— Alnterhaltungablatt F 2 . a 7 — sum St. Ingberter Anzeiger.“ Fr. 122. .. Dienstag den 1. Novenber —— 18371. Steinhöfer und Sohnm. WVon Emaili e Heinrichs. (Fortfehung. Der Notar hatte ihm den Namen dieser Frau Steinhöfer genannt mit der Weisung, den Kapitän darnach besonders auszuforjchen, — er war mit den Familiengeheimnissen sei⸗ nes Chefs nur oberflächlich bekannt, aber jetzt entschlossen, nach allen Seiten hin klar zu sehen, um nöthigenfalls mit diesen Waffen jeinem ehrgeizigen und unlautern Ziele näher zu kommen. Frank war ein Mensch der gewissenlosesten Sorte, geschmeidig und gewandt, verlor er keinen Augenblick sein Ziel aus den Augen und das war nichts geringeres, als Chef der großen Fabrik zu werden; die Frau war ihm dabei Nebensache, sie sollte nur als Stufe dazu dienen, selbst den schlauen Notar hatte er überlistet. Mit dem Moment des Kassendiebstahls hegann er an den Netze zu weben, welches die ganze Familie umgarnen sollte, half ihm doch die Leidenschast der Frau getreulich bei dem Werke. Mittlerweile saß Kapitän Brandt der Wittwe des unglücklichen Ferdinand Stein⸗ höfer gegenüber und berichtete von dem Erfolg seiner Sendung an den jungen Eginhard. „Nur Muth und Höffnung, meine liebe Freundin!“ sprach er mit fröhlicher Zuver⸗ ficht, „es wird sür Sie und ihre Kinder noch alles gut werden, sobald der Sohn an die Reihe kommt. Dieser Eginhard ist ein präch tiger Junge, der später schon gut machen wird, was fein Vater verhrochen hat. Vor ⸗ erst aber erfüllen Sie Ihres Freundes Nitte und geben mir Ihrea Ferdinand mit nach Amerita, Hartmuth wird dort was Rechtes wus ihm machen, Sie haben immer noch chwer genug an der Sorge für die fleine Flaraͤ. Seien Sie fest und schlagen Sie ein, z gilt Ihres Sohnes Zukbunft. Hartmuth vird ihm kein treuer Vater sein · Dié Wittwe fenkte das Haupt — fie ämpfte den letzten harten Kampf mit ihrem Muiterherzen. Nach einer Weile erhoh sie sich entschlossen und reichte dem Kapitän die kleine hand. — „Sie mögen meinen Ferdinand mitneh⸗ men, Gott mag ihn und mich beschühzen. Brav, meine liebe Freundin! so ist's recht, wenn er ein rechter Mann geworden. bringe ich ihn wieder zurück über's Meer.“ Die Frau versuchte zu laͤcheln, um ihren Schmerz zu verbergen. Der Kapitänreichte ihr die Hand zum Abschied und ging heim zu den Seinen, — e8 dunkelte stark, als er in sein Haus trat. 8. Kapitel. Aus der Haupistadt war bereits per Drah⸗ eine kurze Aniwort für den Proeuristen de⸗ Firma Steinhöfer eingetroffen. Frank zündete fich eine neue Havannt an und lehnte sich grübelnd in die Sophaech urüchkh. Dann erhob er sich mit selbftzufriedenem Lächeln und verließ das Hotel, um seihen