»afür mit 1 Thlr. 10 Sgr. in Rechnung gestellt. Die Oberrech- nungskammer rügte dies Verfahren mit dem Bemerken, es könnte zie Reichskasse schlechterdings nicht mit einer Ausgabe belastet werden, die sich auf die Privatbedürfnisse eines Einzelnen bezöge. Demzufolge ist der Feldmarschall angehalten worden, den Betrag zurückzuzahlen, den, beiläufig bemerkt, nur irrthümlich die Militär⸗ perwaltung als einen amtlichen Posten angesehen hatte. Es kom⸗ men die allerkleinsten Unregelmäßigkeiten zur Sprache, und die Einziehung der Beträge geht mit peinlicher Strenge vor sich. Wer die Monita dir Oberrechnungskammer nicht überlebt, für den haben eventuell seine Erben zu bezahlen. 4 Am Sonntag ist, wie das „Pr. Volksblatt“ mittheilt, der setzte der zur Ermittellung des Böcklerschen Kindes von hier, abgeschickten Beamten nach Berlin zurückgekehrt, und man hat die Hoffnung aufgegeben, daß dasselbe sich vorläufig wiederfinde, ob⸗ zleich die angestellten Ermittelungen ziemlich zweifellos ergeben hjaben, daß das verschwundene Kind nicht verunglückt, sondern geraubt ist. f In den meisten Berline Miethscontracten wird zem Miether das Sonnen von Bettstücken in den Fenstern ver⸗ hoten. In einem Falle der Contravention gegen diese Bestimmung jeitens eines Miethers stellte der Wirth eine Klage an mit dem Antrage auf sofortige Räumung der Wohnung. Der Verklagte bestritt zunächst das behauptete Factum, so weit es seine Person betraf, ganz und gar. Er wollte niemals Betten auf das Fenster— hrett gelegt oder dies zu thun angeordnet haben. Auch bestritt er, zaß ein solches Verfahren seitens seiner Frau oder seiner Haus⸗ genosses stattgehabt, wenigstens sei dies ohne sein Wissen geschehen. Aus diesem Grunde mußte die Beweisaufnahme erfolgen. Alle Zeugen stimmten darin überein, daß auf den Fenstern des Ver— slagten zu verschiedenen Zeiten Bettstücke so gelegen hätten, daß sie weithin zu sehen gewesen wären; als aber der Richter mit wahr⸗ haft salomonischem Scharfsinn die Zeugen fragte, ob denn die Sonne geschienen, als sie ihre Wahrnehmungen gemacht, erklärten die Meisten, darüber vermöchten sie keine Auskunft zu geben; nur Einer wußte bestimmt, daß der Himmel stark bewölkt gewesen, als er den wenig anziehenden Anblick gehabt. Das Stadtgericht wies darauf den Kläger ab. Der Vertrag verbiete, so lautet der, Ger. Ztg.“ zufolge, das Urtheil, nur das Sonnen der Betten, nicht das Lagern und Lüften derselben aus den Fenstern. Zum Sonnen der Beiten gehöre aber nothwendißg, daß die Sonne die Betten hescheine. Daß dies im vorliegenden Falle geschehen, habe de dläger nicht nachzuweisen vermocht. Da er hiernach beweisfalli, Jeblieben, jo könne seirnem Exmissionsantrage keine Folge gegeben werden. F Ein Eckensleher in Berlin, welcher vor Gerichl einen Zeugen abgeben sollte, jedoch nicht in ganz nüchterem Zustande sid hefand, wurde von dem verhörenden Referendar „betrunkener Schlin— jel“ genannt, worauf er aber folgende Defensionsrede hielt „Globen Sie nich etwa, Herr Affendarjus, des ich aus Grundset »esoffen bin — ne, Engelken, dieses Mal is et die pure Ver— ührunk. — Penns, mein Freund Nummer Sieben, hat meine Seel— uff sein blutiges Jewissen. Ich werde Sie noch sagen, Herr Affen darjus, wie dieses alles zujegangen is. Penno sagt zu mich „Bruder, laß' uns Eenen drinken“ und ick drunck mit ihn Eenen. Als der Eene aberscht runter war, sagte Penno wieder: „Eener zrault sich, wir drinken noch Eenen,“ und ich drunck mit ihm noch Eenen. Dadruff sagte Penno wieder zu mich: „Bruder, zwee janken sich wir müssen eenen Commissarjus hinterdrinn schichen, vir drinken noch Eenen,“ und ich drunk mit ihm noch Eenen. Penno war aberscht darum nich zufrieden. „Bruder,“ sagte er u mich, „drei, det is schief jeladen,“ wir dranken noch eener Bierten, — un nu, Engelken, wundern Sie sich man nich, wenn ctk statt uff zwee Beenen uff alle Viere loofen dhue.“ F London, 8. Oct. Aus Leeds übermittelt der Telegraph zie Kunde von einer gräßlichen Gruben⸗Katastrophe, die sich in iner Kohlenzeche in Morley, einem mitten zwischen Dewsburhy und deeds gelegenen, meist von Grubenarbeitern bewohnten Flecken zu— zetragen hat. In der erwähnten Zeche, „Deep Pit“ genannt, in velcher circa 45 Arbeiter beschäftigt waren, entstand am Montag LZachmittag zwischen 392 und 4 Uhr eine fürchterliche Explosion chlagender Wetter, durch welche 20 bis 830 Arbeiter ihren Tod anden. Sobald die Kunde von dem Unglück sich verbreitete, ilten Hunderte von Menschen aus den benachbarten Bezirken nach vem Schauplatze der Explosion und bald darauf begann ein Haufen Freiwilliger das Rettungswerk. Ueber die Ursache der Explosion erlautet bis jetzt noch nichts. Das neueste Telegramm aus Leed⸗ meldet, daß achtzehn Arbeiter lebend aber in schwer verletztem Zu⸗ tande an die Oberfläche gebracht worden sind, währeud die Zahl zer Getödteten 25 beträgt. F. X. Demetz, verantwortlicher Redacteur. Bekanntmachung. Von Heute den 13. Oktober an geben die Unterzeichneten keine fieben Weck mehr zu sechs Kreuzer. Sämmtliche Bäcker von St. Ingbert. ISconer uͤberrheinischer Kappes hat zu verkaufen Wittib Becker, Häfner. Feuerwehr⸗Montag bei Peter Heusser. — ——— Der Regenerator (oder Lenensweker) jeit Jahren das bewährteste, beste Mittel gegen allgemeine und specielle Zchwächezustände, Ragengedärm- und Leberkrankheiten, Hämorrhoiden, Erg⸗ zrüstigkeit, Milzkrankheit, Flechten ꝛc. owie alle Krankheiten, die von ver— »orbenem Blute und schlechten Säften zerrühren. Der „Lebenswecker“ be⸗ fördert die Verdauung, reizt den Ap⸗ petit und bringt neue Lebenslust in den erschlafften Körper, er ist beson⸗ ders im kritischen Alter zu empfehlen. Zu haben per Flasche zu 1fl. 10 kr. — 20 Sgr. bei P. Zepp in St. Inabext. Die neuesten Winterhüte für Herren, als Filz⸗ Rlüsch⸗, Sammt⸗, Stoff⸗ und Seiden⸗Hüte, sowie MWinterkaphpen aller Arten sind jetzt vollständig eingetroffen und empfehle dieselben hiermit bestens. Hermann Fischer. —E r äem i ir —en ase in Varis . F o KeineMedicin FeineMedicin — — v Baut . a e Epaten vom . Decem⸗ ver 18358 3. 180/64 durch Ehutz- marke vor Faljchungen u. 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