u der Bevblterung herborgerufen unb die übertriebensten Ge· uchte veranlaßt. ·3* J .a d be nz, I7.. Juni. Drei Sträflinge machten heute —X Fluchtversuch. Zwei davon X von den wachha⸗ inden Patrouillen erjchossen und der dritte schwer verletzt. pBonn-⸗AIZ. Juni Vergangene Woche wurde die Frau nes armen Taglöhners in Bornheim zum viertenmale (hintereinan⸗ von Drillingen enthunden. fWorms, 20. Juni. Det erste Tag des Schützenfestes uem glanzooller Weise verlaufen. Die Bahnzüge brachten den lag üder von allen Seiten eine große von Festbesuchern atbei. Obgleich Anfangs, in den ersten Nachmitkagsstunden, der seplutz nicht allzusehr belebt war und man vielseitig befürchtete, Theunahme an dem Feste werde den gehegten. Erwartungen iht entsprechen, so füllte sich aber gegen 5 Uhr der weil ausge⸗ hate Rauni desselben dennoch int gehöriger Weise an. Aber nicht dien der Festplatz, sondern alle Straßen der Stadt boten ein re⸗ Trelben froh und festlich gestiumtet Menschen dar. — An Schießstaänden zaben fich gegen 800 Schittzen angemeldet. Nach an Bankeit des wragn Tages begann die Arbeit der Schützen wurden bis zuͤm AÄbend 38524 Schüsse abgegeben. Deu ersien nher ertang sich Hert Knecht aus St. Gallen. * In dndern wunrd. vene Tage, am 13. das Jahresfest a pidiestantischett Heijfionsvereins für Bahern gefeiert. Dem dabei —E——— wit, daß die Einnahme Mijfionsvereins im leßzten Jahr 27,387 fl. bettug, welch zamme dio des Vorjahrs udbetsteigt. x Auf der öͤsterreich. Nordbahn zwischen Hullein und Prerau u ein Zusammenstoß zwischen einent Personen- und einem Lastzug atigefunden/ wobei es Todte und Verwundete gab. Oefterr. Janer berichten hierüber: Die Schualdb au dem Umialle trägt ein geamter in Hullein, der den Perfonenzug um einige Minuten zu ih abgehen ließ, so daß et mit dem auf der Strecke befindlichen zohlenzuge zusammenstotßen mußte. Das Personale des Lastzuges vunde anut meisten: vetroffen. Der Packmeisier Busch, Vater von4 dindern, bleb fogleich todt; der Maschinenführer und der Heizer, etner 5 Kondulteure wurden verwundet. Zwei — dem Lastzuge usindliche Viehtretber wurden ebdeufalls getödtel. Von den Pajssa⸗ itren des Personenzuges hat Niemand Schaden gelitten. Brie gu 15. Juni. Umer den Inhabern der für unseren ahrmarlt aufgesiellten Schaubuden und dem besuchenden Publitum sischte heute früh großer Schrecen, da sich die Nachricht ver⸗ nucue, dem Menagerievesitzer Winkler sei aus seiner Menagert ein zc entsprumgen, Bald erfuht man, daß es sich um ein Kro⸗ odil handle, das aus seinem Behälter enssprüngen war und seinen Deg in die nur wenige Schritte eatfernte Oder genommen habe. die gerr Winklaer angibt, haden Naturforscher das Alter dieses düchtlings aufüber 40 Jahre geschäßt. Obgleich es Leute wwimmen gesehen haben wollen, is es den hiesigen Fischern noch igt gelur gen, durch Einfangen des übrigens sehr zahmen Thieres id die ausgesetzte Pränt:e von 10 Thalern zu verdienen. Der helust detz Besithers wird auf 100 Thaler geschätzt.. Die Nach— ushungea werden eifrigst fortgesetzt, um unsere friedliche Oder von n Mubewohner zu befreien. Vor einiger Feit berichten die süddeutschen Blätter über me Teufelsaustreibung. die im Elsaß an zwei Knaben stattgefunden be, Die Salzburger Kirchenzertung“, melche fich mit besonderer hoctiche mit der Cultiwirung des Gltaubens an die Erxistenz. der ttjchiedena rtigsten, Hexen, der Befresseren ꝛc. beschäftigte, bringt sren gläubigen Schafen noch einige Einzelheiten über obige Teufels uttteibung, darunter Folgendes: Nach detr heiligen Messe fing er Priester die vorgeschriebenen Beschwörungen an. Als diefelben tgannen, schrie der böse Geist: Ich gehe nicht, ich werde nicht ehen!“ — Der Exorcist (Teufelsbeschwörer) aber fuhr fort, und mehr er dem Teufel zusetzte, desto harknäckiger bewies sich dieser. indlich nach eiaem heftigen zweistündigen Kampfe wurde die dacht des Satans gebrochen. Denn als er den Befehl vernahm aweichen im Namen der unbefleckten Jungfrau, so schrie er ver xiflungsvoll: Jetzt ist's denn aus mit mir, ich bin überwunden, uehe fort.“ Da auf sein Verlangen, in die Schweine, Gänfe rc— hren zu dürfen, ihm geautwortet wurde: „Nein, in den Abgrund doͤlle fähest Du!“ knirschte er mit den Zähnen, wiülthete bei uet Viertelstunde noch im Korper des Kleinen, der sich bäumte w trümmte wie ein zertretener Wurm. Man sah, wie der böse añ ein Glied nacht dem andern zu verlassen sich anstrengte; er ante beinahe aus seiner Beute sich nicht herauswinden rec. fAus England wird ein Eisenbahnunglück gemeldet, Aches füufzehn KTodesfülle und, eine noch unbelannte Zahl von uiezungen verursachte. Dasselbe ereignete sich bei Newark auf vreat · Northern⸗ Vahn durch den Zusammenstoß eines Güter— mit dem Personenzuge. *Man erinnert sich wohl noch des Falles, daß in England um Tode verurtheilier Mörder wegen der eigenthümlichen ronstruktion stines Halsch den Behörden Schwierigleiten verurfachte. Die Sache ist jetzt enischieben, und das Urtheil in der That in ebenslängliches Zuchthaus umgewaldelt worden. 7 Am . Hunt erplodirte eine grotze Schwefelmine bei dercara in Sicilien. Ein einziger von dreihundert Verschütteten onnte gerettet werden, und dieser erzühlt, daßß die Anderen, als hnen der Ausweg bor Augen derschintes wurde, sich in die inneren hänge flüchteten, wo kiach unb nach umgeheure Blöcke sich von der Decke ablösten und sie erdrückten: Man versuchte alles Möͤgliche, am noch einige dieser Unglücklichen zu retlen, aber die Retsungs⸗ arbeit wurde bald so gefähruch, daß diet dabei Veschäftigten auch imgekommen wären, wenn man die Arbeiten nicht balo einxestellt zätie. Der eingefallene Schacht heißt „Sociale“, und die umher legend Gegend ist kink der armsten Siciliens. Bei Sonferins hatte am 24. Juni, (gestern), dem Jahrestag det großen Entfchetdungsschlacht zwischen den Oesserrei⸗ hern und Franzosen, die feterliche Einweihung ber Beinhäufer iattgefunden. Der Kronprinz von Italien soll der Feierlicleit zeigewohnt, und die drei Atmeen hervottagende Vertreler hing fandt jaben. Ver Kaiser von Oesterreich hat 8000 Fr. in Goid dem Tomite, bbelches die Beinhanfer baute und die Kesie der Gefallenen dort beisetzt, zum Geschenk gemacht. 7 Nach Berichten russischer Blätter haben sich im Gouderne⸗ neni Grodno in Folge des noch immer streng aufrecht euhaltenen Waffenverbotes die Wildschweine, Wölfe und Füchse außerordeni⸗ ich vermehrl, und sins ss dreist geworden, daß sie nicht selten am jellen Tage, wenn die Einnwohner sich bei den Feldarbe?ten be— inden, in die Dörfet ändringen und sich von dort ihren Raub oken JIu anem kleinen Lambftäͤstchen ereignete fich unlängst sogar ver Fall, daß um bie Mittagszeit ein Wotf in einer Straße ein Ferlel ergriff und milten auf dem Marktplatze verzehrte, ohne daß die erschrekten Einwohner es wagten, den Räuber zu verjagen Um zie Raubthiere von ihren Wohznimgen und«Feloftüchten fern zu halten, zünden die Bauern des Nachts auf den Feldern große Holz⸗ föße am; doch haben die Bestien sich fo feht an die lodernde Flamme gewöhnl, daß sie laum noch einen Eindruck auf sie macht. Hie Wildschweine nühern sih den brennenden Holstößen bis auf venige Schritle und wühlen dort die Saatkartoffeln aus. 7 Electrische Telegraphen ohne Drähte. Schon vur mehreren Jahren wurden telegraphische Depeschen ohne Drähte durch den hristol⸗Canal befdederr, bei VBentitzung des Wassers als Leilet edoch war das Wasser, das zur Leuung benutzt wurde, in diesem Falle in einer Röhre eingeschtossen, und es war fo zu sagen ein Draht dvon Wasser, statt eines Metalldrahtes angewandt. Ein Brofessor Lomn in London behauptet nun, die Entdeckung gemacht u haden, die Luft zur Telegraghie zu benutzen und electrische dufistrome zu erzeugen mit Hinweglafsunag jeglicher metallischen deitung. Er ist gegenwärtig auf der Reise nach den Montblanue, um dort seine ersten öffentlichen Experimente zu machen. — GDerneue Nechtswegin Bayermnd- Mit dem 1. Jun kritt in ganz Bayern ein neues Civisprozeßverfahren in Wirk. amteit. Nicht Jedermanns Sache ist es, die 1344 Arlikel des⸗ elben und die sonst noch einschlagenden vielen Gesetzesbestimmun⸗ jen pt entwirren. Fur Viele dürfte daher eine von dem Rechts- zralukanten J. Rüb in Schweinfurk hecausgegebene und bei C. Ftlinger in Würzburg erschienene Vroschüre: „Der neue Nechtsweg in Bahern ꝛ⁊c.“ eine willkommene Erjcheinung sein. Schon in der Anleitüng führt dieselbe als Schlüssel zum Ganzen die Grundzüge )es neuen, fremdartigen Prozeßverfahrens in lebhaften Farben durch, zieht Parallellen zwischen dem Sonst und Jetzt des Ver⸗ ahrens und sucht das Vertrauen zu dem neuen Gesetzwerle herzue dellen. Alsdann geht die Brochüre auf die Details über, führt die Gerichte, deren Znständigkeit und Bedienstete vor, gibt Bei⸗ piele ũber die dielen heillen Kompetenzbestimmungen und nunmehr abweichenden Klagsverfolgungen. Die Beochüre zeigt ferner, wie nan nun persönlich und wie man durch Vertreter im Parteie und Anwaltsprozesse aufzutreten hat, schildert das Eingreifen des Ge⸗ ichtsvoll ziehers besonders als zustellendes und exequirendes Organ. Ja, die Brochüre geht dem Laien mit allen erdenklichen Anleitun- jen an die Hand, flicht sogar das Berxjährungs⸗ und' Viegewähr— chaftsgesetz mit ein, und führt zuletzt in fertigen Bildern den Gang zes Verfahrens der einzelnen Gerichte dem Veser vor die Augen. Da dem Ganzen schließlich auch noch eine' Uebersichtstabelle Und xintheilung der nunmehrigen Gerichtssize und Instanzen und als veitere Beigabe eine Skizze der neuen Maaße und Gewichte Deutschlands beigefügt ist, so kann, zumal wegen des billigen Breises von nur 15 Kreuzern, für den Bürger und Landmann, vie nicht minder auch für manchen Fachmann, die in Rede stehende Irochüre wohl mit gutem Rechte einpfohlen werden. —