Gedanke bei Allem, was er thut, einzig leitet,“ verseßte der Vater mit fester Stimme: „ha— den Sie ihn zum Erben eingesehzt, daunn wird er jedenfalls ungehindert ausführen, was er sinnt und träumt.“ „So weit sind wir noch nicht,“ murmelte Commerzienrath. „Er wird sicherlich den Aufenthalt jenes Hartmuth kennen,“ fuhr Wolff fort, „und wenn ich auch dafür gesorgt habe, daß det Knabe Ferdinand Steinhöfer niemals Amerika betritt —“ .Wie ?“ fahr Jener empor, was baben Sie gethan, Vater!“ Was ich für nothwendig erkannt,“ sprach dieser kalt, ‚es war eine gefährliche Schlange, welchebei Zeiten zertreten werden mußte, wollien wir nicht dereinst, wenn sie erwachsen, wödtlich von ihr verwundet werden. Ich habe bereits Nachrichten aus Newyork, wo das Schiff des Kapitän Brandt nach sechs Wochen Fahri glücklich angekommen ist. Einige kleint Unfälle abgerechnet, wie leicht passirt es nicht, daß ein muthwilliger Knabe in die See fällt und ertrinkt.“ Der Commerzienrath wandte sich ab, das leichenblasse Gesicht einen Augenblick mit der Hand bedeckend. J „Diese Blutschuld wälze ich von mir ab,“ sprach er dumpf, „ich bin unschuldig daran.“ Nun gleichviel, wer die Schuld trägt,“ fuhr Wolff gleichmüthig fort, „es ist dies nur ein Glied der großen Kette, welche aus Ihrer Kinudheit schon herüberragt, mein theurer Sohn! Ein Act der Nothwehr, weiter nichts. Die Vortheile dieser That sind doch wahrlich für Sie nicht zu verkennen; auch für diese That haben Sie sich in der Hauptsache bei unserm vortrefflichen Frank zu bedanlen.“ „Frank, und immer nur dieser Name,“ murmelte der Commerzienrath ingrimmig. „Gut, nun,“ fuhr er lauter fort, „nur ver⸗ gessen Sie, Herr Vater, daß solche Gefällig— leiten in der Regel unser Conto zu schwer belasten. Was verlangt er dafür ?— —Noch nichts, und wenn auch; haben wir unsere Hände nicht frei davon erbalten 9 Seien Sie doch kein Thor, lieben Steinhöfer. Frauk ist Ihr aufrichtiger Verbündeter oder vwas Sie sonft wollen, ich schätze ihn hoch. Ihre größten Feinde find der eigene leibliche Sohn und jener Mensch in Amerika, mit dem er heimlich correspondirt; wüßte ich nur dessen genaue Adresse.“ „Ich kenne sie,“ sprach der Commer- zienrath. „Wie?“ Jener ging an seinen Schreibtisch und reichte ihm den Brief des Inspektors. „Prächtig,“ schmunzelte der Vater, „das fehlte noch in die Ketle, dann ist sie voll⸗ sändig. Von welchen Papieren spricht unser Polizeimann denn hier ?“ „Es sind Papiere, Briefschaften jenes Selbstmörders, welche seine Familiengeheim⸗ nisse betreffen. Ich ersuchte den Herrn um die Lectüre desselben, er schlug sie mir ab, wie Sie sehen.“ „Und hat sie selber gelesen d * „Ja, der Mann ist von Allem unterrichtet, er ist indessen klug genug, die Sache als Roman zu behandeln.“ (Fortsetzung folgt.) Mannigfaltiges. GBergebliche Vorsicht ) General Douai, welcher bekanntlich in der Schlacht am Gaisberg fiel, hatte Tags zuvor der Frau seines Quartierträgers, eines Gutspächters, seine gebrauchte Leibwäsche übergeben mit dem Auftrage, dieselbe zu reinigen oder reinigen zu lassen, damit er in Karlsruhe keine Um— stände damit habe. Die „Konstanz. Ztg.“ schreibt: Herr Dr. Brentano von Mannheim, z. Z. in Zürich, der sein Vermögen in Chicago in Häusern angelegt hatte, erhielt von seinem dortigen Berwalter folgende Depesche: Alle Ihre Häuser sind vollständig abgebraunt. Soll ich sofort wieder aufbauen d?d * Drud und Verlag don F. X. Demet in St. Ingbert. J