alle Instanzen anrufen werde. Der Oberstlieutenant Faberee, welchet in La Foͤre an⸗ duch bonapartistische Reden geführt haben sollte, ist nach Ajgerien schift worden, was von den Einen als eine Ungnade, von den udern im Gegentheil als eine Vertrauensmission ausgelegt wird. han muß abwarten,“ sagt der Bien publie, „welche Erkiärungen e Regierung über die Motive dieser Reise geben wird.“ Wahr⸗ heinlich gar keine. Der „Bien public“ schreibt ferner: Es ist anz unrichtig, daß Graf Arnim irgend welche Bemerkungen oder eschwerden über den Tagesbefehl des General Ductrot vorgebracht atte. Gleichwohl wird sich der Ministerrath mit dieser Angelegen⸗ eit beschäftigen, da er wünscht, daß von den Worten, welche dem zagesbefehl eine bedauerliche Bedeutung gegeben haben, auch nicht ine Spur zurückbleibe. Die Rhone ist in Folge anhaltenden Regens erheblich ge⸗ egen. Der Damm bei Commanderie ist eingestürzt, die Injel amargue ist überschwemmt. ChalonssurMarne, 27. Oct. Von hier w'rd der d. 3.“ geschrieben: Die Bevolkerung dieser Stadt zeigt der eutschen Besatzung gegenüber fortwährend eine unfreundliche Ge⸗ mung. Die Stimmung ist sogar durch die Nachrichten der „Agence adas“ und der Pariser Journale in den letzten Tagen gereizter mworden. Es wurde zu wiederholten Malen angekündigt, die ãumung würde stattfinden, aber die Thatsachen beflätigten diese dachrichten uicht. Dadurch aber wuchs die Ungeduld der Einwoh⸗ er, und ihr Verhalten gegen die Besatzung wurde um so gehäs⸗ ger. Vor drei Tagen wurde, ein Infanterist in einer abgelegenen raße don Thalons mit einem Hagel von Steinen verfoigt. Er chelt eine schwere Verletzung am Kopfe. Tags darauf aber kam zu schlimmeren Thätlichkeiten zu Pagnières, einem kleinen vorfe unweit Chalons. Es war dort stirmeß und großes Tanz ergnũgen, woraus man schließen sollte, daß es in den besetzten partements noch lustig genug hergeht. Traurige Leute tanzen cht. Run erschienen aber zwei deutsche Cuirassiere beim Baile. er eine lud eine Schone des Dorfes zum Tanze ein, was auch genommen wurde. Aber der Schatz des Mädchens trat dazwischen dverbot seiner Liebsten, mit dem deutschen Soldaten zu tanzen. er Cuirassier ließ sich das nicht bieten, und so kam es zum hortwechsel und zum Handgemenge, in welchem der Cuirajsier nürlich gegen die Mehrzahl den Kürzeren zog. Ein Bauer des rfes kam mit einer Heugabel hinzu und versetzte dem Deutschen nen Schlag auf den Kopf, der denselben betaubte. Der Soldat el zu Boden, worauf er gebunden, auf einen Karren gesetzt und mTriumphe nach Chalons geführt wurde. Sein Gefäͤhrte hatte hubei Zeiten aus dem Staube gemacht. Das sind die That⸗ chen, welche die französischen Blätter natürlich nach dem Ge⸗ macke ihrer Leser zustutzen werden. Italien. NRach einem Pariser Telegramm der „Times“ hat der zapst in einer Unterredung mit einer hohen politischen Persön⸗ hleit geäußert: „Man fragt vielfach, ob und wann ich den atikan verlassen werde. Meine Antwort ist sehr einfach. Ich werde n Vatikan dann erst verlassen, wenn der Tag kommt, wo ich n dort aus nicht mehr die katholische Welt regieren kann. Bis. haben die Maͤchte, welche treu geblieben sind. Votschafter bei ir beglaubigi, in welche ich volllommenes Vertrauen setze, und ank denen meine Worte mit Sicherheit die ganze katholische Welt reichen. Allein, wenn ich nicht mehr die Ueberzeugung habe, daß eine Worte treu an diejenigen vermittelt werden, weiche beren *. dieselben zu vernehmen, dann wird es meine Pflicht sein, Ztadt zu verlassen. Die Provinzial⸗Dehutation von Mantua hat an alle putaticnen und Gemeinden des Konigreichs einen Hilferuf ge⸗ iet, worin sie sagt: „Der 23. Oct. ist der größte uͤnglüdsiag unsere Probinz geworden. Fast zu gleicher Zeit durchbrachen ho auf seinem rechten Ufer bei Ronchi umer Rebere und Zrede nahe S. Benedetto, der Oglio auf dem linken Ufer Tesole und der Mincio bei Mantug ihre Dämme, überschwemm- main 21 Gemeinden 70,000 Hectaren des fruchtbarsten Landes, tdreiteten überall Schrecken und Elend, und vertrieben über 1000 Personen von ihrem Herde.“ Schweiz. Bern, 5. Nov. Die Regieruüg des Kantons Solothurm die don dem Baseler Bischofe verfügte Absetzung des altkatho⸗ en Pfarrers Gschwind vom Pfarramte zu Starrkirch für un⸗ vq erklaärt. Die Vevölkerung brachte dem Pfarrer Ovationen. Eugland. London, 5. Nov. Die Blätter melden, daß in dem bei dastopol gelegenen Krimhafen Baunaklava' große Arbeiten in miff genommen sind, un. diesen ausgezeichneten Hafen in einen altigen Kriegshafen umzugestalten. Durch den Pariser Vertrag nI856 war Rußland vderpflichtet worden, jede Anlage eines en Kriegshafens am schwarzen Meere zu unlerlassen heute jält sich jedoch Rußland nicht mehr an den, seine mariuime Ent⸗ altung im schwarzen Meere hindernden Vertrag gebunden. Hervorrageunde Politiker und Geistliche hiellen gestern ein Meeting ab, welches sich mit der Nothwendigkeit der Abschaffung es Sclavenhandels auch auf der Ofttküste von Afrika eschaftigte. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Wiederauffinder rivingstone's Stanley, daß er in Innerafrika mehrere Sclaven⸗ warktplätze gefunden habe, auf welchem sür englische Rechnung Zclavenhandel betrieben wird. Amerika. Rew-York, 5. Nor. Die Wiederwahl Gran's ist ge⸗ ichert. Die Kepublikaner siegten in allen Nordstaaten. In Stadt ind Staat New⸗York siegten sie mit einer Majorität von 35,800 n Penushlvanien von 11,000 Stimmen; überall verlaufen die Bahlen ruhig; vergrößerte Majoritäten in New-Hampshire und Khode Island; in Massachusetis eine republikanische Majorität zon 170 Stimmen. BBermnearchte FZweibrücken. 7. Nov. Nächsten Montag wird mit em Grundankauf für die Landau⸗Zweibrücker Bahn begonnen verden, und zwar zunächst in hiesiger Gemarkung Die Äbschä⸗ zung der Grundstücke hat, soweit die neue Linie den Kanton Zweibrücken durchzieht, schon vor etwa 8 Tagen stattgefunden. F In Speier wurde am 6. ds. un ker zahlreicher Theilnahme das von der Stadt den auf dem dortigen Friedhof beerdigten 49 kriegern (Deutsche und Franzosen) errichtete Deukmal eingeweiht. Decan Lynder hielt die Festrede; ein Zug Infanterie gab die iblichen drei Salven nachtraglich, da sie den Einzelnen beim Be— zräbniß nicht hatten gegeben werden können. FSpeier. Der Winterkurs für Frauen und Jungfrauen, velche die kaufmännische Korrespondenz und Buchführung erlernen vollen, zählt 97 Schülerinnen. Durch die Errichiung desselben vurde also augenscheinlich einem lebhaft empfundenen Beduͤrfniß echnung getragen. »* Landau, 4. Nov. Von den am 15. v. M. in das hie⸗ ige Bezirksgefängniß eingelieferten beiden Dienstmägden, welche zeschuldigt waren, die im Laufe des Sommers vorgekommenen Zrandstiftungen in der Gemeinde Kapellen verübt zn haben, wurde die eine Margaretha Garrecht, Tochter des Schusters Johannn harrecht von Mülhofen, heute wieder aus der Haft eae . A. Das am Sonntag bei der Station Rohrbach' bei Lan⸗ au vorgefallene Eisenbahnunglück betreffend, bringt der Landauer kilbote*“ noch folgende ÄAngabe: „Wenn der Unglücksmensch von Ztellvertreter (des Bahnwarts) nicht kopflos gewesen wäre, so zätte der Zusammenstoß noch im letzten Augenblicke verhindert verden loͤnnen. Als nämlich der Führer der Chaise, Herr Ziegler Zehrt von Ilbesheim, die offene Barriöre noch schnell genug pas⸗ iren wollte, sprang der stelivertretende Bahnwart hinzu, sperrie die Passage auf der andern Seite zu und zwang Herru Kehrt zur Umkehr, die sich natürlich auf dem Bahnkdrper nicht schnell genug yornehmen ließ. Da brauste denn der Zug heran und zerirüm nerte den Hintertheil des Wagens.“ J tIn Dresden sind seit 80. Ockbr. acht Cholerafälle, arunter fünf mit tödtlichem Ausgange vorgekommen: der Krant— jeitsstoff wurde durch Reisende, die aus Rußland lamen, einge⸗ yleppt. Im Monat Oktober wurden über Hamburg 11,693 luswanderer befördert, devon 8949 direct und 2744 indbirect ia England. Volkswirth schaft, Handel und Verkehr. Frankfurt, 6. Nov. Bei der heute stattgehabten Zieh⸗ ing 1. Klasse der Frankfurter Stadtlotterie fielen auf folgende ummern höhere Gewinne: auf Nr. 6655 10,000 fl., auf Rr. 18,723 3000 fii, auf Nr. 11,191 1000 fli, auf Nr. 7219 2,634 und 28,463 je 400 fl. Die Rinderpesst, welche schon seit längerer Zeit in Ga izien herrscht, ist nun auch in Ungarn, in der Bukowina, dann n Mähren und Böhmen ausgebrochen. — — — — Dienstesnachrichten. Seine Majestat der König haben allergnädigst geruht: 1) die neu er— ichtete Lehrstelle fur Realien an der Gewerbschule zu Zweibrücken dem Lehrer der Realien an der Gewerbschule zu Neustadi g. H. Carl Hofer, zu üͤber wragen; 2den Lehrer fur Realien an der Gewerbschule zu Zweibrüucken, Johann Marzall, seiner allerunterthänigsten Bitie entsprechend, vom 1. Novt . Is. seiner Funktion als Reltor der Gewerbschule zu Zweibrücken allerhuld ollst zu entheben. Die fich hiernach erledigende Rektoratsfunktion an der Gewerbschule zu Iweibrücken ist gleichvollst vom 1. Nov. l. Is. in widerruflicher Weise dem ieu ernannten Realienlehrer Carl Hofer, und zwar vorerst iu der Eigenschaft nes Rektoxatsverwesers, übertragen. ——— — — EDemeßs, verantwortlicher Nedackeur.