eine Briefe und Blätter von Orleans; der Zug ging nur bis Blois, ran war also auf die Depeschen und Geruͤchte angewiesen und laubte noch nicht an dee Besetzung von Orleans, während Gam⸗ etta sofort eine amtliche Depesche über einen großen Sieg des henerals Ducrot, der am 7. Okt. errungen sei, verbreiten ließ, porin es wörtlich heißt: — Die Preußen wurden vollstandig ge chlagen; sie verließen ihre Positionen um sich auf· Versailles zu⸗ üctzuziehen.“ Diese amlliche Bekanntmachung vom 7. ist die Nutter der spätern Telezramme und Proklamationen Gambetta's, porin diese Sätze stehend find. Reben diesen Gerüchten wird der Tod des Generals v. Moltke sehr gepflegt, zu dem am 13. noch er des Prinzen Friedrich Karl hinzugefügt wurde. Auf diese zriedens gerüchte,n die sich an das Kommen und Gehen des Ameri— mers Burnside zwischen Paris und Versailles knüpfen, entgegnet ie France das Gambetta's Anwesenheit in Tours beweise, daß die rovisorische Regierung an Widerstand bis zum Aeußersten denke. Uls Beweis, auf was man sich gefaßt zu machen, theilt die France olgende Mittheilung der Emancipation von Touloufe mit, welche eines Comentars bedürfe: Wir verlangen, daß die Todesstrafe und ohne weitere Berufung gegen jeden Mann:? Arbeiter, Vauer, „ohn als Familienstütze, Seminaristen, Jesuiten. Monch, Abbe, gfartrr oder Bischof erkannt werde, wenn er weniger als 38 Jahre ihlt und, ordentlich aufgefordert, sich zu den Fahnen zu begeben, ich nicht zur bestimmien Zeit stellt. Wir verlangen, daß diese odesstrase, wenn so ausgejprochen, vollstreckt werde. sobald man xs Deserteurs habhaft geworden, und daß dem Schuldigen in einem Falle Gnade ertheilt werden dürfe. Wir verlangen ferner, aß die Güter des Deferteurs, Flüchtlinge, wie aller Derer,die ich feig verftecken oder retien, angesichts der jetzigen Gefahren des zaterlandes, sofort confiscirt und unverzüglich zum Besten der hune Hilfsquellen und ohne Existenz infolge des Auszuges ihrer bater und Gatten befindlichen Frauen und Kinder vertauft verden :4 dwa Belgien. —90 Brus'sel, 170 Ott.“ (Elberf. Ztg.) Aus Tours, 17. Oc. oird gemeldet: Gambettamotivirt seine Flucht vor den heran⸗ nahen den Deutschen mit der Nothwendigkeit seiner Auwesenheit im jogesengebirge. Der Sitz der Regierung wird nach Bordeaux der⸗ egt. „Siecle“ vom Sonntag stachelt trotzdem zur alleräußersten jortsetzung des Krieges auftf. Brüfsel, 17. Ott. Gerüchtweise verlautet, daß zu Gunsten ch Friedens anf Grundlage der Abtretung deß Elsasses und der innexion Luremburgs an Deutschland neue Anftrengungen gemacht yrden. Man bereitet gleichfalls eine neue Zusammenkunft zwischen ismarck und Favre fur morgen vor. Die Bemühungen sollen ine bestimmtere Form haben. Glaubwürdige Personen versichern, iese Gerüchte seien hegründet .Brüsfsßel, 19. Ott. Aus Mouscron wird gemeldet, daß ahezu an 500 Deutsche, meistens Frauen und Kinder, welche aus dreur ausgewiesen worden, nach Herbesthal bei: Lüttich gebracht erden. Bräufsel, 19. Oti. Marschall Mac Mahon ist hier ein⸗ eroffen. Die „Etoile belge“ erfaͤhrt aus Paris, daß Trochu u. ie anderen Mitglieder ⸗der Regierung-micht abgeneigt seien, in jtieden sunterhandlungen einzutreter, Gambetta. hingegen ieinerlei⸗ joncessionen machen und den Widerstand bis zum Aeußersten trei⸗ en wolle. — Der Brüsseler Nord“ veröffentlicht ein Schreiben des Kapitäns tr Franctireurs im Departement der Aisne, de Larre, gegenwärtig 1 Mission? in Belgien, an den Kommandanten von Laon, be iglich auf die angegebene Proclamation -des leßteren, wonach für den von den Franrtireurs getödtetewndeutschen Soldaten vier ranzosen erschossen werden sollten.Der Kapitän de Larre hält t angebliche Proclamation für unaͤcht, schreibt aber an den Obersten Kahlden wie folgt: Hr. Kommandant, maß theilt mir den eschluß mit, welcher wie man sagt, von, Ihnen gefaßt und in ion angeschlagen wurde. Obgleich h über den Ursprung dieses ilden Dolumentes Verdacht hege, habe ich die Ehre, Ihnen mit- theilen, daß ich meinen Unterbefehlshabern den folgenden Befehl weschidt habe, der vom 13. d. Mts., an zur Ausführung ge⸗ uüht werden wird: „Sie haben 157 Gesangene. Fur jeden anzosen, der nach dem Erlaß v. Kahlden ermordet wird, werden e zehn Preußen oder Mecklenburger, hängen an die Bäume, lhe an der ostlichen Ecke den Citadelle von Laon gegenuber siehen. cnehmigen Sie mein Herr ꝛc. De Larre, Kapitäu der Franeli⸗ urs zn der Aisne.“ 218 England. London, 17. Dit. „Daily News“ meldet: Die Pariser nhließungs; Armee erhält zahlreiche Verstärkungen, welche, aus idwehr, Garde und dem größeren Theile des 18. Corps gebildet ammen an 100.000 Mann ausmachen werden. — —ï— —⸗⸗⸗ J J * 27 t —8 e5 — 3 —3 F 2 24 Die drei Furlsos. Es zogen drei Bruder wohl über das Meer Von Afrikas Wüste da damen sie her; aes anee 7r Sie zogen hinüber ins Frankenland. . den Dolch an dem Gürtel, die Buchs in der Hand. Der Frankenlaiser blickt lächelnd sfie ant “ TiItommen, Gefährten auf meiner Bahn! Ihr sollt mir jagen den deutschen Troßßa Jie daheim die Gazelle auf flinkem Roß; ind habt Ihr im Feuer genommen den Rhein, ——A Und als sie schlugen den ersten Streit, —— Da hat um den Ersten der Tod gefreiitt * Rach Weißenburg trägt man ihn fiarr hinein Es schlugen die Vayern den Schädel ihm ein. Und als sie kämpften die zweite Schlacht , Bard dem gweiten gar bald ein End gemacht: iued Bei Worth da liegt er auf blut'gem Feld, Bon des schwäbischen Reiters Sabel gefältt. zI grese Der Dritte bei Sedan von märkischer Hand Ins Herz getroffen sinkt in den Sand. Da spricht er erliegend dem herben Geschich 43* Zum Frankenkaiser mit brechendem Blich: 53 O Kaiser wie zogst Du mit falschem Mund Uns Wuüstensöhne in Deinen Bund! 13 3 VRicht wars die Gazelle mit zagem Muih , ι Ss war des Löwen grimmige Brut , ιια die, aufgescheucht durch des Tiegers Klau'n, eie MNit unserem Bliute färbte die Auc c. 56 * Doch mit Ehren ruhn wir im Erdenschooßf, Dich Kaiser erwartet ein schimpfliches Loos. Lich wirft in den Kafig der stolze Leu . g pn. Dir biechen die Wölfe die Kron entzwei, , Dich führet gefangen man über den Rhein, *7 Den Du wolltest im lust'gen Tanze frein, Und ist auch Dein Käfig von blankem Gold, So wird doch nur dreifacher Fluch Dir gezollt, Der Fluch von Afrikas Wustenstrand · Der Fluch von dem deutschen, dem wälschen Land,a ιν Der Fluch fur des Fredlers tückisches Spil Dem des Himmels Rache gesetzt ein Ziei ! — * —888 — 43 1 22 2* 312* 227 4 F 8 3 ie ei3 23 25 4.4.00 —A Bermirchte F Nach telegraphischer Mittheilung an den Herrn Regierungs⸗ präsidenten der Pfalz ist vor Met und Paris großer Mangel an der so nothwendigen Pflege für unsere verwundeten und erkrankten Krieger. — In Folge dessen wurde der Vorstand des Sanitäts— hiliskorps von Speier, Hr. Fr. Lang beauftragt die Sanitäts- torps der Pfalz aufzufordern, durch Absendung von füchtigen und zuverlässgen Männern zur Bildung eines Corps, dem die Kranken- flene in den perschiedenen Lazarethen vor Metz und vor Paris owie besonders die Ebacuation Verwundeter und Kranker von haris his Weißenburg übertragen werden soll, beizutragen. 4 * f Aus Lambrecht, 15. Oct., wird dem Landauer Eil- zoten“ geschrieben: „Daß der Elsaß sich leicht wieder mit Deutschland verschmelzen wird, daran zweifelt wohl Niemand. Die Juteressen der Elsässer erheischen eine Annähernng vor al⸗ em. Andern. Wahrnehmungen in dieser Beziehung werden täge ich mehr und mehr gemacht. So sitzen z. B. gegenwärtig be— reits einige 70 Tuchweber von Bischwiller in Lambreht auf den Webstühlen, die in Folge der Einberufungen frei ge⸗ vorden sind, und arbeiten mit Lust und Fleiß. Mögen sie die Pioniere sein, welche, wenn sie zurückkehren, ihren Mitbürgern sagen, daß auch in Deutschland gut Brod zu essen ist (wenn auch schwärzer), und daß die „Schwoden“ ihnen eben doch ma⸗ jer verwandt sind, als die „Wälschen,“ die sie ja nicht verstan⸗ »en haben und von denen sie selbit sich mußten Schwober jeißen lossen ·“· 4 Waldfischbach. 18. Oki.' Gestern wurde dahier de „chwager deß Herrn Bürgermeisters Schaaf durch einen Gendar— invorsichtiger Weise in seinem Zimmer erschossen. — Frankfurt a. M. 18. Oct. Die Stadtverordneten! villigten 10,000 fl. für Straßburg. Der Census ist in Newyork vollendet und ergibt für Newyorr Fity eine Volkszahl von 907,979, seit. 10 Jahren eine Vermehre ing von 94,3470. Manhatten, Island und Brooklin sind dabei nicht einbegriffen. Williumsburg Jersey City, Hoboken und andr⸗ Borstädte unterliegen einer separaten Zählung. — F Wilhelmshöhe, 16. Olt. Wie ein Lauffeuer ver⸗ dreitete sich heute das Gerücht hier, daß der kaiserliche Prinz an⸗ zelommen sei und schaarenweise kamen beim freundlichen Sonuen cheine die Kasselaner und besonders die Kasselanerinnen herauszo⸗ en. Es war aber nur eine Spekulation gewesen. Der junge Tonneau war es, der Spielkamerad des Prinzen, der mit seinem' Vater aus Florenz gekommen war und den der hiesige Gastwirth ür den Prinzen ausgab, und der Besuch des Hotels fteigerte fich zis zum Erdrücden. Der Leibarzt des Kaisers kommt dirett von Florenz, wo er eine Unterredung mit Hr. Thiers in Gegenwart »es Königs gehabt hat. Ich würde Sie in Erstaunen setzen, wenn ch Ihnen sagte, was der alte und so sehr in seinen staatsmänni— gen Leistungen überschäüte Erminifler von der Zulunft Frankreich