das Andere ist diez don der Spitzeder, welche von jenen Ver⸗ gleppungen nichts wissen will, in einem Verhör gemachte Eingabe, aß sie der Ehinger, als diese um ihretwillen in's Gerede gekommen ei, und dies derselben bei ihrer Stellung als Schauspieterim um⸗ ngenehm sein mußte, 50,000 Gulden in Obligationen geschenlt e. Das Gleiche behauptete auch die Ehinger, von welchet die sntlageschrift fagts, daß eine eminente Habsricht eine ihres hewwor⸗ endsten Charatfereigenschaften dilder Aus“ einer Reibes tvon thauumständen wird jedoch dargethan, daß diese Schenkung lediglich ngirt war, um auch diese 80,000, fl. fur. die S. zu retten, Die nlageschrift fährt dann fort: Zur Anschuldigung des Verbrechens es betrügerischen Bankerots wird auch der Nachweis erfordert, daß er Schuldner in der Absicht gehandeit habe die Glaubiger zu rnachtheiligen; diefeist vorhanden, wenn derselbe in dem Be⸗ hußtsein der bevorstehenden oder beceits eingetretenen Zahlungs⸗ jnstellung Handlungen vorgenommen hat, welche urter die Ziff. 4 des 8. 281 des St. G. B. fallen. Daß ein Geschäft wie jie S. jche Dachauerbank“ zu dem tragischen Abschluß der Zah— ungseinstellung führen mußtr, darüber mußte wohl jeder dentende Rensch, dessen Blick nicht durch Gewinnsucht oder politische Leiden⸗ chaft momentau geblendet war, klar fein; denn as gibt kein Gebiet xr Spekulation, auf welchem es möglich wäre, nur die ungeheure aglich wachsende Zinfenlaft des S.schen Geschaftes, die zu zahlenden ßrovisionen, die rückzuzahlenden Kapitatien, die riesigen Summen, pelche der luxuriöse Haushait der S. und ihre maßlose Verschwen⸗ ung verschlang, zu deckenu. Allein von Erzielung eines Gewinnes par bei der Art der Geschäftsführung überhaupt keine Nete. Um deldgeschafte in größerenr Maßstabe, Boörsenspekulationen, Kredit⸗ peraticnen u. dgl. zu unternehmer, dazu besaß sie weder die isordetlichen technischen Kenntnisse, noch die noͤthige Vertrautheit uit den Verhältnissen des Geldmarktes. Tessen war sie sich auch olllommen bewußt. Wie die bei ihr angelegten Gelder verwendei vutden, führt die Anllcgeschrift uun weiter aus. Es fei hievon ur voch erwähnt,“ daß“ die S. nach und nach 16 Hauser dahier ind eine Villa in Feldafing kaufte, und daß die Gesammtsunme hier Wechselfotdetungen nur 103,683 fl. betränt, jg in der letzten zeit das Ausleihgeschäft gar nicht mehr betrieben wurde. Bei iner solchen Geschäftsführung, die mit Nichts begonnen wurde, ind bei welcher eigentlich mit dem Angenblicke der ersten Einlage uuch schon der Zustand der Insolvenz eingetreten war, mußten natütlich die Passida zu einer kolossalen Höhe mit rapider Schnellig⸗ eit anwachsen und sich schließlich, eine enorme Ueberschuldung er- chen. Ob deren Zahlen (gegen 1,974, 008 fl. Aktiven eine Passiv⸗ umme von 10,063,319 fl.) dem wirklichen Schuldverhältniß ent⸗ puechen, ist sehr fraglech, da sicher anzunehmen ist, daß eine Zahl jon Forderungen gar nicht angemeldet wurde. Niemand wird un ernstlich bezweifeln wollen, daß A. S. über den Stand ihres heschästes, über die Unvermeidlichkeit der Zahlungseinstellung, die uur eine Frage der Zeit war, sowie übder den schließlich eintrelenden mgeheuren Schaden, den ihre Gläubigerschaft erleiden mußte, voll⸗ lündig im Klaren war, daß sie ferner recht wohl einsah, daß die difer dieses Schadens desto größer werden mußte, je länger das deschäft fortgeführt wurde. Gleichwohl zbgerte fie keinen Augen⸗ lid, aufj dem betretenen Wege fortzuschreiten, um die undermeid⸗ ihe Katastrophe wenigstens möglichst lange hinauszuziehen. (Schluß folgt.) Bermischues. tSpeier, 15. Juli. Der Schnitt des Kornes hat schon ader vorigen Woche begonnen. Allgemein wird in der Vorber— al über die geringe Ausgiebigkeit desselben, sowie üder die llenge dez Unkrautes im Getreide geklagi. twVom Gebirg, 16. Jun. Eine entfetzliche Gräuelthal eisetzte gestern Abend die Bewohner der Gemeinde Freimersheim sähen Schreck und Aufregung. Ein übelbeläumundeter und schon nehtfach wegen grober Verbrechen destroftet Taglöhner aus Edes eimn, dessen Frau getie nt von ihm in Freimersheim lebt, war hin gegangen, um von ihr die Rückkehr zu ihm zu verlangen. Uöhlich nun hoöͤrte die Nachdarschaft in dem Hause einen Schuß ad bald darauf ängliliche Hülferufe. Nicht lange nachher eeschien Obengenannte, nachdem er seiner Frau einen schweren, aber —XX nicht lebensgefährlichen Schuß beigebracht, mit dem kwolber am Tenster und schoß nun mehrere Male tseils nach um Kindsmädchen, das er als Zeugin vermuthete, theils nach nn zu Hülfe eilenden Männern vhne jedoch zu treffen. Hierauf ailt nun der Wüthrich durchs Hinterhaus ins Freie, verfolgt von thlreichen Maännern, unter denen der Adjuntt im Namen des sehes ihm besahl, die Feuerwaffe niederzuiegen. Der Hohnruf: donnmt nNur her, ich hab' Salz fuür euch Alle,“ und mehrere —2 Schüsse waren seine Antwort. Kaltblütig lud er in ae Entfernung don den Verfolgern von Reuem seine Wasfẽ lem von der andern Seite sein Schwager, ein dravet Burger hJomiliendater, deß Wegs, auf diesen sollte er eß, wie man agt und nach früheren Drohungen vermuthen darf, besonders ab⸗ zesthen haben; er ließ ihn puhig näher kommen und schoß ihm' »ann auf die kürzeste Entfernung eine Kugel in die Seite. Noch nit der letzten Lebenskraft schluge der zu Tod Getroffene- dem HMörder seine Hacke an die Stirne und fank dann todi in seine Arnie, welchen Umstande es zu verdanken ist,““ daß man jenen er⸗ reifeif und mithin seinem weitern Wüthen ein Ziel setzen konnte. kin Beweis daß der Moͤrder jeinen Plan vorher kalibiütig über- egt haben mußte, scheint unter Anderm daraus fhervorzugehen, aß er vor der That ein Flaschchen mit Phosphor unternischtes Wasser trank, wohl um sich damit selbst zu vergiften, das Gift cheint aber, wenigstens bis jetzt, seine Wirkung nur halb zu thun— »enn noch befindet er sich am Leben, allerdings mit heftigen Leib— chmerzen. Et hatte noch für 16 Schüsse Munition bei sich ge⸗ v t. „f München, 14. Juli. Das bayerische Kriegsministerium jat in Berücksichtigung der Erntearbeiten telegraphisch soforlige Beurlaubung eines großen Theils der dayerischea Garnisonstruppen unstatt des auf den 1. August festgesetzten Beurlaubungstermins ingeordnet. R d vbr 53 Die Bahn Heidelberg Schwetz ngen ist nach öfterem Auf⸗ chub nun endlich am 14. Juli erdffnet worden. .Darmstadt, 10. Juli. Heute wurde vor dem hie⸗ igen Schwurgericht eine höchst interefsante Sache verhandelt. Barbier G. A. Horle von Hammelbach war angeklagt, seinen eiblichen Sohn durch Messerstiche getödtet zu haben. Vater und Sohn hatten im Januac d, J. vier Schoppen Braͤuntwein ge⸗ ruulen und der Vater das Trinken in einem andern Wirthshause prigesetzt. In Folge hierbon entspann' sich zunächst eine heftige! Familien⸗Scene. bei der die Ehefrau des Angeklagten mißhandelt vurde. Der Sohn eilt dieser zu Hülfe, packt'den Vater und virft ihn zu Boden. JIg dieser Lage stößt der Vater mit dem in seiner Hand befindlichen Messer nach dem Soöhne, um sich zu vehren, Aund bringt ihm die todtlichen · Verwundungen bei. Es fragte üch, ob ein Fall gerechter Noth wehr vorliege, was schließlich die Geschworeuen bejahten, worauf Friispcechung erfolgte. 5 f Frankfurt a. M. Banten noh immetr in master daltung, indeß wird man wohl bald erle men, daß man sich in »er rüdäufigen Strömung gegenwärtig, ebenso über Gebühr fort- eißen läßt, wie früherhin in der Zeit anfsteigender Bewegung. — Man pflegt jetzt Alles in einen Korb zu werfen und in Folge der nancherlei Ausschreitungen, mißliebig gegen Banken überhaupt ge⸗ timmt zu sein, verlennend, daß wir deren Bestehen einen guten sheil unseres wissenschaftlichen Aufschwungs verdanken und daß »iejenigen Banken, die den Schwerpunkt ihrer Thätigkeit in der Ausbreitung eines soliden Kundschaftsgeschäfis suchen und finden — behspielwife die Deutsche Vereinsbank hier —sogar Beachtung derdienen, denn das Commissionsgeschäft wächst in einer Zeit häu— äger Besitzzeründerung und bildet —mit Vorsicht geieiter — überhaupt eine bleibende Quelle der Rentabilität. D.X KÆöun, 14. Juli. In den letzien 14 Tagen sind in dem Offentlichen Anzeiger“ 20 und einige im Regierunhsbezirk Düssel⸗ orf erledigte Elementarlehrer⸗Stellen ausgeschtieben — ein Be⸗ weis, daß der Lehrerwangel sogar in solchen Bezirken. wo besser wie anderswo die Aufbesserung der Gehalle angestrebt wird, her- vortritt. Die Lehrer in den einzelnen Kreisen des Bezitkes sotn tühren sich, Anträge zu stellen um Erhöhung der Wiltwen und Weisen⸗Pension aus der von ihnen selbst gegründeten Casse, »er der Name Regierungs⸗Wettwencasse beigelegt worden ist. fIn Chemniß hat der ieichtsinnige Verkauf schlechten Schweinefleisches den Ausbruch der Trichinenkrantheit verschuldet. an welcher über 100 Personen, wenn auch aicht lebensgefäͤrlich. darniederliegen. Newyork. Vor 3 Jahren ungetfähr wurde ein Leich— am in einer Straße Newyorks gefunden und zur Morgque ge- racht. Da Niemand ihn abholte, wurde er in einen Sarg ge⸗ egt, um zur Beerdigung nach Potters Field gebracht zu werden. Vährend man aber den Sarg zunagein wollte, sprang der angeb⸗ ich Todte plötzlich auf, erklaärte, daß er Christian Schmidt heiße 32 Jahre alt und ein deutscher Gypser sei — und zog ab. Zwei Fahre später wurde wieder ein Veichnam unier ähnlichen Um⸗ tänden gefunden und wieder zur Morgue gebruncht. Als man ihn iuf den Leichentisch legte und den zum Conserviren der Leiche rothwendlgen Wasserstrahl auf seinen nackten Koörper laufen ließ, thnesllte der Mann empor, erklärte mit schwacher Stimme, daß er Schmidt heiße, ein deutscher Gypfer, 54 Jahre alt sei, und eilte pornstreichs davon. Vor einigen Tagen nun statrb ein Mann im Sefängniß, der erklärt hatie, daß er Christian Schmidt, 55 Jahre ilt, ein deutscher Gypfet Um jedoch sicher zu sein, wird Dr. deo auf Anordnung der Leicheabeschauer die Leiche seciren. Viel⸗ eicht schlägt der Tode aber auch diesmal dem Sensenmann ein Ichnippchen. — — —————, —üü— Demen. nmarantwertlime —