St. Ingberler Anzeiger. —74— JI. ·*22 —— — J eeeta ι ιιν νναu QäIι Oαιαν da Si. Ingbearter Anzéeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Untexhaltunzsblatt, znit der Dienstags⸗, Donnerdtags⸗ und Sonmagẽ⸗ ammer) erscheint wöchentlich vire rmal: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sömntagen Abonnementspreis piexteliuhrig x2 Krzr. ader 12 Silbergr. Anzeigen werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeile Blatijchrist oder deren Raum berechnett ιι Deutschland. Mündh en, II. Mai. Vach aus Wien eingetroffener Mit⸗ heilimgist der?bisherige- WGefandte Oesterreichs in Darmstadt, zrhu v. Bruck, mumnehrin zume Gesandten an unserm kal. Hof Rnnt wordmm. Hinsichtlich“ der Wiederbefetzung der seit dem Futin des Grafer v. Vray in das Ministerium erledigsen bayerischen hesandschaft in Wien/ scheint eine Bestimmung noch nicht getroffen u sein 3 sene „Pfälz. K.“ bringt unterm 12. d. foldenden und mit wollen Rechte zu Gunsten des sehr ehrenwerthen Bischofs R e i⸗ heer sprechenden Artikel: Wenn auch von Seite der Ultramon⸗ en dem neuernaumten Bischof, Hr.Reither, dig Fdbigkett t Führung des Hirtenstabes abgesprochen und —* Ewpfehlung durch liberale Elemente Jrommer Weise bedauert wird, so werden — — seine. Schüler in allen theilen der Didzese zerstreus wirken, und die Erhebung“ lhres ge⸗— sehten und geachteten Lehrers auf. den Bischofssitz mit Freuden egrhen, demselben eben so viele und beredte Stimmen zur Seite iehen. Diese Männet'ikbnuten und würden, weun es nothwendig väre, Hrn. Reither um so mehr das Wort reden, da sie denselben ils einen ebenso sanften und leb⸗ vollen wie energisch und rechtlich enkeuden Mann kennen lernten, der solche wahrhaft religiöse hrundsätze und solche Sittenreinheit an den Tag legte, die ihn ffenbar höher stellen,als jene kleinlichen Seelen, welche ihn bis⸗ eer in' ihrem blinden Eifer zu bemätkeln suchten. Wäre man doch weni steus klug ! Oder kann es in dewn; Augen der Unbefangenen senen Herren jue Ehrte gereichen, wenn sie einen“ Mann.ihres Standes gleich von vorn hexein, — und heute noch, wo derselbe imm begriff steht; ihr Vorgesehzter zu werden, in solch entehrender: Weift zehandeln ?* * — — — ιαν Frankreich —A Paris, 123Mal Der Kaiset“ hat hentenr Nachmittag zegen vier Uhr mitender“ Kaiserin die Stätte der letzten Unruhen besucht. Ratütlich hatte die Poh zei im Faubomgedu, Temple ihre Vorsichtsmaßregelit getroffen.“ Der: Kaiser wurde von der Mengt duf den⸗Boulevards mißn-Vipats begrüßt; einen Arbeiteret derr das Pmpereur ricf faßten die Stadtsergeanten beim Krageu., RNochefartist von Saint Pelagie aͤch Miazas Jebrach worden. Die Disciplin des letzteren Gefüngunisses ist strenger. Den vptimistischen Berechnungen der regierungsfreundlichen“ Blätter übet die Plebiseit Abstimmung 'setzt der „Rappel“ folgende —XX der Jas im Jahre 1862 war 7,824,000, im- Jahre 1870 ist sie 7, 188,000 Un⸗ erschied 636 000. Die Zablder „Nein im Jahre 1870 ist 1,318,000, im Jahre, 1832 war“ sie 253,000;: 3Unterschied 205,000 Deinnach hat das!! Kaiserreich von einem Plebiszit um andern verloren 868, 000 Stimmen und die Republik hat ewonnen 1,2653, 000 Stimmen. Es ist uus unmöglich, darin einen Vortheil fürz Ieinseacich! und einen Verlust für die Republik zu erblicken· 4 — .* Havr eII. Mai.“ In der Nächt auf heute, sowie auch in! der vorhergehenden. Nacht, fanden. hier Uuruhen: stalt, dei denen niehteten Personen verwundet wurden. r α ie England. »— it Lomd an I8. Maitz, Das Unterhaus verwarf gestern Abend den Antrag —B—— Stimmtechtes an Frauen mit 220 egene 9 Stimmmem. i 53 . ν . z e . —— 14 — 4 Schwurgerichtssitzung. ä— e utchezeuez ni IIa Quartal 1870. .— niu ——— nia5. D—D— 3αιαα ,4 Verhendinrng· gegen ·Phitipp dohr, 43 Jahre alt, Buchdrucker und Redatteur,“ in Kaisers— autern wohhaft, wegen Preßvergehens. Als Vertretert der hEtaatsbehörde fungirt der I. Staats drolurator Herr Mun zinger; die Vertheidigung fühete Herr Anwalt B os. 9 — V — * Die! Nntlage geht dahin, daß der Beschuldigte durch einen in Pr. Ndes von ihm.redigirten „Pfälzez Deamolraten“ unter der Meberschriste , Jus den, Erinngrungen eißes Igemeinen Soldaten“ enthalteͤnen Aufsatz. sowie durch ein Gedicht n gir. 82 der Pfäl⸗ ischen, Volkszeitumg“ ünter der Uebexichrift: „Ich bin Soldat, doch in · icht ea micht gries uvdi Dewäffaeie Macht beleidigt und staais Jefährliche Außerungen gemacht habe. * Auch zu der Verfolgung der heutigen Anklage war die igl. Eiaatabahũ de⸗erst. dirch eine nneneh Regfserungẽprassdenten seksnmeneDus Bezirkegerichke in Kaiserslafterm peichloß iu“seiner Zathskammer Einstellung der Uutersuchung, welche anfänglich auch segen Herxrne Adolph Kroeber gerichtet war, weil gegen diesen sich eine genugend. belaflenden Momente herausstelben, und weil es innahm, daß in dem ⸗Gedicht in Nr. 32 der „Pfälzer Volkszeitung“ der objcktiver Thatbestand nicht genügend beanzeigt erschien, die rasseste Stelle des Aufsatzes in Nr. 9 des „Demokraten“ aber nur durch ein Versehen. des Setzers in das Blait aufgenommen rorden sei. Die kgl. Staatsbehörde legte gegen dieses Urtheil Opposition ein, welche vor der Anklagekammer des k. Appellations— gerichts, infoweit sie gegen den aufänglich mitbeschuldigte Kroeber gerichtet war, verworsen, in den übrigen Punkten aber angenommen, und in Folge dessen der Beschuldigte vor das Schwurgericht ver⸗ wiesen wurde. chr3Die Vertheidigung machte geltend, daß der objeklive That— hestand nicht vorhanden sei, indem nur die Ausschreitungen des Mulilarigmus. gegeißzelt nnicht. gber Die bewaffnete Macht als solche angegriffen? säͤr und anßerdem zieles Der »Artiket, der aus dem Stuttgarter Beobachier“-entnommen sei; nicht auf das baher'sche Heer sondern gegen das preußische, und höchstens gegen das System dero stehenden Heere überhaupt gerichtek. In fubjelliver, Beziehung machte dieselbe namertlich“ ?darunf anfmerksam, daß érwiesen sei, doß Rohr zur fruglichen, Keit ernstlich krank gewesen sei, uud rotzdem die Stelle, welche als hauptsüchlich gravirend erschien, habe utirrnen wollen. 34—3284 Das⸗ Resultat der Beraͤthung. der Geschwornen war die Frei⸗ Prechung üdg Veschuldigten. Vermisschtess. . 7 Speyher, 13. Mal. Aus Rodalben ist die Nachricht hierher gekommen, daß der Iglückliche“ Einnehmer Aruold nur von zinem. förperlichen Unwohlsein ganz kemporärer Natur beijallen wor- »en sei.“ Dasselde sei eine Folge der Aufregung nnd Anstrengung ver letzten Tage gewesen nud rasch vorüber gegangen. Von irgend riner Störung in den geistigen Fuultionen sei durchaus keine Rede. Wir vitten darunach, die Nachricht im gestrigene Blatte zu rectificiren. .7 Stuttgart, N. Mai. Heute macht sich zum ersten Male die italienische Concurrenz auf unserem Wochen- und Gemüsemarkt tgeltend, indem' ätalienische Gemüse: und italienisches Obst frisch em⸗ gettoffen sind und am Markt feilgeboten werden, was von ietzt an regelimäßig eininal die Woche der Fall sein soll. Ein Geflügel⸗ und Victualienhändser am Markte wird in Zukunft die Sache mit bernehmen. Frische italienische Fesaitebe, Kohlköpfe, gelbe Rüben u.s. weesind, heute am Markt zis haben. 1. 7 Ein Berliner und ein Darmstädter reisten mit einander rach Chinnn. Hin Kanton ahtzeköipmen, legten sie sich —in einem Zimmer schlafen. Als am anddrn Morgen did Sonne schon höch au Himmiel stand und der Darmstadter ahachte, kigf et seinem stametaden zur: „Uff, dsunnscheintschun!“ (Auf, die Sonne scheint schͤn.)⸗Der Verliner als dri dies höͤrte,riefe vosl Verwirnderung aus: 2,Jetzt.ast- dieser verd — Hesse kaumu 2 Stunden in China and spricht schon chinesischht Marcht der Mugrt Ein Gelehrter in Hambilrg be— jaiiptete, daß in der Oper die Musik Alles, der Text aber gar nichts ju bedeuten habe, und bewies dies auf folgende Weise. Er nahm