Gesetz war das Gallisiren, Chaptalisiren überhaupt jede Fabtikation zum Verkauf bestimmter Weine verboten. Das Reichsstra fgesetzbuch erlaubt zwar die Fabrication an sich, vedroht aber den Verkauf abricirter Weine, unter dem Vorgebeben es seien reine Wein, mil den Strafen des Betrugs. Beim Verkauf nach Probe muß die Reinheit der Weine Aausdrücklich zugesichert werden, beim Verkauf ohne Probe verpflichtet schon die einfache Bezeichnung als „Wein“ den Verkäufer, unverfälschte Waare zu liefern.) 2. Resolutionen. Die Verfammlung beschlietzi, das landwirthschastliche Bezickscomite aufzufordern x. a) Die Darlegung des gegenwarrigen Rechts zustandes in geeigneter Weise zu verbreiten, zum dem Weinläufer die Mittel in die Hand zu geben, sich gegen die Lieferung fabrizirter Weint —— b) Weitere Rechtsgutachten derxüber einzu holen, ob urch das nene Gesetz auch der Zusaß von Glycerin erlaubt ift und nach dem Ausfalle des Gutachtens wo möͤglich Processe wegen des Zusatzes von Gihycerin auznstreben; c) In den weinbautreiben den Gemeinden die Bildung von Comite's zu veranlassen, welche die Interessen des Weinbaues überhaupt zu wahren, die Berbin⸗ dung mit der Weinbau Versuch Station Neustadt herzustellen und dei angestrebten Processen wegen Weinfabrication Ihre Unter — zu leihen haden; d) Eine Adresse an Bnundesrath und eiheiag um Einfüͤhrung des früheren bairischen Geseßes für das gzanze Reich zu entwerfen und womöglich gemeinfchaftlich mit den uͤbrigen weinbautreibenden Gegenden Deutschlands einzureichen. Aufgabe des OrtsComite's ist es für Unterschriften zu sorgen. 7 Mulhausen; 12. Deibr. Während einer ganzen Stunde defand fich gestern Abend das neue Quartier in Auftegung wegen zines wilden Stieres. der in den Straßen herumrannte und die Vorübergehenden an seine Höͤtner zu spießen drohte. Es war iwa halbd 6 Uhr, als der Stier auf dem Neuen Quarilierplat fichtbar wurde. Niemand wußte, woher er gekommen. Die o soeflammen beleuchteien mit mattem Licht eine Scene, dor der Jedermann zurückschauderte. Mitten auf der Straße lag ein Mana n seinem Blute, bewacht von einem schwarzen Ungethüm mit inem unverhälinißmäßig großen Kopf, kurzen Hörnern und glän⸗ enden Augen; so oft der Niedergerannte Ansirengungen machte, ich zu erheben, so oft rannte der Stier auf den Ungluͤcklichen los ind suchte ihn zu erdrücken. Niemand getraute sich dem Ungethüm u nahen und um größeres Unglück zu verhüten, wurden die Straßen bbgesperrt und von Schutzmannern bewacht. Als endlich der arme Nann erschöpft liegen blieb und keine Versuche mehr machte, fich zufzuraffen. da wendete sich der Stier von ihm ab und suchte sich in anderes Opfer. Sojort beeilte man sich, den Berwundelen ↄxtzutragen, und man mußte wirllich eilen damit, denn nach kurzer Zeit kehrte der Bullen wieder zurück und blieb laͤngere Zeit dor er Blutlache stehen, worin das Opfer gelegen hatte. Als nun »as wilde Thier sich in der Altkirchergasse herumtrieb und alles Bolk rathlos dem weiteren Verlauf der Dinge entgegensah, jeigne ich ein Mann, welcher Rath wußte. Er ließ sich aus dem nachst. jelegenen Stalle einen Ochsen bringen und ging damit dem Bullen ach. Sobald letterer seines gehenten Collegen beim Eingang er Habregasse ansichtig wurde, sprang er auf ihn zu. Wahrend ich nun die zwei Thiere beschnüffelten, wurde dem Bullen ein Strid in den Kopf geworfen und dieser mit einem Knütel nichtig bear eitet. So gelang es, den Unbändigen zu fefseln und auf einem Wagen in das Schlachthaus abzuführen. Der Mann, welcher iesen Einfall hatte, ist der hier wohlbekannten: Viehhändler Herr heißmann. Ob der Stier schon auf der Landftraße, oder erst in er Stadt seinem Führer ausgerissen,: wird die Untersuchung kir⸗ nitteln, wie auch die Frage, ob die gesetlichen Vorschriften. beim kransport des Thiers beobachtet worden sind. (R. M. 3. — 757 Amm ** a Bekanntmachungen. Triesster Versioherungs-Gesellschaft „Azienda.“ (Gegründet 1822.) e Grundkapital fil. 4M Millionen 666000 sd. Woög. —— Zur Vermittelung von Feuer-⸗ und Lebensversicherungen gegen billige, seste Prämien hne jegliche Nachzahlung empfiehlt sichh — Gute gesunde Eßlartoffeln, zas Malter zu 6efl. 30 kr. sind zu haben ei J. Hofmann, väͤcker. Im 2. Weih- nachtstage Tanz⸗ musik Jak. Quirin Rentrisch. Warnung. Meine Mutter hatlein Recht, in mei nem Namen Ausstände einzutreiben, noch was ju borgen oder zu leihen, indem ich nicht gut dafür bin. — Veter Weiser. Theator in dðt. Ingbert. Im Saale des Herrn Ober hausor Direktion von M. Schlumpf. Donnerstag, 25. Dezember 1873 7. Abonnements⸗Vorstelluug. Der Agent I. Boos, Geschäflsmann — I in St. Ingbet. —A— Lebensversicherungs⸗? & Ersparniß-Bank in Stuttgart. — Stand am 81. Dezember 1872: Versicherte 20,340 mit fil. 41,739,6785. Jesiger Stand: 21,638, ii. 458.860 000. Eingekommen im laufenden Jahre: Anträge 2,163, fil. 5,660,000. Bei dieser Gegenseitigkeitsansitalt kommt fämmtlicher Gewinn den Versicherten aus—⸗ chließlich zu gut. In diesem uad den nächsten 4 Jahren fommen fl. 1,668,500 zur Vertheilung. — Jede bezahlte Jahresprämie hat Anspruch auf Dividende. Die gegenwärtig mus dem G winne des Jahres 1869 vertheilt werdende Dividende beträgt 360 der Jahresprämie und reducirt sich dadurch die tarifmäßige Prämie für eine Versicherung auf debenszeit mit fl. 1000. B. für eine 25⸗ 30 —B 40 45. 80. jahrige Person bon fl. 22. 18 I. 24. 34. fl. 27. 86. fl. 31. 57. fl. 39. 4. fi. 48. 37. J auf fi. 1494. fl. 18*4. fl. 1720. fl. 2022. fl. 28. fl. 81. Läßt ein Versicherter seine Dividende bei der Bank gegen Verzinfung stehen, so lann olche bei Erreichung eines hoheren Alters bis zur Höhe der Versicherungsgsumme anstei- en. Z. B. bei einen im 80sten Jahre Beitretenden wächst dieselbe nach dem bisherigen HDividenden⸗ Verhältniß bit zu seinem 6Osten Jahre etwa auf die halftige und bis zum JAsten Jahr auf die volle Verficherungssumme an. Die stehen gelassene Dividende lann zeliebig erhoben, oder seiner Zeit auch zur Prämienzahlung derart verwendet werden, daß )er Versicherte sich prämienfrei macht. 5 Zut weiteren Beiheiligung an dieser die höchste Sicherheit mit ungemeiner Bib igkelt derbindenden Anstalt ladet ein Der Agen r-αν, Stadiichreibert. 32 sein⸗nden Blattes durch die Poß Geie. durch den Buchhaudel 10 Ge. e⸗ Weihnachtof⸗rtage *32 das nächste Blatt kommenden Die Exped. Du sollst Vater und Mutter ehren. Tharaltergemälde mit Gesang in 3 Abthei- lungen von Flamm. Musik von Müller. Freitag, den 26. Nobember Der Alpenkönig und der Menschenfeind oder: Ich war 2 Jahre in Paris. Posse mit Gesang in 4 Abtheilungen nebst einem Vorspiel „Das Alpenthal“ von Ferd. Raimund. Musik von A. Müller. Asenfrnung 7 Uhr — Aufang unkt 8 Uhr. ꝛs Nähere besagen die Zettel. Inhalt von Nr. 6.. Der Darmcatarrh, vas Scharlachfieber, die Trichinenkrankheit, opulare Arzneimittellehte: Das Stiefmüt⸗ erchen, Moussirende Bader. Miscellen; Infälle von Leibschmerzen bei Kindern von 2 Wochen bis zu 6 Monaten. Vierteljährlicher Abonnementspreis dieses am 1. u. 15. jeden Monats in n bazen d s Bogen zum allgemeinen rauc, lind vorrdthig in der Drucker ei dieses Blattes. wpeu daltion, Druck und Ver! 258 1 in St. 34 1