Hl. Ingberler Anzeiger. zet St. Jnaade errajzeigee sand das mit dem Hauptblatte derbundene Uaterhaltungsblatt, mii der Dienttaab⸗ Donnertiagß⸗ und Sonntag⸗ ummer erlcheint wbchentlich vierem al: Dien tag, Donner stag, Samstag und Sonntaa. Aoↄoanne mentspreis vierteljahrig 42 Krpr. oder 12 Silbergr. Anzeigen werden mit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blatischrift oder deren Raum berechnet. / J Deutsches NReich. München, 19. Aug. Wir verpehmen, daß die Staats- nanzrechnung pro 1872 soeben ihren definitiden Abschluß gefun⸗ zen hat und demnächst von Seite des obersten Rechnungshofes an zas Staatsministerium der Finanzen gelangen wird. Als That ⸗ ache glauben wir beifügen zu iönnen, daß die Rechnung mit inem teinen Ueberschusse von 7 Millionen Gulden abschließt. (Mürnb. Korr.) Mänschen, 23. Aug. Der Koͤnig hat den Großherzog von xffen, der als Inhaber des fünften Infanterieregiments sein 40. ͤhriges Jubilaum feiert, in einem eigenhändigen Schreiben beglück⸗ pünscht, und dem Großherzog das bayerische Dentzeichen für zu⸗ udgelegte vierzig Dienstjahre übersandt. (a. 3). Bismarés Reise nach Wien, fliegt inzwischen wie ein zederball hin und her durch die politische Almosphäre. Während B. gestern noch officiös eine jede Reise des Reichskanzlers als weifelhaft hingestellt wurde, erhält heute die ‚D. Ztg.“ in Wien in Telegramm aus Gaftein, nach welchem es hoͤchst wahrscheinlich zäre, daß der Fürst das Wildbad besuche, bevor er sich nach Wien begebe. In der Donaustadt foll er mit Hru. v. Keudell usammentreffen, der für den Votschafterposten in Paris ausersehen ei. — Warten wir ab, was von all' diesen Nachrichten ein⸗ reffen wird! — Wie aus London mitgetheilt wird, erregt das Testa:rent des rerstorbenen Herzogs Carl von Braunschweig auch in England erechtes Aufsehen. Ein Brief an die „Morning Post“ welcher ud bonapartistischer Feder stammt, gibt über das Verhältniß des etzogs Kacl zum exkaiserlichen Hose von Frankreich interessanten iufschluß. In seinem ersten Teftament hatte sich der Herzog einen uderen Erben ausgesucht, nämlich den exkaiserlichen Prinzen, der niversalerbe werden sollte. Der Herzog theilte seine Absicht dem erstorbenen Kaiser mit uad überreichte diesem nach erlangter gilligung eine Liste feiner Habseligkeiten. Das ist die Liste, welche im 4. September von den Infurgenten in den Tuilerien aufge- unden wurde und zu dem unbegründeten Gerücht von dem großen keichthum Napoleons des Dritten Anlaß gab. Das Vermögen vbar da, jedoch gehörte es nicht dem Kaiser, sondern dem Herzog on Braunschweig. Nach dem Tage von Sedan wendete sich mü ir Glücssonne auch Herzog Karl von seinem Freunde und frü⸗ tten Proteltor ab. Das Testament wurde annullirt, und die wartete schoͤne Erbschaft geht dem jungen Napoleoniden gerade dem Augenblice verloren, in welchem sie ihm am willkommensten aͤtte sein müssen. hestehenden Einrichtungen, noch gegen die öffentliche Meinung, ondern gegen die Grundsätze, welche die gesetzliche Ordnung um⸗ ustürzen drohen. Det Kampf fei gefährlich und lang, aber die tkegierung werde ihn durchsetzen. In diesem Kampfe bestehe die ?tärke der Versammlung, die ihre Zwistigkeiten vergessen habe. Benn die Stunde, die großen Fragen zu lösen, gekommen sein ꝛerde, so werde die Versammlung sie erledigen. Die Versammlung dird Thiers gegenuüber? eine großherzige Erkenntlichtkeit beweisen. Zroglie ergehtsicht in vroßen Lobeserhebungen Mac Mahon's, »ffen Redlichkeit über allen Berechnungen, über allen Parteien dehe, der der natürliche Führer aller rechtschaffenen Leute sei. E8 ei ein hohes Glück für Frankreich, ion an der Spitze zu haben. zum Schluffe sagte er: Schaaren wir uns um ihn, der ein Muster dff⸗milicher und privater Ehrenhaftigkeit ist. —Es bestätigt sich, daß wegen der Vorfälle in Belfort vährend des Aufenthaltes des Hrn. Thiers eine Untersuchung ein- jeleitet ist. Offiziose Blätter versichern, die Untersuchung habe estgestellt, daß konservativ gesinnte Leute mit dem Tode bedroht ind beleidigende Rufe gegen die Regierung vom 24. Mai ausge⸗ toßen worden seien. Spanien.— Die Streitkräfte, welche den Carlisten entgegengestellt werden oͤnnen, werden auf 90,000 Maun reguläre Truppen, Gendar⸗ nerie und Carabiniers, und auf 80,000 Mann Reserve angegeben, von welchet 60. 000 gegen Ende September mobil sein werden. Trotz ihrer Ueberlegenheit in der Zahl der Truppen erlennt die segierung die Schwierigkeiten der durch den Aufstand geschaff nen dage an und wird daher heute den Cortes vorschlagen, die bür—t jerlichen Kechte zu suspendiren. Sie verweigert die von einem zroßen Theile der Cortes gegen das Auerbieten eifriger Unterstützung erlangte Amnestie für die Aufrührer und will leine dem canto⸗ alen Aufstande günssigen Gemeinderäthe ins Amt treten lassen. die Gefangenen Rebellen werden nach Cuba deportirt. 4 Die Gemeinde Neuhäufel hat ihrem' säthetigen Pfarrer zollensteiner, der nach Schleswig Holstein geht, einen silbernen zecher geschenkt. PPirmasens, 23. Aug. Auch der hiesige Stadtrath jat beschlossen, am 2. September das allgemeine deutsche Natio- zalfest in angemessener Weise zu begeben. * fOtterberg, 21. Aug. Die hiesige Ortsschulcommission jat in ihrer letzten Sitzung den Beschluß gesaßt, am 2. Septem- Frankreich. her als patriotische Feier ein allgemeines Schulfest zu veranstalten. Paris, 21. Aug. In Compiegne herrschte gestern grohe Edenkoben. Auch hier wird der 2. September als lufregung. Man erfuhr plozlich, daß die Arbeiten zur Einrich⸗Nationaltag gefeiert werden. 3 ung des Schloßtheaters für den Prozeß Vazaine abgebrochen f Der 2. September wird auch in Neustadt als nanonaler orden wären und nun gingen die tollsten Gerüchte durch die festtag gefeiert werden; der dortige Stadtrath hat am 22. ds. den Stadt, welche sich von dieser Verhandlung goldene Berge verspricht. etreffenden Beschluß gefaßt, dem nur ein Mitglied, Wirth und der Marschall Bazaine sei verrückt geworden, sagten“ die Einen, Winzer Gummersheimer, widerstrebte, weil ihm, wie er äußerte, mer seiner Wachtet hätte ihn getödiet, saglen die Anderen; an die Zustände im neuen Deutschen Reich nicht behagen mer dritten Stelle hieß es, die Regierung wolle den Prozeß fallen 4 Germersheim, 15. August. Als vor einiger Zeit die isen, weil fie des Marschalls für den von ihr beabsichtigken neuen Uniformen nach preußischem Schnitte hier eintrafen, ereig⸗ naaisstreich bedürfe, und um dieser Vermuthung ein Relief zu nete fich eine amüsante Szene. Ein Offiziersbursche, früher als ben, fügte man gar hinzu, daß Herr Thiens bei seiner Ankunft seine Kameräden im Besitze des neuen Auzuges,trabie stolz in n der Schweiz unter den Händen eines Meuchelmörders gefallen emselben hoch zu Roß zum deutschen Thor hinaus und gedachte re. Die bescheidenste Vermuthung war noch die, daß der Prozeß durch das französische in die Stadt zurückzukehren. Der Posten niemn andern Orte als Compiegne geführt werden sollie. — uß ihn aber auf Grund seiner Instruktion, wonach fremdländische man übrigens dem Gaulois“ glauben, so ifn der Gesund —Soldaten die Festung ohne Erlaubniß des Kommandanten nicht e des Marschall —A und es bedurfte erst; der Interbenlion 4. urchaus kein zufriedenslelender. Der Marschall muß seit es wachhabenden Ossiziers,“ um dem biederen Vertheidiger der b Freitag in Folge, neuralgischer Schmerzen, das Zirimer feste Germersheim begreiflich zu machen, daß nicht ein Auslander, — und die Fechtübungen ausfsehen, welchen er sonst täglich obe jondern ein Landsmann vor ihm stand. gen pflegt. — Die ‚RNeue Franlf. Presse“ ist in der Lage, die Nachricht * xis, 23. Aug.Broglie hal auf einem vom Präfelten von. Defraudalionen, welche bei dem Fraukfurter Dause Rothschild ar ure· Departements deranstalleten Diner eine Rede gehalten, vorgekommen wären, als vollkommen ausder Luft gegriffen ve⸗ n er sagte, die Regierung führe nicht einen Kampf gegen die zeichnen zu lönnen.