zer Stärke von je 13,000 Mann in der Nähe von Tolosa concenttirt; man erwartet einen Kampf. Amerika. Die amerikanische Krisis ist bis nach Utah gedrungen. Die Mormonen schaffen einen Theil ihrer Weiber ab um zu sparen. A e — Speier, 17. Dez. In den jüngsten Tagen -sind die neuen Zwanzig⸗Pfennigstucke in den Berkehr getreten und wurden gestern die erßen Suücke hier in Umlauf gesetzt. Nach der „Allg. Ztig.“ sollen jetzt die Einmarkstücke nachfolgen. Beide Münzgattungen sind Silber ausgeprägt; die ZwanzigPfennigstücke haben einen Durch— messer von 16 Millimetern, also nahezu den der, jüddeutschen Broschen: sie sind im geripptem Ringe geprägt und tragen auf der Reversseite oben die Umschrift, Dentsches Reich? nebst der Jahrezzahl, n der Mitte in deullichen arabischen Fiffern die Zahl „20“ und haruntet die Umschrift,Pfennig.“ Die Einmarkstücke haben einen Durchmesser von 24 Millimetern, aljo ungefahr den der Einhalb. guldenstücke; auch sie sind im gerippten Ringe geprägt, und ragen auf der Reversseite die Umschrift „Deutsches Reich,“ sodann nnerhalb einer Kranzverzierung die Bezeichnung 1 Mark,“ unter der Kranzschleife die Jahreszahl. Auf der Adersseite beider Münz- gatturgen befindet sich der Reichsadler. In süddeutscher Währung zusgedrückt, beträgt der Werth des Zoan zig Pfennigstückes sieben Kreuzer, jerer des Einmarkstückes fünfunddreißig Kreuzer. Nach den Bestimmungen des Reichsmünzgesetzes vom 9. Jauli 1873 müssen diese Münzen fofort nach ihrer Ausaabe, alfo schon vor xinführung der Reichswährung, von den öffentlichen Kassen in sedem Betrag in Zahlung angenommen werden; auch im Privat- derkehr haben dieselben sofort als gefetzeiches Zahlungsmittel zu dienen, jedoch unter dem Vorbehalte, daß n'emand verpflichtet ist, don dieien Reich?smünzen auf einmol mehr als zwanzig Mark laljo 11fl. 40 tr.) in Zahlung anzunehmen. 6Sp. Anz.) 4 Tie „N. Frkf. Pr.“ dringt folgendes Eingesandt aus Zdudwigshafen, 14. Dez.: „Gestern fand die längst erwartete Si⸗ zung des Verwaliungsrathes der Pfälz. Eisenbahnen hier statt. Aber ach! von den in Aussicht gestellten Theuerungszulagen war eine Rede, und so sind denn die Hoffnungen unseres armen Per— sonals abermals zu nichte worden. Die Gehälter der HH. Oberbe— umten hingegen wurden, wie gewöhnlich, aus dieses Mal geregelt⸗ b. h. um Tausende von Gulden erhöht.“ Füeber ben zweilen Guß der Kaiserglede melbet die „Pf. Zig.“ da, wo im oderen Theil der Krone das nachgegossene Metall deginnt, deute eine feine schwarze an, daß nicht die innige Ver—⸗ rinigung der beiden Metallmassen stattgefunden habe. Es liegt also Zie Moöhßlichkeit vor, daß mit der Zeit die Glocke in sich an jener Stelle spaite und dadurch den Ton verliere (für das Läutper sonal durde bei der projektirten Art, die Glocke aufzuhängen, dadurch seine Gefahr entstehen). Uebrigens wird es noch auf das Urtheil der technischen Commission ankommen. ꝓ Nach der „Rhpf.“ wurde in Edenloben ein Brandbrief gefunden, wotin mit dem Anzünden von etlichen zehn Häusern Jedroht ist. FBergzabern, 15. Dez. Das, Südpfälz. Wochenbl.“ berichtet: „Vorgestern wurde hier durch die, wie erzahlt wird, von Dahn, Jerbeigteilte Gendarmerie ein junger Mann verhaftet, in dem man en Moͤrder der Frau Schwarz in Homburg vermuthet. Derselbe loll der Bruder des Wirthes und Mechanikers Mugler in Dahn sein. Der Verhaftete wurde sofort nach Landau abgeführt. Wir erfuhren nun geistern von Personen aus Dahn uͤder den Verhafteten, daß, wenn er Wirklich der Vruder des ꝛc. Mualer in Dahn sei, »erselbe unzurechnungsfähig fei. Er sei früher Schullehrer und in Amerika gewesen, habe daselbst in seiner Verrücktheit seine Frau zurücgelassen und sei vor einiger Zeit nach Dahn' gekommen. Der Arzt hbe seinen Angehörigen bedeutet, sie möchten auf ihn auf⸗ metfsam sein. wenn er mit Messer, Gabel oder fonstigen scharfen der schneidenden Instrumenten umgehe, indem er in seiner Kraul⸗ Jeit dazu disponirtsei, sich selbst zu ermoidern, oder an anderen, n seiner Nähe sich besindenden Personen sich zu vergreifen.“ (Wa⸗ um hat man denn nicht bei Zeiten dafüt gesorgt, daß dieser Man zmeine Anstalt kam? 4 Trier, 15. Dez. In der heuligen Sitzung des Zuch tholizei · Berichts wurde Bischof Eberhard wegen geseßwidriger Anstelluns on 32 Geistlichen zu einer Geldbuße von 6400 Thlrn., bezw. 2 Jahren Gefangniß, verurtheilt. Die bis jett gegen den Bischof er- Jangene Geldbuße beträgt 10.000 Thlr.; derselbe hat, wie sein Amebruder in Paderborn, schen längst dafür gesorgt, daß ihm Nichts gepfändet werden kann — Franksurt a. M., 14. Dez. Dieser Tage wurde tier ein Bauner, aus Rlein-Schwalbach gebürtig, verhaftet, dessen elegantes F⸗ußere der Polizei, die ihn von krüher her kanute, aufgefallen e De Mrerene. 6n vhorsefundene Zegenstände, z. B. zwei 20 Centimesstückchen, ließen ver nuthen, daß er vielleicht den am 22. Ottober c. in Essen zum Nachtheil des Herrn Krupp verübten bedeutenden Diebstahl au Geld und Boldsachen ausgeführt habe, Er wurde deßhalb einer sehr genauen viederholten Vistiation unterworfen, und siehe da! auf seinem bloßen Körper an iner unnenndaren Stelle versteckt, fanden sich 1000 Thaler in Papiergeld vor, darurter Geldsorten, welche bei dem erwähnten Diebstahl in Essen weggekommen waren. Ein scharfes Berhör that das weitere, und hat der Gauner denn bereits ein vollständiges Geständniß abgelegt. Wiünchen. Auf der Herreninsel im Chiemsee beabsichtigt dönig Ludwig II. ein Prachischtoß im Siyle des Versailker Zzchlosses zu erbauen. Pläne und Ziichnungen hiezu werden bereits ntworfen. f Dem „Berl. Börsenkurier“ meldet man aus Paris, 13. Dez.: „Hugo Schöps, der Kassirer der Berliner Firma Liebermann, ver seinem Hause 25,000 Thlr. unterschlagen hat, wurde gestern von der hiesigen Polizei verhaftet.“· — Die Volls. Zig. schreidt: Eine lakonische Antwort erhielt ürzlich der Chef einer bedeutenden Pechfabrik, welcher ingünstige Auskunft über die Verhältnisse eine Actien Brauerei rbalten, nachdem er eben einen großen Posten Pech an dieselbe ibgesandt hatte. Um sich nun weder in den Besitz seiner Waare u setzer, schrieb cr sofort an die betreffende Attien⸗Gesellschnft, daß ie desinaliege Sendung, wie ihn viele seiner Kunden haben wissen assen, an bedeutenden Mängeln litte, und bat um deren Nichtan ahme, da er sein Renommsé nicht schädigen wolle, unter dem Ver⸗ prechen, in wenigen Tagen die bessere Qualität zur Absendung u bringen. Die oben angedeutete Antwort der Brauerei Gesell- haft lautete aber: „Ihr Pech conbenirt uns!“ Paris, 17. Dez. Det aus dem Prozeß Bazaine belannte general Soleille ist gestern als Geistesktraunker in Toulouse ge tocden f In Gensf nimmt das Erben kein Ende. Kaum war Fubel üder die braunschweigische Erbschaft verrauscht, so starb sußland ein ehemaliget Erzieher, Namens Bouchet, und vermachte der Stadt Genf 200,000 Fres. zur Befoörderung des öffentlichen lute richts. Ferner hat neuerdings ein ehem liger Lehrer in ẽngland, Herr Pons, vorübergehend Mitglied des Genfer Staats⸗ athes, der Stadt eine faft ebeuso dohe Summe zur Beförderung )es Privatunterrichts vermacht. f Bonn, 13. Dez. Der verantwortliche Redalteur der, Deur⸗ chen Reichszeitung.“ Schuhmachermeister P. Emons, wurde gestern on deu hiesigen Zuchtpolizeigericht wegen Abdruds deds dem Mainzer Journal? enilehnten ‚„An den Kaiser“ überschriebenen artitels unter der Beschuldigung der Majestätsbeleidiguug zu zeei Monaten Gefängniß verurthelt. (Fr. J,) f London 17. Dez. Enn furchtbater Orcan im Norden Eng ands hat die Thelegraph.nleitung unterbrochen und sonst ungeheuren Zzchaden angerichtet. Der Sturz eines Thurmes hat in Sheffield WMenschon getödtet und an 80 verwundet. Viele Kamine sind inabgeweht und Dächer abgehoben. Kirchen haben in Halifar. Zheffield, Leeds und Glasgow Schaden genommen. F Bei dem jüngsten dreitagigen Londoner Nebel hab:n allein n den Docks nördlich der Themse 14 Personen ihren Tod zefunden. Der unterseeischr Tunnel, dusech welchen man die Küften bon England und Frankreich zu verdinde In hofft, ist nicht mehr ine blosje Chimär. Eine Commission, de Jrehend aus po'litischer Bersönlichleiten, Abgeordneten oder Generalr athen des Pas-de-Calais, ind aus Männern der Wissenschaft, ist am 14. ds. bei Herrn de ẽlerg. Abgeordneten dieses Departernents, zusammengetreten und ha instüͤnmig den Wunsch ausgesprochen, daß der Bau eines unterser schen Tunnels zwischen Frankreich u. Engiand von Staatzwegen füt in gemeinniltziges Unternehmen erklärt werde. Von diesem Beschluß zis zur Ausführung mag der Weg noch weit fein; aber es wäre iin Werk, wilches dem 19. Jahrhundert unb den beiden Nationen te es unternehmen, zur Eqnre gereichte. F Ein wadrhaft „großartiger‘ Diebstahl wurde am 26. I. in Kairo verübt. Die Beschädigten sind Rochemann Frecres. holdwaaren und Juwelenhändler. Die Angaben über den MWertb )er gestozlenen Gegenstaure schwanken zwischen 35,000 Pfund Zterling und einer Million Francs. Das Geschält liegt in Mus!i der belebtesten Straße Kairo's. Vor nungefähr vier Wochen miethe en drei Herren im Hofe des Hauses, im welchem Rochemann Freres ihr Geschäft haben, ein Magazin, angeblich füc ein Wein. seschäät, und bezahlten die Miethe für sechs Monate im Voraus. E⸗ vurden auch fortwährend Fasser ab und zugeführt, und, wit nan jetzt weiß, defand sich in den vollen Fuͤssern nicht Wein, sor »ern —Erde, welche auf diese 2eise unverdächtig we zgescheft nurde. Die Diebe gruben nämlich durch drei Wochen einen 20 Meter langen Ganal qus ihrem Magadien kbis inn⸗