iden ober Hl. Ingberker Anzeiger. WT ilet i der St. Fnaberter Anzeig er hsund das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗ Donnerstags- und Sonntag immer) erscheint woͤchentlich vi er aual: Dienstaag, Donner stag, Samstaa und Sonntag. Aoonnementspreis vierteliährig 42 Krzr. oder 12 Silberar. Anzeigen werden mit 4 Krzr. die dreispaltige Zeilt Blattschrift oder deren Raum berechnet. — 7— — - 154. 1872 Deutsches Neich. München, 26. Sept. Der Vorschlag des Ministerrathes ur Wiederbesetzung des Finanzministeriums soll die Santtion des zoͤnigs bereits erhalten haben, doch ist noch nichts Näheres hier— her bestimmt. — Hr. v. Pfretzschner wird das Portefeuille des ziaatsministeriums des Aeußern nächsten Dienstag den 1. Okt dernehmen . Berlin, 27. Sept. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ xroͤffentlicht ein Schreiben des Cultusministers an den Bischof von ztmeland, d. d. 25. September, welches, den Inhalt der zwischen yer Regierung und dem Bischof gewechfjelten Schriftstücke recapitu— lirend, betont, daß die Regierung, obwohl sie das Entgegenkommen in den Erklärungen des Bischofs anerkenne, außer Stande sei, darin die Bürgschaften zu sinden, welche sie im Interesse des Staats und dessen Angehörigen zu fordern verpflichtet sei. Der —DDD md der Grundprinzipien des preußischen, wie jedes andern Staats⸗ xsens, bestehe trotz der gebbtenen Ausgleichsangelegenheiten ohne ie gehoffte Löoösung fort. Die Staatsregierung vermöge nicht weiter ie Verantwortung dafür zu übernehmen, daß aus den Mitteln es Staates, dessen Gesetzen der Bischof sich nicht unbedingt unter— vorfen habe, für den Unterhalt des Bischofs Zahlungen geleiste; verden. Diese Zahlungen seien vom Landtage in der Voraus— zung bewilligt, daß die Gesetze und die Verfassung Preußens, uf deren Grund die Bewilligung erfolgten, von den Empfängern er betreffenden Staatsgelder auch immer als für sie gültig und derbindlich anerkannt würden. Sobald diese Voraussetzung auf⸗ ehoben ist, wie es durch die amtlichen Erklärungen des Bischofs er Fall war, wird die Berechtigung der Regierung zur Zahlung weifelhaft. Die Regierung werde daher die betreffende Zahlung bdis auf Weiteres einstellen. Frankreich. Paris, 27. Sept. Thiers empfing gestern den deutschen Votschafter, Grafen von Arnim. Es wurden zwischen Beiden die reundschaftlichsten Versicherungen ausgetauscht. zlänzendes schwarzes Haar herzustellen.“ Der Empfänger glaubte hzie Sendung von seiner Geliebten, einer hübschen Blumenmache⸗ in, ausgehend, macht überglücklich Gebrauch davon, erscheint andern Tages vollständig adonisirt im Geschäft, bemerkt aber bereits nach 12 Stunden einen St'ch seines schwarzen Haares ins Geünliche, der sich schnell weiter ausprägt, bis er andern Tags in das chönste Papageygrün übergegangen ist; ein zugesendeter anonymer Brief läßt errathen, daß der geheimnißvolle Uebersender ein Neben— zuhler war; gegenwärtig spielt die Komödie vor dem Gerichte. F Die Berliner Wirthe leben des Glaubens, man müsse die Feste feiern wie sie fallen, und sie haben sich ziemlich streng- gläubig erwiesen. Unter den Linden haben sie sich für ein Schlaf⸗ und Wohnzimmer im 3. Stockwerke für eine Woche 315 Thaler zahlen lassen, für ein kleines Schlafzimmer unter dem Dache 15 Thaler pro Tag, für 4—585 Zimmer im ersten Stocwerke pro Woche 1000 Thlr. Zweispännige Wagen waren von 10 Thaler auf 33 Thaler pro Tag gestiegen. F Unter den Wechseln, die gelegentlich der jüngst erfolg- ten Zahlung eines Theiles der Kriegscontribution in Umlauf ge⸗ setzt wurden, befindet sich auh einer, der über 24,650,000 Maärk Banco — 12,825,000 Thaler — und auf L. Behrens Söhne in Hamburg lautete. Er ist, wie die „Tr.“ versichert, pünktlich »ezahlt worden. An Stempel wurden für diesen Wechsel 6300 Thaler verausgabt. F Die „St. Galler Zeitung“ berichtet von den gegenwärtig tattfindenden schweizerischen Truppenmanövern (bei welchen, neben— „ei bemerkt, mehr Unglücksfälle vorkommen, als bei denjenigen in Deutschland,) daß die Züricher im Kommando durch ihren,Dialekt“ äch auszeichnen und auffallender Weise sehr höflich sind; so heiße es bei ihnen nicht: Offiziere und Unteroffiziere vor! sondern: Die Herre Offizier und Dffizier möchten jetzt au so guet si und gschwind eschli vor d'Front füre cho.“ 7 (rankreichs Verluste durch den Krieg.) Frankreich hat verloren: 12 größere Städte: Straßburg, Colmar, Metz, Zabern, Schlettstadt Weißenburg, Hagenau, Mühlhausen, Saargemünd, Diedenhofen, Salzburg (Chateau-dalins), Saarburg; 91 kleinere Städte und 1750 größere und kleinere Dörser. Ferner: 1,600,000 Tinwohner, nicht viel weniger als den zwanzigsten Theil der ge— amn.ten Bevölkerung Frankreichs: 14,000 Quadrat ⸗Kilome ter Land; 13 Festungen, worunter drei ersten Ranges: Straßburg, Metz, Diedenhofen (Thionville). Ferner 3 mächtige Zeughäuser, wovon 1 in Straßburg, 2 in Metz; en e und mehrere hundert größere oder kleinere Pulverbehälter. Im Lehrwesen: eine Hochschule (Académie universitairo do Strasbourg), und zwar die älteste, vollständigste und berühmteste von ganz Frankreich, nach )en Pariser Lehranstalten. Im Finanz- und Oekonomiewesen: 160,000 Hektares Waldungen; 370 Kilom. schiffbare Flüsse; 800 silom. Kanäle; 735 Kilom. Eisenbahnen, 88,500,000 Franken an jährlichem Werthe des Ertrags des Grundeigenthums 62, 400,000 Franken an öffentlichen Steuern; 8 Filiale der Banpue äde France Straßburg, Metz, Mühlhausen). Ferner, an Kriegsentschädgungen: 1. der Staat 5 Milliarden; 2. von verschiedenen Städlen wurden Fezahlt etwa 500. 000,000 Fr.; 8. Kosten der Besatzung n während etwa zwei Jahren, wenigstens 500,000,000 Fe.; Summa sechs Milliarden! - In verschiedenen Gegenden Rußlands sind zahlrreiche Menschen von tollen Wölfen gebissen wo. den, deren es in diesem Sommer ungewöhnlich viele gibt FFrankfurt, 27. Sept. Bei der heute stattgehdten Ziehung 6. Klasse 162r hiesiger Stadtlotterie fielen auf folgende Pummern die beigefetzten Hauptpreise: Nr. 25109 50000 fl. Nr. 10337 und 3453 je 300 fi. eumischtes. FGrünstadt. Der Vorschußverein Grünstadt beabsichtigt venfalls den Checkverkehr einzuführen. Verdient Nachahmung von den V.⸗Vereinen! f—Speier, 23 Sept. Vor einiger Zeit wurden in den haldungen bei Pirmasens ein paar Siebenschläfer (Myoxus glis) dufgefunden, von welchen das Weibchen lebend eingefangen und jieher gebracht wurde. Es ist das Vorkommen dieses Thieres in yet Pfalz um so interessanter, als es in Bayern überhaupt selten and seine eigentliche Heimath das südliche und östliche Europa ist, sorzüglich findet es sich in Spanien, Griechenland, Italien, auch n Oesterreich, Steiermark, Kärnthen und Mähren, häufig auch in Angarn, Kroatien und dem südlichen Rußland. In Gegenden, in welchen große Buchenwaldungen sind, deren Früchte ebenso wie kicheln und Haselnüsse seine Lieblingsnahrung bilden, vermehrt er ih sehr stark. Er schläĩt vom Herbst bis Mai, wird vor dieser ochlafzeit sehr fetit und deßhalb um diese Zeit seines Fleisches degen, das schon die alten Römer sehr schätzten, erlegt. Das lierher eingebrachte Thierchen ist zur Zeit in einem Käfig in der aturhistorischen Sammlung aufgestellt. (Sp. A.) F Mit der Einführnng des Reichsgesetzes vom 24. Nov. 1871ist die im bayerischen Wehrgesetz enthaltene Bestimmung, suß die Erlaß- und Freischeine auf Zehnguldenstempel ausgefertigt detden müßten, erloschen. Die Ausfertigung hat tax und stempelfrei u geschehen. Etwaige bei dem diesjährigen Ersatzgeichäft für lufertigung der Freischeine auf Stempel schon eingezahlte Gebühren Aerden zuruͤckverguůͤtet. 'In Wien wurde vor einigen Tagen einem „Gemischt⸗ marenhandlungsCommis“, der das Pech hatte, rothe Haare zu »arn, ein Tiegelchen zugesendet, das die Aufschrift trug: „Un— vaces Haarfärbemittel; eine Dosis genügt, für 5 Tage ein Dienstesnachrichten. Rechtskandidat Liensck von Zweibrücken wurde zum Polizeianwalt in A F. X. Demeß, verantwortlicher Redactcur.