesther Aoyd“ von hier geschrieben wird, dem hiesigen Irrenhause als eine mheilbare Wahnsinnige übergeben worden. J Frankreich. Nach dem „Figaro“ geht das Gerücht, daß der Kaiser die Absicht habe, nach den Wahlen eine Volksküche zu gründen, in oelcher inan täglich 20,000 Suppen an Arnie vertheilen wird. die Kosten dieses frommen Unternehmens werden theils aus der aiserl. Schatulle, theils durch Gaben hoher Persönlichkeiten, theils vutch ein auf die Bezüge aller Beamten des kais. Hauses erhobenen Zehnten bestritten werdeu. J Eungland. London, 16. Nov. Dampfernachrichten aus Nio vom 27. IRctober melden, daß ein furchtbarer Orkan am Laplatastrom ge⸗ oüthet, wobei 14 Schiffe gestrandet seien und ein bedeutender Schaden verursacht ward, Rußland. Wie der „Czas“ aus Volhynien erfährt, wurde das bei Niedzyhorz errichtele Feldlager aufgelösst und die Truppen in die anliegenden Orischaften zum Winterquartier gesandt. Dabei soll en Soldaten gesogt worden sein, sie sollten sich „jum Kriege mit Türken im Frühjahr“ rüsten. νbhttec. fNeuß, 20. Novb. geute stieß ein mit Kohlen beladener Nacher. an das zum Bau der Rheinbrückhe aufgeführte Gerüst. dasselbe stürzte in Folge dessen sammt einem Bogen der Brücke ind 100.Arbeitern in den Rhein, das Schiff verfank be vem Zusammenstoß. J — ——— — — — 7 Dresden, 17, Nob. Zu dem Cogilanten⸗ oder Frei⸗ enker⸗Concil, welches Dr. Eduard Löwenthal nach Leipzig einbe— eufen hat, laufen die Anmeldnugen aus allen Theilen Deutschlands ind Oesterreichs immer zahlreicher ein. Auch''die' freireligiösen hemeinden senden ihr Contingent. Der Verein „Gewissensfreiheit“ Volksbildungsverein im 4. Bezirk zu Wien) zeigte neuerdings an, saß sein Vertreter ursprünglich nach Neapel eingeladen war und ugesagt hatte, daß derselbe nun aber statt dessen auf dem Leip⸗ ziger Concil erscheinen werde. 7. In Gumbännen hat sich der Studiosus H. dadurch elbst getödtet, daß er ein geladenes Terzerol, das bei dem Ver— uche es logzuschießen, mehrmals versagt hatte, sich mit den Wor⸗ en an die Schläfe setzte: „Mit dem Dinge kann man sich nicht inmal todtschießen“, wobei sich der Schuß entlud und den Ver— vegenen jofort todt niederstreckeee. Fur die im Plauen'schen Grunde verunglückten Bergleute ind im Ganzen 409,465 Thaler und 8015 fl. eingegangen. * Ign der Münze in Paris ist man bereits mit Prägung zer neuen Stücke za 25 Franken beschäftigt, welche als Grundlage ür eine internationale Münzeinigung dienen sollen.. * Henri Rochefort gründet ein neues Blatt uater dem Tittl La Marseillaisse:. fLondon, 15. Nov. Es ist Thaisache, daß außer Schar- ach und Wechselfieber, nun auch der Hungertyphus in aller Form sier wüthet. Der Hungertyphus ohne eigentliche Hungersnoth in er reichsten Stadt der Welt — ist eine Erscheinung, die wir den ẽxecutoren des Peabody'schen Testaments zum Gegenstaud des dachdenkens empfehlen. Hungertyphus in London — das bloße Wort ist eine empörende Anklage gegen die englischen Geschäfts⸗ ustände. . 4 Das Passagierschiff „The Royal Standard“ ist am 18. Uugust auf einer Fahrt von London nach Melbourne auf einer „andbank bei Cap St. Thomas (an der brasilianischen Küste) jestrandet; 8 weibliche Passagiere (darunter eine Mutter mit ihren Töchtern ertranken;) 12 andere Passagiere suchten sich auf einem, Floß zu retten und werden seitdem vermißt. .. 7 In O hio brannte am 29. Oct. eine Irrxenanstalt ab; 0 im obern Stockwerke befindliche, in der Verwirrung vecrhessene Irren kamen in den Flammen um. — W f Am 4. Oct. fand ein ungemein hefliger Ausbruch des gulkans Purace (Columbien) statt; 223 Döorfer an seinem Fuße ollen sammt ihren Bewohnern völlig vernichtet sein. ——— Bolkswirthschaft, Haudel uud Verkehr. .Foxtschrittt in der Kochkunst. Das gelbe Panier⸗ nehl statt des geriebenen mürben Weckmehles, von amerikanischem rothen Weizen (Triticum rubrum) gefertigt, macht die in Fett jebackenen panirten Speisen, als Cotelets, Fische, gebackenen Kalbs opf ꝛc. wunderschön gelb, auch milder und schmachafter, verzehrt piel weniger Fett als geriebenes Weckmehl und erspart die Eier, vollkommen, wenn die Speisen statt in Eier, nur in süße Milch zetaucht werden. Backwerke in Formen gebacken, welche mit etwas Fett bestrichen und mit diesem Mehle beftreut werden, lösen sich zußerordentlich leicht und bekommen ein sehr schönes Aussehen. In Fleischbrühe gerührt mit oder ohne Ei, giebt es delicate Suppen. Das Paniermehl ist für die Kochtunst ein wesentlicher Fortschritt, ja es erspart und nebenbei die Speisen absolut schöner macht. Postsache. Bei den bahyerischen Postanstalten kommen nit Beginn des nächsten Jahres für Briefe und Fahrpostsendungen aeue Aufgabescheine in Anwendnng.