ung zur Hoffnung auf einen viertel und in spät geschnittenen Hembergen auf einen halben Herbst herechtigen. — pMannbeim. Die Schustergesellen fordern höheren Lohn, e Meister weigern sich dess n. — Der Maschinenmeister des Nannbeimer Walzwerkes“, Jac. Schmitt aus Ludwigshafen, dam x Maschinenraum der Maschine zu nahe, wurde von ihr erfaß! ud vollig zermalmt; er war augenbledlich todt. A Frankfurt, 27. Mai. Vor 23 Jahren heirathete ein hmuckes Sachsenhäuser Mädchen einen jungen Mann, an dessen Zaite sie das Lebensgluck und Freu'e zu finden hoffte. Bald sah sich jedoch enttäuscht, denn statt daß der Mann die Familie raͤhrte, mußte es die Frau. Endlich des langen Haders über- rüsfig, wurden in den lezten Monaten die zur Scheidung noth- endigen Schritte gethan vnd dieselbe auch ausgesprochen. Heute Rotgen, ehe die Frau auf den Markt sich begad und die Schei⸗ ung durch Verlassen der ebelichen Wohnung perfelt werden sollte, chie sich der Mann der Scheidenden und verlangte einen Abschieds- 5; daß dieselbe über diese Zärtlichkeit ersaunt war, ist wohl Abstherstaͤndlich; doch ehe sie noch ein Wort finden konnte, wurde i plößlich schredlich mißhandelt und ihr die Nose von dem rasen⸗ en ehemaligen Gaiten aus dem Gesicht gebissen. Als er seinen zachevurst gesättigt, stürzte er sich von dem am Hause befindlichen Denzbindergerüste, mit dem Kopf zuerst, zwei Stock hoch herunter d blieb auf der Stelle todt. fStraßburg, 26. Mai. Dem Vernehmen nach werden m I. k. M. ab zwei Passagierboote der Köln⸗Dusseldorfer Dampf hifffabrie · Gesellschaft den KRhein dis hier befahren. Straßburg, 26. Mai. In vergangener Woche wurde jer ein Kreditverein nach Schulze Delitz'schen Prinzipien und ein zerein zur Eimrichtung don sog. „Herbergen zur Heimath“ ge- ründet. Von Einheimischen haben sich dabei nur Wenige betheiligt. Gestern wurde eine neue (3.) Schiffbrücke über den Rhein und rar zwischen Rheinau und Katpel eröffnet; die vierte (bei Lahr) jird am 8. Juni dem Verkehr übergeben werden. f Trier, 19. Mai. Es iß ein alter, durch vieljährige lebung gebeiligter Brouch, daß die Bettler der heiligeun Stadt irier am Samstag Vormittag Umgang in der Stadt, besonders a dem heiligen Quartier hinter dem Dom und auf dem lateini⸗ hen Wege halten. Am letzten Betteltag ˖ nun erklärten „die armen Lute“, sie seien mit dem bisher gereichten „Kreuzer“? nicht mehr uftieden, es mulsse mindestens das Doppelte verabfolgt werden; Mes sei theuerer geworden, Fleisch, Butter, Eier, Schuhe und onslige Lebensbeduͤrfnisse, und die Samstags gereichten Kreuzer er- aubten nicht mehr, Sonntags Morgens zum Kaffee Kuchen zu sen und Nachmittags sich ein Extra-Vergnügen zu verschaffen. zinige der mitleidigen Almosenspender erklärten kurz enischlossen, kilen zu wollen, worauf die „armen Leute“ ihrerseits erklärten, zit dem Gebete für das Seelenheil des Gebers gleichfalls Arbeirs⸗ iaftellung zu machen. Das war Trumpfaß. Die Wirkung er—⸗ olgie: der Lohn für das Gebet wurde verdoppelt. 1GroßeStrelitz, 24. Mai. In Folge Anpreisung et bekannten Bücher „Der alte Bott“, „Der neue Golt“ und delch und Kreuz“ von der Kanzel und des Verkaufs derselben in den Kirchenthüren wurde Pfarrer Marcinek in Onumüth wegen lufteizung der Bevöllerung zu 150 Thle. Geldstrafe, event. sechs dochen Gefaängniß verurtheilt. Echulje⸗Delizsch über die Böorsenkrisis. Aus der An— sprache, welche Schultze-Delißsch auf dem Verbandstage der Lau⸗ tzer Kreditgenossenschaften zu Görlitz (19. d.) hielt, theilen wir oĩgende beherzigenswerthe Stellen mit: „Mitslen in das Festge- )raͤnge, in den Volkerzug der Wiener Ausftellung tritt plötzlich ein Bespenst am hellen Tage, die Boͤrsenkrisis, der furchtbare Bruch der Schwindelwirthschaft, die bereits nach allen Seiten hin bei uns ihre verderblichen Saaten ausgestreut hat. Der Kredit, die Seele alles Verkehts, abgefallen von Treu und Glauben, und Das heißt soviel wie: abgefallen von sich seltst, liegt vollig dar⸗ nieder, und ein Theil der gewissenlesen Macher, welche den Hang ver Zeit nach Häufung großer Gewinne ohne Mühe und Arbeit in sb unverschämter Weise ausgebeutet, wird von der Kalastrophe selbst nit ereilt. Daß es gerade Wien ist, von wo der Stoß ausgeht, Dien in den Tagen der großen Ausstellung: fallt es nicht wie ines jener grellen Schlaglichter auf den ganzen Vorgang, wie sie er ernste Humor der Geschichte von Zeit zu Zeit auf die herr- chenden Tagesstrebungen wirst? Die Völker, die hier zusammen- trömen, sie sollen Einblick gewinnen auch in die Kehrseite von iller Fülle und allem Glanz, die hier geboten werden: ein Welt⸗ gericht ad hoe auf der Welt-Ausstelung! Der kommerzionelle Schicindel selbst wird mit ausgeftelln in greifbarer Gestalt, im Jammer der Betrogenen wie der Betrüger, die Ausstellung mit iner neuen Gruppe bereichert, einer Gruppe von Leiftungen vol⸗ lendeten Raffinements, deren Verlauf bis zum Sdlußeffelt gleick jur Anschauung gebracht ist. Neben den Erzeugnissen der Kunst und Wissenschaft. redlichen Fleißes und vollendeler Technik, müh⸗ amer Forschungen und großer Erfindungen — mit einem Worte, reben Allen, was die Menschheit im Ganzen fördert und die Böller zu höheren Kulturstufen emporhebt: der Abhub von Tem vaß ihren Verfall herbeiführt, die fittliche Korruption, die geile Benußsucht, deren Fäulniß sich von den oberen Schichten der Ge⸗ ellschaft auch den unteren mittheilt. Hier wohlderdiente Prämien And Ehrenpreise, dort det Pranger! Mögen sich alle das schwere vericht zur Mahnung dienen lassen, das sich vor unseren Augen jollzieht! Es ist die höchste Zeit, einzulenken mit allem Ernste, 'of nicht die Gesandheit unseres wirthschafilichen Lebens mehr und mehr untergraben werden.“ 4 Wien. Die „N. Fr. Pr.“ überrascht ibre Leser mit der dachricht, der Handelsminister habe der Stagis⸗ und Franz- Josepha- Zahn Auftrag gegeben, Züge bereit zu halten, um 10,000 Ame⸗ ikaner, welche dieser Tage in Hamburg zum Besuch der Wiener Peltausstellung anlangen, nach Wien befördern zu können. Zehn⸗ ausend: das ist doch ewas start — aufgeschnitten. Da müßte a eine ganze Flotte auf einmel herübergekommen sein. Brauchen 'onnten sie's in Wien freilich/ um der lahmen Ausstellung etwas ruf die Füße zu helfen. Nun die Reklame ist ja heutzutage im Schwung und die Wiener verstehen sich darauf. Am Sonntag den 11. Mai versammelte der Maire eined lsässischen Städtchens seinen Gemeinderath, um über die Ernen⸗ nung eines Sekretars zu sprechen, der die Verhandlungen des Ge⸗ neinderaths in's Buch zu tragen hätte, da der alte Greffier nicht nebt im Stande ist, Allen vorzustehen. Der Maire forderte zur Abstimmung, Alles stimmte Ja, als plötzlich der W. .. Joceel, der am Tisch saß, daufsprang, mit beiden Händen auf den Tisch hlug und rief: „Mir isch der Tisch guet genue, ich bruch keen Zegreteere!“ ——— — ———— —— — .4. Demes,. verantwortlicher Redacteur. Bekanntmachungen. Am Pfingst· Evnntag Jarmonio Musik Kunst-Anzeige. Circus Gebr. HGraßmück & Kaiser. Einem hiesigen und auswärtigen Bublifum die ergebenste Anzeige, daß die hier angekommene Kunstreiter⸗Gesell⸗ schaft unier obiger Direltion die Ehre dat Sonntag, den I. Juui Die erste große Vorstellung: In der höheren Reitkuust und Pferdedressur, Athletik, Symnastik, Ballet und Pantomine aufzuführen. Die Gagellschaft desteht aus A2 Personen und —A Da die Gesellschaft zum eisten Male hier ist, und sich in den bedeutensten Staͤdten Deutsch⸗ ands des groͤßten Beifalls zu erfreuen hat, so glaubt man auch den greehrten hiesigen ind auswartigen Kunsifteunden genußreiche Siunden zusichern zu koͤnnen. Anfang der 1. Vorstellung: Eonntag Abend präeis 8 Uhr, Cassa⸗Oeffnung 792 Uhr. der Schautiaß in in dem neu gebauten Eireus an der Großbacher Brück. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein in Veter Ollias Garten. möblirte Zimmer icden lotort zu miethen gesucht. Zu er- egen 8 tyro⸗ditian —4 GBesucht: Zwei Lehrlinge, mdie Buchdruckerei und Stein⸗ zuckerei zu erlernen. Es werden sofort O Arze. Lohn per Taq deradlt. *. ÆX. Demetz. Rechnungen n n, und ujs Bogen zum allgemeinen kebtauch fiud vorrathig in der Drucerei aitjseß Blatles. D D.