ries er seinem Sohne zu : Junge, iwse komunst du zu dem Hunde ?:63 Der Sohn entgegnete betroffen: „Valer, es ist das Einzige, was ich von dem Mäd⸗ chen erhalten habe, das ich hoffnungslos liebe.· Diesen Hund,“ fragte der Vater mit steigender Bewegung, „gab dir jenes Mäd⸗ chen, welches einem Andern gehört, und welchet du liebst ꝛ 2 „So ift es,“ erwiederte dexr, Sohn.“ Der alte Stammer riß mit der Rechten den Sohn an sein Herz, während seine Linke das alte Thier au sich zog, und so Sohn und Hund an seine Brust drückend, rief er in freudiger Rührung: „Martin geh' auf dein Zimmer, bete dort auf den Knieen und danke Gott für seine Vaterhuld und Güte.“ — Er Arieb den erstaunten Sohn ohne eine Erklärung zur Thür hinaus und kehrle dann sogleich zu dem Hunde zurück. „Wächter,“ rief er, indem er ihm das zottige Haar strei ⸗ chelte, „wer hätte geglaubt, daß du noch lebest! Gelt! du bist alt und morsch ge⸗ worden, jehzt würdest du mich freilich nicht mehr in dem tiefen Abgrunde auffinden kön⸗ nen. Aber nun sollst du auch gute Tage ha— ben; dein warmes Plätzchen hinter dem Ofen, und säglich deine Suppe und dein Fleisch. Warte nur, du treues Thier, das Wohlleben soll gleich angehen.“. — Er ging zum Schranke, nahm aus demselben die Schüssel mit dem Sonntagsbraten, setzte sich mit derselben flach auf den Boden zu dem Hunde nider und degann demselben mit seinem Taschenmesser gewichtige Stücke vorzuschueiden. Der aite Hund ließ es sich wohl schmeden, und Stam⸗ mer wurde nicht müde, ihm die besten Stücke vorzulegen uud ihn mit den freundlichsten Schmeichelworten zum Essen einzuladen. Minrten in dieser Beschäftigung trat Anna in das Zimmer: Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als sie ihren Mann und den Hund in brüderlichent Verein am Boden erblidte. „Mein Gotit!“ rief sie er— staunt, „was soll denn das bedeuten, was oll das häßliche Thier hier in unserem Fest⸗ ꝛimmer, und den schönen Braten, den ich zu 8222 1.* * Mana'a Empfauq⸗ aufbewahrt habe, gibst du dem Hunde Preis J Lieber Mann,“ sehte fie wahrhaft besorgt hinzu, „du bist doch nicht trank, denu solche Dinge uͤbt doch kein Mensch. der seine gesunden Sinne hat.“ (Schluß f) ZMannigfaltigss. Ber der Carlsruher Friedensfeier bemerkte man über einem Schahlager ein Transparent mit folgender Inschrift: — Uns Dernsche hat der Schuh gedrückt, Der etwas knapp gesessen, — Da kam der Nachbar angerüdt. Um uns ihn anzumessen. Er hätt' auch gern vom Fuß ein Stuck Uns gutigst abgeschnitien, — Allein wir dankten für das Glukß Wir haben's nicht gelitien. Ir hat's recht pfiffig ausgespaht, Das Leder uns zu holen. Da haben wir den Stiel gedreht, Wir machten ihm die Sohlen. Auf denen lief er hurtig zu, Er hat nun seine Streiche w Und lasse künftig uns in Runh Im neuen deutschen Reiche. ä, Und als wir so den schlimmen Gast J Durch unsere Heere schlugen, F Ward uns ein Stiefel angepaßt Wie wir noch keinen trugen. Es ist die Frucht der tapfern That Bon vielen schweren Stunden. Ein kaiserlicher Meister hat Den rechten Leist gefunden. —— Die Frau des Landwehrmannes. Die Mutter kußt ihr bleiches Kind; „Nur stille, mein Herz, nur stilll Daß wir hungern und frieren und elend sind, Es war so Gottes Willen!“ Und vaß uns die Noth zur fremden Thir Hi:drängt mit zagem Schritte, —J Und daß man hinwirft, Dir und mir, — Almosen der stummen Bitte I Rur flille, mein Herz, bald wird uns zurück Der Krieg den Vater gebeennn. Und mit ihm den Segen, die Arbeit, das Glück, Und mit ihm die Lie be das Leben! Mir ist, als hauchte der Fruhlingswind Rilo her aus grünen Bämmen, —B Und ob wir hungern und frieren, mein stind, Vom Frieden laß uns träumen Hermann. Kleike. ue Druck und Verlag von FJ. X. Deneß in St. Ingbert. .