und hoffte erst die Kurkosten ganz allein zu erschwingen. Aber ach“ was sind wir Frauen für arme Geschöpfe, oder wie schlecht und un⸗ gerecht behandelt uns die Welt. Wie lange, o wie lange dauerte es, bis die endlosen Stiche alle gemacht waren, und wie aurmselig, wie erbärmlich war dann-die Bezahlung! Gott weiß, wie viele Nächte ich schaflos im Bette lag und die Kissen in den Mund preßte, da⸗ mit die Mutter mich nicht schluchzen höre. Doch ich will den Muth nicht sinken lassen, will arberten und sparen, und Du hilfst mir ja gewiß, Herzensbruder, und dann wird uns dielleicht doch das Glück, lieb Mütterchen ge⸗ sund zu sehen. Und noch eins. Du versprachst nir einen Filigraͤnschmuck und ein Seidenkleid aus Venedig. Das wäre nun wohl reizend, aAber ein Kuß von Dir ist mir ebenso lieb, und wenu Du Iwieder da bist und Mütterchen gesund, so bleibt mir nichts ju wünschen übrig. Spare alss Dein Geld für die Aerzte, die garstigen Menschen, die sich soviel bezahlen lassen, und sei mir nicht böfe, Hugo, daß ich Dir all das sagte, aber ich konnte nicht an« ders. Du weißt ja, daß ich nichts verbergen kann. Dein einfältiges Käthchen.“ Liebes, selbstloses Wesenl“ rief Cartright, sich die Stirne trocknend, „wie froh bin ich, daß ich beinahe meinen ganzen Gehalt heim⸗ jandte und die Bücher? nicht kaufte, die ich so gern gehabt hätte. Ob. mir wohl Lord Cuth⸗ dert eiwas vorstreckte? o wer all das Gold be⸗ —I— x wieder ruhig geworden, werde ich ihm mein Unliegen voriragen, der thenern Mutter zu lieb, kanun ich wohl mich demüthigen.“ Hugo legte den Brief sorgfältig in sein Taschenbuch und machte sich dann an die ein⸗ gelaufenen Geschäftssachen. Lord Cuthbert, der vom Arbeiten überhaupt nichts wissen wollie, hatte ihm Alles übergeben, und Hngo Carrtight wußte um die Vermögensverhältnisse zon Lyle Part entschieden mehr, als dessen Besitzer. Während er noch mit Beantwortung der perschiedenen Schriftstücke beschäftigt war, stürzte der Gastgeber ins Zimmer. „Ich will Euer Gnaden nicht erschrecken,“ rief er, aber Ihr Freund, Mr. Cartright, Deuf aaud Verlag von F. X. Demetß in St. Ingbert. ritt in sehr aufgeregtem Zustande fort und nun am das Pferd schweißtriefend u. reiterlos zurück.“ Hugo sprang auf; er war zu anfgeregt, um des Gastwirthes Verwechslung der Iten⸗ fität zu berichtigen. „Laffen Sie uns sofort nachforschen. Ich sann kaum glauben, daß er abgeworfen wurde, denn er ist ein vorzüglicher Reiter und beachtel decken und Gräben nicht.“ „Ich habe bereits zwei meiner Lente aus⸗ zeschickt,“ entgegnete der Wirth, „der junge Mann ritt so wild dahin, daß es allgemein nuffiel. Ist er wohl ganz richtig im Kopfe ?“ ,„Gott weiß, ob solche Leidenschaft nicht an Wahnsinn grenzt,“ seufzte Hugo, „aber lassen Sie uns keine Zeit verlieren.“ Sie hatten kaum das Zimmer verlassen, als einer der ausgesandten Männer zurückkam. »Der Fremde ritt zum unteren Thor hin⸗ uus, Herr, und wandte sich nach dem See. Alles blieb stehen und schaute ihm nach.“ „Wenn wir ihm folgen wollen, müssen vir wohl einen Wagen nehmen,“ bemerkte Hugo. Wenige Minuten später rollten sie den Weg entlang, der zu den reizenden Ufern des blauen Genfersees führte. (Fortsetzung folgt.) Der Rhein ist deutsch und soll es ewig bleibeen „Der Rhein ist deutsch und soll es ewig bleiben !“ Die Losung seis in jedes Deutschen Mund, Nie soll der Franzmann uns Gesetze schreiben, Wir stehen fest ein enggeschlossner Bund. Ind sollt' uns Einer anzutasten wagen, Zo ziehen wir voll Muth das blanke Schwert, Die Feinde wird es keck zu Boden schlagen; den heilig bleibet uns der heim'sche Herd. Mein deutsches Voli, was hast Du schon gelitten. ind lebst so gern in Frieden und in Ruh', Iud um den Rhein, den stolzen, schon gestritten. Biel Tausend deckt die fremde Erde zu. — Es ist vorbei, — sie können's nimmer rauben, Pas wir erkauft mit so viel edlem Blut; Jetzt müssen sie an unf're Einheit glauben. En deutsche Kraft und an den deutichen Muth. ‚„Das Lise dwird That,“ wir habens oft gsungen Ekrfüllt hat es sich nun im vollsten Glanz, kin einig Band hält liebend uns umschlungen, Stolz trägt Germania jhren Siegeskranz, So sieht sie kühn die Schicksalswogen treiben, dält fest verbunden fürder Süd und Nord; Der Rhein ist deutsch und soll es ewig bleiben Und Freiheit, Vaterland, heißt unser Hort.