Erklärten, verurtheilte der kgl. Schwurgerichtsbof zu Ajähriger Ge⸗ fängnißstrafe. pPoomburg, 22. Juni. Gestern Nachmittag zwischen 2 und 8 Uhr hüteten mehrere Kinder, wovon das älteste 612 Jahte all ist, in der Nahe von Kirrberg die Gänse und spielten dabei mit Reibfeuerzeug, wobei das Kleid eines 234 Jahre alien Kindes Feuer fing, und dadur h der Art verbrannt wurde, daß es in Folge der erhaltenen Brandwun den nach zwei Stunden gestor⸗ ben ist. — Heute Nacht wurde dahier bei einer Tanzmusik einem Burschen von hier von dem Soldaten J. Roth von Kaiserslautern cin Arm mit dem Säbel durchgeschlagen. (Gomb. Anz.) 7 Der Saalbau zuü Neustadt kostet bis jetzt nahezu 222,000, die Mobilien in dem selben 6455 fl. Die Generalversammlung der Taalbaus Actien Gesellschaft hat mit 318 gegen 76 Stimmen ein Anlehen von 85,000 fl. genehmigt. p In Landau ist am 18. Juni der Kaufmann A. Trauth fallirt mit einem Soll von 60,000 fl. Ebenso Kaufmann Levi mit Passiven von 196,000 fl. In wie weit bereits vorausge— agte weitere Faͤlle begründet sind, sind noch nicht anzugeben. Neustadt, 21. Juni. Das Schützenfest hat heute seinen Anfang genommen; von nah und fern waren Tausende herbeige⸗ strömt, die Schützen vor Allem hacten sich zahlreich eingefunden, nd das Weiter, heiter zugleich nicht zu heiß, wie man sich's nicht besser hätte wünschen können. Neustadt prangte zur Feier des Fefles im Schmuch der Flaggen und Kränze. Der Festzug, er⸗ oͤffnet und geschlossen von Abtheilungen der hiesigen Schützengesell⸗ schaft, in der Mitte die ausvärtigen Schützen, war großartig, drachtvosll. Nachmittags nach dem Banquett in der Festhalle be— gann das Schiehen, welches so lebhaft vetrieben wurde, daß Abend? 7 Uhr ichon drei Becher herausgeschossen waren. Ueber die rei⸗ zende Lage des Festplatzes herrschte nur eine Stimme. Saarbrücken, 18. Jani. Gegenüber den sich wider⸗ sprechenden Zeitungsnachrichlen üder die in Preußen beab'sichtigte ZFinführung der Markrechnung am 1. Januar 187s5 dürcrfte i18 mieressant sein, zu erfahren, daß der Finanzminister bei seinem neulichen Hiersein verschiedenen Beamten königliiher Kassen die destimmte Zusicherung gegeben hat, daß die Markrechnung von. nächsten Jahre ab in Preußen eingeführt werde. Auch werden sämmtliche in den hiesigen königlichnn Kassen zur Verwendung zelangenden Rechnungsformulare bereits auf Markwährung um- geändert. — Saarbrücken, 20. Juni. Gestern Nachmittag 2 Uhr ist unweit des öffentlichen Badeplatzes in der Saar und zwar an derfelben Stelle wo kürzlich schon ein Ulan von der hiefigen Gar⸗ rison um's leben kam, ein Bäckergeselle ertrunken; seine Leiche urde noch im Laufe des Nachmittags aufgefunden. 4(Ein gräßliches Unglück) hat sich an 12. d. in Bacdenberg zei Aachen auf Grube Ath ereionet. Durch Explosion ssgenannter chlagender Wetter wurden 12 Bergleute entsetzlich verbrannt und „erstuͤmmelt. Zwei von itnen sind bereits gestorben. Unter den Berunglückten besinden sich drei Fawilienväter. Wie konstatitt sein coll, ist die Explosion nicht durch Fahrlässigkeit eines Bergmannes ondern durch einen angezündeten Schuß bei den Spreugarbeiten enistanden. x An einem feuerfesten eifernen Schrank in Berlin sollke et vas geändert werden; derselbe war in die Schlosserwerkstatt ge—⸗ zracht worden. Ein Lehrling steigt in das Innere des großen Schrankes, um hier eine Arbeit zu vollziehen, und während dessen nachen sich die Gesellen den Scherz, die Thür zuzuschlagen, um den Jungen zu schricken. Die Thür fpringt dabei in's Schtoß, der Riegel vor, und zu spät sehen die Lachenden das Gejährliche ihres Spasses; denn keiner von ihnen, sondern nur der Meister, kennt das Geheimniß des Schlosses. Man sucht den Meister, aber er ist zusgegangen und Niemand weiß, wohin. Alle Versüche, den Schrank zu öfffen, sind vergeblich. Man schickt Boten über Boten nach allen Seiten aus, um den Meister zu suchen. Auch die Mutter des Jungen, der keinen Vater mehr hat, wird in der größten Angst serufen und eilt herbei. Sie fällt vor dem Schrank nieder und jört in ihrer Angst das Rufen des Knaben, dem die Luft anfängt uu fehlen und der um Hilfe wimmert. Endlich ruft er der Mutter u, ex fühle, daß er nicht mehr aushalten könne und erfticken nüsse. Die Angst Aller ist aufs Höchste gestiegen — da erschein' der Meister, entfernt eilig die Umgebung und erlöst den Halbtod— en aus seinem eisernen Gefängniß. An einer tüchtigen Lektion ür den eatonnenen Streich hat es es nofürlich nicht gefehlt. p.St. Ingbert. 23. Juni. Einsender dieses besuchte gestern die Vorstellung des Hrn. J. Driesch im Oberhauser'schen Saale. Der Eindruck, den diese Vorstellung wohl auf jeden Anwesenden nachle und machen mußte, läßt sich nur mit den Worten feenhaft ind fabelhaft bezeichnen. Hr. Driesch zauberte die herrlichssen Seenerien aus der ganzea Welt, ja noch mehr selbst aus der Ur—- veit uns vor; mit Staunen und Entzücken betrachtete man diese Bilder, deren Farbenreichthum, Komnmen und Entschwinden daß Auge fast blendele. Alles lebt, geht, regt und bewegt fich im Zilde im Rahwen. Die Einzelneindrücke dieses Abends zu schildern, würde zu weit führen und schließlich doch nicht erschöpfend genug ein; am besten: man gönri sich das Vernügen selost und besucht derrn Driefch's Vorstellungen, um zu finden, daß das gespendete ob nicht hinter der Wohrheit zurückbleibt. Zwar soll morgen die etzte Vorstellung stuttfinden, hoffentlich wird sich aber der Besizzer Icz Kunstwerks zu einer nochmaligen Wiederholung verstehen und o Jedermann Gelegenheit bieten, sich an dieser wunderbar schoͤnen schaustellung zu vergnügen. * * ? 7 derrn Direktor Johann Fiack zu Im Saale des Herrn Oberhauser clich einem morgigen Namensfeste: i i außerordentli Morgen Mittwoch, den 24 u 37 etzte große auß e Fin dreifach dennerd Hom * daß alle Flaschen springen, Moechan. Lupst⸗ Theater. e d u. „Hannese“ singen. Diese Vorstellung bieten die reichste Mannigfaltigkeit dar, indem beweg⸗ dies drnn e dede — Land, liche Darfiellungen landwirthschaftlicher Ansichten, architektonischer Kunstwerke, w. cykloramischer und anderer Ansichten von Schlachten mit höchst ergotzlichen komischen Am 8 onntag, 28Inn Juni In Verwandlungsscenen (da ziehen Wagen, Reiter und Fußgünger vorüber, wild ürd anf dem Fivoti da Rohrbac hraust ein Dampfwagenzug dahin, dort schwankt ein Schiff auf wogenden Wel— das Joͤhannisfef len, hier stürzt ein Wasserfall herab, da spielen munter die Fontainen, dort v Ih geht der I quf, Wolken ziehen dahin und bedecken ihn, aus dem Krater lefeiert, wozu v * ner des Vesuvs zucken Feuerstrahlen, steigen Dampfwolken empor und fließt glühende 8* a Lava herab, der kühne Löwenjäger Gerard beschleicht einen Löwen und tödtet ihn mit einem Büchsenschusse,) und Darstellung plastischer Kunstwerke abwechseln, und zwar höchst vortrefflich ausgeführt, in welchem die Malerei, Optik und Mechanik einen wahren Triumph feiern. Eintrittspreise: Sperrsitz 18 kr., erster Platz 12 kr., zweiter Platz 6 kr. Kassenöffnung halb 8 Uhr. Anfang halb 9 Uhr. Um 65 Uhr E Mxtra Vorstet »8 für Kinder, welche nur den halben Eintrittspreis zu zahlen haben. 3. Driesch, Physiker. Zu verpachten unsere Wiese Bu vermiethen der untere Stock hinter der Kirche, sowie eine Stegwiese unseres Hauses, beziehbar am 1. October interhald des Bahndammes. nöchsthin. Gebr. Dörr. Gebr. Dörr Ime nd elag bon . Xx. Demeein Si. Ingbert Iienmu als Beilage AlIgemein inzeiger füär das ĩchnuigreiten zavyeru V58. ——— ——z ⏑⏑[