Hl. Ingberler Anzeiger. —— — — ——— her Bi. In abarter Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltuagsblatt mit det Dientagi· Vonnerbtage⸗ und Sonntag⸗ inmer erscheint wochentlich viermal: Dienzuaa, Donner stag, Samstag und Sonntaa. Aaonnementspreis vierteljahrig 42 Kerzr. oder 12 Silbergr. Anieigen werden mit 4 Krir. die dreispallige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechntt. Samstag, den 80. August 3. 1873 7 134 — J Deutsches Reich. Speier, 28. August. Fur die Eröffnung der pjfälzischen zmnetalsyaode, welche bekanntlich noh im Laufe des Jahres sich zu versammeln hat, isl vorbehaltlich der allerhöchsten Genehmignng nd in der Vorausfetzung, daß diese Fristbestimmung keine Collifion dit der Versammlung des Landraths herbeiführen werde, der 19. Niober nächsthin in Aussicht genommen: (Pf. P) — Mügchen, 27. Aug.“ In der Woche vom 17. bis 283 uguft wüurden in der hiestgen Münze I, 866,620 Matt in 20- Rackstücken ausgeprägt. Die Gesammtausprägung“ beträgt? bis ——— —X uven en — M'e'ß 28. NAug.Bei der Eröffnung? bes Bejzirkstages füt rochringen haben! von 833 Mitglledern nar, 10 den Eid geleiftet. der Bezirkstug ist daher nicht beschlußfähig,nee »Straßburzt, 28. Augnst. Der Bezirkstag für Unterel- ch wurde herte eröffuet. Von 85 Gewählten leisteten 24 den erg ejchriebe nen Eid Die Straßburger. Abgeordneten verweigerten Renselben mit Ausnahme von Goguel. * Feriedberg, 24. August.“ Auf einen Mandvermarsche n Offenbach nach Friedberg starben in Folge der Erschöpfung nehrere Soldaten, eine großere Anzahl erkrankte sehr schwer, W— .. Spen. Ztg.) Berlin, 26. August. Nachdem der Präsident des Reichs⸗ angleramtz, Staotsminisser Delbrüch, von seiner Badereise zurück clehrt ist, schreibt man der Darmst. Gig.“ von hier, werden nun neder die politisch wichtigeren Arbeiten in der Reichsverwaltung sren Anfang nehmen. Außer einigen hervorragenden Reichsver⸗ nalungsfragen, so namentlich der Papiergeld und Banknoteufrage, üürfte, auch demuachst die Frage wegen der Einberufung drs Reichs ages ihre Erledigung definitid finden. Bei dieser Gelegenheit volen wir vemerken, daß Staatsminister Delbrück nicht der Mei- nung zuneigt, daß der Reichstag noch zu einer Herbstsession zusam— enberufen werden müsse; ar ist vielmehr der Ansicht, daß eint iöhlist frühe Einberufung des preußischen Landtags und dann ine schon. im Januar sich an die Vandtiagssitzung auschließende deichsiagssession das geeigneiste Mittel wäre, in ersprießlicher Weise ie gesetzgebetischen Arbeiten für das Reich zu erledigen. Berlin, 27. Aug. Der Kaiser wicd nach der am 2 ꝛeptember stattfindenden Enthüllungsfeier Truppenübungen bei⸗ wnen und gegen Eude des Monats sich nach Baden⸗Baden be— ehen, don wo er mit der Kaiserin zurückkehren wird. Ueber den eabsichtigten Besuch in Wien, welcher voraussichtlich von Baden⸗ iaden im Qktober erfolgen dürfte, ist bis jetzt keine nähere Be mnung getroffen. n ——23311 — Das Ober-Commando der Orcupations-Armee trifft bereite ge nothwendigen Vorbereitungen, um den deutsscherseiis eingegan⸗ enen Verpflichtungen, das französische Gebiet vierzehn Tage uach ahlung der am 5. September fälligen letten Rate Posei aumen, mit gewohnker Pünktlichteit nachlommen zu können.. Es ud bereils — wie officiss geschtieben wird — alle Anordnungen essen worden, zum die Stadt Verdun wie die zu dieser führen⸗ en Etappenstraße unmittelbar nach vollzogeuer Zahlung zu räumen: un Ober Commando hat umsomehr Anlaß, seinre Befehle recht lig vorzubereiren, als einmal die Zahlungen seitens Frankreicht ihtlich beschleunigt werden, ander rseits aber auch durch eine schon om 29. Juli datirte Cabinets Ordre. die Demobilmachung. des Ma-Commando selbst bekanntlich ausgesprochen ist. — Der große Generalstab wird seine diesjährigen Uebungen a Gebiele der unteren Weser halten.“ Die Ojfiziere desselben wlanmeln sich am 5. Septewber in Bremen. 5 Der Rest der Ollupationstruppen kehrl im vächsten Monat diaatrei d uber Perann hem zerüch,rho die Belostigung der - ben durch die Militarbehstde, statifindet. 54* Iꝛĩbö „W. d. b. F.“ schreibt „Wohin man hörlt und fieht, die Aussichten quf die diesjäbhrige Tabaksernte Dder erfreulichsten Art. Zu dem reichen Ertrag und hohen Preisen der Vorjahre JesIt sich, wenn nicht Alles täuscht, ein neuer Erntesegen, aber nitten in der Freude, womit der Landmann seine muühsame Ar⸗ deit gedeihen sieht, hat, wir wissen nicht, welcher böse Geist, das Berdachtswort fallen lasser, die Tabalssteuer in ihrer erhöhten —X venn auch gegen die Stimmen unserer Parteifreunde beschlossene leine Abgabe diesen Charakter nicht hat, ist jetzt allgemein (7) ugestanden — werde mit dem nächsten Jahre wieder auf die Tagessordnung kommen. Möglicherweise hahen Spelulanten, welche ich in ihrer Annahme, der Reichsstag werde die neue Tabaksstener »ewilligen, geirrt haben, denSchreckschuß losgelassen, um die Preist zis dahin höher zu schrauben z. viel wahrscheinlicher ist uns, daß die rothen und schwarzen Reichsfeinde oder Leute, welche unter cheinbarer Reichsfreundlichkeit der unbequemen Schöpfung hinter rücks eine Wunde beibringen möchten, die Unwahtheit aufgebracht haben, um mit den neuen Ziftäuden die ländlichen Kreise unzu⸗ rieden zu machen.“ — Die „W. d. h. F.“ versichert nun, gestützt ‚auf die Autorität von Reichstagsabgeordneten, welche von den Berhandlungen der Frage im Bundesrath die vollste Kenutniß jaben und mit den Vecteetern der nächstbetheiligten Staaten in ehr nahem Verkehr stehen,“ daß der Plan einer Erhoͤhung der⸗ Tabalsteuer auf eine nicht absehbare Zeit“ von der Tagesordnung nerschwunden sei und daß die anderslautenden Allarmrufe entweder von Betrogenen ader von Betrügern herrührten. Leipzig, 26. Aug. Rachdem das hiesige Polizeiamt schon im Laufe des Tages durch Maueränschläge, unter Hinweis auf z 16 des Reichsstrafgefetzbuchs,“ zur Erhaltung der Ruhe ermahnt hatte, wurden heute Abend der Königsplatz und die auf denselben mündenden Straßen durch 2 Kompagnien der hiesigen Garnison desetzt und ein weiteres Bataillon in der Kaserne konsignirt. Die Aufforderungen der aufgestellten Posten zum Auseinandergehen und einzelne Verhaftungen genügten, um bis jetzt jede weitere Störung der Ruhe fern zu halten. Eine einem Unteroffiziere durch den Besitzet eines berüchtigten Hauses in der Pleißengasse zugefügte Mißhandlung hat einem aus Militär und Civil zusammmengesetz⸗ en Volkshaufen Veranlassung gegeben, das fragliche Haus, sowie einige Nachbarhäuser theilweise zu demoliren, wobel auch geplündert murde. Auf diese Vorfäle bezieht sich obige Mittheilung.) (T. R.) Leiphig, 27.. Aug. Der Stadtkommandani macht durch Anschlag ane den Straßenecken bekannt, daß, wenn das Militär in Folge von neuen Ruhestörunzen wieder einschreiten müffe, der volle Gebrauch der Waffen eintreten werde, und fordert die gesetzlich ge⸗ sinnten Einwohrer auf, den Schauplätzen der Ruhestörungen fern ju bleiben. Rath und Polizeiamt Leipjig's verbieten, hierauf be⸗ ugnehmend, bei Vermeidung, der Arretirung, mit Eintritt der Duntelheit das Zusammengehen und stehen von mehr als 3 Per⸗ sonen auf dem Augzustusplatz, Noßplatz, Ködnigsplatz und den an⸗ grenzenden Theilen der Ptomenade. Tanz- und Schantklokalitäten ind bei Vermeidung' sofottizer Echließunge und Geldstrafen ohne Ausnahme um 11 Uht Abends zu fchließen. Der Staatsanwalt nacht bekannt, daß bei den verübten Gewaltthatigkeiter Wäsche, leidangsstücke und andere Werthgegenstände im Werthe von 1100 Thlr. geraußt wurden — rin Beweis, was für Gesindel, nachdem der Skandal einmal im Gang war, sich hineinmischte, um im Trüben zu fischen. J Leibrig, 28. Nug. Fuͤr den gestrigen Abend waren um⸗ assende wilitärische Vorkehrungen gelröffen.— Starke Patrouillen- durchstreisien bis 11 Uhr die Straßen.“ Die mässenhafl versame melte Menge verhlelt sich ruhig, nur auf dem Konigeplaß fieen vereinzelte Steiawürfe auf, das Miliar, welchez hier in Laujsrin auf die Menschenmenge loszing und von Bohonneten und Koiben Bebrauch machte, wobei verschiedene Verwundungen vorlamen. Um 112. Uhr rüdte das Militär ab, nur einzelne Hauptpunkle bes⸗zt Jaltend. Umfangreiche: Verhaässungen wurden Porgenommen. Keu“ Schußk si gefallen.