gesichert. Greifen Sie zu, eine bessere Gelegen ⸗ heit wird sich Ihnen so bald nicht wieder bieten.“ Der Commerzienrath stand sprachlos vor Urberraschung une Wuth vor dem jungen Manue, der kalt und unbewegt ihm ins Auge schaute. „Das ist zu viel, mein Herr!“ rirf er endlich, indem er den Assessor am Ar ne faßte und ihn gewaltsam in die Höhe zerrte. „Sie konnten mich verfolgen, meine Ruhe, meine Ehre vernichten, aber zu dieser Rache auch noch demüthigende Beleidigung zu fügen, übersteigt alle Grenzen. — Hinaus! sage ich, hinaus mit dem Buben, der weder“das Unglück noch das Alter achtet!“ — Der Asse ssor war auf einen solchen Angriff nicht vorbereitet, es gelang ihm nach uunsäg⸗ licher Austrengung, seinen Arm pon der Faust, die ikn hielt, zu befreien. „Es ist wahr,“ eatgegnete er, „daß ich alle Hebel in Beegung setzte, Sie zu einem Manne ohne Stand, ohne Einkonmen, ohne Vermögen zu mahen. Dues berechtigt Sie aber nicht, mir die Thüre zu zeigen, wann ich Jinen einen Weg angebe, auf welchem Sie dem Man el, der Sie über kurz eder lang betroht, porbeugen fönaen“ Done ein, Wort zu erwidern, öffacte der alte Herr die Thüur., 3Ich werde gehen, X es mir beliebt,“ fuühr der Assessor fort, indem er sich dem Tische näherte, auf welchem die Pappurbeiten sianden. „Freilich, wenn Sie in solchen Dingen Talent hesitzen, kann ich es Ihnen nicht übl nehmen, daß Sie meinen Vorjchlau zurück⸗ weisen. Indeß auf der anderen Seite bleibt guch zu bedenfen, daß Sie alt und schwach wvwerden, und Ihre Augen die Serktaft vere lieren, Helmez werd. Ihnen den Posten auf PLebens zeit turerlassen, pbischon er. ch, wie er nir sante. nicht viel byn, Ihreü Kenntnissen uͤnd Ihrer Arbeitslust verspuint⸗ die Pletät, welche er seintm frühereu Pezucipel zu sauden dlaubt, hat jhn zu⸗ dem Auxrbi ten hewogen. Uebeilegen Sie gsicnß und greifen Sie gi, ehe eß zu wät ist,“. — 3 —— B. Waldau verbeugtf sich nach' diesen Worten und schrut“ bünaus., Ader noch ehe er die Treppe erreicht halte,“ noch ethe der Commer⸗ zienrath, der wie versteinert dastand, die Thür e ins Schloß werfen konnte, stand Bolling vor dem Assesso. Ihn sehen, ihn am Arme fassenmund in's Zimmer zurückschleppen, war das Werk eines Augenblicks; der Gutsbesitzer verschloß die Thür, legte den Schiüssel auf den Tisch und zei gte, auf einen Stuhl. Fast willenkos nahm Waldau, .dem dieser Zwischenfalle für einen Angenblick die Fassung raubie, auf demselben Plaͤß. „Also Sie sind der saubere Bursche, der als Syndik, statt das Juteresse seines Falliten zu wahren. es ejnzig uund allein darauf an⸗ legt, jenen in“ das tiefste Elend zu stürzen ?“ hob Bolling, seine Aufregung gewaltsam be« meist rnd, an. „Ich kruue das Netz. welches Siogewebt haben, weiß, daß Haß und Rachiucht Sie dazu antrieb.“ „Bin ich Ihnen Rechenschaft deßhalbh schuld'g ?“ entgegnete der Assessor, der seine Geistesgegenwart wied rgefunden batte. „Glau— ben Sie, daß ich als Syndik gehen das Gesetz gefehlt habe. so steht Ihnen der Weg, mich deßhalb vor Gericht zu fordern, offen.“ „Blauben Sie, ich werde so thöricht sein, diesen Weg zu betreten?“ veröetzte Bölling, Jdr Juxisten habt manche Ciausel, hinter die Ihr Euch verstecht, ich mag mit Euch keinen Prozeß führen. Aber gesetzt auch, ich erhielte Recht, eine kseine Geldbuße wärt jür Ihre Schurkeren eine zu gelinde Strafe, deshalb ziehe ich es vor. mir auf anderem Wege Genugthuung zu verschaffen ··“ Dex Gutsbesitzer warf einen raschen Bliq auf seinen Schwiegervpater, der den Beiden den Rücken wandte, und ehe der Assessor es sinn versahz, hatte die wuchtige Hand Bölliugs mit s inen Ohren die genaueste Bekanntjchaft acschlossen. Wie von einer Tarantel gest chen, fuhr Wildau von seinem Sitz auf, seine Augen glühten, die Zorn der auf seiner Stirn schwoll drohend an und Purpurröthe übergoß sein Anilitz. ie haben diese Züchtigung verdient, nehmen Sie sie ruhig hin,“ versetzte Bölling dalt, indem er“ die Thür öffnete. „Wollen Sie jetzt den Weg betreten, den Sie mir porhir Jeigten, e stelzt Ihnen offen.“ Der Assessor bemühte sich vergebens, zr