nufräumen. Es ist wirklich noch nicht dagewesen, daß eine Repu⸗ blik so die Sünden eines Kaiserreichs fauf die Schultern nimmt den begonnen Krieg fortführt und in ihrem Lügensystem noch das Zaiserreich übertrifft. Man wird aber die Uebergabe der Stadt durch ein kolossales Bombardement zwingen, wie Straßburg gezwungen vurde. Der Proviant geht aus, das Fleisch wird theuerer, Butter ist unerschwinglich und die Milch so selten geworden, daß bald der bleiche Hunger seinen Einzug mit seinem Schreckensgefolge in die Hauptstadt der Civilisation häll, denn von bramarbasirenden Ueber— Jebungen kann Paris nicht leben. Doch wir glauben, daß ein enstes und ungeheuerliches, nur eintägiges Bombardement zur Fapitulation und zu noch gar manchem Anderen zwingt, an velches der sorglose und leichtsinnige Pariser in seinem gegen— värtigen Taumel noch nicht denkt. Gut, ‚er wird aber schrecklich erwachen. 7* 7— Die „Grenzboten“ schreiben in ihrem jüngsten Kriegs bericht aus Frankreich: „Die provisorische Regierung hat aus frevelhafter Verstörung den Krieg der Bürger und Bauern gegen die feindlichen Ddeere proclamirt. Dieser Akt hat denn auch in einem Theile Frankreichs zur Bildung von Banden geführt, welche, halb Patri— oten, halb Räuber, unseren Heeren hier und da lästig werden. Es sind einige Feldjäger und einige Postillone abgeschossen wor— den, es wurden Wagen mit Verwundeten und Proviant, sogar eine Colonne, von Proviantwagen aufgehobden, es sind lleinere Detachements überfallen und gefangen; man hat aus Häusern u, Zecken auf durchziehende oder gar auf kämpfende Truppen geschos⸗ sen, hat sogar Verwundete und Einquartierte gemeuchelt und einige Mal. scheußlich verstümmelt. Dafür find durch unsere Oberkomman⸗ dos oder unsere Soldaten den Thätern etwa folgende Strafen auferlegt worden: Außer 250 Fl. Champagner (für den Schuf beim Eintritt. in Rheims) in Summa etwa 3,000,000 Francs Contribution, 20—30 einzelne Häufer niedergerissen, 20 —30 zanze Dörfer angezündet und niedergebrannt, 150 -200 Bauern erschossen oder verbraunt, dazu auch Weiber und Kinder, welche sich an Mordthaten betheiligt hatten.“ Traurige Nothwendigkeiten des Krieges!“ Deutschland. * Saarbräücken, 14. Okt. Nach Aussagen von Offizieren der Belagerungsarm'ee vor Mezz soll gestern ein höherer französi— scher Offizier als Paramentär im Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl eingetroffen und alsbald in Begleitung eines preu⸗ zischen Offiziers mit einem Extrazug in das Hauptquartier des Frankreich. dönigs dach Versailles abgereist sein, um in Capitulationsunter. Veniz el, 18. Okt. (Officiell.) Die förmliche Belagerung handlungen einzutreten. von Soissonz hat gestern, die von Verdun heute begonnen. Beide Dir Karisr. Zig.“ berichtet aus Etival, 7. Oct.?“ Die Plätze zeigen eine zahlreiche, gut dediente Artillerie. mobile Colonne unter dem Commando des großh. bad. Generai⸗ v. Krenski. majors v. Degeufeld bestand nach einigen kleineren Affairen anl Tours, 18. Okt. Regierungsnachrichten aus Bellegarde Thampenay am 1. und Raon l'Etape am 5. gestern beĩ Rompa⸗ vom 12. Oltober melden: Oricans ist seit gestern 6 Uhr Abend⸗ rüze ein“ außerst harmädiges Gefecht. Die ersten Scharmütze! vom Feinde besetzt, unsere Truppen sind auf linkes Loireufer zu— pielten mit Franctireurs, welche den Vormarsch der Colenne durch rückgezogen. Der Feind bombardirte die Stadt. Häuser in der Re Vogesen zu stören juchten. Eine Salve und ein nasnes hutuub Borstadt und der Vahnhof sind in Brand geratheü. Der Bischo her andegtiff nen Detachements genügte jeweils, um diese Vanden und der Maire begaben sich als Parlamentär zu dem, Feinde, ju zersprengen. Erst gestern stellie sich eine größere Colonme, ge⸗ um die Einstellung des Bombardements zu erbitten. jührt von General Pedebin. Nach siebenstündigem, heftigem Kampfe Versailtles, 13. Ott. (Offiziell.) Die Franzosen haben bele der heiße Tag mit voliftändigem Zurutwerfen des Gegners das Schloß zu St. Cloud, welches diesseits verschont wurde, ohnt —V jede Veranlassung in Brand geschossen. Zehn Bataillone derselben den Aumarsch der badischen Colonne in einer lang ausgedehnten, machten einen Ausfall, welcher vom 2. bayerischen Corps mi heilweise verschanzten Siellung, gestüßt auf die Dörfer: rechts Leichtigteit abgewiesen wurde. Diessetiger Verlust 19 Mann. Si. Remmundinks Nompatelize, erwartet. Nompatelize aff Podbielsti. dem linken Flügel und St. Reinh auf dem rechten Flügel wurden, Belgien. alsbald (10 Uhr Vormittazs) angegriffen und mit stürmender . Bruffet, 14. Oct. Nach ber Ballonpost eingetro ffener Hand von Haus zu Haus genommen, Vier Stunden lang drehte Pariser Zeitungen und Bri-fen vom 11. ds. fanden am 10. wie— uͤch der Kampf um den Besitz dieser beiden Dörfer, welche troßz derum stürmische Volksversammlungen im Quartier Montmartre hestiger Offensipstöße des Gegners behauptet wurden.“ Gegen half tatt. Vor dem Stadthaus fanden zahlreiche Ansammlungen siatt, Tudr abancirte der linke deutsche Flügel, nuterftützt von dem welche durch Mohilgarden zerstrent werden mußten. In der Nacht wirtsamen Feuer zweier Batterieen, und warf den Feind aus der dom 9. zum 10. waren die Hauptpunkte der Vorstadt Velleville bon ihm besehten Waldlisisre zurück; der rechte dentsche Flügel militärisch besetzt, weil man einen Aufstand befürchtete. Die Nacht rrückte krästig nach, und gegen baib 5 Uhr war der Feind in verlief ruhig. J dollem Rückzuge. Die Franzosen ließen 700 bis 800 Todte und England. Verwundele auf dem Schlachtfelde und verloren über 700 Gesangene. London, 18. Oct. „Daily News“ enthalten eine Depesche Dieser glänzende Erfolg wurde mit einem Verlust von 800 bis aus Tours— vom 12. Oktober: nach welcher Garibaldi den VOd Toeblen und Verwundeten gegen einen mehr als doppelt über⸗ Oberbefehl übet sämmtliche irreguläre Man nschaft Frankreichs er— segenen Feind errungen. Von den im Kampf gemachten Gefan halten hat. Jenen passirten gestern 6 Officiere und 546. Mann Gämmtlich London, 14. Okt. Hier eingelangte Berichle aug Mej inie) unter bayerischer Eskorte Karlsruhe, um nach Rastatt ver· melden, daß Bazaine alie waffenfähigen Bürger der Armee ein— bracht zu werden. verleibt hat. Bei den Truppen Bazaines grassiren Dy ssente rie und Die erste baherische Mitrailleusenbatterie ist vor Par is Scorbut. angelangt. .... — — 4 Unterm Heutigen habe ich meine an⸗ waltschaftliche Thätigkeit begonnen. Meine Wohnung befindet sich im Hause zes Herrn Dr. Erbelding am Maxi— miliansplatze, in der Nähe des Justizpalastes. Zweibrücken, den 14. Oktober 1870. Otto Erbelding, kgl. Advocat- Anwalt. sKurzem in Hagenau erscheinende Zeitung: Amtliche Nachrichten für das General⸗Gouvernement Elsaß. Nouvellos Officielles pour lo Gouvernement Gôénéral de Lalsaeeee Privatanzeigen jeder Acrt anzu— nehmen. Diese einzige im Elsaß erscheinende amt⸗ iche Zeitung wird je nach Bedürfniß mehrere Vale in der Woche zugleich in deutscher und fran zösischer Sprache herausge— zeben. Dieses Blatt enthält auch einen nichtamtlichen politischen Theil, und es soll debiselben, sobald die Verhältnisse es gestat⸗ ten, eine, größere Ausdehnuung geg ben werden. Rudolf Mosse, offizieller Agent sammtlicher Zeitungen. Muͤnchen. Nürnberg. ⸗ —A— Bayne's Taschen- Lisenbahn-Atlas von MIiStIGCI-EVIOPA. Nach amtlichen. Angaben boarbeitot von 8 C. H. Reinz:. Inhalt: 16 Karten, mit einem vorange- hefteten über 4000 Ortschaften umfassenden OrtsRegister, woduren das Anftinden von jedem Ori kinderleicht gemacht ist. ESPreis 7/2 Bgr AA Zu borichen duroh alle Buobhandlungen dos In- and Auslandes, sowie von der Verlagshand- lung direct gegen Finsendung des Betrags von 7/ Sgr. in Geld oder Briefmarken. Die Zusendung erfolgt diesenfalls sofort per Post unter Kreuzband franco. Adressen beliebe man recht deutlich anzugeben. Die verlagsbuehhandlung von A. H. PaAvnhe in Leipzig— Ein tüchtiger Eisen und Metalldreher findet sofort zegen guten Lohn dauernde Stelle bei Christ. Wery in Zveibrücken. Zeitungsträger (Bursche oder Maädchen) für den „St. Ingber⸗ ter Anzeiger“ werden gefucht. Von dem Civilcommissär im Elsaß, herrn Regierungsprasideuten von Kühel⸗ wetter erhalle ich soeben die Benachrich⸗ igung, daß ich autorisirt bin, für die seit Ldaltion, Druck und Verlag von FF. X. Demez in St. Ingbeiri.