fSpeier. Am 12. ds. wurden neun hiesige Militär— pflichtige wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Befreiung bon Gefangenen und Unfugs, verübt am Tage des Ersatzgeschäfts oom Zuchtpolizeigericht Frankenthal zu Freiheitsstrafen veruitheilt, welche von 1 Monat Gefangniß nebst 8 Tagen Haft ansteigen bie zu 3 Monaten Gefängniß nebst 50 Tagen Haft. Der Gerichtsvollzieher Gädler in Göllheim, auf den seit längerer Zeit gefahndet wurde, da er sich im Lande umhertrieb und für geisteskrant galt, hat sich am 11. Juli im dort igen Po-⸗ cizeigefängniß erhängt. fAnm II. d. ertrank im Schwarzreeiher bei Enkenbach ꝛer 21 Jahre alte Gottfried Weber, Sohn des Verwalters auj dem dortigen Gienanth'schen Gute. F Freinsheim. Der bisherige Erlds aus den heuer hier er⸗ sielten Kirschen wird nach der „Pf. P.“ zu etwa 50,000 fl. an⸗ zeschlagen. Im Anfang wurde längere Zeit das Pfund mit 15 r. und darüber bezahlt und bessere Sorten während der eigentlichen Erntezeit stets mit 4 bis 5 kr. r In Mamheim wifft die Behorde olle Maßregeln, der drohenden Cholera zu begeznen. Es sind Anordnungen getroffen, daß die Straßen und die Rinnen jeweilig mit frischem Wasser ausgespült werden müssen. Für alle oͤffentlichen Lolale, sowie für Fabriken ist die Desinfizirung der Aborte mit Carbolsäure oder cisenvitriol angeordnet und dieselbe auch den Hausbesitzern dringend empfohlen. Es wird nichts schaden, wenn man auch bei ans alle Vorficht anwendet, durch die der boͤse Gast ferngehalten werden kann. f Main z, 11. Juli. In der hiesigen Actienbrauerei ift seit dorgestern eine Eismaschine in Thätigkeit. Dieselbe erzeugt in einer Stunde ca. zwölf Centner Eis, das an Vichtigkeit das aatürliche Eis übertrifft. Das Aussehen des fabrizirten Eises in länglichen Blöcken erzeugt, ist fast dem weißen Marmor ähnlich. Die Maschine ist Parifer Fabrilat und bewährt fich in bester Weise. Die Aktienbrauerei ist durch dieselbe in den Stand gesetzt, einen ansehnlichen Theil ihres grozen Bedarss an Eis zu decken. der Bart wachse. Ein altes Weib, das gerade zugegen war, und das zwar nicht neugierig ist, aber alles wissen muß, nabte der jrommen Beterin und fragte dieselbe, welches Anliegen sie wohl aus dem Herzen habe, da sie so andächtia bete. Die Bäuerin offenharte ihr Herzeleid und sagte, daß sie für ihren Mann dete, damit derselbe nicht alle acht Tage so lang ausbleibe und so die rinke. Nun legte das alte Weib den Mund in ehrwürdige Falten, chüttelte bedenklich den Kopf und sprach leise mit wichtiger Miene „Schau, liebe Bäuerin, in einer so wichtigen Sach mußt Du Deine Zuflucht zu unserer lieben Frau von den 7 Schmerzen dort hinten nehmen, denn woaßt: die Männer helfen alle z'sammen.“ — O diese Person noch vernünftiger wird, wenn einma. die Redempto risten fort, steht sehr zu bezweifeln. F Konigshaven, 3. Juli. Ein hiefiger Gartenbesitzer, de zum Schutze von Frühlirschen eine Vogelscheuche, einen Strohmam auf einer stattlichen Stauge in den Fruchtbaum rechtzeitig noh vor der Reife befestigt und dazu einen alten Hut uud einen abte etzten Rock mit großen Seitentaschen verwendet hatte, wollte je nach Aberntiung des Baumes den Strohmann anderswo anbringen als er gewahrte, daß die Spazen in beiden Rocdttaschen geniste hatten. 7 Im Schloßgarten zu Reichenberg steht, der“,Reichenb. Z. ufolge. derzeit ein Rosenstock mit 18,000, ein anderer mit 10,000 und ein diitter mit 8000 Knospen. r7In Chemniz sind gegen 80 Personen von der Tri hinenkrantheit befallen; dieselben haben trichindse Würstchen ge⸗ aoffen, die nicht hinreichend durchgelocht waren. F In Dresden selbst ist die Cholera so gut wie vu⸗ schwunden. Es sind seit 14 Tagen überhaupt nur 7 Fälle vor⸗ zekommen. Jeder dieser Fälle ist eingeschleppt wocden, keinet der · eiben hat weiter angestedi. Hingegen fordert die Cholera in der Umgegend Dresdens immer noch zahlteiche Opfer. Es sind dor! zis jetzt 140 Fälle zur Anztige gelommen, von denen 55 einen õdtlicher Verlauf hatten. 7 Der Gazetta di Palermo“ zufolge hat auch der Professo Federici glänzende Versuche mit sudrantanen Injectionen von Mor⸗ hin als Mittel gegen die Cholera unternommen. Die Heilung oll ummittelbar darauf folgen. Der Genannte beabsichtigt, übn die im Hospital von Palermo gewonnenen Resultate eine Scrif u veroͤffentlichen. f Wiesbaden, 8. Ini. Nach dem Rh. Kur.“ist' das Gesuch der wegen Spizzendiebstahls verurtheilten udligen Damen um Begnadigung bezw. Umwandlung ihrer Strafe von dem Konig abschlägig beschieden worden. Aus Niederbayern erzählt die „Passauer Zig.“ folgendet dostbare Stückchen — wenn's nicht wahr ist, so ist's doch ul rfunden —: Vor einiger Zeit betete eine Bäuerin in einer Ca⸗ pelle vor cinem Christus, von dem die Leute behaupten, daß ihm —* 8. X. Demeß. verantworilicher Redacteur. J Bekanntmachungen. Todes⸗Anzeige. Verwandten und Bekannten bringen wie hiermit die betrüdende Nachricht, daß unsere liebe Großmutter, Schwä⸗ gerin und Tante * 347 Maria Woll geb. Jung nach kurzem Leiden hentse Morgen um b Uhr in einen Aller don 68 Jahren anft verschieden ist. — Um stille Theilnahme bitien St. Ingbert, 15. Juli 1875. Die trauernden Hinterbliebeuen. Die Beerdigung findet Donnerstag Vormittag um halb 10 Uhr ftatt. Stückholz ist zu haben dei W. Weiler. Vacante Straßenwärterstelle. Vom 1. AÄugust J. J. an ist eine Straßen⸗ wärterstelle auf der Distriktsstraße von der Hassenmühle über Ensheim nach St. Ingbert jür die Strecke von Stundenstein JI“/s bis IIꝛs mit dem Wohnsitze in Ensdeim zu zesetzen, mit welcher ein monatlicher Ge⸗ jaltsbezug von 22fl. aus der Diftriktskasse rebst der Grasnutzug an den Gräben und Boͤschungen verknüpft ist. Gesunde und kräftige Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnisse über seitherige Vermendung und Führung bis längstens zum 19. laufenden Monats bdei der unterf. Behoͤrde persönlich einreichen. Zweihbrucken, 11. Juli 18783. Koͤnigl. Bayer. Bezirksamt F Damm. Warnuug. Ich warne hiermit Jedermann, meinem Zohne Adam Gluding, gebürtig von Lrrberg, wohnhast in Rohrbach, auf meinen Namen weder etwas zu leihen noch zu zorgen, indem ich keine Zahlung mehr für zenselben leifte. Adam Gluding aus Rohrbach. Das Neue Blatt 1873. Nr. 43 ist soeben eingetroffen und enhhält „Die neue Magdalena.“ Von Wilt Coilins. ¶ Der Aar von Stratfort Sonett von Fr. Wilibald Wolff. — ꝓAet liches Sprechzimmer.“ ‚„Betrachtungen übet den Cretinismus.“ Von Dr. Ednard Reich.— „Das Berliner Künstlerfest.“ Von Ludw oͤdffler. (Deit Iilustvativn) —, Das vPab menhaus und der botanische Garten u Htünchen.“ (Mit Juustrativnen.) — Ju Lande der Kastanien.“ Ein Reiseabe druet Whn von Arnold Zöllner. — ‚WVon der jener Weltausstellung.“ Originalberich des Reuen Blattes —. Der Vi ngalgeschichte von Ernestine von L. — Heiter Ebronika.“ — Fuͤr dane und Herd, Alleriei⸗: BVadesa sonbduder Dert Moden.“ — „Die Belagerungswurfmajchiw de Mittelalters. — ꝛc. — An Illufirationen Non Quixotegruppe aus dem diesjäh rigen Junfeste 3 Berliner Künjtler vereins.“ Origina lzeichnung von Ludwig Lofbi Der botani 4. Garten in Muünche⸗ vebst Plau“ Das Neue Blatt ist zu beziehen ducch al⸗ Buchhandlungen und Poft⸗Ansiallen fin der aanigen Preis von 15 Sgr. vierieljahrlich αασ: Allεαα α Hαανιαreie In unserm neuerbauten Hause im Mühlen— Eck find noch zwei Wohnungen jede mit 9 Zimmer und Keller zu vermiethen. NRetidiger. Ein junge W Barbier-Gehilfe ändet soforl Condition bei Coiffeur Mit⸗ schel, Saarbrücken Wilhelmftraße Nio. 15. verr ste altion, Drud und Verlag don J. æ. Dem 108 St. Ingber:. — —2